Viele von Euch, wie auch ich, haben beim Old Block Quilt-Along mitgenäht. Andrea Kollath hat diesen Quilt-Along hier auf dem Blog durchgeführt und uns dabei begleitet. Letzte Woche ist der letzte Artikel in der Old-Block-Reihe erschienen. Wie von Andrea in diesem Beitrag angekündigt, zeige ich Euch heute, wie Ihr Euren Sampler nach der “Quilt-As-You-Go”-Methode quilten könnt.
Ich habe so wunderbare Ergebnisse der genähten Blöcke auf Instagram gesehen. Dadurch wurde ich angetrieben, weiter mitzunähen, auch wenn der Schwierigkeitsgrad bei diesem Quilt-Along teilweise recht hoch war. Manche Blöcke hatten es ganz schön in sich. Alle Blöcke habe ich nicht mitgenäht, aber die meisten schon. Auf jeden Fall habe ich etwas über Y-Nähte gelernt, denn diese Technik hatte Andrea in so einigen Blöcken gefordert. Na gut! Herausforderung angenommen. Ich sag’s mal so, die ersten Versuche liefen bei mir nicht so glatt. Aber mit einigem Üben ging es dann doch ganz gut.
Mein Favorit in Sachen Patchwork-Nähtechniken ist das Foundation-Paper-Piecing. Zum Beispiel wurde der Morning Star in dieser Technik genäht. Bei einem Nähtreff mit meinen Freundinnen haben wir diesen Block alle genäht und dann auf der BERNINA Q 16
gequiltet. Aus den meisten dieser Blöcke sind Kissen genäht worden. Aus meinem wurde ein Projektbeutel für mein Strickzeug.Die “Quilt as you go”-Methode
Viele von Euch haben ihr Quilttop schon zusammengesetzt und manche von Euch sind sogar schon ganz fertig mit ihrem Quilt.
Mein Quilt soll nun auch fertig werden. Ich habe mich dazu entschieden, ihn in der Technik «Quilt as you go» zusammenzusetzen. In einem Blogbeitrag von Sara findet Ihr eine schöne Erklärung, was “Quilt as you go” bedeutet. Sara hat hier im Blog eine ganze Artikelserie zu diesem Thema veröffentlicht, mit vielen schönen kleinen Projekten.
Meine Blöcke werde ich alle einzeln quilten und später mittels schmaler Streifen zu einem Quilt zusammensetzen. Wie ich das genau mache, werde ich Euch dann zeigen.
Mein Plan ist es, viel Free-Motion zu quilten und dezent auch das Schablonen-Set von BERNINA einzusetzen.
Dazu brauche ich den neuen Verstellbaren Rulerfuss mit Schlitz #72S und den Verstellbaren Stipplingfuss #73.
Quilte ich mit den Rulern, nutze ich gern den neuen #72S. Er hat einen Schlitz in der Sohle. Dadurch ist der Wechsel zum Stipplingfuss besonders leicht. Beim Fusswechsel brauche ich den Faden nicht abzuschneiden und kann den Fuss an Nadel und Faden vorbeiführen.
Mein Layout
Ich habe mich mit intensiv mit dem Layout beschäftigt. Alle meine Blöcke habe ich auf dem Boden ausgelegt und sie ständig hin und her geschoben. Dabei fielen einige der Blöcke ganz raus und ich habe sie aussortiert. Aus den übriggebliebenen Blöcken entstehen vielleicht Kissen, mal sehen.
Andrea hatte in einem ihrer Beiträge Layout-Vorschläge für den Old-Block-Sampler gezeigt. Mein erster Gedanke war, mich nach ihrem Vorschlag Nummer 1 zu richten. Weil das mein Plan war, habe ich auch all die kleinen Blöcke mit einer Grösse von 6 Inch genäht.
Später, als alle meine Blöcke fertig genäht waren, fand ich Andreas Vorschlag Nummer 4 sehr gut. Bei diesem Layout wurden die Blöcke einfach mittels eines Streifens vergrössert, der um den Block herum genäht wird. Inspiriert von diesem Layout und inspiriert von den vielen fertiggestellten Tops oder sogar schon fertigen Quilts, die ich von Euch auf Instagram gesehen habe, kam mir wieder eine neue Idee.
So wird mein Layout aussehen. Insgesamt vernähe ich vier Blöcke mit der Grösse von 24,5 Inch und 14 Blöcke mit der Grösse von 12,5 Inch.
Mein fertiger Quilt wird eine Grösse von 61 Inch in der Breite und 73 Inch in der Länge haben. Das sind in etwa 1,55 x 1,85 m. So hat er eine schöne fertige Kuschel-Grösse. 🙂
Natürlich ist es auch möglich, alle Blöcke direkt zusammenzunähen und dann das Quiltsandwich zu schichten. Danach wird dann wie üblich gequiltet. Da ich immer an neuen Techniken interessiert bin, habe ich mich für die “Quilt as you go”-Methode entschieden.
