Kreative Artikel zum Thema Nähen

Rückblick #REFEBULOUS2023 – mit Anleitung für eine Yoga-Rolle

Meine Projekte bei #REFEBULOUS2023

Der Monat Februar stand für mich und viele andere Nähbegeisterte auf Instagram ganz im Zeichen von #REFEBULOUS. So viele coole Nähprojekte wurden in den verschiedenen Kategorien geteilt: Repair, Refashion & Reuse. Es war ein grosser Erfolg! Ich habe Einkaufstüten und verschiedene Strickwaren verwendet, viele Reste auf unterschiedliche Weise wiederverwendet und sogar meine Häkelnadel in die Hand genommen. Im heutigen Blog-Artikel stelle ich einige dieser Projekte vor. Unter anderem enthält dieser Artikel eine Anleitung mit Schnittmuster für eine Yoga-Rolle. Wollt Ihr selber so eine Yoga-Rolle nähen? Dann scrollt nach unten! Ihr werdet sehen, das Projekt lässt sich rasch und leicht realisieren!

Mein #REFEBULOUS2023 bestand hauptsächlich aus Projekten in den Kategorien Refashion & Reuse. Im März werde ich mich bei der nächsten Instagram-Nähchallenge an den Flickstapel wagen: #MendMarch

Weitere Informationen und lustige Videos findet Ihr auf meinem Instagram-Profil:@madebyLIESL.

Schaut Euch unbedingt auch die Posts unter den Hashtags #REFEBULOUS und #REFEBULOUS2023 an, um zu sehen, was die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer geschaffen haben.

Projekte in der Kategorie “Refashion”

Bunte Strickjacke

Aus verschiedenen Strickstücken habe ich eine neue, übergrosse, bunte Strickjacke genäht. Ich bin ein Fan von gehäkelten oder gestrickten Pullovern und Strickjacken mit übergrossen Ärmeln mit einer coolen Masche. Ich kann zwar stricken und häkeln, aber ich würde ewig brauchen, um solche Teile herzustellen. Also habe ich angefangen, sie aus Kleidungsstücken zu nähen, die ich im Secondhand-Laden oder im hinteren Teil meines Kleiderschranks gefunden hatte und die nicht mehr passten oder unentfernbare Flecken hatten. Am Ende habe ich einen Pullover, eine Strickjacke und zwei Kleider wiederverwendet.

Mit gehäkelten Tupfen, Bündchen und dem rosa Teil der Vorderseite habe ich meiner Kreation einen zusätzlichen Farbkick gegeben.

Es war ein Projekt, durch das ich auch meine Liebe zum Häkeln wiederentdeckt habe. Die neue Strickjacke wurde hauptsächlich wieder mit der Nähmaschine zusammengesetzt. Aber erst nachdem ich die Nähte mit Nahtband und der bernette 64 AIRLOCK gesichert hatte. Die Bündchen habe ich an den genähten Ärmeln befestigt und gehäkelt. Seht es Euch in diesem Video an.

Image of bernette 64 AIRLOCK.

bernette 64 AIRLOCK

Die Overlocker mit Lufteinfädler von bernette. Per Lufteinfädler sind die Greiferfäden ruckzuck eingefädelt. Es war noch nie einfacher. Die b64 AIRLOCK hat mehr zu bieten: dank Freiarm lassen sich geschlossene Ärmel und Bündchen einfach verarbeiten.

Mehr erfahren

Meine Häkel-Tupfen:

Bündchen häkeln:

Gesicherte Nähte:

Die gehäkelten Teile werden angenäht:

Das Bündchen wird festgehäkelt:

Ich liebe diesen Look!

Das Top “Harper” von Fibre Mood 

Mitten im REFEBULOUS-Monat fand die Link-Party von Fibre Mood statt. Begeisterte Näherinnen dürfen sich dann im Vorfeld ein Schnittmuster aussuchen, das sie beim Erscheinen des neuen Fibre-Mood-Magazins zeigen. Ein toller Moment für ein weiteres Refashion-Projekt. Ich habe ein gebrauchtes Hemdblusenkleid aus Jeansstoff, das ich nicht mehr trage, in ein cooles Harper-Top verwandelt. Ich habe das Schnittmuster so abgeändert, dass ich den Kragen, die Manschetten und den Knopfverschluss meines Blusenkleids wiederverwenden konnte.

Die Manschetten:

Kragen und Knopfleiste: 

Bei diesem Schnittmuster weiche ich von meinem ultimativen Refashion-Tipp ab. Dieser lautet: Wähle ein Schnittmuster mit vielen kleinen Teilen. Das Harper-Schnittmuster besteht aber hauptsächlich aus drei grossen Schnittteilen. Das Vorderteil und das Schulter-/Ärmelteil (das ein Schnittteil ist) konnte ich aus dem vorhandenen Stoff einigermassen zusammensetzen. Das Rückenteil war am Ende ein riesiges Puzzlespiel.

