Kreative Artikel zum Thema Nähen

Sweater nähen im Patchwork-Look

Sweater nähen im Patchwork-Look

Heute möchte ich mit euch einen Sweater nähen im Patchwork-Look. Dieser Look ist total trendy. Mit so einem Pulli ist man angesichts der herbstlichen Temperaturen nicht nur herrlich warm, sondern auch noch sehr angesagt gekleidet.

Ganz abgesehen davon können bei diesem Projekt wunderbar Stoffreste verwertet werden, denn wie klein letztendlich eure Teile werden sollen, könnt ihr selbst entscheiden. Da mir von einem anderen Sweater noch diese drei verschiedenen Softwaffle-Stoffe übrig blieben, verwendete ich diese für mein Projekt. Und siehe da, die Stoffreste reichten für den Patchwork-Sweater völlig aus. 

Material und Zubehör

  • vorgewaschene Stoffreste aus elastischer Ware (z.B. Summersweat, Kuschelsweat, Softwaffle, Romanit, Baumwolljersey usw.) in ca. 30 – 40 cm Größe
  • eventuell passendes Bündchen
  • Overlockgarn
  • Stecknadeln
  • große Stopfnadel
  • Stoffschere oder besser Rollschneider samt Schneidematte

Schnittmuster

Grundsätzlich eignet sich für diesen Look jedes Sweatshirt-Schnittmuster. Vielleicht habt ihr ja schon eines in eurem Fundus, das ihr verwenden möchtet. Ansonsten könnt ihr euch das Gratis-Schnittmuster, das ich für meinen Patchwork-Sweater verwendete, hier in den Größen 34-48 herunterladen. Auch der Sweater “Swantje” eignet sich ganz wunderbar. Ihr findet das Gratis-Schnittmuster hier in den Größen 34-44.

Eine Nähmaschine benötigt ihr für dieses Projekt nicht, da alle Teile ausschließlich mit der Overlock zusammengenäht werden. Um diesen Patchwork-Look zu erhalten, verwendete ich für die rechte Stoffseite den Leiterstich des breiten Flatlockstichs.

Hinweis: Flatlocknähte sollten jedoch aufgrund ihrer offenen Nadelfadenspannung im Kreuzungsbereich nicht mit dem Messer geschnitten werden. Sonst kann es passieren, dass sich sämtliche Nähte in diesen Bereichen lösen und aufgehen. Daher ist es erforderlich, das Schnittmuster vor dem Zuschnitt in die gewünschten Teile zu zerlegen.

Hier seht ihr meine Übersicht. Ihr könnt natürlich euer Schnittmuster auch in kleinere oder unterschiedlich große Teile stückeln. Wichtig ist jedenfalls, dass ihr die einzelnen Teile sinngemäß beschriftet, damit ihr beim Zuschneiden und anschließendem Zusammennähen nicht die Übersicht verliert. 

Übertragt nun eure Einteilungen und Beschriftungen auf eure Schnittmusterteile. 

Zerschneidet dementsprechend die einzelnen Schnittmusterteile.

Sweater nähen – Zuschnitt

Jetzt könnt ihr alles mit eurer Nahtzugabe zuschneiden. Da alle Teile mit dem Flatlockstich ohne Messer zusammengenäht werden, solltet ihr so genau wie möglich zuschneiden. Am einfachsten gelingt das mit dem Rollschneider auf einer Schneidematte.  

Hier seht ihr meine Schnittmusterteile für Vorderteil, Rückenteil und die Ärmel. Schneidet noch die Ärmel-, Bauch- und Halsbündchen zu.

Flatlockstich

Zum Zusammenähen der einzelnen Teile wird der breite 3-Faden-Flatlockstich (Flachnaht) verwendet. Bei meiner Overlock BERNINA L 860 ist das Stich Nr. 5. Sämtliche Einstellungen sind hier bereits abgespeichert. 

Image of BERNINA L 860.

