Hallo ihr Lieben, näht ihr auch schon für den Frühling? Ich möchte gemeinsam mit euch ein Projekt für eine frühlinghafte Fit Capsule starten. Eine Fit Capsule ist ein Set aus Sportkleidung, welches untereinander Kombinierbar ist und aus mehreren Teilen besteht. Etwa eine Hose und ein passendes Shirt oder gar noch eine Jacke dazu. Die Fit Capsule, die ich euch im Blog erklären werde, besteht aus einer Sportleggings, einem ärmellosen Oberteil und einem langärmligen Oberteil. Wir starten heute, indem wir die Leggings nähen.
Zum Nähen der Fit Capsule verwende ich die nagelneue BERNINA L 860, mit dieser Overlocker seid ihr bestens ausgerüstet. Aber keine Sorge, auch mit anderen Maschinen sind diese Kleidungsstücke nähbar. Zudem verwende ich für schöne Säume und dekorative Covernähte die bernette 48 und für normale Nähte die b05 ACADEMY.
Los geht’s, lasst uns mit Teil 1, also der Sportleggings beginnen.
Teil 1: Sport-Leggings nähen für die Fit Capsule
Material für die Sport-Leggings
Das Schnittmuster für die Sportleggings heißt Athen ist von meinem kleinen Label Dynamics Fashion. Mit dem Code BerninaBlog erhaltet ihr bis zum 10.03.22 15% Rabatt auf den Schnitt. Außerdem benötigt ihr Sportstoff für eure Leggings. Dieser sollte horizontal wie auch vertikal mindestens 75% dehnbar sein. Der Schnitt hat eine pfiffige Teilung, die euch die Einarbeitung von Mesh-Stoffen oder einem anderen Kombi-Stoff ermöglichen. Hier könnt ihr euch kreativ austoben.
Für diese Fit Capsule habe ich mich für den Sportstoff Jamaika mit einer unifarbenen gelben Kombi entschieden. Solltet ihr bei der Hose die praktische Reißverschlusstasche im Bund nähen wollen, so benötigt ihr außerdem noch einen kurzen Reißverschluss von etwa 15 cm Länge (alles überstehende wird gekürzt).
Weitere Nähzutaten sind
- Garn für die Overlock/Nähmaschine
- Stoffklammern oder Jersey-Stecknadeln
- Stretch-Nadel für die Nähmaschine
- optional breites Gummiband für den Bund oder Framilon.
Damit seid ihr nun Startklar für den ersten Teil der Fit Capsule, der Sportleggings.
Los geht es mit der Sportleggings
Schritt 1: Zwickel an die Leggings nähen
Diese Sportleggings hat für mehr Bewegungsfreiheit einen Zwickel. Dieser wird doppelt zugeschnitten und dann links auf links aufeinander gelegt. Um den nächsten Schritt zu erleichtern, könnt ihr den Zwickel rundum einmal festheften. Anschließend legt ihr den Zwickel rechts auf rechts auf das hintere Hosenteil, sodass die lange Seite des Dreiecks unten beginnt. Näht den Zwickel mit der Overlock fest. Dafür verwende ich die 4-Faden-Naht. Wenn ihr möchtet, könnt ihr die Nahtzugabe noch mit der Coverlock annähen um eine schöne, dekorative Naht auf der rechten Seite zu erzielen.
Schritt 2: Schrittnähte nähen
Nun werden die Schrittnähte geschlossen. Beginnt bei der hinteren Seite der Hose. Nehmt dafür die beiden hinteren Hosenteile, das eine wurde bereits mit dem Zwickel vorbereitet. Legt nun das zweite Hosenteil so darauf, dass ihr wieder an der langen Seite des Zwickels beginnt und dann nach hinten auslaufen lasst, sodass ihr nach dem Annähen ein sauberes Dreieck erhaltet. Achtet darauf, dass kein Loch an dieser Stelle überbleibt. Auch hier könnt ihr nach Belieben wieder mit einer dekorativen Covernaht arbeiten.
Als nächstes näht ihr die beiden Hosenteile zusammen. Legt dafür das komplette hintere Hosenteil auf das komplette vordere Hosenteil, sodass die vordere Schrittnaht am unteren Ende genau auf die Mitte des Zwickels trifft. Näht hier wieder entlang mit der Coverlock.
