Time to shine! Armstulpen nähen im viktorianischen Stil
Ich bin ein Fan von Kleidung im viktorianischen Stil, von Rüschen und Spitze. Ihr habt das vielleicht schon in den Blog-Artikeln über meine “Time to shine”-Kollektion gesehen. Mit einem Stück Spitze (aus dem Secondhand-Laden) und dekorativen Borten kann man so viele tolle Sachen machen. Zum Beispiel eine Clutch verschönern, Oberteile upcyclen oder einen auffälligen Kragen kreieren. Heute zeige ich Euch, wie man wärmende Armstulpen nähen kann, die dank Spitze einen viktorianischen Touch erhalten. Die Armstulpen sind ein tolles Accessoire für das letzte Basic-Teil meiner Capsule Wardrobe unter dem Motto “Time to shine”, einen schwarzen Pullover.
Armstulpen mit Spitze …
… als Accessoire zum schwarzen Pulli:
Das Schnittmuster für den Sweater stammt aus der burdastyle:
Armstulpen nähen, Materialbedarf
Fürs Nähen der Armstulpen benötigt Ihr Folgendes:
- Jersey oder Rippstrick 50×30 cm (2 Stücke à 25×30)
- Spitze 60×6 cm (2 Stücke à 30×6 cm)
- Dekoband A 50 cm (2 Stücke à 25 cm)
- Dekoband W 50 cm (2 Stücke à 25 cm)
Zudem natürlich eine Nähmaschine. Ich habe mit der BERNINA 590 Crystal Edition gearbeitet.
Schnittmuster für die Armstulpen
Das Schnittmuster zeichnen wir selber.
Diese Pulswärmer haben kein Daumenloch und beginnen an der Daumenwurzel, wobei die Spitze etwas weiter (in der Mitte der Hand) liegt.
Um das Schnittmuster anzufertigen, messt den Umfang Eurer Hand (A), wo der Daumen beginnt. Messt den Abstand von diesem Punkt bis zum Handgelenk (bei mir 5,5 cm) und vom Handgelenk bis zu der Stelle, an der die Handgelenkstulpen enden sollen (bei mir 19 cm).
Messt dann den Umfang des Handgelenks (B) (schmalste Stelle des Musters) und den Umfang Eures Arms, dort wo der Handgelenkwärmer endet (C).
Zieht wegen der Dehnbarkeit des Stoffes 2 bis 4 cm von den Umfängen ab. Der Wert hängt davon ab, wie dehnbar Euer Stoff ist. Beginnt im Zweifelsfall mit 2 cm Abzug; Ihr könnt immer noch mehr abziehen, wenn Ihr den Handgelenkwärmer angepasst habt. Zeichnet Euer Schnittmuster mit fliessenden Linien (idealerweise mit Hilfe eines Kurvenlineals) auf eine Seite. Siehe Beispiel unten. Faltet es dann in der Hälfte und schneidet es aus. Auf diese Weise habt Ihr zwei symmetrische Seiten hergestellt.
Legt Euer Schnittmuster auf den Stoff und schneidet mit 1 cm Zugabe zu:
Borten und Spitze
Die Spitze und die Bänder werden vor dem Schliessen der Armstulpen an einem Ende des zugeschnittenen Schnittteils angebracht.
Wenn Ihr Zweifel an der Passform habt, könnt Ihr die Armstulpen zuerst zusammenheften und anprobieren. Die Spitze und die Einfassungen sind nicht dehnbar, der Jersey oder Rippstrick natürlich schon. Nehmt daher grosszügige Masse für Spitze und Bänder. Nehmt die Spitze 6 bis 8 cm breiter, so dass Ihr sie beim Tragen “wirbeln” lassen könnt. Die Borte ist etwa 4 cm breiter.
Meine Spitze
Die von mir verwendete Spitze ist leicht zu schneiden und franst nach dem Schneiden nicht aus. Ich schneide die Spitze 6 cm breit zu, und damit sie sich am Ende des Handgelenkwärmers kräuselt, nähe ich einen einzelnen Heftfaden entlang der Kante.
Der muschelförmige Abschluss gefällt mir besonders gut:
Nach dem Zuschnitt:
Annähen des Kräuselfadens:
Die Spitze wird 1 cm vom Rand entfernt rechts auf rechts aufgenäht. Dann falte und bügle ich die Naht mit der Spitze. Jetzt ist es Zeit für das erste Zierband. Falls nötig, markiert die Stelle mit einem Heftfaden.
Mit 1 cm Abstand nähen:
Umfalten und bügeln:
Zuschneiden des Bandes
Steckt die Mitte des ersten Bandes auf die Mitte der Stulpen, wobei die Enden an den Seiten ausgerichtet werden. Dehnt den Handgelenkwärmer beim Nähen leicht, so dass das Band flach aufliegt. Verwendet einen Zickzackstich oder einen dehnbaren Faden, z.B. Seraflex von Mettler. Verwendet auch dehnbare Fäden auf der Unterfadenspule und verringert die Oberfadenspannung. Testet den Stich immer zuerst an einem Probestück.
Tipp: Markiert Eure Spulen mit einem Punkt Nagellack in verschiedenen Farben, damit Ihr stets wisst, welches Garn aufgespult ist.
Mit drei Nadeln feststecken:
Beim Nähen ein wenig stretchen:
Markierte Spule:
Das Gleiche noch einmal für das zweite Band:
Ein toller Helfer bei dieser Arbeit: Seraflex.
Armstulpen fertigstellen
Nachdem Ihr Eure viktorianische Deko angebracht habt, könnt Ihr die Stulpen schliessen. Steckt die langen Seiten zusammen. Achtet darauf, dass die Abschlüsse in der Naht gut zusammenpassen. Steckt dazu die Stecknadeln senkrecht zur Nahtlinie ein. Um ein Verrutschen zu verhindern, näht vorsichtig (!) über die Stecknadeln.
Lange Seiten zusammenlegen:
Darauf achten, dass sich die Enden der Zierbänder treffen:
Sehr vorsichtig über die Nadeln nähen:
Bügelt die Naht auf. Ich verwende dafür den Tailor’s Topper. Zum Schluss näht die obere Naht, eventuell mit einer Zwillingsnadel. Die Handgelenkstulpen sind fertig! Man kann sie auch gefaltet als coole Manschette tragen. Das macht ein Outfit einfach ein bisschen anders – #sewmystyle!
Ob kurz oder länger …
… diese Stulpen sind einfach ein tolles Accessoire!
Alles Liebe,
Marlies
@madebyLIESL
Super, einfach toll!
Love this project! recently broke my wrist, and need to wear a wrist support. I can lace it up and feel pretty!Thanks,Mary
liebe marlies, ich bin restlos begeistert und dank deinem tuto trau ich mich jetzt hoffentlich endlich, die nicht-elastischen spitzen auf den jersey zu nähen 🙂 ganz herzlichen dank für die schönen erklärungen, liebe grüsse, kathrin
Das sieht richtig klasse aus- sehr wertig! Und die Anleitung ist gut nach zu arbeiten.Danke für diese schöne Idee.
Liebe Marlies,vielen Dank für diese tolle Idee! Sieht superschön aus.Viele Grüße von Regina