Liebt ihr es auch so sehr, wenn zwischen Näh-Idee und tatsächlicher Umsetzung nur Minuten liegen? Mir ist das heute passiert:
Mittags kam ein wundervolles Paket mit einer Trinkflasche aus Glas bei mir an und wie es der Zufall so will, fahre ich keine 24 Stunden später eine längere Strecke mit dem Zug und kann die Flasche also gleich einweihen.
Da ich mir selbst aber nicht so recht über den Weg traue, muss schnell eine Flaschenhülle zum Schutz für die schicke Glasflasche her.
Wer mich kennt, weiß wie es läuft: das Ganze soll so einfach wie nur möglich umgesetzt werden. Ein kurzer Blick in den Stoffschrank zeigt, dass das Projekt sofort starten kann.
Hülle für Trinkflasche nähen – die Anleitung
Material
- Softshell (Größe: Doppelte Höhe der Flasche plus ein bisschen Überstand x Flaschenumfang und zwei mal den Flaschenboden)
- 2 Ösen plus zugehöriges Werkzeug
- Kordel
Mein Plan
Dank Softshell-Rest ist meine Flaschenhülle gleich gefüttert. Ich werde den Stoff doppelt legen und mir so ein separates Futter sparen.
Los geht’s!
Zuschnitt
Ich fackel nicht lange und übertrage alle nötigen Maße von der Flasche direkt auf den Stoff. Zuerst den Boden, der zweimal zugeschnitten wird.
Denkt bei allen Teilen an die Nahtzugabe!
Ich bin mit allen Maßen großzügig und plane bei so einem Freestyle-Projekt auch etwas mehr Nahtzugabe mit ein. Abschneiden geht schließlich immer und etwas mehr Stoff im Inneren der Hülle ist noch ein zusätzliches Polster für mein Fläschchen.
Nun markiere ich mir die Höhe der Flasche. Sie brauche ich zwei mal. Je nach gewünschter Optik der Hülle kommt hier noch etwas Höhe hinzu wenn die Hülle oben ganz über dem Deckel schließen soll. Ich möchte meine Flasche so eingepackt haben, dass ich ohne vorheriges Auspacken trinken kann und dabei keinen Stoff im Mund habe. 😉

Ösen
Etwas unterhalb der halben Höhe schlage ich nun die beiden Ösen ein. Im Nachhinein kann ich euch den Tipp geben, dass es durchaus Sinn ergibt, den Stoff zu verstärken. Ich habe das im Eifer des Tuns leider vergessen.
Nähen der Flaschenhülle
Nun nähen wir den Körper der Flaschenhülle rechts auf rechts zusammen.
Da meine Flaschenhülle keinen Anspruch auf Wasserfestigkeit hat, kann ich den Softshell mit Nadeln stecken. Andernfalls verwende ich sonst lieber Klammern um den Stoff zu schonen.
Genäht wird die ganze Strecke, allerdings wird eine Wendeöffnung im späteren Futter frei gelassen. Das Futter ist auf der Seite auf der die Ösen NICHT sind.
Kurze Anprobe: Flasche passt, Hülle hat ausreichend Spiel.
Nun kommen an beide Seiten die anfangs zugeschnittenen Bodenteile. Gesteckt und genäht wird wieder rechts auf rechts.
So sieht das gute Stück nun aus. Wer mag schneidet die Nahtzugaben zurück und schneidet sie in den Rundungen auch etwas ein. Ich lasse es heute – aus Gründen der Bequemlichkeit. 😉
Einmal durch die Wendeöffnung greifen und schon bekommen wir eine hübsche Flaschenhülle. Das ist doch immer einer der schönsten Momente beim Nähen!
In meiner Bänder-Kiste finde ich sogar noch ein gut abgelagertes Band in passender Farbe – und schon ist die Glasflasche für die morgige Reise gut angezogen.
Eigentlich wollte ich den Tunnelzug noch absteppen, aber wegen der etwas schwächlichen Öse warte ich damit lieber nochmal. Gleiches gilt für die Wendeöffnung. Ihr schließt eure natürlich, denn ihr habt die Ösen ja verstärkt!
Hallo! So witzig, Flaschenhülle nähen steht bei mir für heute Nachmittag auf dem Programm und schwupps kommt dein Beitrag. Danke für die tolle Idee mit dem “doppelten Schlauch” statt Außenteil plus extra Futter! Statt deiner Ösen werde ich mir zwar für mein heutiges Projekt eine Lösung mit Gurtbandklipsen überlegen, da ich eine Outdoor-und Wandertaugliche Hülle brauche. Aber deine Hülle sieht total schick aus, auf alle Fälle eine super schöne und fixe Geschenkidee.