BERNINA L 860

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Für den breiten 3-Faden-Flatlockstich muss die rechte Nadel entfernt werden.

Sämtliche weitere Einstellungen zur den Fadenspannungen findet ihr im Handbuch euer Overlock. Zu den Fadenspannungen sei aber grundsätzlich Folgendes erwähnt:

Nadelfadenspannung – sehr niedriger Wert
Obergreifer – lockere Fadenspannung (z.B. 2 oder 3)
Untergreifer – höhere Fadenspannung (z.B. 6 oder 7)

Hier seht ihr noch die genauen Einstellungen meiner Overlock, die etwas vom voreingestellten Flatlockstich Nr. 5 abwichen. Ich verringerte die Stichlänge und erhöhte ein wenig den Wert beim Differentialtransport. Die Vorgaben für eure Overlock sind Richtwerte, die entsprechend an euren Stoff angepasst werden können/sollen. 

Vergesst nicht, euer Messer zu deaktivieren bzw. auszuschalten.

Probiert zuerst anhand von Stoffresten eure Einstellungen aus. Anfangs wird es für euch bestimmt etwas ungewohnt sein ohne Messer zu nähen. Beachtet dabei die so genannte Messerlinie. Auf meinem Füßchen ist das die Markierung ganz rechts, die mit der Messerlinie genau übereinstimmt. Über diese Markierung solltet ihr mit eurer Stoffkante jedenfalls nicht hinauskommen, da es sonst zu Fehlstichen kommen könnte.  

Näht wie gewohnt einfach rechts auf rechts zwei Probestoffstücke zusammen. Zieht danach eure Stoffteile auseinander, dann kommt der Leiterstich auch schon zum Vorschein. Ihr könnt dann gegebenenfalls entscheiden, ob ihr optisch noch etwas verändern und dementsprechend nachjustieren möchtet. 

Nach dem Auseinanderziehen eurer Nähte versteckt ihr sämtliche Fadenraupen am besten mit Hilfe einer großen Stopfnadel in der Overlocknaht auf der linken Stoffseite. Diesen Arbeitsschritt werde ich in weiterer Folge nicht mehr extra erwähnen, da dies bei allen Nähten einzuhalten ist. Mag sein, dass das etwas umständlich klingt, aber ihr werdet sehen, dass diese Vorgehensweise recht schnell erledigt ist. Somit könnt ihr sicher sein, dass eure Flatlocknähte bestens gesichert sind. 

Hinweis: Näht so genau wie möglich alle Teile zusammen. Ein Abschneiden eventueller Stoffüberstände ist nachträglich nicht mehr möglich.

Steckt die Teile immer so zusammen, dass die Kreuzungsbereiche der Nähte genau übereinander liegen. Ordentliches Stecken erleichtert euch das punktgenaue Zusammennähen.

Sweater nähen 

Um nicht die Übersicht zu verlieren, legt ihr am besten alle Teile des Vorder- und Rückenteils sowie der Ärmel richtig geordnet vor euch hin (siehe Bild vom Zuschnitt). 

Am einfachsten ist es, jeweils von der Mitte ausgehend die rechten und linken Hälften der Vorder- bzw. Rückenteile zusammenzunähen. In meinem Fall begann ich zuerst oben rechts. Legt die Teile rechts auf rechts aufeinander und näht diese zusammen. 

Anschließend näht ihr die beiden Teile unten rechts zusammen. Danach schlagt ihr den oberen Teil genau auf den unteren rechten Teil und näht diese beiden Teile rechts auf rechts zusammen. 

Habt ihr die rechte und linke Hälfte zusammengenäht, dann klappt ihr diese beiden Hälften übereinander und näht sie in der Mitte zusammen. 

So sollten nun eure fertig zusammengenähten Vorder- bzw. Rückenteile aussehen. 

Gleichermaßen geht ihr nun auch noch bei den Ärmeln vor. 

