Das Briefecken nähen ist gar nicht schwer! Ich zeige Euch heute am Beispiel eines Strandlakens aus Musselin, wie einfach das geht!
Ihr kennt das vielleicht: Man möchte so wenig wie möglich zum Pool, See oder Strand mitschleppen. Ich persönlich liege dann aber auch nicht so gern auf dem feuchten Handtuch, mit dem ich mich nach dem Schwimmen abgetrocknet habe. Da ist dieses Strandlaken aus leichtem Musselin eine wunderbare Lösung. Es braucht wenig Platz in der Tasche und das Material ist super angenehm auf der Haut.
Materialbedarf
Für ein Strandlaken benötigt Ihr:
- Musselin nach Bedarf – ich habe 135 x 200 cm verwendet
- Baumwollgarn, z. B. Silk-Finish Cotton von Mettler
- ggf. Pomponborte
Stoff vorwaschen oder nicht?
Grundsätzlich sollte Musselin immer vorgewaschen werden, da er beim Waschen stark einläuft. In meinem Fall hat dies aber keine Konsequenz, denn ich werde das Strandlaken immer über die gesamte Stoffbreite fertigen, egal, wie sehr der Stoff einlaufen wird. Das Briefecken nähen geht m. E. sehr viel einfacher mit einem “frischen” und ungewaschenen Stoff, so entschließe ich mich, diesen ohne Vorwäsche zu verarbeiten.
Briefecken nähen – los geht’s!
Ich begradige zunächst alle Kanten vom Musselin bzw. schneiden die Webkanten an den langen Seiten gerade zurück. Dann bügle ich rundherum doppelt 6 cm Saum um.
Anschließend öffne ich den umgeschlagenen Saum, sodass dieser rundherum nur noch ein Mal umgeschlagen ist. Nun falte ich die Ecke laut Abbildung diagonal nach innen. Die Bügellinien müssen exakt aufeinander treffen (s. Bild). Diese Kante muss dann gut mit Dampf gebügelt werden, sodass sie für den nächsten Arbeitsschritt schön sichtbar ist.
Ihr könnt Euch die Bügelfalte bei Bedarf auch gern mit einem Trickmarker oder Schneiderkreide markieren. Hier ist sie sehr gut sichtbar, sodass das nicht nötig ist. Ich falte den Stoff diagonal, die rechten Seiten zeigen aufeinander. Als Vorbereitung fürs Nähen der Briefecken stecke ich dann die Bügelfalten exakt übereinander.
Im nächsten Arbeitsschritt wird exakt in der Bügelfalte rechts auf rechts genäht.
Die überschüssige Nahtzugabe könnt Ihr nun zurückschneiden, gern auch an der Spitze, damit wir diese gleich schön ausarbeiten können.
Ich bügle die Zugabe vor dem Wenden auseinander, so legt sie sich gleich im Inneren schön flach in den Saum der frisch genähten Briefecke.
Nun den Saum wenden. Die Spitze kann man übrigens ganz hervorragend mit einem Geodreieck ausarbeiten.
Jetzt bügle ich den Saum rundherum nochmals schön glatt aus…
… und steppe ihn dann schmalkantig ab. Das geht ganz hervorragend mit dem Schmalkantfuss #10.
Damit der Saum sich nach dem Waschen nicht einrollt oder verzieht, steppe ich ihn rundherum mit einigen parallelen Geradstichnähten ab. Damit die vielen Lagen vom Musselin beim Nähen nicht verrutschen, leistet der Obertransportfuss #50 hervorragende Dienste.
Als nettes Sommerdetail nähe ich an die kurzen Kanten eine Pomponborte. Bevor ich diesen Arbeitsschritt erledige, habe ich das Laken ein Mal gewaschen und im Trockner getrocknet. Es ist einige Zentimeter eingelaufen. Meine Borte ist aus reinem Polyester und wird sicher nicht mehr einlaufen.
Zum Festnähen verwende ich erneut dem Schmalkantufuss meiner BERNINA. Beim Nähen sind die Pompons ein bisschen im Weg, wenn man aber den Stoff schön straff hält und gleichmäßig ein bisschen “mitzieht” rutschen die Pompons gut unter dem Fuß durch.
Als Belohnung gibt es dann eine perfekte, schmalkantige Naht!
Alternativ könnt Ihr die Pompons natürlich mit dem Reissverschlussfuss #4 festnähen.
Jetzt kann der Sommer kommen! Habt Ihr auch Lust bekommen auf so ein tolles und schnelles Sommerprojekt?
Dabei wünsche ich Euch wie immer ganz viel Spaß!
Liebe Grüße
Eure Claudia
❤️