Kreative Artikel zum Thema Nähen

Shirt nähen mit amerikanischem Ausschnitt – Anleitung und Weihnachtsaktion

Ausschnitt einfassen mit dem Ausgleichsfuß von BERNINA

Heute möchte ich ein schönes Shirt mit einem amerikanischen Ausschnitt aus einer Burda nähen. Hier ist der neue Coverstich-/Ausgleichsfuß #C12 extrem behilflich. Warum das so ist und wie man einen amerikanischen Ausschnitt sauber einfasst, schauen wir uns hier einmal genauer an.

Image of Coverstich-/Ausgleichsfuss #C12.

Coverstich-/Ausgleichsfuss #C12

Für dekoratives Absteppen ✓ Optimale Führung dank gefederten seitlichen Fusskanten ✓ Markierungen und gefederte Fussteile dienen als praktische Führungshilfe ✓ Speziell gut geeignet für mehrlagige und unterschiedlich hohe Stofflagen ✓ Kompatibel mit L 890

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Der Ausgleichsfuß C12

Was genau macht den Ausgleichsfuß so sehr hilfreich? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, werfen wir zunächst einen Blick auf den besonderen Aufbau dieses tollen kleinen Helferchens. Wie bei vielen Füßen liegt nämlich auch hier das Geheimnis in der Unterseite.

Die Unterseite des Fußes weist 2 Kufen auf, und diese Kufen sind unabhängig voneinander in der Höhe variabel. Das bedeutet, wenn eine Kufe weiter nach oben gedrückt ist, kann durchaus die andere Kufe komplett unten sein.

Das ist extrem nützlich, wenn ich z.B. einen Ausschnitt nähen möchte und die eine Seite des Fußes in geringerer Stoffhöhe ist als die andere. Ohne die Kufen würde mein Fußteil, das auf dem niedrigeren Stoff liegt, in der Luft schweben. Der Effekt wäre, dass auf der „schwebenden Seite“ kein Transport stattfindet, weil der Fuß den Stoff nicht berührt. Somit hätte ich eine schlechte Führung und daneben auch einen unsauberen Stich. 

Von vorn sieht der Fuß ganz normal aus, allerdings erkennt man sofort, wie aufwendig er gearbeitet ist.

Shirt nähen mit amerikanischem Ausschnitt – Nähbeginn

Ich starte mit meinem Ausschnitt, indem ich einen Stoffstreifen von 5 cm Breite schneide, den ich im Overlockbereich der BERNINA L 890 mit dem ganz normalen 4-Faden-Überwendlingsstich annähe. Damit bei den vielen Kurven im amerikanischen Ausschnitt nichts schief geht, arbeite ich mit der Einstellung „Nadelstopp unten“:

Image of BERNINA L 890.

BERNINA L 890

Die L 890 ist die revolutionäre Overlock/Coverstich-Combo und perfekt geeignet zum Verarbeiten aller Fäden und Stoffe, speziell von hochelastischen und gestrickten Stoffen. Mit One-Step BERNINA Lufteinfädler ✓ Intuitive Bedienung per Touchscreen ✓ Schnell, präzise & leise ✓ Hergestellt von BERNINA ✓ Zu 100% in der Schweiz konzipiert und entwickelt ✓ 

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Jetzt bleiben die Nadeln immer unten im Stoff, wenn ich zum Nachjustieren anhalte. Ich kann den Nähfuß anheben, und wenn ich weiternähe, sieht man den Stopp idealerweise überhaupt nicht.

Mein Ausschnitt sieht danach so aus:

Nun klappe ich den 5-cm-Streifen über die Nahtzugabe nach hinten. Die Nahtzugabe lasse ich dabei als Stabilisator nach oben stehen.

Im folgendes Bild sieht man jetzt den Streifen, der sich um die hochgeklappte Nahtzugabe nach hinten gelegt hat. Ich stecke genau im Nahtschatten meine Nadeln.

Von der linken Seite sieht es so aus:

Ich fädle meine Maschine auf den schmalen Coverstich um. Hier ist es wichtig, dass der Faden an den Nadeln wirklich vorn ins Öhr reingeht und hinten glatt wieder rauskommt:

Beim Einfädeln passiert es gerne, dass sich der Faden einmal um das Öhr wickelt – das muss unbedingt sofort behoben werden:

Ausschnitt einfassen – der Einsatz des Ausgleichsfußes

Genau jetzt kommt der Ausgleichfuß ins Spiel. Denn nun wollen wir von der rechten Seite covern. Dabei liegt unsere eine Fußseite auf dem Vorderteil und dem Streifen der Rückseite (2 Lagen), die andere Seite des Fußes liegt auf der Einfassung (Einfassstreifen, 2 Lagen Nahtzugabe, plus die Rückseite des Streifens = 4 Lagen).

Würde ich jetzt ohne Kufe nähen, würde meine Fußseite, die nicht auf dem Einfassstreifen liegt, in der Luft schweben.

Durch die Kufe habe ich einen 1a Transport. Meine Nadeln führe ich so, dass eine Nadel genau im Nahtschatten einsticht, die andere auf dem Binding liegt. Dank der Markierungen vorn am Fuß gelingt das spielend.

Ich erziele ein sensationell sauberes Ergebnis, das ein wenig wirkt wie ein Kettenstich – gerade weil man die linke Nadel kaum sieht. Sie liegt exakt im Schatten.

