Kreative Artikel zum Thema Quilten

Ausstellungstipps August 2022

Africa Fashion

Ausstellungsansicht
‘Africa Fashion’, V&A London 2022
© Victoria and Albert Museum, London
Foto freundlicherweise vom V&A zur Verfügung gestellt

Derzeit präsentiert das Victoria & Albert Museum London (V&A) ‘Africa Fashion’, eine wegweisende grosse Ausstellung, die die unwiderstehliche Kreativität, den Einfallsreichtum und den globalen Einfluss zeitgenössischer afrikanischer Mode präsentiert.

Ausstellungsansicht
‘Africa Fashion’, V&A London 2022
© Victoria and Albert Museum, London
Foto freundlicherweise vom V&A zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung ist die bisher umfangreichste Ausstellung afrikanischer Mode in Grossbritannien und feiert die Vitalität und Innovation dieser pulsierenden Szene, so dynamisch und vielfältig wie der Kontinent selbst.

Ausstellungsansicht
‘Africa Fashion’, V&A London 2022
© Victoria and Albert Museum, London
Foto freundlicherweise vom V&A zur Verfügung gestellt

Von den über 250 gezeigten Objekten kommen etwa die Hälfte aus der Sammlung des V&A, darunter 70 Neuerwerbungen.

Design von Chris Seydou
© Nabil Zorkot
Ausstellung ‘Africa Fashion’, V&A London 2022
Foto freundlicherweise vom V&A zur Verfügung gestellt

Viele der ausgestellten Kleidungsstücke stammen aus den persönlichen Archiven verschiedener namhafter afrikanischer Designer aus der Mitte des 20. Jahrhunderts – Shade Thomas-Fahm, Chris Seydou, Kofi Ansah und Alphadi – aber auch einflussreiche zeitgenössische afrikanische Modekreative wie Imane Ayissi, IAMISIGO, Moshions, Thebe Magugu und Sindiso Khumalo sind mit ihren Entwürfen vertreten.

Imane Ayissi: Mbeuk Idourrou collection
Paris, Frankreich, Herbst/Winter 2019
Ausstellung ‘Africa Fashion’, V&A London 2022
Foto: Fabrice Malard / Courtesy of Imane Ayissi, freundlicherweise vom V&A zur Verfügung gestellt
Zeitgenössischens Ensemble von Imane Ayissi, das schimmernde Seide mit üppigen Bastschichten kombiniert. Der in Kamerun geborene Couturier verbindet historische und zeitgenössische Elemente, kontinentales und globales Afrika, Kunsthandwerk und Haute Couture. Dieses Ensemble stellt die Idee vor, dass afrikanische Mode jenseits der Definition liegt und dass Kreative ihre eigenen Wege gehen können und dies auch tun.

‘Africa Fashion’ zeigt diese Objekte und die Geschichten dahinter neben persönlichen Einblicken der Designer zusammen mit Skizzen, Fotografien, Film- und Laufstegaufnahmen. Eine wahrlich äusserst facettenreiche Schau!

Alphadi: Catwalk-Bild, ca. 1992-93
© Alphadi
Ausstellung ‘Africa Fashion’, V&A London 2022
Foto freundlicherweise vom V&A zur Verfügung gestellt

Hier einige Stimmen:

Dr. Christine Checinska, Chef-Kuratorin am V&A sagt:

‘Unser Leitprinzip für ‘Africa Fashion’ ist die Betonung individueller afrikanischer Stimmen und Perspektiven. Die Ausstellung präsentiert …

Ausstellungsansicht
‘Africa Fashion’, V&A London 2022
© Victoria and Albert Museum, London
Foto freundlicherweise vom V&A zur Verfügung gestellt
‘Politics and Poetics of Cloth’ befasst sich mit der Bedeutung von Stoffen in vielen afrikanischen Ländern und der Art und Weise, wie das Herstellen und Tragen indigener Stoffe im Moment der Unabhängigkeit zu einem strategischen politischen Akt wurde. Gezeigt werden Wachsdrucke, Gedenkstoffe, Adirẹ Kente und Bògòlanfini – Fragmente einer reichen Textilgeschichte, die Tausende von Techniken aus dem ganzen Kontinent umfasst.

… afrikanische Mode als eine sich selbst definierende Kunstform, die den Reichtum und die Vielfalt afrikanischer Geschichte und Kulturen offenbart. Alle Moden einer so riesigen Region zu präsentieren, würde bedeuten, das Unmögliche zu versuchen.

Ausstellungsansicht
‘Africa Fashion’, V&A London 2022
© Victoria and Albert Museum, London
Foto freundlicherweise vom V&A zur Verfügung gestellt

Stattdessen feiert ‘Africa Fashion’ die Vitalität und Innovation einer Auswahl von Modekreativen und erforscht die Arbeit der Avantgarde im zwanzigsten Jahrhundert und die Kreativen im Herzen dieser vielseitigen und kosmopolitischen Szene von heute.’

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‘Africa Fashion’, V&A London 2022
© Victoria and Albert Museum, London
Foto freundlicherweise vom V&A zur Verfügung gestellt
‘The Trench’, Design von Maison ArtC, Marokko, 2021

Omoyemi Akerele, Lagos Fashion Week und Style House Files, stellt fest:

‘Afrikanische Mode ist etwas, das schon immer existiert hat, etwas, das ein Teil von uns war. Afrikanische Mode ist die Zukunft. Afrikanische Mode ist jetzt.

Models Hand in Hand, Lagos, Nigeria, 2019
Courtesy Lagos Fashion Week
Ausstellung ‘Africa Fashion’, V&A London 2022
Foto: Stephen Tayo, freundlicherweise vom V&A zur Verfügung gestellt

Es sind nicht nur Designer, es gibt ein ganzes Ökosystem aus Models, Visagisten, Fotografen, Illustratoren – stellen Sie sich vor, Sie erwecken Saison für Saison die Arbeit aller zum Leben. Mode, die von unseren Mitarbeitern für unsere Mitarbeiter und zum Wohle des Wachstums und der Entwicklung unserer Wirtschaft geschaffen wird.

Moshions: Intsinzi’ collection, Ruanda, Frühling/Sommer 2018
© Victoria and Albert Museum, London
Ausstellung ‘Africa Fashion’, V&A London 2022
Foto: Stephen Tayo, freundlicherweise vom V&A zur Verfügung gestellt

Diese Ausstellung ist wichtig, weil erstmals die Mode des Kontinents aus vielfältigen Perspektiven, die Jahrhunderte umspannt, betrachtet wird.’

Ausstellungsansicht
‘Africa Fashion’, V&A London 2022
© Victoria and Albert Museum, London
Foto freundlicherweise vom V&A zur Verfügung gestellt

Thebe Magugu, Womenswear Designer, meint:

‘Ich habe das Gefühl, dass es so viele Facetten dessen gibt, was wir als Kontinent durchgemacht haben, dass es die Leute nicht wirklich verstehen. Heute übernehmen afrikanische Designer mehr denn je eigene Erzählungen und sie erzählen authentische Geschichten.’

Ausstellungsansicht
‘Africa Fashion’, V&A London 2022
© Victoria and Albert Museum, London
Foto freundlicherweise vom V&A zur Verfügung gestellt

Artsi, Modedesigner, Maison ArtC kommentiert:

‘Die Ausstellung ‘Africa Fashion’ bedeutet Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart zugleich. Die Lebensfreude …

Ausstellungsansicht
‘Africa Fashion’, V&A London 2022
© Victoria and Albert Museum, London
Foto freundlicherweise vom V&A zur Verfügung gestellt

… und die Freude an der Farbe ist ganz anders und sehr speziell für den Kontinent. Es ist eine Sprache des Erbes, es ist eine Sprache der DNA, es ist eine Sprache der Erinnerungen.’

Ausstellungsansicht
‘Africa Fashion’, V&A London 2022
© Victoria and Albert Museum, London
Foto freundlicherweise vom V&A zur Verfügung gestellt
Design von Kofi Ansah, Ensembles für die Hochzeit von Ashley Shaw-Scott Adjaye und David Adjaye. Ghana, 2014.

Weitere Informationen (engl.), Features und Bilder sind hier auf der Website des V&A zu finden.

Begleitpublikation erhältlich

Info:

2. Juli 2022 – 24. Januar 2023

Africa Fashion

Victoria and Albert Museum (V&A)
Cromwell Road
London SW7 2RL
England

www.vam.ac.uk

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Musterung. Pop und Politik in der zeitgenössischen Textilkunst

Die Auseinandersetzung mit dem Stofflichen, neuen Textilien und Trägermaterialien begeistert aktuell Künstler*innen unterschiedlicher Generationen und Herkunft. Vorhänge, Tapeten und Teppiche werden als Bildträger zeitgenössischer Darstellungen wiederentdeckt, Produktionsprozesse und Materialien werden zu Bedeutungsträgern. Mit Stoffen, textilem Dekor und Kleidung lassen sich Geschichten sowie Hintergründe historischer, bildlicher und globaler Zusammenhänge neu erzählen. Der Wiederentdeckung traditioneller Techniken steht die Begeisterung für neue digitale Technologien gegenüber: Digitale Technologie steuert die Webstühle in der heutigen Zeit oder spinnt die Fäden in eine erweiterte Realität.