Klappt zuerst die oberen Ärmelteile auf die unteren und näht diese rechts auf rechts zusammen. 

Danach werden diese so entstandenen Hälften ebenfalls rechts auf rechts zusammengenäht.

So sollten nun eure fertig zusammengenähten Ärmel aussehen.

Legt nun Vorder- und Rückenteil rechts auf rechts zusammen und schließt die Schulternähte. 

Näht entsprechend der Markierungen die Ärmel rechts auf rechts an die Ärmelkugel. 

Nun schlagt ihr Vorder- und Rückenteil samt Ärmel rechts auf rechts übereinander. Näht danach die Ärmel- sowie die Seitennaht jeweils in einem Rutsch zusammen. 

Fertigstellung

Schließt nun die Streifen für eure Ärmelbündchen zu einem Kreis und näht diese rechts auf rechts zusammen.

Klappt euer Bündchen zusammen und halbiert es. Markiert euch die Hälften jeweils mit Stecknadeln.

Halbiert auf die gleiche Weise auch die Ärmelöffnung. Steckt anschließend euer Ärmelbündchen rechts auf rechts in die Ärmelöffnung, wobei die jeweils markierten Hälften aufeinandertreffen. Steckt diese zusammen. Achtet dabei darauf, dass die Bündchennaht auf die untere Ärmelnaht trifft. Legt die Nahtzugaben so, dass sie in verschiedene Richtungen zeigen. 

Legt nun wie auf dem Bild zu sehen alles unter euer Nähfüßchen und entfernt die Stecknadel. Nähbeginn ist die Ärmelnaht. Macht vorerst allerdings nur ein paar Stiche und …

… zieht dann euer Ärmelbündchen auf die Weite eurer Ärmelöffnung (siehe roten Pfeil). 

Näht nun anschließend bis kurz vor dem Nahtbeginn rundherum euer Bündchen fest, legt die Fadenraupe vom Anfang über die Naht und näht noch ein kleines Stück über die Fadenraupe.

Schneidet anschließend vorsichtig die Fadenraupe mit einer kleinen Schere ab.

Vernäht noch das kleine Stück der abgeschnittenen Fadenraupe, dreht das Ganze und näht wie gewöhnt aus dem Ring hinaus. Auch hier unbedingt die Fadenraupe durch Einziehen in die Overlocknaht sichern. Wiederholt diesen Vorgang auch beim anderen Ärmel.

Näht danach das Bauchbündchen auf die gleiche Weise wie die Ärmelbündchen zusammen. Da das Bauchbündchen wesentlich länger als das Ärmelbündchen ist, wird dieses geviertelt. Markiert euch auch hier wieder die Vierteln mit Stecknadeln.

Jetzt müsst ihr den unteren Saum ebenso vierteln. Steckt danach das Bauchbündchen Viertel für Viertel an den unteren Saum eures Sweaters und näht es wie bei den Ärmelbündchen rundherum an. Dabei werden die Vierteln des Bauchbündchens auf die Weite der Saumvierteln gedehnt. 

In gleicher Weiser näht ihr noch das Halsbündchen an den Halsausschnitt an und fertig ist euer Sweater im Patchwork-Look!

Sweater nähen im Patchwork-Look – Jetzt seid ihr dran!

Na? Habt ihr jetzt schon eure Restekiste durchgewühlt? Ich habe noch tausend Ideen und bin jedenfalls sehr gespannt, wie eure Sweater im Patchwork-Look aussehen werden. Über Bilder von euch würde ich mich im Community-Bereich des Blogs riesig freuen. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Patchen und Nachnähen! Bis bald, Janine. 

Gratis Nähanleitung: Sweater im Patchwork-Look

Schwierigkeitsgrad: Fortgeschritten
Zeitaufwand: einen Abend
Verwendete Materialien: Overlockgarn, Schneidematte; Rollschneider, Stoffreste, Stoffschere, Sweatreste
Verwendete Produkte:
BERNINA L 860
BERNINA L 860

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