Grosse Schnittteile:

Klein: 

Noch kleiner:

Das fertige Puzzle:

Die Ärmel habe ich verlängert, indem ich die Manschetten wieder angebracht habe. Das Band, welches den Ärmel hochhält, ist noch an der richtigen Stelle. Glücklicher Zufall!

Die Knopfleiste konnte ich intakt lassen. Nur oben war der Abschluss nicht ganz sauber. Das habe ich mit einem bunten Schrägband gelöst. Wie man dieses Band herstellt, zeige ich Euch etwas weiter unten. Es ist eines der Wiederverwendungsprojekte.

Das farbige Band:

… an Ort und Stelle:

Ich finde, der Schnittmuster-Hack ist gelungen! 

Projekte in der Kategorie “Wiederverwenden”

Schneiderschinken und Yoga-Rolle

In der Kategorie “Reuse” (also Wiederverwenden) habe ich zwei Projekte genäht, bei denen ich Stoffreste sowohl für die Innen- als auch für die Aussenseite verwendet habe: einen kleinen Schneiderschinken und eine Yoga-Rolle.

Der Schneiderschinken

Nachdem ich in der letzten REFEBULOUS-Challenge einen normalgrossen Schneiderschinken genäht hatte, war es nun an der Zeit für eine handliche Version, die sich ideal zum Bügeln kleinerer Rundungen eignet, zum Beispiel beim Nähen eines Bustiers.

Den Blog-Artikel über den grösseren Schneiderschinken könnt Ihr hier nachlesen (allerdings im niederländischen Original). Das Schnittmuster könnt Ihr von meiner Website herunterladen: Schnittmuster Schneiderschinken.

Für die kleine Ausführung habe ich zwei Kreise mit 7 cm Durchmesser aus einem Rest veganer Wolle und einen gleich grossen (Patchwork-)Kreis aus Baumwolle genommen. Beim Zeichnen der Kreise ist zu beachten, dass sie nach dem Ausstopfen dreidimensional werden und daher einen kleineren Umfang haben. Schneidet also etwas breitere Kreise zu als die gewünschte Endgrösse.

Meine Schneiderschinken in gross und klein:

Die Kreis-Zuschnitte:

Die Kreise näht Ihr rechts auf rechts zusammen. Auf einer Seite sind zwei Lagen, die vegane Wolle und die Baumwolle. Lasst eine Wendeöffnung. Achtet beim Wenden darauf, dass die Baumwollschicht nach dem Wenden wieder nach aussen zeigt.

Als Füllung kamen alle Reste meines letztjährigen #REFEBULOUS-Color-Blcking-Jogginganzugs in den Schinken hinein. Ich habe dafür gesorgt, dass der kleine Schinken recht stabil ist, indem ich die kleineren Schnittreste gut hineingedrückt habe. Mein Werkzeug (ein Essstäbchen) ist dabei fast zerbrochen. Es hält wirklich mehr aus, als man denkt. Die Schnipsel sind aus Baumwolle, da sie der Hitze des Bügeleisens standhalten müssen. Zum Schluss wird die Einfüllöffnung von Hand geschlossen.

Wendeöffnung gleich Füllöffnung:

Schnipsel zum Befüllen:

Da ist Platz für noch mehr 🙂

Schliessen des Schinkens:

Anleitung für eine Yoga-Rolle

Das zweite “Füllprojekt” war ein Yogakissen oder Meditationskissen. Hergestellt aus Segeltuch und Cordstoff. Die Stoffe sind gebraucht oder von einem früheren Projekt übrig geblieben. Die Masse habe ich von einem Online-Beispiel übernommen, aber angepasst, weil die Vorlage viel zu gross war.

Die Masse, die ich verwendet habe (ohne Nahtzugabe):

1. = 15 x 50 cm
2. = 10 x 50 cm
3. = 20 x 50 cm
4. = 15 x 50 cm

Schneidet ausserdem zwei Kreise mit einem Durchmesser von 8 cm und einen Henkel von 16 x 6 cm aus.

Die benötigten Teile:

Ihr könnt auch alles aus einer Farbe ausschneiden. Die Grösse ist dann 60 x 50 cm. Oder Ihr nehmt eine ganz andere Einteilung vor – das hängt natürlich davon ab, wie gross Eure Stoffreste sind. Nehmt einen festen Stoff, der nicht dehnbar ist.

Näht die einzelnen geraden Teile zusammen. Ihr habt nun ein grosses Rechteck. Schliesst die lange Seite, wobei Ihr in der Mitte eine Wendeöffnung lasst. Schliesst die lange Seite des Griffstücks und wendet es. Befestigt und näht die Kreise, einen auf jeder Seite, rechts auf rechts. Näht auf einer Seite gleichzeitig den Griff fest. Dreht nun die Nackenrolle um und füllt durch diese Wendeöffnung.