Die Ausstellung ‘Musterung. Pop und Politik in der zeitgenössischen Textilkunst’, die das Kunstmuseum Ravensburg derzeit zeigt, präsentiert farbmächtige Arbeiten, haptische Stoffe und raumgreifende Installationen und stellt unterschiedliche Positionen von international renommierten Künstler*innen in einen Dialog, die sich explizit mit textilen Materialien beschäftigen und zugleich deren gesellschaftspolitische Bedeutung erkunden. Stoffe und ihre Musterungen sind oft auch kulturelle Identitätssymbole. Im Kontext von Massenproduktion von Textilien und ökologischer Nachhaltigkeit eröffnet die künstlerische Materialforschung neue Sichtweisen und Möglichkeiten. Die Ausstellung möchte zeigen, wie facettenreich Popkulturelles, (Post-)Feministisches und Tagespolitisches mit textilen Materialien aktuell ihren Ausdruck finden.

Rosemarie Trockel (* 1952 in Deutschland), die mit ihren Strickbildern in den 1980er Jahren Kunstgeschichte geschrieben hat, ist ebenso vertreten wie Positionen eines jungen, libertären Feminismus wie etwa Magdalena Kita (* 1983 in Polen). Kitas Darstellungen  – nackte Frauen in grellen Farben auf Tierfellen – rücken erotische Fantasien lustvoll ins Bild und hinterfragen stereotype Rollenbilder. Die körperlich erfahrbaren Räume Erika Hocks (* 1981 in Kirgisistan) bestechen hingegen durch eine subtil feministische wie ironische Haltung: fliessende Fäden mit kräftigen Farben bilden reduzierte Formen und erinnern an die Pop-Art.

Auf eine imaginäre Bildreise lädt die grossformative intermediale Arbeit von Laure Prouvost (* 1978 in Frankreich) ein: von Flandern bis Italien, von der Tradition der Gobelins und mit Bildzitaten von Boticellis Venus bis hin zu Angelina Jolie entfalten sich paradiesische Zustände. Die pulsierende Bildmontage zeigt zahlreiche Körperempfindungen wie Wärme, Feuchtigkeit, Zärtlichkeit, Hunger, Lust und Begehren.

Anhand der Wandteppiche von Yelena Popova (*1978 in der Sowjetunion), die Entwürfe von Mausoleen für stillgelegte Kernreaktoren darstellen und Atomenergie metaphorisch thematisieren, lassen sich ebenso Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit diskutieren wie in Hinblick auf Roland Stratmanns (* 1964 in Deutschland) Tierskulpturen in textiler Gewandung. Mit bunten, anschmiegsamen Kleidungsstücken gibt Stratmann Tierformen eine zweite Haut und verweist auf die Verbindung der Billigproduktion von Konsumartikeln mit dem Aussterben der grossen Säugetiere. Helen Mirra (* 1970 in den USA) wählt in ihren Arbeiten dagegen eine körperverbundene Produktionsform, die sich Zeit nimmt. Mirra kennt die Herkunft ihrer Wolle und Garne und webt traditionell: Es ist der Weg und nicht das Ziel, das sich hier im Handwerklichen vermittelt, ebenso wie eine verdichtete Authentizität des Werkstoffs.

Die gerenderten Fäden und Knäule der ortsspezifischen, wandfüllenden Arbeit ‘Future Gipsy. Auf die Zukunft wettend. anaglyph II’ (2022) von Tim Berresheim (* 1975 in Deutschland) führen schliesslich in virtuelle Welten. Wie der Titel besagt, stellt das Arbeiten im Digitalen für den Künstler generell ein ‘Wetten auf die Zukunft’ dar.

Viele weitere poppige und politische ‘Stoffe’ werden in den komplexen textilen Bildwelten der teilnehmenden Künstler*innen verarbeitet: Kleidungsstücke wie T-Shirts, die nicht nur schützende Hülle, sondern vielmehr Ausdruck von Zugehörigkeit sein können, die Verletzlichkeit des Körpers in den Arbeiten Alexandra Birckens (* 1967 in Deutschland), Fragen nach Formen der Aneignung und Kolonialisierung in den grossformatigen Bildcollagen Shannon Bools (* 1971 in Kanada) sowie die Teilung Koreas bei Kyungah Ham (* 1966 in Südkorea) oder Themen rund um Selbstbestimmung, Identität und Herkunft in Parastou Forouhars (* 1962 im Iran) Designobjekten und den Teppichfragmenten Nevin Aladağs (* 1972 in der Türkei), die als Ornamente komplexer gesellschaftlicher Strukturen gelesen werden können.

Schliesslich wird der Blick in der Videoarbeit ‘One Second of Silence’ (2018) von Edith Dekyndt (* 1960 in Belgien) durch transparente Flaggen auf einen leicht wolkenverhangenen Himmel geleitet. Ein höchst poetisches wie politisches Bild frei von jeglicher Repräsentation von Macht, Staatlichkeit oder Grenzziehung.

Mit Arbeiten von Nevin Aladağ | Alexandra Bircken | Tim Berresheim | Shannon Bool | Edith Dekyndt | Parastou Forouhar | Kyungah Ham | Tobias Hantmann | Erika Hock | Magdalena Kita | Helen Mirra | Laure Prouvost | Yelena Popova | Sara Sizer | Oliver Sieber | Heidi Specker | Roland Stratmann | Rosemarie Trockel

Die Ausstellung wurde 2020/2021 für die Kunstsammlungen Chemnitz konzipiert und realisiert, aber wegen des Lockdowns nicht eröffnet (meine Ankündigung findet man in den Ausstellungstipps November 2020). In Ravensburg, über Jahrhunderte hinweg eine Textilstadt, findet sie nun in modifizierter Form ihr Publikum (Ravensburg zählte vom 13. bis 16. Jahrhundert zu einem der wichtigsten Textilreviere Europas und im 19. Jahrhundert war Ravensburg einer der wichtigsten Standorte der Textilfabrikation im Königreich Württemberg).

Eine Kooperation mit den Kunstsammlungen Chemnitz

Dr. Sabine Maria Schmidt, Kuratorin, Kunstsammlungen Chemnitz
Kristina Groß, Kuratorin, Kunstmuseum Ravensburg

Publikation zur Ausstellung erhältlich

Auf das informative Video anlässlich der Ausstellungseröffnung sei besonders hingewiesen

Info:

16. Juli – 30. Oktober 2022

Musterung. Pop und Politik in der zeitgenössischen Textilkunst

Kunstmuseum Ravensburg
Burgstrasse 9
88212 Ravensburg
Deutschland

www.kunstmuseum-ravensburg.de

Informationen zu Führungen und zum Rahmenprogramm sind hier zu finden

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CHRISTIAN LOUBOUTIN – L’EXHIBITION[NISTE] – CHAPTER II

Zur Mode, einem ohnehin schwer zu definierenden Phänomen, zählt nicht nur die Bekleidung. Fashionistas legen ebenso viel Wert auf das Drumherum, wie beispielsweise auf Handtasche und Gepäck, Schmuck und Uhr, Make-up und Duft, Frisur und Kopfbedeckung, auf Accessoires wie Schal, Handschuhe, Sonnenbrille, Strümpfe & Co. sowie natürlich auf Schuhe.

‘Christian Dior – Souliers créés par Roger Vivier’ – Dass der weltbekannte Couturier Christian Dior (1905-1957), es dem Schuhdesigner Roger Vivier (1907–1998) beispielsweise erlaubte, seinen Namen gleichberechtigt neben den seinen zu setzen, spricht Bände über die Hochachtung, die der Erfinder des New Look (1947) dem Erfinder des Stiletto-Absatzes (1954) entgegenbrachte, wenn dieser passend zur eleganten Erscheinung der Schönen und Reichen in Dior-Modellen entsprechendes Schuhwerk kreiert hatte.

Heutzutage ist der Bereich Mode eine Art Gesamtkunstwerk, mit dem, nebenbei gesagt, ganze Industrien ihren Profit machen und dem von der Öffentlichkeit sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt wird – Saison für Saison, Ausstellung für Ausstellung. Derzeit läuft im Grimaldi Forum Monaco eine Werkschau des Schuhdesigners Christian Louboutin, dem Erfinder der roten Sohlen, die einen Schuh zu einem sündhaft teuren ‘Louboutin’ machen.

Ausstellungsplakat
‘Christian Louboutin – L’Exhibition(niste)’ – Chapitre II, Grimaldi Forum Monaco, 2022
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Es handelt sich um das zweite Kapitel der Ausstellung ‘L’Exhibition[niste]’, die 2020 schon im Palais de la Porte Dorée in Paris eröffnete, jetzt aber mit viel mehr Ausstellungsfläche auch mehr Möglichkeiten zu einer einfallsreichen Darstellung hat. Zu sehen ist eine vor Ideen sprühende Präsentation, eine Reise durch 30 Jahre kreativen Schaffens: Emotion und Expertise mischen sich mit dem Sinn des Designers für Performance und Humor. Zeitgenössische Kunst oder Objekte mit unterschiedlichem Ursprung geografischer und kultureller Art illustrieren seine Inspirationen.

Christian Louboutin
© Courtesy of Jean-Vincent Simonet for Christian Louboutin
‘Christian Louboutin – L’Exhibition(niste)’ – Chapitre II, Grimaldi Forum Monaco, 2022
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Sehen wir uns die ‘Louboutins’ doch einmal an:

Die Entwürfe der frühen Jahre Christian Louboutins werden in dem Raum mit den Buntglasarbeiten gezeigt. Die Gestaltung nimmt Bezug auf damalige Einflüsse und die Umgebung seines Ateliers/Wohnung im 9. Pariser Arrondissement, die Zeit vor den roten Sohlen. Ausserdem sind einige seiner frühesten Zeichnungen, Skizzen, Moodboards und Portfolios ausgestellt, mit deren Hilfe er seine Entwürfe Designern zeigte, die er bewunderte, wie z.B. Azzedine Alaia.

