Kreative Artikel zum Thema Nähen

Stoffe mit Glitzerstreifen selber machen

Shining Stripes – Glitzerstreifen aus Folienresten

Im heutigen Türchen zeige ich Euch, wie Ihr Eure Nähprojekte mit Glitzer-Streifen verzieren könnt. So bekommen diese direkt einen weihnachtlichen Touch.

Diese Anleitung ist für alle gedacht, die schon immer mal mit Bügelfolie experimentieren wollten. Natürlich ist sie auch perfekt für diejenigen, deren Plotter zuhause vor sich hinstaubt. Hier bekommen nämlich Flexfolien-Reste aus Gold, Silber und Glitzer nochmal einen glorreichen Auftritt!

Meine Reste aus goldener Flexfolie kamen bei meinem neuen Upcycling-Blusenshirt zum Einsatz. Der Stoff war mal eine Lieblingsbettwäsche, die an den Rändern leider schon gelitten hat. Aufgepeppt mit den glänzenden Streifen sieht man dem Stoff seine Herkunft so gar nicht mehr an. Mehr Infos zum neuen Schnitt »LaNanna Blouse« findet ihr hier. Weihnachten kann kommen!

Die Verzierung eignet sich auch super für kleine Geschenkideen wie Kosmetikbeutel oder Mäppchen. Ich finde, Flexfolie hat auf Webware einen besonderen Charme, aber natürlich funktioniert die Folie genauso bei Jersey-Projekten.

Benötigte Materialien:Bügelfolie, gold und silber

  • Bügelfolie in Gold, Silber oder mit Glitzer zum Aufbügeln
  • Baumwollstoff (Webware oder Jersey)
  • Backpapier

INFO: Bügelfolien sind Thermotransferfolien wie zum Beispiel Flexfolie, die mit dem Bügeleisen (oder einer Bügelpresse) auf Textilien gepresst werden. Ihr bekommt sie in ausgewählten Stoffläden oder bei den großen Online-Shops.

Benötigtes Werkzeug:

  • Schneidematte
  • Patchwork-Lineal oder Stahllineal
  • Cutter oder Teppichmesser
  • Glatte, hitzebeständige Unterlage, z.B. ein Holzbrett
  • Bügeleisen

Stoffe mit Glitzerstreifen erstellen – so geht’s:

Vorbereitung

Überlegt Euch zuerst, welches Schnittteil von Eurem Projekt verziert werden soll. Bei meinem Projekt sollte die vordere Passe goldene Streifen erhalten.

Am besten verziert Ihr nicht das zugeschnittenes Schnittteil, sondern verwendet ein rechteckiges Stück Stoff, das etwas größer als Euer Schnittteil ist, damit die Streifen später auch sicher bis zur Nahtlinie reichen.

Angezeichnete Schnittlinien

Ihr könnt das Schnittteil (inklusive Nahtzugaben) vorher anzeichnen, dann kommt Ihr auch gut mit Folien-Resten zurecht. Bei meinen Resten wäre es sonst zu knapp geworden. Achtet beim Anzeichnen darauf, dass Ihr einen Markierungsstift verwendet, der beim Bügeln nicht verschwindet.

Überschlagt, wieviele Streifen Ihr in welcher Länge benötigt. In meinem Beispiel sind die Streifen 5 mm breit und haben einen Abstand von 2 cm zueinander. Aber natürlich sind auch andere Streifen möglich.

Übrigens, Euren Stoff solltet Ihr zuvor am besten ohne Weichspüler waschen und am Ende bügeln. Bitte achtet darauf, für die Bügelfolie geeignetes Material zu benutzen.

Zuschnitt

Flexfolie mit Schneidelineal und Cutter auf Schneidematte

Legt die Flexfolie mit der glänzenden (also der mit Trägerfolie beschichteten Seite) nach unten auf die Schneidematte. Schneidet dann mithilfe eines Schneidelineals und eines Cutters die benötigten Streifen zu. Auch ein Teppichmesser eignet sich ganz hervorragend zum Schneiden.

