Kreative Artikel zum Thema Nähen

Ich war ein Hemd, jetzt bin ich eine Handyhülle!

Heute möchte ich euch mein aktuelles Upcycling-Projekt vorstellen: wir nähen eine Handyhülle und applizieren diese mit persönlichen Motiven. Dabei kommt der BERNINA Applikationsfuß #23 zum Einsatz. Mit diesem Fuß kann man wunderbar eigene Ideen entwerfen und diese unkompliziert auf Stoff applizieren. Gerade Stoffreste eignen sich ideal für Applikationsarbeiten, da in der Regel recht wenig Material benötigt wird.

Handyhülle mit Applikationen

Erstellung der Applikationen

Momentan stehe ich auf Sonne, Mond, Sterne und Mondphasen-Motive. Im Internet habe ich passende Skizzen gefunden, die ich so gerne als Applikation auf meine Handyhülle nähen möchte.

Applikations-Motive für die Handyhülle

Hilfe beim Applizieren –  Der BERNINA Applikationsfuß #23

Mit dem Applikationsfuß #23 lässt sich diese Arbeit an der Nähmaschine am einfachsten umsetzen.

Image of Applikationsfuss # 23.

Applikationsfuss # 23

Mit dem Applikationsfuss # 23 lassen sich auch dichte Stichreihen problemlos nähen, ideal zum Applizieren und Nähen von Minipaspeln oder für traditionelle Nähtechniken.

Mehr erfahren

Folgende Informationen gibt es zu diesem Nähfüßchen:

  • Optimal zum Applizieren von schmalen Raupennähten
  • Mitnähen eines Beilaufgarns oder Bandes
  • Problemloser Transport von dicht genähten Stichen

Der Applikationsfuß #23 ist der Spezialist, wenn es um das Applizieren mit einer schmalen Raupennaht geht. Dank seiner raffinierten Konstruktion gestattet er auch bei sehr dichten Stichreihen einen guten Transport des Stoffes. Eine Aussparung an der Vorderseite des Nähfußes erlaubt das Einlegen eines Beilauffadens, so dass auch das Nähen von Raupennähten mit Garneinlage reibungslos vonstatten geht. Da der Applikationsfuß #23 zudem über eine transparente Sohle verfügt, behaltet ihr jederzeit volle Sicht auf den Nähbereich – besonders beim Nachnähen von Konturen und Ecken ein entscheidender Vorteil.

Vorgehen beim Applizieren

1. Den Stoff bügle ich auf Vliesofix von Freudenberger auf. Das ist ein Klebeweb auf Trägerpapier. Vliesofix mit der rauen Seite auf die linke Seite des Stoffes legen und ca. 5 – 10 Sekunden aufbügeln.

2. Im Anschluss schneide ich mit meiner Vorlagenskizze aus dem Internet meine Motive exakt aus und ziehe das Trägerpapier ab.

3. Danach die ausgeschnittenen Motive mit der beschichteten Seite nach unten auf den Stoff auflegen, der später als Vorderseite eurer Handyhülle zu sehen sein soll. Auch bereits in der gewünschten Position. Dann mit einem feuchtem Tuch abdecken und schrittweise 10 Sekunden bügeln.

4. Nun die Maschine zum Nähen vorbereiten. Dafür ein zum Oberfaden passendes Stickgarn zur Applikation verwenden, Zickzackstich anwählen, Stichlänge auf 0,6 mm und Stichbreite auf 2,5 mm einstellen und den Applikationsfuß #23 anbringen.

5. Auf der Rückseite des Nähguts ein Stickvlies als Verstärkung anbringen.

6. Das Motiv kann jetzt auf den Stoff aufgenäht werden. Am Anfang braucht es wie bei allem etwas Übung, um vorallem die Ecken sauber zu applizieren. Am besten erst einmal auf einem Probelappen ausprobieren.

Applikationen anfertigen für die Handyhülle

7. Die Sonnenstrahlen meines Sonnenmotives habe ich ohne Stoff appliziert. Dazu habe ich mir mit Hilfe des Trickmarkers die Positionen vorher markiert.

Applikationen erstellen für die Handyhülle

8. Zum Schluss muss das Stickvlies von der Rückseite entfernt werden und nun können Mond und Sonne zur Handyhülle weiterverarbeitet werden.

Handyhülle nähen

Eine recht ähnliche Handyhülle habe ich schon einmal genäht, in meinem Beitrag “Ich war ein Poncho, jetzt bin ich eine Handyhülle!”. Im Alltag hat sich dieses Modell als sehr praktikabel erwiesen, weshalb ich dieses Projekt wieder als Handyhülle mit Umhängegurt umgesetzt habe. Die Handyhülle kann auch gut ohne Umhängegurt verwendet werden, dafür einfach den unteren Teil als Boden zunähen.