Ausstellungsansicht
‘Christian Louboutin – L’Exhibition(niste)’ – Chapitre II, Grimaldi Forum Monaco, 2022
© GRIMALDI FORUM MONACO 2022 – Eric Zaragoza
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Die Glasarbeiten, die speziell für die Ausstellung inhaltlich konzipiert und hergestellt wurden, beziehen sich auf das frühe Interesse Louboutins am Kunsthandwerk und sein Bemühen, den Schuh nicht nur als blosses Accessoire, sondern als Bestandteil der Mode zu etablieren.

Ausstellungsansicht
Skizze des Pensée- (Stiefmütterchen)-Schuhs mit der ersten roten Sohle
‘Christian Louboutin – L’Exhibition(niste)’ – Chapitre II, Grimaldi Forum Monaco, 2022
© Courtesy of Christian Louboutin
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Inspiriert wurde der Schuhdesigner auch vom Pop-Art-Künstler Andy Warhol und dessen ‘Flowers’-Serie. Seit Louboutin 1991 in Monaco seine erste Boutique eröffnete und bald Prinzessin Caroline, die zuvor auch Warhol Modell gestanden hatte, zu seinen Kundinnen zählen durfte, musste schon ein Stück Weg zurückgelegt werden.

Ausstellungsansicht
‘Christian Louboutin – L’Exhibition(niste)’ – Chapitre II, Grimaldi Forum Monaco, 2022
© Marc Domage
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Lange Beine – wer möchte die nicht? 2006 startete die ‘Nudes-Serie’, die heute als Pioniertat in der Welt der Mode angesehen wird. Wenn man sich einen fleischfarbenen Schuh vorstellt, der wirklich fleischfarben für alle Hauttypen ist, wird der Schuh optisch zu einer nahtlosen Verlängerung des Beins, zumal mit den extrem hohen Heels der ‘Louboutins’.

Inspiriert wurde Louboutin von einem alten Gemälde aus seinem Besitz, einem Portrait eines Mitglieds der Familie Beauvau in Lothringen, das dem Künstler François Quesnel (1543-1619) zugeschrieben wird. Um diese Serie zusammenzustellen, kontaktierte Louboutin die britischen Künstler Whitaker/Malem, die er mit der Herstellung von neun lederbekleideten Skulpturen in den neun Farben der ‘Nudes-Kollektion’ beauftragte.

Ausstellungsansicht
‘Christian Louboutin – L’Exhibition(niste)’ – Chapitre II, Grimaldi Forum Monaco, 2022
© Marc Domage
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

In einer Schatzkammer sind die ikonischsten ‘Louboutins’ versammelt. Jeder ausgestellte Schuh glänzt entweder durch seine Form, die verwendeten Materialien oder durch die Inspiration, durch seine Originalität oder durch seine Entstehungsgeschichte.

Beispielsweise ein Kristallschuh, geschaffen von französischen Handwerkern, in einer von Kupferschmieden aus Sevilla handgefertigten Sänfte. Die aufwändige Schuhstickerei wurde in den indischen Werkstätten des Designers Sabyasachi Mukherjee angefertigt. Der ganze Entwurf stammt von Christian Louboutin und demonstriert seine Verbindung zu und seine Wertschätzung für die Handwerker, mit denen er für seine Kollektionen eng zusammenarbeitet.

Ausstellungsansicht
‘Christian Louboutin – L’Exhibition(niste)’ – Chapitre II, Grimaldi Forum Monaco, 2022
© Marc Domage
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Ein bhutanisches Theater mit geschnitzten Holzsäulen steht nicht nur für Louboutins Leidenschaft für Bhutan, sondern auch für die Bühne selbst: Kino und Theater, Kabarett und Zirkus, die Welt der Sportstars und die des Showbiz bilden wichtige Inspirationsquellen und hier bewegen sich auch seine Kundinnen und Kunden, die wie Tina Turner oder Michael Jackson einst spezielle Aufträge erteilten.

Ausstellungsansicht
‘Christian Louboutin – L’Exhibition(niste)’ – Chapitre II, Grimaldi Forum Monaco, 2022
© Marc Domage
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Ein langer Gang, natürlich in Rot gehalten, führt die Besucher*innen zum Ausgang, vorbei an Videos, in denen Celebrities sein Schuhwerk in Szene setzen und dem Meister so zu Berühmtheit und Wohlstand verhalfen.

Ausstellungsansicht
‘Christian Louboutin – L’Exhibition(niste)’ – Chapitre II, Grimaldi Forum Monaco, 2022
© Marc Domage
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Katalog erhältlich

Auch interessant:

Mein Bericht über die Ausstellung ‘Shoes: Pleasure and Pain’, die das Victoria and Albert Museum in London 2015/16 zeigte, ist hier zu finden

Zu meinem Bericht über die Ausstellung ‘Roger Vivier – SchuhWERKE’ im Deutschen Ledermuseum, Offenbach (2014) geht es hier

Info:

9. Juli – 28. August 2022

CHRISTIAN LOUBOUTIN – L’EXHIBITION[NISTE] – CHAPTER II

Espace Ravel of Grimaldi Forum Monaco
10, avenue Princesse Grace
98000 Monaco
Fürstentum Monaco

www.grimaldiforum.com

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Louise Bourgeois: The Woven Child

Noch bis zum 23. Oktober 2022 präsentiert der Gropius Bau Berlin mit ‘The Woven Child’ die erste grosse Retrospektive, die sich ausschliesslich den textilen Arbeiten von Louise Bourgeois (1911, Paris –2010, New York) widmet. Diese entstanden im letzten Kapitel ihrer bewegten Karriere – Bourgeois begann erst im Alter von über achtzig Jahren damit. Sie gehören zu ihren eindringlichsten und intimsten Werken. Anhand einer Vielzahl von Skulpturen, Installationen, Zeichnungen, Collagen, Büchern und Drucken zeigt die Ausstellung die lebenslange Verbindung der Künstlerin zu Textilien – und die Erinnerungen, die diese bergen. ‘The Woven Child’ umfasst eines der umfangreichsten Spätwerke der Kunstgeschichte und mit 89 Werken die grösste Ausstellung von Louise Bourgeois, die bisher in Berlin gezeigt wurde. Zahlreiche Werke sind zudem zum ersten Mal in Deutschland zu sehen.

Louise Bourgeois, die als eine der wichtigsten und einflussreichsten Künstler*innen des 20. und 21. Jahrhunderts gilt, schuf in ihrer letzten Lebensphase Arbeiten, die sich auf neue und provokante Weise mit zeitlosen Themen wie der Erkundung von Identität, Sexualität, familiären Beziehungen, Reparatur und Erinnerung auseinandersetzen. ‘The Woven Child’ untersucht das, was die Künstlerin mit ihren eigenen Worten als ‘die magische Macht der Nadel’ bezeichnet, die dazu dient ‘Schäden zu reparieren’ und Vergebung einzufordern.

Ab Mitte der 1990er Jahre bis zu ihrem Tod im Jahr 2010 schuf Bourgeois erstaunlich erfinderische und psychologisch aufgeladene Skulpturen aus Haushaltstextilien wie Kleidung, Bettwäsche und Tapisseriefragmenten, die häufig aus ihrem eigenen Haushalt und ihrer persönlichen Vergangenheit stammten.

Die Abkehr von traditionellen Materialien der Bildhauerei stellte eine Rückkehr zu den Wurzeln der Künstlerin dar. Bourgeois entwickelte bereits in ihrer Kindheit eine Beziehung zu Textil, als sie in der Tapisserie-Reparaturwerkstatt ihrer Familie in Frankreich aushalf. Ihre Entscheidung, Arbeiten aus Kleidung und Haushaltstextilien zu fertigen, stellte eine Möglichkeit dar, die Vergangenheit sowohl zu bewahren als auch zu transformieren. Die notwendigen Tätigkeiten für die Produktion dieser Kunstwerke betrachtete sie dabei aus psychologischer und metaphorischer Perspektive: das Schneiden, Reissen, Nähen und Zusammenfügen verband sie mit einem Verständnis von Reparatur sowie mit den durch Trennungen oder Verlassenwerden hervorgerufenen Traumata.

‘Für Louise Bourgeois boten Textilien eine Möglichkeit, psychologische, soziale und materielle Ausbesserungs- und Reparaturprozesse vorzunehmen. Das Thema der Reparatur ist auch zentral für die Geschichte, Architektur und die Ausstellungen des Gropius Bau und wesentlich für das Programm des Hauses. Der Gropius Bau freut sich sehr, mit ‘The Woven Child’ Wege aufzuzeigen, wie Fragen der Reparatur auf kreative Art wirksam sein können.’
— Stephanie Rosenthal, Direktorin des Gropius Bau

Die Ausstellung umfasst zentrale Installationen, ein breites Spektrum figurativer Skulpturen, zahlreiche Textilköpfe sowie eine Auswahl von Bourgeois’ ‘Progressions’: schmale Türme aufeinandergestapelter Textilziegel oder -rauten, die in auf- oder absteigenden Sequenzen angeordnet sind.

Im Verlauf ihres Schaffens griff Bourgeois immer wieder auf Motive früherer Arbeiten zurück und formulierte sie auf neue Art aus – eine Praxis, die ihren Höhepunkt in ihren letzten fünf Lebensjahren erreicht.

So ist die Spinne ein wiederkehrendes Motiv. Bourgeois verstand die Spinne als Beschützerin und als Raubtier zugleich und verband sie mit ihrer Mutter, der Weberin und Tapisserie-Restauratorin. Die Fähigkeit der Spinne, ein Netz aus ihrem eigenen Körper heraus zu weben, war für Bourgeois eine Metapher, um ihren eigenen künstlerischen Schaffensprozess zu beschreiben – eine Metapher, die auch die Retrospektive ihrer textilen Arbeiten in besonderer Weise prägt.