Die Flexfolie wird dabei – anders als bei der Verarbeitung mit einem Schneideplotter – komplett durchgetrennt. Achtet darauf, dass Euer Messer nicht stumpf ist. Ihr müsst die Folie auch nicht mit roher Gewalt auf einem Rutsch durchschneiden. Manchmal ist es besser, wenn man mit zwei oder drei etwas sanfteren Schnitten denselben Schnitt ausführt.

Streifen aus goldener Flexfolie

Natürlich könnt Ihr auch andere Motive mit geraden Kanten wählen oder ein komplexeres Motiv mit einer feinen Schere ausschneiden. Lasst Eurer Kreativität freien Lauf!

Aufbügeln

Stoffstück auf Holz-Unterlage

Damit die Streifen perfekt aufgebügelt werden, benötigt Ihr als Unterlage eine glatte, hitzebeständige Fläche. Ich nutze meistens ein Ceran-Kochfeld, das ich mit einem dünnen Baumwolltuch schütze, oder ein großes Holzbrett.

Platzierung der Streifen aus Flexfolie

Platziert alle Streifen mit der glänzenden Trägerfolie nach oben in gleichmäßigen Abständen auf den Stoff. Achtet darauf, dass ab jetzt nichts mehr verrutscht.

Backpapier beim Aufbügeln

Vor dem Aufbügeln müsst Ihr immer ein Backpapier über alle Stellen mit Bügelfolie legen, da die Folie sonst am Bügeleisen kleben bleibt.

Ein kleiner Hinweis an dieser Stelle: Jede Folie ist anders. Bügelt Eure Bügelfolie am besten nach den Angaben des Herstellers auf und testet mit einem Folienrest an einem Teststück! 

Im Normalfall funktioniert folgende Herangehensweise: Stellt das Bügeleisen auf Stufe 2 bzw. auf „Baumwolle“. Presst dann für 15 bis 20 Sekunden das Bügeleisen mit aller Kraft auf das Backpapier. Bei größeren Flächen müsst Ihr das Bügeleisen zwischendurch umsetzen. Am Ende solltet Ihr jede Stelle noch mal 5 Sekunden nachpressen, damit auch die Stellen erreicht werden, die durch die Löcher im Dampfbügeleisen ausgespart wurden.

Entfernen der Trägerfolie

Jetzt könnt Ihr die Trägerfolie vorsichtig abziehen, und Ihr könnt schon gut erkennen, wie die Folie mit der Stoffstruktur verschmolzen ist. Beginnt mit dem Abziehen an einer Ecke. Wenn sich die Trägerfolie nicht gut lösen lässt, müsst Ihr eventuell noch einmal nachpressen.

Beim Bild oben sieht man ganz gut, dass einer der Streifen ein bisschen zu kurz geraten ist und innerhalb der Nahtzugabe aufhört. Dieses Ende ist später dann beim Vernähen zum Glück in der Naht verschwunden.

Fixieren

Goldene Flexfolie auf Webware

Um auf Nummer sicher zu gehen, bügle ich anschließend das Motiv noch mal erneut mit einer Schicht Backpapier dazwischen. Ein bisschen Druck schadet auch hier nicht. Aber Achtung: Zu heiß sollte die Folie nicht werden, damit sie an den Rändern nicht schmilzt.

Bitte wartet mit dem ersten Waschen 24 Stunden. Wascht Euer Projekt später sorgsam und gebt es nicht in den Trockner. Vergesst auch nicht, das Projekt jetzt nur noch von links zu bügeln. Sollte sich nach dem Waschen eine Ecke der Folie lösen, presst das Motiv einfach erneut unter der Verwendung von Backpapier mit dem Bügeleisen auf.

Blusenshirt mit goldener Flexfolie, pedilu

Und jetzt bin ich gespannt: Welches genähte Weihnachtsprojekt soll bei Euch Shining Stripes bekommen?

Viel Spaß beim Nähen! It’s time to shine!

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