Von der Rückseite habe ich jetzt natürlich eine Covernaht, die breit abdeckt, und das wollte ich auch, denn der Streifen ist ja unversäubert. Ich müsste den Jersey nicht versäubern – aber es gefällt mir besser, wenn es versäubert ist.

Wenn ich die Überstände des Streifens zurückschneide, habe ich eine absolut saubere Einfassung.

Den amerikanischen Ausschnitt fertigstellen

Nun müsste ich eigentlich an die Nähmaschine, denn mein amerikanischer Ausschnitt muss ja zuerst befestigt werden, bevor ich die Ärmel einsetzen kann.

Aber meine Nähmaschine hat heute Urlaub, ausserdem ist die Nähmaschinennaht nicht so dehnbar. Ich entscheide mich also für den Kettenstich meiner Combomaschine. Ich muss dafür nur die rechte Nadel rausnehmen und kann direkt nähen, denn der Kettenstich ist ein dehnbarer Geradstich.

Der Kettenstich wird dehnbar, weil die Rückseite – im Bild oben auf der rechten Seite – durch den Greifer gebildet wird. Je lockerer die Spannung im Greifer, desto größer die Schlaufen, und je größer die Schlaufen, desto mehr Garn ist in der Naht. Und natürlich gilt auch hier die Regel: je mehr Garn in der Naht, desto dehnbarer ist sie.

Ich nähe also meinen amerikanischen Ausschnitt aufeinander, bevor ich die Ärmel einsetzen kann.

Danach finden die Ärmel ihren Platz.

Hab ich eigentlich schon mal geschrieben, dass ich an Nahtkreuzungen die oben liegende Nahtzugabe, hier im Achselbereich, beim Schliessen der Seitennähte/Ärmelnähte immer Richtung Maschine lege? Nein?

Nahtzugabenkreuzungen nähen mit der Overlock

Ich lege an Nahtkreuzungen die oben liegende Nahtzugabe immer zur Maschine hin! Warum? Weil ich die oben liegende Nahtzugabe bis kurz vor den Nadeln kontrollieren kann, die unten liegende nicht. Die unten liegende Nahtzugabe würde, sobald sie unter dem Fuß verschwunden ist, jede Gelegenheit nutzen, um sich wieder umzulegen und in meine Richtung zu zeigen. Ein Gewurstel wäre vorprogrammiert.

Also lege ich sie gleich in meine Richtung, dann kann sie mit dem Transport leicht einfach weiter gleiten und ist glücklich. Die oben liegende Nahtzugabe lege ich Richtung Maschine. Wenn diese sich dann nämlich drehen möchte, sehe ich das und kann direkt stoppen (Nadelstopp unten), das Füßchen mit den Fingern vorn leicht anheben, die Nahtzugabe in die richtige Richtung bringen und weiter nähen. So habe ich eine absolut glatte Nahtkreuzung.

Ich nähe am liebsten mit dem Transparenten Standardnähfuss #C27, gerade solche Nähte. Da kann ich bis auf den letzten Millimeter vor den Nadeln alles absolut scharf sehen.

Image of Transparenter Overlock/Combofuss #C27.

Transparenter Overlock/Combofuss #C27

Für allgemeine Näharbeiten mit Overlock-/Cover- und Combostichen ✓ Feine Bänder bis 14 mm Breite aufnähen ✓ Für präzise Stiche aufgrund guter Sicht auf den Nadelbereich ✓ Markierungen als praktische Führungshilfe ✓ Kompatibel mit L 890 ✓

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Der Saum

Am unteren Saum hab ich ein Bündchen eingefügt. Hier möchte ich natürlich unbedingt ein sauberes Nahtende haben. Das gelingt mir perfekt, und die Endraupe ziehe ich einfach mit meiner Handnadel in die Naht. Auslaufende Schlaufen habe ich nicht. Solche Techniken zeige ich gern in meinen Videos.

Weihnachtsaktion – nur noch heute und morgen!

Apropos Videos, aktuell haben wir auf der Seite von Courleys eine tolle Weihnachtsaktion, mit der wir uns einfach mal bei Euch bedanken wollen für die tolle Unterstützung.

Mit dem Gutscheincode Weihnachten gibt es noch heute und morgen 20% auf alle Tutorials und Aufzeichnungen. die Ihr auf der Courleys-Plattform findet:

http://www.courleys.de

Unsere Videos zu Nähtechniken werden ja inzwischen in vielen Ländern geschaut und erfreuen sich großer Beliebtheit. Wir freuen uns über jeden, der mal vorbeischauen mag.

Kleinteile richtig verstauen und wiederfinden

Irgendwie ist es für mich immer schwierig, die Handnadel zu finden. Aber hier hab ich seit neuestem ein neues Ordnungssystem, das ich Euch rasch zeigen wollte: 

So ist die Handnadel schnell gefunden.

Und fertig ist mein neues Shirt. Ich liebe ja überlange Ärmel. Ich weiß, das ist nicht jedermanns Sache. Aber haben wir nicht genau deswegen alle begonnen zu nähen? Weil wir uns unsere Mode auf unsere Figuren schneidern wollten? Weil Beine an fertigen Hosen zu kurz waren, unser Busen nirgends reinpasste oder die Ärmel immer über dem Handgelenk aufhörten? Ich hab meine perfekte Ärmellänge für diesen Winter auf jeden Fall gefunden ;O).

Shirt nähen mit amerikanischem Ausschnitt

In diesem Sinne,

ich wünsche Euch eine schöne Weihnachtszeit

Manu

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