Daneben beleuchtet die Ausstellung auch eine grosse Auswahl von Bourgeois’ lebhaften textilen Zeichnungen, Büchern, Drucken und Collagen. Die Retrospektive erweitert den Blick auf das Werk der Künstlerin, indem Bourgeois’ textile Arbeiten mit den Prozessen der Materialauswahl, ihrer Biografie und den Themen Körper, Erinnerung, Weiblichkeit, Trauma und Reparatur in Verbindung gebracht werden.

Ein umfassender Katalog mit wissenschaftlichen Aufsätzen ist erhältlich

Die Ausstellung wurde von Ralph Rugoff, dem Direktor der Hayward Gallery, und Julienne Lorz, der ehemaligen Hauptkuratorin des Gropius Bau, kuratiert und gemeinsam von der Hayward Gallery, London, und dem Gropius Bau, Berlin, organisiert.

Details zu einzelnen Exponaten findet man in den Ausstellungstexten hier auf der Website des Museums – eine Empfehlung!

Info:

22. Juli – 23. Oktober 2022

Louise Bourgeois: The Woven Child

Gropius Bau
Niederkirchnerstrasse 7
10963 Berlin
Deutschland

www.berlinerfestspiele.de

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Gina Ballinger

Sie stickt!

Beatrice und Albert Lanter freuen sich sehr,  in ihrer Textilkunst-Galerie ‘art textil sent’ im Unterengadin vom 27. August – 11. September 2022 die Werke der Künstlerin Gina Ballinger zu zeigen. Die Österreicherin mit amerikanischen Wurzeln kommt aus Graz. Sie stickt und ihre Arbeiten werden bestimmt auch Sie verzaubern.

Gina Ballinger: Azur 3
Ausstellung ‘Gina Ballinger’, Textilkunst-Galerie ‘art textil sent’
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Gina Ballinger hat eine ganz eigene Bildsprache gefunden, dabei ist ihr die Neudefinierung von traditionellen ästhetischen Werten ein grosses Anliegen. Kleinste Motive (z. B. menschliche Wesen, Tiere und Bäume) komponiert sie zu spannungsvollen Bildern. Die Lebendigkeit dieser kleinen Figuren, ihre Bewegungen und ihr verschmitzter Witz sind einfach wunderbar. Es geht ihr um ‘das innere Kind’ in uns allen.

Gina Ballinger: Carmen’s Women
Ausstellung ‘Gina Ballinger’, Textilkunst-Galerie ‘art textil sent’
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Gina Ballinger ist der Liebe wegen nach Österreich gekommen. Davor hat sie am ‘Califonia Institute of the art’ (damals Chouinard Art Institute – Los Angeles) Kunst studiert. Das Sticken hat sie sich selber beigebracht und dabei ihre ganz persönliche Ausdrucksweise entwickelt. Sie findet Inspiration im Leben in einer fremden Kultur, im Zeichnen und in Tagebüchern. Aber auch die Auseinandersetzung mit dem Werk von Literaten und anderen Kunstschaffenden beeinflussen ihr Tun sehr.

Lassen Sie sich diese Leckerbissen der Textilkunst nicht entgehen!

Info:

27. August – 11. September 2022

Gina Ballinger

art textil sent
Chasa Triazza
Stron 277
7554 Sent
Schweiz

www.beatrice-lanter.ch
www.artofthestitch.at

Vernissage:
Sa, 27. August 2022, 14 Uhr

Öffnungszeiten:
täglich (ausser Mo): 12 – 18 Uhr

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Schneiden als Kunst – Scherenschnitt/Collage/Lasercut

Noch bis zum 2. Oktober 2022 findet im Museum Weißes Schloss Heroldsberg die Sonderausstellung ‘Schneiden als Kunst – Scherenschnitt/Collage/Lasercut’ statt.

Plakat
Ausstellung ‘Schneiden als Kunst – Scherenschnitt/Collage/Lasercut’, Weißes Schloss, Heroldsberg
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung vereint künstlerisch hochwertige Scherenschnitte aus dem 18. und 19. Jahrhundert mit modernen Scherenschnitten von Fritz Griebel (1899-1976) und Andreas Kragler, zeigt aber auch Collagen von Lauri Hill, Nicole Kerps und Holger Becker sowie Lasercuts von Karla Köhler.

Fritz Griebel: o.T.
Scherenschnitt, 55 x 41 cm, 1950er Jahre
Ausstellung ‘Schneiden als Kunst – Scherenschnitt/Collage/Lasercut’, Weißes Schloss, Heroldsberg
Foto: Dieter Kaletsch, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Der Scherenschnitt ist traditionell in China beheimatet, wo er bereits zur Zeit der Nördlichen Wei-Dynastie (386-581 n. Chr.) ausgeführt wurde. Die Technik verbreitete sich zunächst über Indonesien und Persien und erreichte schliesslich um das Jahr 1600 den europäischen Kontinent. Im 17. Jahrhundert wurden mit Scherenschnitten klassische Genres wie Landschaftsdarstellungen, Stillleben und Jagdszenen bedient. Beim sog. Weissschnitt wurde weisses Papier geschnitten und auf einen dunklen Untergrund geklebt. Die Sonderausstellung im Weißen Schloss Heroldsberg zeigt zwei besondere Scherenschnitte aus dem 18. Jahrhundert, die beide das Geudersche Wappen in reichem Ornamentschmuck zeigen.

Johann Josef Wild: Wappen der Nürnberger Patrizierfamilie Geuder
Scherenschnitt, 1732
Ausstellung ‘Schneiden als Kunst – Scherenschnitt/Collage/Lasercut’, Weißes Schloss, Heroldsberg
Foto: Dieter Kaletsch, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Des Weiteren präsentiert die Ausstellung mehrere Schwarzschnitte, die ab der Mitte des 18. Jahrhunderts populär wurden, als sich die Portraitsilhouette grosser Beliebtheit erfreute. Kein geringerer als Johann Wolfgang von Goethe übte sich im Scherenschnitt und hielt auf diese Weise viele Freunde sowie bekannte Persönlichkeiten in Silhouetten fest.

Einen Höhepunkt erreichte der Scherenschnitt im 20. Jahrhundert in den meisterhaften Arbeiten des in Heroldsberg ansässigen Künstlers und Direktors der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, Fritz Griebel (1899-1976), von dem sich mehrere Scherenschnitte im Besitz des Weißen Schlosses Heroldsberg befinden.

Fritz Griebel: Erntewagen
Scherenschnitt, 38 x 26 cm, undatiert
Ausstellung ‘Schneiden als Kunst – Scherenschnitt/Collage/Lasercut’, Weißes Schloss, Heroldsberg
Foto: Dieter Kaletsch, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Ausserdem werden mit den Arbeiten des Nürnberger Künstlers Andreas Kragler abstrakte Scherenschnitte präsentiert, die die Grenzen zwischen gezeichneter Linie und geschnittenem Papier verschwimmen lassen.

Andreas Kragler: blau hinter rot
Tusche auf verschiedenen Papieren, 42 x 29,5 cm, 2018
Ausstellung ‘Schneiden als Kunst – Scherenschnitt/Collage/Lasercut’, Weißes Schloss, Heroldsberg
Foto: Andreas Kragler, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung spannt den Bogen zu zwei weiteren Techniken, der Collage und dem Lasercut, bei denen das Schneiden die Grundlage neuer Bildwerke bildet. Bei der Collage werden Motive, die beispielsweise in Zeitschriften, Büchern und Magazinen gefunden werden, ausgeschnitten und auf einen Bildträger geklebt (von frz. coller – dt. kleben). Die Nürnberger Künstler*innen Lauri Hill und Holger Becker präsentieren perfekt zusammengefügte Collagen, die die Betrachter in surreale Welten führen. Ausserdem bereichert Nicole Kerps aus Berlin die Werkschau mit eindrucksvollen digitalen Collagen.

Lauri Hill: The biggest little City on Hand
Collage, 2022
Ausstellung ‘Schneiden als Kunst – Scherenschnitt/Collage/Lasercut’, Weißes Schloss, Heroldsberg
Foto: Lauri Hill, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Beim Laserschneiden werden die Bildträger mittels kontinuierlicher oder gepulster Laserstrahlung durch Materialablation, also durch Aufheizung, durchgeschnitten. Die Nürnberger Künstlerin Karla Köhler hat sich auf das Schneiden in Holz und Metall mittels eines Lasers spezialisiert. Ihre reduzierten Stadtsilhouetten reichen von Grossformaten bis hin zu kleinen Miniaturen, die in Kunstautomaten auf der ganzen Welt angeboten werden.

Karla Köhler: Urbane Welt – Nürnberg
Lasercut, 2020
Ausstellung ‘Schneiden als Kunst – Scherenschnitt/Collage/Lasercut’, Weißes Schloss, Heroldsberg
Foto: Uwe Niklas, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Text nach Alexander Racz M.A., Kurator

Info:

13. Mai – 2. Oktober 2022

Schneiden als Kunst – Scherenschnitt/Collage/Lasercut

Weißes Schloss
Kirchenweg 4
90562 Heroldsberg
Deutschland

www.weisses-schloss-heroldsberg.de

Ausstellungsflyer

Öffnungszeiten:
Mi: 10 – 13 Uhr
Fr, Sa, So: 15 – 18 Uhr

Gruppenführungen nach vorheriger telefonischer Anmeldung.

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3 contemporary artists 3 dimensional

Noch bis zum 4. September 2022 zeigt das Kulturforum Schleswig-Holstein-Haus in Schwerin unter dem Titel ‘3 contemporary artists 3 dimensional’ Werke von Christiane Dreyer, Anke Meixner und Kat von Stenglin.