Schnittmuster erstellen

Zuerst habe ich mir ein Schnittmuster zum Nähen meiner Handyhülle erstellt. Da jedes Handy anders ist, empfehle ich ein eigenes Schnittmuster anzufertigen, damit es nachher auch wirklich passt.

Dabei folgender Tipp: Da ich eine Halterung an der Rückseite meines Handys habe und das Material eine Stärke von 4 mm besitzt, habe ich insgesamt 4 cm Mehrweite dazugegeben. Wenn Euer Material dünner ist und ihr auch keine Halterung an eurem Handy habt, müssten 3 cm Mehrweite reichen.

Ist das Schnittmuster erstellt, kann es im Anschluss mit Hilfe von Stecknadeln zusammengesteckt und überprüft werden, ob die Hülle die richtige Größe hat.

Erstellung des Schnittmusters zum Handyhülle nähen

Patchwork-Stoff zum Nähen der Handyhülle

Diese Mal möchte ich meine Handyhülle aus einem Patchwork mit applizierter Sonne und Mond anfertigen. Für das Patchwork verwende ich klassich alte Stoffe und dazu eignen sich z.B. alte Hemden ganz wunderbar.

Grundsätzlich empfehle ich jedem, der patchworken möchte, sich ein Lineal, einen Rollschneider und eine Matte anzuschaffen, um sich seine Patches zurecht zuschneiden. Gerne arbeite ich mich Schritt-für-Schritt an mein Patchwork heran. Ich teste Streifen aus, um die passende Kombination zu finden und nähe diese dann zusammen. 

Patchwork-Stoff zum Nähen der Handyhülle

Im Anschluss schneide ich das Patchwork auf das Maß für die Handyhülle zurecht. Die Rückseite habe ich mit einem Volumenvlies, z.B. dem H630 von Freudenberg, verstärkt. Als besonderes Detail habe ich ein paar Handstiche, den sogenannten Sashiko-Stich, aufgestickt.

Sashiko-Stich?

Bei dieser Technik handelt es sich um unseren klassischen Vorstich. Nur wird dieser dichter gestickt als die klassische Variante. Mit dem Sashiko-Stich können nach Lust und Laune Motive erzeugt werden. Sashiko ist in Japan ursprünglich eine Reparaturtechnik, um schadhafte Kleidung auszubessern.

Beim traditionellen Sashiko wird vornehmlich mit einem weißen oder blauen Baumwollfaden gearbeitet. Bei dunkelblauem Grundstoff wird weißes Stickgarn verwendet und umgekehrt. Das Trägermaterial kann unterschiedlich sein und je nach Stoffdicke variiert die Stichlänge. Es gibt spezielle Garne für Sashiko, aber es eignet sich auch normales Perlgarn. Als Grundmaterial können alle Baumwoll- und Leinenstoffe gewählt und auch Seide kann bestickt werden.

Es können natürlich auch andere als die traditionellen Farben weiß und blau eingesetzt werden.

Übersicht des Materials und der Schnittteile

  • 2x Außenstoff + entsprechender Einlage z.B. H630 von Freudenberger
  • 2x Futter
  • 1x Verschlussband in gewünschter Länge 
  • 2x 12 mm große Druckknöpfe (nicht auf dem Bild zu sehen)

Schnittteile zum Handyhülle nähen

Anleitung zum Handyhülle nähen

1. Zuerst die Drucknöpfe entsprechend der Bedienungsanleitung an folgenden Schnittteilen markieren und befestigen:

  • 1x am Verschlussband
  • 1x oben mittig an der Vorderseite

2. Verschlussband nun an der Vorderseite unten mittig annähen.

Verschlussband der Handyhülle nähen

3. Linke und rechte Seite des Oberstoffs und des Futters zusammennähen.

4. Den Oberstoff wenden, Futterteil rechts auf rechts an einer Seite feststecken, zusammennähen und wieder zurückwenden.

Innenfutter der Handyhülle annähen

5. Die andere Seite habe ich mit Stecknadeln festgesteckt und mit einem Blindstich zusammengenäht. Wer mag, kann dies auch mit der Nähmaschine absteppen. Ich fand es in Kombination mit dem Sashiko-Stich nicht so passend mit der Maschine abzusteppen, darum habe ich mich für den Handstich entschieden.

6. Fertig genäht ist meine Handyhülle, mit Sonne und Mond!

Fertig genähte Handyhülle mit Applikationen

Handyhülle nähen mit Applikationen

Ähnliche Inhalte, die dich interessieren könnten

Kommentare zu diesem Artikel

0 Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Erforderliche Felder sind mit * markiert

Liebe Leserin, lieber Leser des BERNINA Blogs,

um Bilder über die Kommentarfunktion zu veröffentlichen, melde Dich im Blog bitte an.Hier geht es zur Anmeldung.

Du hast dich noch nicht für den BERNINA Blog registriert?Hier geht es zur Registrierung.

Herzlichen Dank, Dein BERNINA Blog-Team