Blöcke vergrössern
Aus einem zarten rosa Stoff, den ich in einigen der Blöcke schon mit vernäht hatte, habe ich fleissig Streifen zugeschnitten, um meine Blöcke damit zu vergrössern.
Die Breite der Streifen habe ich grosszügiger gewählt, weil der Block nach dem Quilten etwas schrumpfen wird. Nachdem alle Blöcke fertig gequiltet sind, schneide ich dann alle Teile exakt zu. In meinem Quilt werde ich zwei Blockgrössen zusammennähen: die grösseren Blöcke wie den Mariner’s Compass, den The Philippines, den Mohawk Trail und den Constellation schneide ich auf 24, 5 Inch zu, die kleineren Blöcke auf 12,5 Inch.
Die Blöcke Morning Star, Bride’s Bouquet, Palm Leaf und Altar Steps habe ich nicht vergrössert, denn die haben schon die Grösse von 12,5 Inch. Diese Blöcke werde ich etwas verhaltener, also weniger dicht quilten, damit sie ihre Grösse behalten und nicht so stark schrumpfen.
Los geht’s – quilten in der “Quilt as you go”-Technik
Um alle Blöcke zu quilten, werde ich einige Zeit brauchen. Aber ein paar Eindrücke will ich Euch hier schon zeigen. “Quilt as you go” heisst ja, wie Sara in ihrem Blogbeitrag schreibt, “Quilten während des Gehens”, und so kann ich in Etappen quilten.
Damit ich den fertigen Quilt gut benutzen kann, werde ich darauf achten, dass ich nicht zu dicht quilte. Je dichter gequiltet wird und je mehr Nähte im Quilt zu sehen sind, umso steifer wird der Quilt werden. Ich will ihn gern zum Zudecken nutzen, er soll sich also schön und weich um mich legen.
Noch ein Wort zu dem von mir verwendeten Volumenvlies. Eines meiner bevorzugten Vliese ist das Vlieseline 278 Soya Mix. Es ist ein leichtes, genadeltes Volumenvlies aus 50% Soja und 50% Baumwolle. Unter www.vlieseline.com findet ihr Pflege- und Verarbeitungshinweise.
Für mich habe ich eine App entdeckt, die sehr hilfreich ist. Ich kann mir damit besser vorstellen, wie ein Block nach dem Quilten aussehen kann. Es gibt eine kostenlose Version “Adobe Fresco”. Mit meinen iPad und dem passenden Pencil zeichne ich mit Hilfe der App auf dem vorher hochgeladenen Foto Quiltlinien ein. Mir hilft das sehr: erstens beim Nähen ohne abzusetzen. Zweitens erhalte ich eine Vorstellung davon, wie es fertig aussehen wird:
Hier habe ich für euch einen Screenshot gemacht. So könnte ein gequilteter Block aussehen. Ich mache meist mehrere Versuche um zu schauen, ob es passt.
Ich hoffe sehr, dass ich euch mit diesem Beitrag Tipps und Inspiration geben konnte. Ich freue mich darauf, weiter wunderschöne Old-Block-Sampler zusehen! Ich werde meinen fertigen Quilt auch bald hier zeigen!
Herzliche Grüsse
Dorthe Niemann
Hallo Dorthe! Ich bin auf meiner Recherche Über das Quilten (bin noch sehr neu in der Marterie) auf deinen Artikel gestolpert. Besonders der Teil mit dem fertig werden (ich möchte demnächst eine Quiltdecke zu Weihnachten verschenken). Nur finde ich das Endergebnis deiner Decke nicht, da ich nicht sehen/verstehen kann wie du die fertigen gequilten Blöcke zusammen genäht hast. Ist da nicht eine dicke Naht dazwischen? Ich stehe gerade auf dem Schlauch :-OAuch mit welcher Garnfarbe nähe ich die Lagen zusammen?Ich finde so wenig deutsche Lektüre dazu (mein Englisch ist sehr verbesserungswürdig), und das Buch was ich mir gekauft habe, ist auch wenig hilfreich. Vielleicht bekomme ich hier Tips oder links?Danke fürs lesen und liebe Grüße,Valentina
Liebe Valentina,
ich bin bisher nicht dazu gekommen, einen zweiten Teil mit der Technik und dem fertigen Quilt , hier zu veröffentlichen. Ich hänge dir einen Link hier an von Wibke, einer absoluten Quilt-Expertin, die lange für den BERNINA-Blog Artikel geschrieben hat. Dort findest du eine tolle Schritt-für-Schritt-Anleitung mit meiner bevorzugten Technik. Die Garnfarbe solltest du deinen Stoffen anpassen. Wenn der Quilt sehr bunt ist, empfehle ich dir ein helles Grau oder Beige. Viel Erfolg wünsche ich dir!
https://blog.bernina.com/de/2018/02/patchworken-fuer-anfaenger-zusammennaehen-der-bloecke/
Liebe Grüße
Dorthe