Key Visual
Christiane Dreyer, Anke Meixner und Kat von Stenglin
© Heise Medienwerk GmbH & Co. KG
Ausstellung ‘3 contemporary artists 3 dimensional’, Kulturforum Schleswig-Holstein-Haus, Schwerin
Foto freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Die drei in Mecklenburg lebenden Künstlerinnen vertreten unabhängig voneinander drei zeitgenössische Positionen und drei künstlerische Dimensionen. Ihre Standpunkte sind unverwechselbar und befassen sich, mehr oder minder explizit, mit dem Phänomen der räumlich-dimensionalen Bildwirkung. Diese und die Nutzung der Faser als Grundmaterial vereint sie. Die Arbeiten von Kat von Stenglin und Christiane Dreyer entstehen am Hochwebstuhl. Anke Meixner schichtet beim Prozess des Papier-Handschöpfens unterschiedliche Schichten Fasern übereinander, bereichert durch Textilien oder technisch-industrielles Material. Alle Werke verlassen letztlich die zweidimensionale Bildebene.

Die Arbeiten aus ihrer aktuellen Schaffensphase beeindrucken durch ihre vom Subtilen bis zum stark Expressiven reichende Wirkung. Es handelt sich um Mischgewebe aus Papier und Textil, Gobelins sowie Papier als Kunstwerk an sich. Die drei Künstlerinnen verarbeiten technisch unkonventionell Fasern zu Papier oder Textilien im weitesten Sinne und erschaffen somit ihr künstlerisches Material, aber nicht als Bildträger, sondern als Kunstwerk. Zwei Arten der Webtechnik und das Papier-Handschöpfen bilden ihre Arbeitsgrundlage. Auf höchstem Niveau wird die Ebene des Kunsthandwerks durch virtuose Technikbeherrschung dabei hinter sich gelassen.

Die Ausstellung wird gefördert durch die Landeshauptstadt Schwerin und die Stiftung Sparkasse Mecklenburg-Schwerin.

Projektidee: Alexander von Stenglin
Kurator: Dr. Nico Janke

Info:

3. Juli – 4. September 2022

3 contemporary artists 3 dimensional

Kulturforum Schleswig-Holstein-Haus
Puschkinstrasse 12
19055 Schwerin
Deutschland

www.schwerin.de
www.contemporary-artists.de

Einladungsflyer

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Anatol Donkan | FISCHLEDER

Noch bis zum 18. September 2022 ist im Handwerksmuseum Deggendorf die Ausstellung ‘Anatol Donkan | FISCHLEDER’ zu sehen.

Anatol Donkan wurde 1955 im russischen Tunguska, Sibirien, geboren und gehört zur Bevölkerungsgruppe der Nanai. Die Nanai sind ein indigener Volksstamm, der am Unterlauf des Amur in Sibirien beheimatet ist. Sie lebten traditionell vom Fischfang und der Herstellung von Fischleder, aus dem sie unter anderem Kleidungsstücke, Taschen, Segel und Zelte sowie Schmuckobjekte fertigten. Anatol Donkan hat die fast verlorene Technik der traditionellen Fischhautverarbeitung seiner Vorfahren wiederbelebt und perfektioniert.

Historischer Kaftan aus dem 19. Jahrhundert
Ausstellung ‘Anatol Donkan | FISCHLEDER’, Handwerksmuseum Deggendorf
Foto: Susanne Schmolka, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gstellt

Anatol Donkan, der sich erst im Zuge seines künstlerischen Schaffens intensiv mit seiner eigentlichen Herkunft und der kosmologischen Weltanschauung seiner Vorfahren auseinandersetzte, forschte nach der besten natürlichen Gerbmethode und entwickelte sie weiter. Seine verschiedenen Tätigkeiten, von der bildenden Kunst über das Engagement für den Erhalt der traditionellen Kultur der Nanai sowie das Erlernen der Fischledergerberei, kann man als eine Art Gesamtkunstwerk verstehen. Mit seinen Arbeiten möchte Donkan die Nanai dabei unterstützen, ihr kulturelles Erbe für sich selbst neu zu interpretieren und in die heutige Zeit zu übertragen.

Schamanenkaftan aus Fischleder, hergestellt von Anatol Donkan
Ausstellung ‘Anatol Donkan | FISCHLEDER’, Handwerksmuseum Deggendorf
Foto: Susanne Schmolka, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gstellt

Seit 2005 lebt und arbeitet Anatol Donkan in Viechtach im Bayerischen Wald, wo er 2007 das ‘Fischledermuseum’ eröffnete. Für seine Kunstwerke verwendet er nur übrig gebliebene Produkte aus der industriellen Fischherstellung. Mittlerweile arbeitet er seit über 30 Jahren mit dem besonderen Material Fischleder.

Das Handwerksmuseum Deggendorf zeigt in der Ausstellung neben historischen Artefakten auch zeitgenössische Objekte von Anatol Donkan und gibt Einblicke in die besondere Herstellungsweise seines Fischleders.

Beim Workshop ‘Geisterfiguren aus Holz’
Ausstellung ‘Anatol Donkan | FISCHLEDER’, Handwerksmuseum Deggendorf
Foto: Anatol Donkan, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gstellt

Zudem wird die Ausstellung von interessanten Workshops begleitet, die der Künstler Anatol Donkan selbst durchführt.

Begleitpublikation erhältlich

Info:

28. Juni – 18. September 2022

Anatol Donkan | FISCHLEDER

Handwerksmuseum Deggendorf
Maria-Ward-Platz 1
94469 Deggendorf
Deutschland

www.handwerksmuseum.deggendorf.de
www.anatol-donkan.com

Ausstellungsflyer
Flyer Anatol Donkan

Workshops:

Am Sa, 6. August 2022 und am Sa, 20. August 2022 besteht, jeweils von 9 – 17 Uhr, die Chance, Geisterfiguren aus Holz in der Tradition der Nanai zu schnitzen.

Weitere Informationen

***

Guldusi

Mit dem Stickprogramm Guldusi, einem Projekt der Deutsch-Afghanischen Initiative DAI e.V., deren Ziel die Hilfe für Frauen und Kinder, die Förderung von Bildung und die Unterstützung von Nomaden in abgelegenen Gebieten in Afghanistan ist, ist untrennbar der Name Pascale Goldenberg verbunden. Die Textilkünstlerin, Autorin, Fotografin, Kreative, Dozentin, Ausstellungsmacherin, Organisatorin … – ein Multitalent eben! – unterstützt seit 2004 die Stickerinnen in Afghanistan mit immer neuen Projekten und Themen.

Sie kam kürzlich von einem Besuch aus Afghanistan mit guten Nachrichten zurück: Das Stickprogramm Guldusi kann weitergeführt werden, obwohl die Taliban-Regierung Frauen und Mädchen gegenüber eine sehr restriktive Haltung einnimmt. Mehr dazu teilt Pascale in ihrem Newsletter mit, den man übrigens unverbindlich über die Guldusi-Website abonnieren kann.

Hier und jetzt kann ich auf mehrere Ausstellungen hinweisen:

 

COWandMORE

Diese Ausstellung wird noch bis zum 24. August 2022 in der Kreisvolkshochschule Vechta präsentiert.

Nathalie Langehegermann: Die Kuh
Ausstellung ‘COWandMORE’
Foto freundlicherweise von Pascale Goldenberg zur Verfügung gestellt

Die geschickten Stickerinnen in Afghanistan waren dazu gebeten worden, Kühe zu sticken. Aus den vielen verschiedenen Interpretationen konnten die europäischen Teilnehmer*innen auswählen und mindestens eine Stickerei erwerben, die, um am Wettbewerb mitzumachen, in eine eigene textile Arbeit zu integrieren war. Daraus ging eine Ausstellung hervor, die in Europa wandert.

Annemarie Pattis: Cow and now?
Ausstellung ‘COWandMORE’
Foto freundlicherweise von Pascale Goldenberg zur Verfügung gestellt

‘COWandMORE’ kam durch die Zusammenarbeit von vier Partnern zustande: Neben der DAI waren noch MADEIRA Garne, BERNINA International und die Deutsche Patchwork Gilde e.V. daran beteiligt. Mehr dazu findet man hier im BERNINA blog, für den Pascale Goldenberg als Autorin tätig ist.

Info:

27. Juli – 24. August 2022

COWandMORE

Kreisvolkshochschule Vechta e.V.
Bahnhofstrasse 1
49377 Vechta
Deutschland

www.kvhs-vechta.de
www.guldusi.com

Öffnungszeiten (gültig für den gesamten Ausstellungszeitraum):
Mo – Do: 8.30 – 12.30 Uhr und 14 – 16.30 Uhr
Fr: 8.30 – 13 Uhr

 

Keep Your Eye on the Planet

Für die Ausschreibung ‘Keep Your Eye on the Planet’ bestand die Herausforderung darin, ein von einer afghanischen Stickerin gearbeitetes Auge oder Augenpaar in ein eigenes textiles Werk einzubeziehen. Entstanden sind facettenreiche Interpretationen, die ökologische Aspekte und die Fürsorge unserem Planeten Erde gegenüber in den Fokus rücken. Die Ausstellung ist noch bis zum 21. August 2022 im TextilMuseum DIE SCHEUNE in Nettetal zu sehen.

Buchtitel
unter Verwendung der Arbeit ‘Keep Your Eye on the Planet – Give a Face to the People’ von Charlotte Heuel (D)
Foto freundlicherweise vom MaroVerlag zur Verfügung gestellt

Katalog erhältlich

Info:

12. Juni – 21. August 2022

Keep Your Eye on the Planet

TextilMuseum & TextilWerkstatt DIE SCHEUNE
Krickenbecker Allee 21
41334 Nettetal-Hombergen
Deutschland

www.textilmuseum-die-scheune.de
www.guldusi.com

 

FACES to FACES

Der letzte Ausstellungshinweis betrifft eine ganz neue Ausstellung, die unter dem Titel ‘FACES to FACES’ beim Europäischen Patchwork Meeting, das vom 15. – 18. September 2022 im Elsass, in Ste Marie-aux-Mines und seinen Nachbargemeinden stattfinden wird, Premiere haben wird.

