Es ist fast soweit! Noch zwei Wochen, dann können wir unser Quilt-Abenteuer beginnen. Seid Ihr schon aufgeregt? Ich bin es auf jeden Fall! Und nachdem ich all Eure fertigen Quilt-Tops gesehen habe, kann ich es kaum erwarten, mit dem Quilten zu beginnen.
In diesem Blogbeitrag findet Ihr weitere Informationen über Garn, Nadeln und was Ihr tun könnt, um Euch auf das Quilten vorzubereiten.
Welche Garnstärke zum Quilten?
Zum Quilten Eures Quilts könnt Ihr verschiedene Garnstärken verwenden, von 12wt-Garn bis zu 50wt-Garn. Die Buchstaben wt stehen für Weight, also für das Gewicht des Garns. Dieses hängt mit der Dicke des Garns zusammen.
Ein Faden wird als 40wt bezeichnet, wenn 40 Kilometer dieses Fadens 1 Kilogramm wiegen. Ein Faden mit einem Gewicht von 30 ist schwerer, weil nur 30 Kilometer Faden ein Kilogramm wiegen.
- 50wt ist ein schön dünner Faden, der sich perfekt zum Zusammennähen von Stoffen eignet. Ihr könnt ihn auch zum Quilten verwenden, da der Faden schön dünn auf Eurem Quilt liegt. Wenn Ihr ein 50wt-Garn in der Farbe Eures Hintergrundstoffs verwendet, werdet Ihr sehen, dass es sich gut in den Quilt einfügt.
- 40wt wird für Piecing, aber auch zum Quilten verwendet, es ist ein bisschen dicker als 50wt.
- 30wt ist ein dickeres Garn. Ihr könnt es trotzdem auf der Nähmaschine verwenden. Ich finde, es macht sich toll in einem Quilt. Es gibt den Stichen wirklich etwas Besonderes.
- 12wt ist ein sehr dickes Garn, das meist zum Handquilten verwendet wird.
Eine Auswahl an Garnen für den Quilt-Along findet Ihr in meinem Webshop: Sulky-Garnkollektion für den One Two Tree Quilt-Along
Auf der Spule habe ich immer ein 50wt-Garn in einer Farbe, die zu meinem Hintergrundstoff passt.
Unten seht Ihr das Nahtbild von drei verschiedenen Garnen bei unterschiedlicher Stichlänge.
Achtung: Für das Muster habe ich 12wt-Garn auf meiner Maschine vernäht. Das ist möglich (und ich LIEBE den Look), aber nicht alle Maschinen sind mit 12wt-Garn zufrieden. Schaut Euch dieses Video an, wenn Ihr mehr zum Thema erfahren möchtet.
Welche Garnfarbe zum Quilten?
Es gibt so viele Möglichkeiten für die Garnfarbe Eures Quilts. Lasst uns ein paar davon für diesen Quilt besprechen:
- Multicolor-Garn. Wenn Ihr die grün-blaue Version des Quilts macht, könnt Ihr ein grün-blaues Garn verwenden. Das Garn verleiht dem Hintergrund etwas Farbe und passt perfekt zu den Bäumen. Wenn Ihr den orange/rosa Quilt genäht habt, könnt Ihr ein orange/rosa Garn verwenden.
- Garn in Hintergrundfarbe. Wenn Ihr ein Garn in der Farbe Eures Hintergrundstoffs wählt, kommen alle Quiltmuster, die wir in den Bäumen anbringen werden, wunderbar zur Geltung. Ein Beispiel: Ihr habt Euer Top in Regenbogenfarben auf crèmeweissem Hintergrund genäht. Dann könnt Ihr ein crèmeweisses 30er- oder 50er-Garn verwenden, das einen schönen Kontrast zu den bunten Bäumen bildet.
- Passendes Garn. Ihr könnt das Garn auch überall auf Euren Stoff abstimmen. So könnt Ihr beispielsweise eine bestimmte Garnfarbe für den Hintergrund Eures Quilts nehmen. Dann nehmt Ihr entweder ein buntes Garn für die Bäume oder ein passendes Garn für jeden einzelnen Baum.
