Die Bluse “Megan” als Kleid nähen
Dies ist der letzte von 5 Blog-Posts zum Nähen der Bluse “Megan” und damit der Abschluss unseres Sew-Alongs. Heute geht es um Hacks. Ich bespreche einige Ergänzungen zur rosafarbenen Version der Bluse, die ich vorgenommen habe, um ihr meine LIESL-Signatur zu verleihen. Das Beste am Nähen ist ja, dass man das Kleidungsstück nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten kann.
Die Bluse “Megan” hat sich bei mir in ein Kleid mit dezenten Puffärmeln verwandelt. Ich werde Euch im Beitrag unten zeigen, wie ich bei diesen Hacks vorgegangen bin. Ausserdem schauen wir an, wie Ihr den Kragen anpassen könnt, falls der spitze Kragen des Original-Blusenschnitts für Euch too much ist.
Ihr seid neu hier? Kein Problem! Hier findet Ihr alle Blog-Posts zur Bluse “Megan” in der Übersicht: Sew-Along-Artikel in der Übersicht. Den Schnitt der Bluse gibt es übrigens nur noch drei Tage gratis – bis Ende Monat. Wenn Ihr ihn noch nicht habt, ladet ihn jetzt herunter! Hier findet Ihr alle Infos dazu: Sew-Along, Teil 1: Gratis-Schnittmuster zur Bluse “Megan”.
Die Original-Fassung dieses Artikels ist im niederländischen Blog erschienen. Ihr findet sie hier: Zum niederländischen Artikel.
Den Artikel gibt es auch auf Englisch: Zum englischen Artikel.
Das Kleid “Megan” nähen – Anleitung
Ihr könnt diesen relativ einfachen Hack auf zwei Arten mit grossem Erfolg anwenden:
- Vergrössert einfach die Länge Eurer Bluse, indem Ihr das Vorder- und Rückenteil über die vordere Mitte und die Seitennaht verlängert. Achtet darauf, dass Ihr in Hüfthöhe genügend Platz habt. Erst messen, dann schneiden … Auf Niederländisch sagt man: “Meten is weten”, also “messen ist wissen”. Wenn nötig, könnt Ihr mehr Platz in der Taille schaffen, damit Ihr genügend Bewegungsfreiheit auf Hüfthöhe erhaltet. Von dort aus könnt Ihr in einer geraden Linie nach unten gehen, bis Ihr die gewünschte Länge erreicht habt.
- Die zweite Option: Ihr könnt auch ein anderes gut sitzendes Muster von einem (Blusen-)Kleid verwenden. Berücksichtigt Bezugspunkte wie Schulter, Taille und vordere Mitte. Legt die Schnittmusterteile übereinander und übernehmt den unteren Teil des Blusenkleid-Musters, um die gewünschte Länge für Euer “Megan”-Kleid zu erhalten.
Wenn Ihr einen Gürtel tragen möchtet, fügt Schlaufen in der von Euch gewünschten Höhe hinzu. Fertigt einen Gürtel aus demselben Stoff an oder verwendet einen schönen Gürtel aus Eurem Kleiderschrank.
Puffärmel nähen
Für einen Puff-Effekt mit etwas mehr Platz im Ärmelkopf habe ich das Ärmel-Muster angepasst. Im Internet findet Ihr viele Beispiele für diese Vorgehensweise. Ich fand meinen Weg in einem zeitlosen Buch zum Zeichnen von Mustern, das ich auf einer Antiquariatsmesse gekauft hatte:
Ein solches Buch mit Grundmustern ist eine grosse Hilfe, wenn man Hacks in einem Muster anwenden will. Die Tatsache, dass das Buch ein wenig veraltet ist, ist eigentlich sehr praktisch, denn alle Modetrends kommen gerade wieder. Wie diese Puffärmel …
Zieht eine horizontale Linie von Achselhöhle zu Achselhöhle. Zieht dann eine proportionale Linie in halber Entfernung von der soeben gezogenen Linie bis zur Schultermarkierung. Zieht von der Schultermarkierung aus eine Linie, die senkrecht zu den beiden zuvor gezeichneten Linien verläuft. Dies sind Eure Schnittlinien. Schneidet das Muster erst mittig von oben und dann von der Mitte zur Seite ein. Schneidet nur so weit ein, dass das Papier noch zusammenhält.