Genevieve Attinger: Trois portraits
80x25cm
Ausstellung ‘FACES to FACES’
Foto: Genevieve Attinger, freundlicherweise von Pascale Goldenberg zur Verfügung gestellt

Man darf darauf schon gespannt sein, denn Pascale hat mir schon verraten, dass hierfür ein Kollektiv von zehn namhaften Künstler*innen mit der Realisierung eigener Kreationen den afghanischen Stickerinnen ein Gesicht geben. Wirklich spannend! Näheres dazu folgt demnächst in den Ausstellungstipps September 2022.

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Kunstform Marionette
Grenzgänger zwischen bildender und darstellender Kunst

Noch bis zum 16. Oktober 2022 zeigt das Hällisch-Fränkische Museum Schwäbisch Hall die grosse Sonderausstellung ‘Kunstform Marionette. Grenzgänger zwischen bildender und darstellender Kunst’.

Ausstellungsansicht
‘Kunstform Marionette’, Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall 2022
Foto: HFM (KBecker), freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

‘PendelMarionetten’ – das sind Marlene Gmelin und Detlef Schmelz aus Hermuthausen bei Künzelsau.

Portrait von Marlene Gmelin
Ausstellung ‘Kunstform Marionette’, Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall 2022
Foto: Roland Bauer, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Sie sind Marionettenspieler, -künstler und -bauer. Sie entwerfen und gestalten nicht nur ihre Figuren und Bühnenbilder selbst, sie sind auch oft Verfasser und Dramaturgen ihrer Stücke.

Portrait von Detlef Schmelz
Ausstellung ‘Kunstform Marionette’, Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall 2022
Foto: Roland Bauer, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Marionetten von Marlene Gmelin und Detlef Schmelz sind Kunstwerke, die im Spiel lebendig werden und die Betrachter*innen jeden Alters in ihren Bann ziehen. Die grosse Sonderausstellung im Hällisch-Fränkischen Museum Schwäbisch Hall gewährt einen umfassenden Einblick in die phantastisch-illusionistische Welt der Marionette und gliedert sich in die drei Bereiche: Marionettenspiel, Marionettenkunst und Marionettenbau.

Ausstellungsansicht
‘Kunstform Marionette’, Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall 2022
Foto: HFM (KBecker), freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Das Repertoire von PendelMarionetten reicht vom Märchen bis hin zum gesellschaftskritischen Theaterstück ‘Ein paar Grad plus – die Klimakonferenz’, über das aktuell ein Dokumentarfilm fürs Kino entsteht. Ein Trailer dazu wurde bereits auf der Klimakonferenz in Glasgow im November 2021 gezeigt.

Ausstellungsansicht
‘Kunstform Marionette’, Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall 2022
Foto: HFM (KBecker), freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Inszenierung ‘Ein paar Grad plus – die Klimakonferenz’ bildet einen Schwerpunkt in der Ausstellung und will in einer Art Fabel Menschen jeden Alters für die Klimaproblematik sensibilisieren.

Ausstellungsansicht
‘Kunstform Marionette’, Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall 2022
Foto: HFM (KBecker), freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die ausgestellten Spielszenen erzeugen – ohne zu moralisieren – Bilder unserer Welt im Kleinen, die emotional berühren.

Ausstellungsansicht – Szene ‘Klimakonferenz’
‘Kunstform Marionette’, Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall 2022
Foto: PendelMarionetten , freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Einfühlsam und intensiv zugleich zeigen ‘PendelMarionetten’ in poetischen Bildern die sich durch den Klimawandel anbahnenden Katastrophen und deren Folgen. Dabei entlarven sie die Floskeln manch politisch Handelnder – kritisch, aber ohne erhobenen Zeigefinger.

Ausstellungsansicht
‘Kunstform Marionette’, Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall 2022
Foto: HFM (KBecker), freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Man lacht, staunt – und hat plötzlich die Konsequenzen der Umweltzerstörung vor Augen und wird nachdenklich in Bezug auf das eigene Handeln.

Mehr dazu ist auf der ‘PendelMarionetten’-Website zu finden.

Die Marionettenkünstler gewannen 2016 den ‘Staatspreis Gestaltung-Kunst-Handwerk Baden-Württemberg’ mit zwei filigranen Scheibentänzerinnen. Diese und weitere kunstvoll gearbeitete Marionetten sind im Bereich ‘Marionettenkunst’ zu sehen. Kurzfilme zeigen eindrücklich die Grazie des Marionettenspiels.

Ausstellungsansicht
‘Kunstform Marionette’, Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall 2022
Foto: Rolf Bäuerle, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

In einem weiteren Ausstellungsraum geht es um die Gestaltung und die Fertigung der Marionetten aus Holz, Metall und Textilien.

Ausstellungsansicht
‘Kunstform Marionette’, Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall 2022
Foto: Thomas Cleve, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Kunst des Marionettenbauers ist es, eine Figur in allem auf das Wesentliche zu reduzieren.

Ausstellungsansicht
‘Kunstform Marionette’, Hällisch-Fränkisches Museum, Schwäbisch Hall 2022
Foto: HFM (KBecker), freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Im Ausstellungsbereich ‘Marionettenbau’ erhalten die Besucher*innen Einblicke in die komplexen Zusammenhänge. Dabei erfährt man, dass die Marionette im physikalischen Sinn eigentlich ein Pendel ist und bei der Herstellung, genauso wie im Spiel, die Pendelgesetze zu beachten sind.

Marionetten in Bewegung: Auf der ‘PendelMarionetten’-Website gibt es verschiedene Videos – sehr empfehlenswert!

Info:

9. Juli – 16. Oktober 2022

Kunstform Marionette
Grenzgänger zwischen bildender und darstellender Kunst

Hällisch-Fränkisches Museum
Keckenhof 6
74523 Schwäbisch Hall
Deutschland

www.haellisch-fraenkisches-museum.de
www.pendelmarionetten.de

Flyer

Öffnungszeiten:
Di – So: 10 – 17 Uhr
Eintritt frei

Die Sonderausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet, das auf der Website des Museums ersichtlich ist.

***

Aufgeschlossen!
Vom ersten Kunstkämmerer zur Online Collection

Noch bis zum 25. September 2022 zeigen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) im Sponsel-Raum des Neuen Grünen Gewölbes im Residenzschloss die Kabinettausstellung ‘Aufgeschlossen! Vom ersten Kunstkämmerer zur Online Collection’.

Schlüssel sind hochsymbolische Objekte. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Magie, Volksfrömmigkeit und im höfischen Zeremoniell. So erhielten Kammerherren am Dresdner Hof der Barockzeit einen vergoldeten Schlüssel als Würdezeichen. Schlüssel haben aber auch einen ganz praktischen Nutzen: Nicht nur zum Auf- und Zuschliessen von Räumen, Truhen, Schränken und Behältnissen aller Art, sondern auch zum Aufziehen von Automaten und Uhren oder zum Spannen von Waffen sind sie bis heute unverzichtbar.

Hauptschlüssel zum Holländischen Palais mit dem Porträt Augusts des Starken, wohl 1717
© Grünes Gewölbe, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Ausstellung ‘Aufgeschlossen!’, SKD 2022
Foto: Michael Wagner, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung ‘Aufgeschlossen! Vom ersten Kunstkämmerer zur Online Collection’ knüpft an diese Vielfalt von Funktionen und Bedeutungsebenen von Schlüsseln an. Sie schlägt den Bogen von der ersten Schlüsselübergabe der Dresdner Sammlungsgeschichte bis in die Gegenwart, in der die SKD, etwa mit der Online Collection, auch digital Zugang zu ihren Objekten gewähren.

Prunkkassette, Pierre Fromery, Berlin, wohl 1700
© Grünes Gewölbe, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Ausstellung ‘Aufgeschlossen!’, SKD 2022
Foto: Jürgen Karpinski, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

1572 ernannte Kurfürst August von Sachsen (1526–1586) seinen ersten Kunstkämmerer und übergab eine enorme Zahl an Handwerkszeugen, Instrumenten, Automaten und Uhren in professionelle Hände. Damit trat die bislang als private Angelegenheit des Herrschers geltende Sammlung ins Licht der Öffentlichkeit: Sie wurde zu einer Institution des Hofes, die zusehends auch für Besucher*innen zugänglich war. Der Kurfürst übertrug dem versierten Schreiner und Schraubenmacher David Uslaub (1545–1616) die Verantwortung für die Pflege und Ordnung der Bestände und beauftragte ihn, ein Inventar anzulegen. In einem gleichsam symbolischen Akt übergab er ihm den Schlüssel. Die dazu aufgesetzte Urkunde machte den Namen ‘Kunstkammer’ für Dresden erstmals aktenkundig. Uslaub erhielt eine ausgesprochen lukrative Anstellung und neben einer Jahresbesoldung von 100 Gulden auch eine Unterkunft, Essensverpflegung und Kleidung. Den Posten übte er unter vier Kurfürsten bis zu seinem Tod aus.