Wenn Ihr den Faden auf die Farbe des Stoffes abstimmt, wird sich Euer Quilting harmonisch in den Quilt einfügen. Es bleibt nur die Textur übrig, kleine Fehler sind kaum sichtbar.
Wenn Ihr hingegen eine Garnfarbe wählt, die einen deutlichen Kontrast zur Stofffarbe bildet, wird Eure Arbeit sehr gut sichtbar. All die hübschen Quiltmuster, die Ihr macht, kommen dann besonders gut zur Geltung. Kontrastreiches Garn macht es Euch zudem einfacher, Eure Arbeit zu sehen, während Ihr quiltet.
Meine Garnwahl
In meinen Videos werdet Ihr sehen, dass ich kontrastierende Garne verwende, damit ich besser sehen kann, was ich mache. Wenn ich ohne Kamera quilte, wähle ich oft ein Multicolor-Garn (die Farbwechsel in einem Garn sind für mich einfach magisch) oder ein helles oder weisses Garn, das gut zu allen Stoffen des Quilts passt.
Welche Nadeln zum Quilten?
Ihr müsst die Nadeldicke passend zum verwendeten Garn wählen. Ich empfehle, eine Topstitch-Nadel (Nachstick-Nadel) oder eine Quiltnadel zu verwenden. Informationen zu den verschiedenen Nadeltypen findet Ihr in diesem Büchlein von BERNINA. BERNINA hat auch ein Video produziert, in dem die Farbcodes der Nadeln erläutert und das richtige Nadel-Faden-Verhältnis erklärt wird; hier das Video von BERNINA.
Hier sind die Garn-Nadel-Kombinationen, mit denen ich arbeite.
- 50wt-Garn: 75/11 oder 80/12
- 40wt-Garn: 80/14 oder 90/14
- 30wt-Garn: 90/14 oder 100/16
- 12wt-Garn: 90/14 oder 100/16
Hier ein zusätzliches Videos, in dem ich über die verschiedenen Nadeln spreche.
Vorbereitungen fürs Quilten
Jetzt, wo Ihr ein wenig mehr über Garne und Nadeln wisst, könnt Ihr Euch auf das Quilten vorbereiten. Hier sind einige Dinge, die Ihr beachten solltet.
Ruler und Rulerfuss
Wenn Ihr mit Linealen, also mit Rulern, quiltet, ist es sehr wichtig, einen Rulerfuss für Eure Maschine zu haben. Auf BERNINA Nähmaschinen könnt Ihr den Verstellbaren Rulerfuss #72 oder den praktischen Verstellbaren Rulerfuss mit Schlitz #72S verwenden. Für andere Nähmaschinen biete ich im Sugaridoo Webshop einen Rulerfuss mit hohem Schaft und einen Rulerfuss mit niedrigem Schaft an. In diesem Video erkläre ich Euch, wie Ihr herausfindet, ob Ihr die Version mit hohem oder niedrigem Schaft braucht.
Auch zum Rulerfuss #72 und #72S von BERNINA habe ich ein Video erstellt:
Die Lineale, die wir in diesem Quilt-Along verwenden, sind sowohl als Set als auch einzeln erhältlich. In diesem Blogbeitrag hatte ich Euch die Lineale vorgestellt. Es ist auch möglich, zunächst nur mit einem oder zwei Linealen zu beginnen.
Die Arbeitsfläche zum Quilten
Beim Quilten ist es wirklich sehr hilfreich und angenehm, wenn man eine grosse Arbeitsfläche um die Maschine herum hat. Die meisten Nähmaschinen werden mit einem Anschiebetisch geliefert. Für einige Maschinen gibt es sogar spezielle Tische. Für meine BERNINA Q 16 benutze ich den faltbaren Tisch mit Höhenverstellung.
