Blusen und Kleider mit gesmokten Details machen nicht nur optisch einiges her, sondern sind auch bequem zu tragen. Hier auf dem Blog gibt es bereits einige Tutorials, wie ihr mit der Nähmaschine großartige gesmokte Nähte zaubert.

Wie aber bei so vielen Dingen, führen oftmals mehrere Wege zum Ziel, so auch beim Smoken mit der Maschine. In den meisten Tutorials wird der elastische Faden mit leichter Spannung auf die Unterfadenspule aufgewickelt. Dadurch entsteht direkt beim Nähen der gewünschte Kräuseleffekt. Bei Maschinen, die keine Spulenkapsel besitzen, ist es aber gar nicht so einfach, die nötige Spannung auf die Spule zu bekommen und vor allem zu halten.

Die Methode, die ich Euch heute zeigen möchte funktioniert etwas anders, das Resultat sieht am Ende aber genauso schön aus, wie ich finde.

Anmerkung zum Schnitt

Bei vielen Tutorials für gesmokte Blusen wird die Bluse aus einzelnen Rechtecken für Vorder-/Rückteil und ggfs. auch die Ärmel zusammengesetzt. Für mein Beispiel, das ich heute verwende, um Euch mein Vorgehen beim Smoken zu zeigen, habe ich das genauso gehandhabt. Das Vorder- und Rückteil bestehen aus einem breiten Rechteck bzw. aus 2 Rechtecken, wenn der Stoff nicht breit genug liegt. Wieviel Stoff ihr genau dafür benötigt, hängt davon ab, wie stark der Stoff durch das elastische Garn zusammengezogen wird. Ganz grob muss man ungefähr mit der doppelten Stoffbreite rechnen. Die Form entsteht dann nach und nach durch das Smoken. Geeignete Anleitungen findet ihr im Internet.

Smoken mit der Nähmaschine

Benötigtes Material zum Smoken mit der Maschine

• Zugeschnittene Webware für das gewünschte Kleidungsstück
• Nähgarn für Oberfaden und Unterfadenspule
• Elastisches Nähgarn z.B. https://www.amann-mettler.com/produkte/produkt/elastic/
• Kordelfuss aus dem Nähfuss-Zubehörset

Für die bernette Nähmaschinen b77 und b79 gibt es ein Set mit 8 zusätzlichen Nähfüssen. 

Darin enthalten sind folgende Nähfüsse:

• Zickzack-Nähfuss mit Gleitsohle
• Geradstichfuss
• Reissverschlussfuss für nahtverdeckte Reissverschlüsse
• Offener Stickfuss
• Säumerfuss
• Kräuselfuss
• Kordelfuss
• Patchworkfuss

Vorbereitung für das Smoken

Wählt an Eurer Nähmaschine den Wabenstich (bei der bernette 79 ist das der Stich Nr. 08). Als Ober- und Unterfaden verwendet ihr Euer reguläres Nähgarn und befestigt den Kordelfuss aus dem Zubehörset an der Nähmaschine.

bernette 79

Die Kombi-Maschine zum Nähen und Sticken. Die b79 ist einfach zu bedienen und dank der zahlreichen Funktionen und Accessories sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. 

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Auf dem Kordelfuss befinden sich drei Rillen und darüber eine kleine Klammer. Unser elastisches Garn führen wir durch die mittlere Rille und lassen es hinter dem Nähfuss ein paar Zentimeter herausgucken. Den Stoff legt ihr mit der rechten (schönen) Seite nach unten, denn genäht wird auf der linken Seite des Stoffes.

Los geht´s – Smoken mit der Nähmaschine

Während ihr den Wabenstich dort näht, wo später die Kräuselung entstehen soll, lasst ihr nun das elastische Garn mit Hilfe des Kordelfusses mitlaufen. Am Ende der Naht angekommen, lasst ihr auch hier das elastische Garn wieder ein paar Zentimeter überstehen, damit nichts aus der Wabennaht herausrutschen kann. Näht so eine Naht neben der anderen, Reihe für Reihe, bis ihr die gewünschte Breite erreicht habt.

Sind alle Nähte für den gesmokten Teil genäht, verknotet ihr alle überstehenden Anfänge des elastischen Garns miteinander. Nun zieht ihr auf der anderen Seite der Nähte an allen Enden des elastischen Garns, bis die Kräuselung der gewünschten Stärke erreicht ist und jede Nahtreihe gleichmäßig gesmokt ist. Als nächstes schließt ihr die Seitennaht und verknotet danach die Anfänge und Enden des elastischen Garnes ordentlich miteinander. Jede Naht ist nun zum Ring geschlossen. Die Kräuselung ist damit fixiert.

Zum Schluss gehe ich mit dem Dampf des Bügeleisens einmal kurz über den gesmokten Bereich, ohne (!) das Bügeleisen auf dem Stoff abzusetzen. Das elastische Garn zieht sich dann nochmal etwas zusammen und der Stoff sortiert sich schön drumherum.

Rollsaum – Zarter Abschluss für die Bluse

Die Abschlüsse der Bluse säumt ihr noch mit dem Säumerfuss. Dieser Nähfuss rollt die Schnittkante ganz schmal nach innen ein und näht den Saum knappkantig fest. Befestigt den Säumerfuss an der Nähmaschine und wählt einen Geradstich aus, als Garn verwendet ihr wieder passendes Standardnähgarn sowohl für den Oberfaden, als auch die Unterfadenspule.

Den Stoff legt ihr wieder mit der rechten Seite nach unten zeigend, die linke Stoffseite schaut Euch an. Ihr benötigt nur eine sehr schmale Nahtzugabe für den Rollsaum. 

Die Nahtzugabe legt ihr von der Außenkante auf links und fädelt sie zu Beginn leicht in die Schnecke des Füßchens ein. Während des Nähens führt ihr den Stoff gleichmäßig unter dem Füßchen durch. Am schönsten gelingt es bei mir, wenn ich den Stoff ein wenig anhebe und so leicht von oben zum Füßchen gleiten lasse.

Und fertig sind schmale und dezente Säume, die dem gesmokten Part keinesfalls die Show stehlen.

Viel Spaß beim Ausprobieren!
Alexandra