Kammerherrnschlüssel, Dresden, vor 1688
© Rüstkammer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Ausstellung ‘Aufgeschlossen!’, SKD 2022
Foto freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

David Uslaub und seine Ernennung zum ersten Kunstkämmerer bilden den Ausgangspunkt der Kabinettausstellung, in der Schlüsselgeschichten aus den Dresdner Schatzkammern erzählt werden. Zu den insgesamt 14 Exponaten gehört ein aufwendig hergestelltes Schloss als Schaustück mit zwei Schlüsseln, geschaffen vom weit gereisten Nürnberger Kunstschlosser Bartholomäus Hoppert (1648–1715), das 1677 in die Dresdner Kunstkammer einging. Eine Eisentruhe und ein fein verziertes Kästchen, das vermutlich als Geschenk von Zar Peter dem Grossen nach Dresden gelangte, faszinieren durch ihren raffinierten Schliessmechanismus.

Kapelleneingericht (Kunstschloss) mit zwei Schlüsseln, Bartholomäus Hoppert, Nürnberg, 1675
© Rüstkammer, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Ausstellung ‘Aufgeschlossen!’, SKD 2022
Foto: Elke Estel/Hans-Peter Klut, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Neben weiteren kostbaren Schlüsselobjekten aus dem Grünen Gewölbe, der Rüstkammer und der Porzellansammlung, die ein kurioses Porzellangefäss in Schlüssel-Gestalt beisteuert, dessen Inhalt hohe Gäste bei ihrem Besuch in der Porzellanmanufaktur austrinken mussten, ist auch die zeitgenössische Kunst vertreten. So regt eine Arbeit von Tilman Hornig (*1979) aus dem Kunstfonds zum Nachdenken über die komplexe Bedeutung von Computern an, die als Informationsträger mittlerweile für den Zugang und die Teilhabe in unserer Welt unabdingbar sind. Und so erscheint es nur folgerichtig, dass sich die Besucher*innen über einen QR-Code zu jedem Exponat Informationen direkt auf ihr Smartphone laden können.

Tilman Hornig: Untitled (GlassBook), 2013
© SKD und VG Bildkunst, Bonn, 2022
Ausstellung ‘Aufgeschlossen!’, SKD 2022
Foto: D. Weber, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Die Ausstellung wurde ermöglicht dank grosszügiger Unterstützung durch die Freunde des Grünen Gewölbes e.V.

Ein kostenloses Begleitheft in deutscher und englischer Sprache ist erschienen.

Info:

30. Juni – 25. September 2022

Aufgeschlossen!
Vom ersten Kunstkämmerer zur Online Collection

Sponsel-Raum des Neuen Grünen Gewölbes
Residenzschloss
Taschenberg 2
01067 Dresden
Deutschland

www.skd.museum

***

The Festival of Quilts

Das Festival of Quilts in Birmingham (England) als die führende Patchwork- und Quilt-Show in Europa stellt wieder einen der Höhepunkte im europäischen Quilt-Events-Kalender dar, ein Festival, das zu besuchen sich wirklich lohnt.

The Festival of Quilts
Screenshot

Wie immer sind es vier Tage, in denen die riesigen Messehallen im NEC mit Besuchermassen, Händlerständen und natürlich mit Quilts gut gefüllt sein werden. Allein rund 800 in den verschiedenen Kategorien eingereichte Wettbewerbs-Quilts einschliesslich der preisgekrönten Stücke können bestaunt werden. ‘The Fine Art Textiles Award 2022’ verspricht immer besondere Ausstellungsstücke – zur Shortlist geht es hier. Auch die Fortbildung kommt nicht zu kurz, man wähle zwischen verschiedenen Workshops, Demos, Vorträgen und Talks.

Eine der Hauptanziehungskräfte sind aber die zahlreichen international besetzten Ausstellungen (Galleries), eine Fülle von Ausstellungen von Einzelkünstler*innen und verschiedenen Gruppen, die für jeden Geschmack etwas zu bieten haben. Um einige zu nennen: African-American Quilts, Sarah Hibbert – Linen Works, SAQA, Danny Amazonas, EQA: Diversity in Europe und weitere mehr, in Wort und Bild zu finden auf der Website des Veranstalters unter ‘Show Highlights >>> ‘Textile Galleries’.

‘Special Features’ listet Ausstellungen von Kaffe Fassett, Liberty Fabrics, ‘The Kemshall Exhibit’ bis hin zu ‘Guru Nanak Tapestry’ auf – man sollte sich mal durch das Dutzend Ausstellungen durcharbeiten – einfach toll! – zu finden unter ‘Show Highlights’ >>> ‘Special Exhibits’. Lohnt sich nicht nur als Vorbereitung des Besuchs.

Viele Leser*innen des BERNINA blogs werden sich erinnern, dass ich das FoQ schon seit vielen Jahren immer wieder miterlebt habe – sei es als Ausstellerin, sei es als Besucherin – und dass daraus viele Beiträge entstanden sind. Eindrücke? Die Berichte sind noch immer aufrufbar. 2022 werde ich leider nicht vor Ort sein, so dass auch kein Bericht und keine Bilder von mir folgen. Es ist leider nicht zu ändern. Den Glücklichen, die hinkommen, wünsche ich wie immer ganz viel Spass, viele schöne Begegnungen mit Gleichgesinnten und aufregende Entdeckungen!

Info:

18. – 21. August 2022

The Festival of Quilts

The NEC
Halls 6, 7, 8 & 9
North Ave
Marston Green
Birmingham, B40 1NT
England

www.thefestivalofquilts.co.uk

***

… und dann gibt’s noch:

Ausschreibung:

International Textile and Fibre Art Exhibition ‘Fibremen 7’

Ausschliesslich männliche Textilkünstler / Fibre Artists können an der jurierten Ausstellung ‘Fibremen 7’ teilnehmen, die vom 8. – 22. November 2022 in Ivano-Frankivs’k, Ukraine, stattfinden soll. Organisiert wird der Event von SCYTHIA contemporary fibre art.

Plakat freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

Unter der Voraussetzung, dass die im Moment relativ stabile Situation in der Ukraine, in der die Museen und Galerien eine Arbeitserlaubnis haben und die Post wie gewohnt tätig ist, weiter bestehen bleibt, plant der Veranstalter die Ausstellung live durchzuführen. Wenn sich die Umstände ändern, zieht man eine Online-Ausstellung in Betracht.

Die Ausschreibung ist offen für professionell arbeitende Textilkünstler / Fibre Artists, Einreichungen in digitaler Form, die Korrespondenz findet auf Englisch statt.

Einsendeschluss: 20. September 2022

Concept (engl.)

Info:

www.scythiatextile.com

***

CALICO entdecken. erleben. entwerfen.

Eine neue online-Plattform macht die Stoffmustersammlung des Staatlichen Textil- und Industriemuseums Augsburg (tim) digital zugänglich und historische Muster für eine breite Öffentlichkeit sichtbar. Mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) zeigen sich die Bestände des Museums in einer neuen, überraschenden Form.

Bildschirmfoto der Startseite der online-Plattform ‘CALICO entdecken. erleben. entwerfen.’
Foto: tim, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Im Zentrum: das einzigartige Musterbucharchiv der früheren Neuen Augsburger Kattunfabrik (NAK). 555 Bücher mit Stoffdruckentwürfen aus drei Jahrhunderten bilden den zentralen Sammlungsbestand des tim. Das Archiv stammt aus dem Nachlass der Neuen Augsburger Kattunfabrik (NAK) und deren Vorgängerfirmen, beinhaltet sagenhafte rund 1,3 Millionen Muster und ist aufgrund seiner Geschlossenheit ausgezeichnet als nationales Kulturgut der Bundesrepublik Deutschland.

Historisches Musterbuch aus dem Archiv der Neuen Augsburger Kattunfabrik (NAK)
Foto: tim, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

In diesen faszinierenden Schatz europäischer Mode- und Designgeschichte aus den Jahren zwischen 1786 und 1996 können Interessierte auf der interaktiven online-Plattform CALICO (so nach der historischen Bezeichnung ‘Calico’ für bedrucktes Baumwollgewebe aus dem gleichnamigen Herstellungsort in Indien benannt) eintauchen. Als Desktopanwendung jederzeit von zuhause aus.

Ein Bildschirmfoto der online-Plattform ‘CALICO’ aus dem Bereich ‘entdecken’ zeigt ein historisches Muster der Neuen Augsburger Kattunfabrik (NAK)
Foto: tim, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Mithilfe künstlicher Intelligenz (KI) erzeugt CALICO aus diesen 3.000 Mustern 75.000 völlig neue Dessins.

Ein Bildschirmfoto der online-Plattform ‘CALICO’ aus dem Bereich ‘erleben’ zeigt ein durch Künstliche Intelligenz (KI) erzeugtes Muster
Foto: tim, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

User*innen können nach Farben oder bestimmten Mustern aus verschiedenen Epochen suchen und mithilfe der KI neue, individuelle Entwürfe kreieren und nach eigenen Ideen auf zehn historische und gegenwärtige Modesilhouetten kombinieren. Kurz: CALICO lädt Mode- und Designfans auf spielerische Weise ein zum Entdecken, Erleben und Entwerfen.

Ein Bildschirmfoto der online-Plattform ‘CALICO’ aus dem Bereich ‘entwerfen’ zeigt ein selbst ausgewählte Muster auf einer der unterschiedlichen Mode-Silhouetten
Foto: tim, freundlicherweise vom Museum zur Verfügung gestellt

Das Staatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) stellt als öffentliche Institution die hier verwendeten und erzeugten Muster unter folgenden Bedingungen der Creative Commons zur Verfügung: CC-BY-NC-SA-4.0.

‘CALICO entdecken. erleben. entwerfen.’ wurde entwickelt im Rahmen von ‘dive in. Programm für digitale Interaktionen’ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.

Technisch umgesetzt hat das Projekt ‘CALICO’ der Kooperationspartner Lab Binaer GbR. Lab for Media Art, Augsburg.