Legt das Muster auf ein neues Blatt Papier und dreht die zugeschnittenen Teile etwas nach oben und aussen – wie im Bild unten zu sehen. Klebt sie fest und vervollständigt die Kurve oben, wie im Buch gezeigt. Schneidet das Schnittmuster nun erneut aus, schneidet den Stoff zu und fertigt Eure Ärmel entsprechend der Beschreibung an.
Zum Einsetzen des Ärmels näht zwei Heftlinien zum Kräuseln (grösste Stichlänge, in diesem Fall Stichlänge 6) in den Kopf des Ärmels. Ungefähr 10 cm auf jeder Seite der Schultermarkierung.
Setzt den Ärmel von der Achselhöhle bis zu den Markierungen ein und steckt ihn fest. Achtet darauf, dass die Schultermarkierungen bei der Schulter liegen. Nun rafft den Ärmel so, dass er schön in das Armloch fällt. Näht ihn fest und versäubert die Naht mit einem Zickzackstich oder einer Overlocker. Et voilà, es hat Puff gemacht:

Von der Achselhöhle faltenfrei bis zur Markierung feststecken, den Rest des Ärmels gerafft in das Armloch einpassen
Natürlich gibt es eine Menge Hacks, die für den Ärmel in Betracht kommen. Anstelle der Falten am unteren Ende des Ärmels könntet Ihr dort eine weitere Raffung machen. Variationen sind auch bei der Ärmellänge möglich. Bei einer kürzeren Länge würde ich eine schmalere Manschette mit einer Schleife wählen.
Optionen für den Kragen
Zum Schluss noch die Kragenhacks. Auch hier könnt Ihr unendlich variieren. Hier sind ein paar Möglichkeiten. Würdet Ihr einen weniger spitzen oder einen runderen Kragen bevorzugen? Passt dann das Kragenteil an:
Wenn Ihr es vorzieht, keinen Kragen zu haben, könnt Ihr den Steg als Stehkragen verwenden. Fügt eine Rüsche hinzu, um einen schönen Effekt zu erzielen.
Der letzte Schliff
Jetzt, wo wir die Hacks angeschaut haben, kann ich Euch endlich meine leuchtend altrosa Blusen-Variante in voller Länge zeigen. Den letzten Schliff geben die wunderschönen Swarovski Knöpfe, die ich aus dem Inspirations-Kit der BERNINA 590 Crystal Edition habe.
Nicht nur Knöpfe schmücken mein Megan-Kleid, sondern auch Swarovski-Kristalle. Am Rücken des Kleides habe ich zwei Glitzersteine in der Stickerei angebracht.
Time to shine! Mit dieser Blusenkleid-Variante von “Megan” glänzt Ihr ganz sicher. Sie kann als Kleid getragen werden, aber auch sehr leger mit Jeans. Meine Capsule Wardrobe nimmt Gestalt an.
Wie schön, dass Ihr bis hier gelesen habt und am Sew-Along teilgenommen habt! Vielleicht seid Ihr auch erst gerade auf diesen Artikel gestossen? Dann könnt Ihr hier die ersten vier Artikel des Sew-Alongs nachlesen: Sew-Along-Artikel in der Übersicht.
Mein Nähabenteuer rund um die Capsule Garderobe zum “Time to shine”-Thema geht nun weiter. Das nächste Projekt wird ein echter Anzug sein. Bleibt dran!
Alles Liebe,
Marlies
@madebyLIESL
Sehr schöne Variationen!