Hey, wir sind schon beim sechsten Türchen des Blog-Adventskalenders. Heute verknüpfen das Praktische mit dem Schönen und nähen einen kunterbunten “ugly XMas-Sweater“ – aber eben nicht ganz so ugly. Praktisch und schön deshalb, weil wir ganz nebenbei ein bisschen Platz im Nähkästchen und Materiallager schaffen. So ein XMas-Sweater will schließlich reich dekoriert sein. ALLES ist erlaubt.

Schnappt euch schnell Knöpfe, Borten, Ösen, Pailletten, Perlen, KamSnaps und allen restlichen Klimbim, der sich über die Jahre angesammelt hat und los geht’s!

Nähanleitung für einen Ugly XMas-Sweater 

Schnittmuster

Ich möchte einen kleinen, kunterbunten Christbaum auf den Sweater bringen. Da meine Ideen allesamt mit “auftragendem Material” umgesetzt werden, entscheide ich mich für einen kastigen und eher weiten Sweaterschnitt.

Den Sweater aus dem Buch “Hej. Minimode” von Jules Näht habe ich schon ein paarmal genäht und mag ihn wirklich gerne an meinem Sohn.

Grundsätzlich geht aber jeder andere Schnitt, und selbstverständlich darf so ein hässlicher Weihnachtspulli auch für die ganze Familie genäht werden.

Ein mögliches Gratis-Schnittmuster für ein Erwachsenenmodell findet ihr zum Beispiel hier im BERNINA Blog.

Euer Sweater sollte nur weit genug sein, da gerade Kamsnaps, Ösen und Glöckchen doch piksen können wenn sie zu eng am Körper sind. Wer flache Materialien verwendet oder direkt alle Dekoration aus Flexfolie zuschneidet (kleine “Glaskugeln” kann man super mit dem Locher ausstanzen!), kann auch einen figurbetonteren Schnitt für ein Longsleeve nutzen, z.B. diesen Gratis-Schnitt aus dem BERNINA Blog. Je mehr aber aufgenäht wird, desto schwerer lässt sich der Pulli anziehen, wenn er eng geschnitten ist. 

Stoffwahl

Wer es wirklich weihnachtlich haben will, sollte schon bei der Stoffwahl unbedingt auf typische Weihnachtsfarben wie rot und grün setzen. Gerne auch als Ringelstoff mit weiß als Kombination. Das macht einfach schon die perfekte Basis. Ich hätte das auch gemacht, fand letztendlich aber doch eine Resteverwertung für dieses Projekt besser. Einen Pulli für einen recht kurzen Trage-Zeitraum zu nähen fühlt sich einfach besser an, wenn dabei Reste verbraucht werden können. Also gibt’s bei uns etwas Weinrot zum Knallrot gemischt. 

Dekomaterial

Bei meinem XMas-Sweater gilt das Motto „Viel hilft viel“. Ich hab erst mal alles an Materialien zusammengetragen, was mir so in den Sinn kam. Ein bisschen klassisch, ein bisschen knallig in Neonfarben und vielleicht ein Hauch von Glitzer. Ich denke, das wird ganz witzig. Und in jedem Fall sehr bunt.

Motiv

Zum erstellen des Motives habe ich einfach ein Blatt Papier mittig gefaltet um einen gleichmäßigen Baum zu zeichnen. Den hab ich dann zwar gar nicht verwendet, da er für meine Materialauswahl zu filigran war, aber damit war schonmal die Größe festgelegt. 😉 Mit seiner Hilfe habe ich einen ganz einfachen Tannenbaum auf die Rückseite meines Vorderteils gemalt. Ich habe dafür auswaschbaren Trickmarker verwendet. Es ist zwar die Rückseite, aber man weiß ja nicht, ob da vielleicht doch etwas durchdrückt.

Den Baum nähen

Ist der Umriss des Bäumchens auf dem Schnittteil, kann es auch schon losgehen. Ich steppe mit mittlerer Stichlänge und ganz langsam den Umriß nach. Da ich von links steppe, ist für einen grünen Tannenbaum mein Unterfaden natürlich in entsprechender Farbe. Beginnend in einer Ecke des Baumes nähe ich bis zur nächsten Ecke, lasse die Nadel versenkt, hebe das Nähfüßchen und drehe vorsichtig den Stoff, bis die nächste gerade Strecke wieder in „Nährichtung“ liegt. Und weiter geht’s.

Zurück am Anfang des Umrisses benutze ich nicht den automatischen Fadenabschneider, sondern lasse den Faden etwas länger. So kann ich ihn sauber auf die Rückseite bringen und dort verknoten. Wer einen besser sichtbaren Umriss möchte, näht die Strecke mehrmals, verwendet Bauschgarn oder lässt eine schmale Kordel mitlaufen.

Baum schmücken

Der Baum steht, jetzt wird er geschmückt. Erlaubt ist, was gefällt. Einen kleinen Hinweis möchte ich aber mitgeben: Man kann schöner und gleichmäßiger schmücken, wenn man von groß nach klein dekoriert. Das heißt, erst werden die großen Teile gleichmäßig angebracht, dann die kleineren. Am Anfang habe ich alles mal ausgelegt um zu gucken, was ich überhaupt verwenden möchte.

Ich habe einige wenige Kamsnaps in Sternform gefunden. Wenn die nicht genau auf dieses Projekt gewartet haben! Sie sind mein erstes Deko-Element, das ich gleichmäßig auf dem Bäumchen verteile.

Danach kommen die großen Knöpfe. Hiernach die kleineren. Ich versuche dabei, nicht nur die Knopfgrößen, sondern auch die Farben gleichmäßig zu verteilen. 

Lücken fülle ich mit kleinen Perlen. Und dann mit noch kleineren. Und noch kleineren. Ein paar kleine Glöckchen für die weihnachtliche Stimmung schaden an einem XMas-Sweater übrigens auch nicht. Und es bimmelt so schön beim Nähen…

Perfekt wären zum Schluß noch kleine Pailletten gewesen, aber die habe ich leider nicht hier, und so ist mein Bäumchen an der Stelle fertig.

Nehmt euch für das Schmücken des Bäumchens Zeit. Es dauert schon ein wenig, ist aber eine ganz gemütliche Angelegenheit. Ich habe übrigens das Garn zum Befestigen meiner Knöpfe extra farbenfroh und auch etwas dicker ausgewählt. Das Bauschgarn in Neonpink bringt einen zusätzlichen Farbakzent auf den Pulli. Es reicht, die Knöpfe damit mit zwei, drei Fäden zu befestigen.

Nach dem ganz Deko-Spaß wird es jetzt fast ein bisschen langweilig, denn der Sweater muss natürlich noch zusammengenäht werden. Dafür wird’s dann aber spätestens bei der nächsten Weihnachtsparty, die dann mit einem neuen XMas-Sweater gerockt wird, wieder richtig lustig. 

Ich wünsche allen Lesern eine kreative Vorweihnachtszeit und kunterbunte Feiertage!

Ob der Pulli waschbar ist? Wir werden sehen. Wer sichergehen will, schmückt seinen kleinen Baum vor der Wäsche ab – ein richtiger Weihnachtsbaum wird schließlich auch jedes Jahr neu dekoriert. 😉