Info:

tim | Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg
Augsburger Kammgarnspinnerei (AKS)
Provinostrasse 46
86153 Augsburg
Deutschland

www.timbayern.de
https://calico.timbayern.de

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Aufruf vom Kunstmuseum Bern

Das Kunstmuseum Bern plant im Frühjahr 2023 eine Ausstellung zur Schweizer Künstlerin Annie Stebler-Hopf (1861–1918). Da über die Künstlerin bisher kaum geforscht wurde, bittet das Kunstmuseum Bern Sammler*innen, Kunstinteressierte und Kunstkenner*innen um Hilfe.

Die Schweizer Künstlerin Annie Stebler-Hopf hat ein aussergewöhnlich komplexes und kraftvolles Werk geschaffen. Trotzdem ist sie bisher wenig bekannt und es gibt kaum Informationen oder Forschung zu ihr und ihrem Werk. Das will das Kunstmuseum Bern mit einer Ausstellung ändern. Um ein möglichst differenziertes Bild der Künstlerin zeichnen zu können, ist das Kunstmuseum Bern dafür auf die Unterstützung von Nachfahr*innen, Verwandten, musealen und anderen Institutionen sowie des Kunsthandels und von Privatpersonen angewiesen, die die Ausstellung mit Werken, Dokumenten oder anderen Informationen zur Künstlerin unterstützen können. Wenn Sie dem Kunstmuseum helfen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt auf.

Info:

Kunstmuseum Bern
Hodlerstrasse 8-12
3011 Bern
Schweiz

www.kunstmuseumbern.ch

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Vorankündigung:

GABO: Fame

Im Rahmen des Beauty + Health Summit by DOUGLAS in Düsseldorf, einem zweitägigen öffentlichen Event rund um die Themen Schönheit und Gesundheit, zeigt die Star-Fotografin GABO ihre Ausstellung ‘Fame’ als ‘Vertical Gallery Kö59’ auf elf Etagen.

GABO: Fame
Pressebild © GABO
Freundlicherweise vom Veranstalter zur Verfügung gestellt

So nah kommt man den Celebrities kein zweites Mal: Ob Yoko Ono, Campino, Kim Wilde, Wladimir Klitschko, Barbara Schöneberger, Alexandra Maria Lara, Nina Hagen, Boris Becker, Hans Peter Ustinov oder Verona Pooth – GABO hatte sie alle vor der Linse. Die ‘Schokoladenseitenfinderin’ nutzt die Kamera, um ihr Gegenüber wach zu kitzeln. Ob mit Topstars, Models oder Laien – für ihre Arbeit als Fotografin und manchmal auch als Regisseurin ist sie auf der ganzen Welt unterwegs.

Info:

2. + 3. September 2022

GABO: Fame
Beauty + Health Summit by DOUGLAS

Hotel Kö59
Königsallee 59
40215 Düsseldorf
Deutschland

www.douglas.de
www.hommage-hotels.com/hotel-koe59-duesseldorf
www.gabo-photos.com

***

Bitte informieren Sie sich vor einem Ausstellungsbesuch auf der jeweiligen Website besonders über die Besuchsvoraussetzungen und die genauen Öffnungszeiten – es kann sich immer etwas ändern.

Weitere Ausstellungen finden Sie auf meiner Website in der Rubrik AUSSTELLUNGSKALENDER.

Den verschiedenen Beteiligten herzlichen Dank für das Zur-Verfügung-Stellen von Informationen und Bildmaterial!

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Kommentare zu diesem Artikel

10 Antworten

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  • Frigga Pfirrmann BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo Gudrun,schon länger verfolge ich deine “sehr” guten Tips für Ausstellungen. Auch die neuesten habe ich aufmerksam gelesen und danach spontan den Kontakt mit Anatol Donkan aufgenommen. Er arbeitet mit Fischleder und das fasziniert mich schon lange. In meinen Collagen und  Assemblage verwende ich ab und zu kleinere Lederreste. Ich mag diese Haptik sehr und freue mich einen “Kollegen” kennenzulernen, der dieses Material auch liebt. Auch wenn wir weit auseinander wohnen und der Kontakt virtuell sein wird..Danke dafür und für die tollen anderen Tips.Liebe Grüße aus der heißen SüdpfalzFrigga Pfirrmann, Website: http://www.frigga-pfirrmann.de 

    • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      halli hallo frigga,

      1000 dank für dein interessantes feedback. ich freue mich sehr über das lob und dass dir meine tipps weiteres bringen. nicht nur einen ausstellungsbesuch, nein sogar einen kontakt, das finde ich schon sehr beachtlich und weiss das sehr zu schätzen. wie schön, dass anatol donkan ‘mitmacht’.

      bis zu meinen nächsten tipps beste grüsse

      gudrun

  • ursula brenner BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    pünktlich und zuverlässig wie immer – dein hochinteressanter bernina-blog-beitrag, liebe gudrun! vielen herzlichen dank für deine zusammenfassung sooo vieler präsentationen – und eine spannender als die andere. man will gar keine einzelne herauspicken, denn toll sind sie mit sicherheit alle. ich freue mich schon darauf, wenigstens virtuell einige davon besuchen zu können.also nochmals ein dickes DANKE und viele liebe grüße an dich – von uschi

    • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      halli hallo uschi,

      1000 dank! ich freue mich mal wieder sehr über deinen kommentar. wenn dich die tipps schon beim ersten drüberlesen ‘anspringen’, dann hab ich was richtig gemacht. man möchte dir jetzt eine phase mit schlechtem wetter wünschen, in der du dir zeit nehmen kannst, beispielsweise um tiefer einzutauchen. wie auch immer, ich wünsche dir viel vergnügen und interessante entdeckungen. mach’s gut!

      beste grüsse

      gudrun

  • Birgit Berndt BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Hallo Gudrun,danke für den interessanten Überblick aus der Welt der Künste. Afrikanische Mode, echt spannend. Ich finde die Stoffe auch so schön. Freunde von mir lebten lange in Afrika und hatten mich entsprechend versorgt. Inzwischen ist mein Fundus weitgehend aufgebraucht.Viele GrüßeBirgit

    • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      halli hallo birgit,

      auch dir ganz vielen herzlichen dank für deinen kommentar – freut mich sehr, wie immer!

      afrikanische stoffe sind wirklich phantastisch und waren ja auch mal eine zeitlang in. ich erinnere mich an ganz zauberhafte perlhühner, irgendwo muss ich noch einen rest davon haben. konnte ich nie entsorgen! nachdem ich mit meiner familie 2004 einen urlaub in kenia, inklusive verschiedener safaris, verbracht hatte, habe ich danach einen von der reise inspirierten quilt genäht, der sogar einen preis gewonnen hat, aber nicht aus den mitgebrachten stoffen, sondern habe dafür hier erstandene benutzt. ich sehe ihn täglich und er gefällt mir immer noch … ebenso wie eine bluse, die ich mir auf dem markt in mombasa geleistet hatte.

      vielleicht löst diese ‘Africa Fashion’-ausstellung ja wieder einen modischen hype aus, wer weiss?

      beste grüsse

      gudrun

       

  • Wiebke Maschitzki BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Gudrun!Wie immer sind Deine ausführlichen Berichte der Ausstellungen spannend zu lesen, sicher auch eine Reise wert- aber auch wenn wir “nur” lesen können — sehr interessant. So dürfen wir jedenfalls etwas dran teilhaben.Ganz herzlichen Dank und liebe GrüßeWiebke

    • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      halli hallo wiebke,

      ganz herzlichen dank zurück! ich freue mich wie immer sehr über deinen kommentar. wir haben es ja schon öfter diskutiert, dass man leider nicht überall hinfahren kann, um eine ausstellung selbst zu besichtigen. aber auf diese weise bleibt man doch auch am ball und kann ‘mitschwätze’ – wie man hier so schön sagt – und bekommt vielleicht auch noch en passant ein, zwei, drei inspirationen fürs eigene schaffen mitgeliefert 🙂

      einen schönen restlichen sonntag noch – ich bin schon gespannt, wie unsere fussballerinnen sich gegen england schlagen – und sende dir

      die besten grüsse

      gudrun

  • Erika Bornemann BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

    Liebe Gudrun,und wieder zeigst du uns eine großartige Vielfalt von Ausstellungen, die man sich alle direkt gerne ansehen würde. Die afrikanischen Kleider , bunt und sehr fantasievoll, die Marionetten und nicht zu vergessen die schönen Stickereien. Es macht immer wieder Freude sich deine Berichte und Bilder anzuschauen.Vielen Dank für die Mühe und liebe GrüßeErika 

    • Gudrun Heinz BearbeitenDas Bearbeiten von Kommentaren im BERNINA Blog ist erst nach Anmeldung mit einem Blog-Benutzerkonto möglich. Melden Sie sich jetzt an oder erstellen Sie hier ein Benutzerkonto, wenn Sie noch keines besitzen.

      halli hallo erika,

      ganz vielen dank für deine lieben worte – ich freue mich sehr darüber!

      ja, ‘Africa Fashion’ hatte ich eigentlich schon für juli auf dem schirm, aber das ist nicht nur eine aufwendige ausstellung, sondern auch ein (zeit-)aufwendiger bericht, der dann warten musste. man stelle sich nur vor, die mode eines ganzen kontinents mit vielen verschiedenen staaten, traditionen und geschichten, eine mammutaufgabe, die sich das v&a da gestellt hatte. und dieses museum ist wieder grosszügig, wenn es um die pressebilder geht. da habe ich dann die qual der wahl, vor allem die ausstellung auch nicht live gesehen. ich hoffe, es ergibt sich nun trotzdem wenigstens ein adäquater eindruck. wie natürlich auch bei all den anderen ausstellungen 🙂

      eine schöne sommerzeit und

      beste grüsse

      gudrun

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