Schritt 3: Passen einnähen
Nun werden die Y-förmigen Passen eingenäht. Um dabei auch mit der Overlock die Spitze schön zu treffen beginne ich immer genau an der Spitze mit der ersten Naht nach außen. Danach beginne ich wieder an der Spitze, diesmal in die andere Richtung. Natürlich könnt ihr alternativ auch mit der Nähmaschine diese Stelle vorab nähen.
Danach werden noch pro Hosenbein die je zwei unteren Passen eingenäht und die Seitennaht der Hose geschlossen.
Schritt 4: Die Reißverschlusstasche
In diesem Fall erkläre ich euch, wie ihr einen normalen Reißverschluss einnäht. In der Anleitung im eBook ist auch das Einnähen eines nahtverdeckten Reißverschlusses beschrieben. Wenn ihr auf die Reißverschlusstasche verzichtet, könnt ihr direkt zum nächsten Schritt springen.
In untenstehendem Bild seht ihr, wie der Reißverschluss nach dem Annähen zwischen den Bundteilen liegen sollte. Versucht möglichst, dass die unteren Kanten exakt auf einer Höhe liegen nach dem Annähen. Heftet gegebenenfalls den Reißverschluss erstmal an, bevor ihr ihn final festnäht. Legt dann den Reißverschluss auf das kurze Bundteil rechts auf rechts entlang der Kante und näht diesen mit einem Reißverschlussnähfuß fest. Wiederholt das auch für das lange Bundteil mit der anderen, noch freien Seite des Reißverschlusses. Nun wird das Innenteil der Tasche befestigt. Legt dieses dazu mit der rechten Seite auf die linke Seite des kurzen Bundteils, sodass es am äußeren Rand des Reißverschlusses abschließt und näht es dort nur auf dem Reißverschluss fest. Und schon ist euer Reißverschluss eingenäht.
Schritt 5: Den Hosenbund der Leggings nähen
Die Leggings für eure Fit Capsule nähtet sich der Fertigstellung. Nur noch den Bund und die Säume nähen, et voilà, fertig ist der erste Teil eures Outfits. Hat ihr die Reißverschlusstasche gewählt so näht nun noch die noch offene Kante am Bund rechts auf rechts zusammen. Habt ihr keine Reißverschlusstasche eingenäht, so legt je eine Kante des langen Bundteils auf die passende Kante des kurzen Bundteils und näht entlang dieser Kanten. Genau so geht ihr auch für die Innenseite des Bunds vor.
Jetzt werden der innere und äußere Bund miteinander vernäht. Legt den äußeren Bund rechts auf rechts in den inneren Bund und steckt die obere Kante fest. Klappt kurz vor Erreichen des Nahtanfangs am besten das Messer weg, damit ihr sauber abschließen könnt, ohne in die anfängliche Naht zu schneiden.
Nachdem ihr diese Naht ringsum geschlossen habt, empfiehlt es sich, den Bund zu wenden und einmal anzuprobieren. Sitzt alles gut, kann er an die Hose angenäht werden. Solltet ihr trotz passender Größe das Gefühl haben, dass die Hose somit nicht perfekt hält, könnt ihr auf die eben genähte Naht ein Framilonband ungedehnt annähen für etwas mehr Stabilität oder sogar ein breites Gummiband auf die passende Länge bringen, an den Enden zu einem Ring schließen und in den Bund legen, bevor ihr diesen an die Leggings näht.
Schlussendlich wird der Bund rechts auf rechts auf die Leggings genäht. Dabei treffen die Nähte des Bunds auf die Seitennähte der Leggings.
Schritt 6: Säumen der Leggings
Vor diesem Schritt ist es ratsam, noch einmal in die Hose hineinzuschlüpfen und zu schauen, ob die Länge in Ordnung ist. Über den Saum könnt ihr noch eine kleine Feinjustierung vornehmen. Schlagt einfach eure Saumzugabe um und überprüft, ob euch diese Länge so gefällt.
Schlagt dann die Saumzugabe nach innen um und näht den Saum mit der Coverlock.
Schon ist der erste Teil eurer Fit Capsule fertig.
Im nächsten Beitrag geht es dann mit dem Oberteil weiter.
Bis dahin wünsche ich euch viel Freude beim Nähen der Leggings. Und wer mit dem Oberteil nicht warten möchte, wie wäre es schonmal mit einem passenden Sportbustier? Für das Bustier unten im Bild gibt es ebenfalls eine Anleitung auf dem BERNINA Blog: Anleitung Sportbustier.
Herzlichen Dank an die Fotografin BilderdieLeben für die Fotos von den Outfits.
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