Aber was ist, wenn Ihr an einer alten Maschine arbeitet und keine grosse Fläche um Eure Stichplatte herum habt? Nun. Ich habe ein kleines Experiment gemacht. Es ist vielleicht ein etwas doofes Experiment. Nur um zu sehen, ob ich einen Weg finde, das Quilten auf einer sehr alten Maschine einfacher zu machen.
Auf dieser alten Maschine habe ich eine grosse Decke freihand gequiltet, als ich gerade mit dem Quilten anfing. War das Quilting perfekt? Nein, definitiv nicht. Wäre das auf meiner BERNINA 770 einfacher gewesen? Ja, ganz sicher! Aber mit der Maschine konnte ich damals meine ersten Schritte machen. Ich habt geübt und gelernt, wie man quiltet. Und es hat funktioniert. Ich habe für meine Mutter einen Quilt fertiggestellt, der innig geliebt wird.
Man muss nur irgendwo anfangen. Vielleicht hilft Euch das alberne Bastelvideo dabei, mit dem Quilten anzufangen. Lasst Euch nicht von Eurem Werkzeug aufhalten!
Maschine einrichten zum Quilten
Wenn wir schon beim Einrichten der Maschine sind, nehmt Euch auch eine Minute Zeit um zu prüfen, wie Ihr hinter der Maschine sitzt! Wenn man etwas Neues lernt, ist man oft verkrampft. Es ist dann schwierig, die Muskeln zu entspannen. Wenn Ihr also mit dem Quilten beginnt, könntet Ihr eine gewisse Anspannung in Händen, Armen oder Schultern spüren. Sucht Euch zu Eurem Nähtisch einen passenden Stuhl, der Euch eine bequeme Haltung ermöglicht!
Während des Quiltens ist es eine gute Übung, zwischendurch zu überprüfen, ob man irgendwo Verspannungen spürt. Wenn Ihr einen grossen Quilt quilten wollt, solltet Ihr Euch viele kurze Pausen angewöhnen. (Es ist so verlockend, immer weiterzumachen und alles in einem Rutsch fertigzustellen!)
Übungsstücke quilten!
Bevor wir mit dem Quilten unseres One-Two-TREE-Quilts beginnen, üben wir einige Stiche auf einem Probelappen. Dafür könnt Ihr einfach zwei Fat Quarters und ein übrig gebliebenes Stück Vlies verwenden. Es ist nicht nötig, ein Fat Quarter genau abzumessen. Jedes Stück Stoff, das Ihr in der Restekiste habt, reicht aus.
Auf diesem kleinen Sandwich könnt Ihr Stiche ausprobieren, die Fadenspannung überprüfen und etwas Vertrauen aufbauen, bevor Ihr Euch an den echten Quilt macht. Ich habe immer einen solchen Probelappen bei meiner Maschine. Jedes Mal, wenn ich mit dem Nähen beginne, mache ich zuerst ein paar Stiche auf diesem Übungsstück. Ich benutze es auch, um zu überprüfen, ob sich meine Fadenspannung geändert hat, nachdem ich eine neue Nadel eingesetzt oder das Garn gewechselt habe.
Wir sehen uns in zwei Wochen!
Viel Glück beim Einrichten der Maschine, beim Herstellen des Übungsstücks und bei der Wahl Eures Garns! Wenn ich Euch bei irgendetwas helfen kann, lasst es mich in den Kommentaren unten wissen.
Wir sehen uns in zwei Wochen, um unsere ersten Bäume zu quilten!
Seid gedrückt,
Irene
Danke für diese tolle Einführung. Ich habe mir auch die erklärenden Videos angeschaut und obwohl ich nicht perfekt englisch spreche, konnte ich alles gut verstehen, da du soviel in Ruhe gezeigt hast. Im Moment habe ich keine Zeit zum mitmachen, doch ich hoffe, die Beiträge bleiben länger online, dann möchte ich den Quillt gerne nacharbeiten.Liebe Grüße von „ich habe Feuer gefangen😁“