Ich habe meine Yoga-Rolle mit einer grossen Tüte voller Stoffreste gefüllt. Ich habe diese Reste nicht unbedingt kleiner geschnitten wie beim Schneiderschinken. Die Rolle wog am Ende 2,5 kg! ⚖️🤩

Nach dem Füllen die Wende-/Füllöffnung schliessen.

Ich habe die Rolle inzwischen schon ein paar Mal benutzt und werde der Füllung wohl in nächster Zeit noch etwas Stoff hinzufügen.

Buntes Stoffband selber herstellen

Hebt Eure hübschesten Stoffreste für dieses Patchwork-Projekt auf. Näht kleine Stoffstücke mit 5 cm breitem Bügel-Vlies zusammen. Ich erkläre Euch hier, wie das geht.

Meine Stoffstücke:

Beginnt mit einem Stück Stoff, das mit der linken Seite zur klebrigen Seite des Vlieses zeigt. Legt dann ein zweites Stück Stoff mit der rechten Seite nach oben drauf und näht die beiden Teile mit einer schmalen Naht zusammen. Dabei näht Ihr das aufbügelbare Vlies gleich mit. Faltet das übrig gebliebene Stück Stoff mit der linken Seite zur Seite des aufbügelbaren Vlieses, nehmt ein neues Stück und wiederholet die Schritte.

So entsteht eine Patchwork-Raupe:

Spielt mit der Richtung der Nähte. Ihr könnt die Teile auch schräg absteppen. Achtet darauf, dass die Stoffteile beim Umklappen gut auf dem Vlies zum Liegen kommt. Ich habe eine ganze Menge solcher Patchwork-Streifen vorbereitet.

Wenn Ihr die gewünschte Länge erreicht habt, bügelt die Patchwork-Streifen. Schneidet sie mit einem Rollschneider gerade zu. Am Ende ist mein Band 6 cm breit und 3 Meter lang.

Bügeln:

Gerade zuschneiden:

Fast fertig:

Jetzt noch längs zusammenfalten, erneut bügeln, schon ist das Band zur späteren Verwendung bereit. Ihr könnt damit z.B. einen Quilt einfassen oder das Band als Blickfang in einem Kleidungsstück verwenden wie ich bei meinem Harper-Top.

Eine Jacke aus Taschen

Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Zusammenarbeit mit @TheGreenlist.nl. TheGreenlist gibt online Tipps für ein nachhaltigeres Leben. Im Januar postete sie einen Beitrag auf Instagram, in dem sie ihre leichte Frustration darüber teilte, wie viele Taschen sie (oft unaufgefordert) als PR-Material zugeschickt bekam. Ich dachte sofort, dass ich aus diesen Tüten etwas anderes machen kann und schickte ihr eine Nachricht. Gleichzeitig war sie auf der Suche nach jemandem, der aus diesen Taschen einen Mantel für sie macht. Zwei Köpfe, ein Gedanke!

Ihr Wunsch war eine Art Armeejacke mit vielen Taschen, einem Bund und einem Stehkragen. Wir wählten das Parka-Schnittmuster aus Ausgabe 73 des Magazins “inspiration”, mit dem ich schon einmal eine knallgelbe Sommerversion genäht hatte.

TheGreenlist liebt Farben, und das wurde zu einer Herausforderung, da die meisten Taschen beige und schwarz waren. Die einzige blaue Tasche habe ich bis auf den letzten winzigen Rest in die Jacke eingearbeitet. Ein rosafarbener Reissverschluss und übriggebliebenes Schrägband brachten ein bisschen mehr Farbe in die Jacke. Und der OxfamNovib-Aufdruck auf dem Rücken hat die Farbe ebenfalls aufgepeppt.

Ein wenig Farbe:

Der Oxfam-Print …

… als Statement auf dem Rücken:

Der Text “Es gibt nur eine Regel in der Mode, recycle deine Kleidung” musste unbedingt dabei sein. Nachdem ich die Taschen gewaschen und gebügelt hatte, prüfte ich , welche Taschen ich wo verwenden konnte. Nachdem ich einige Skizzen gemacht hatte, konnte ich anfangen zu puzzeln und mich an den Schnitt wagen.

Der Slogan wird ausgeschnitten …

… und in den Parka gepuzzelt:

Verarbeitungsdetails

Es gab ziemliche Unterschiede in Bezug auf die Dicke des Stoffes und wie fest der Stoff gewebt war. Um die unterschiedlichen Strukturen etwas anzugleichen, habe ich die etwas wabbeligen Taschen mit Vlieseline verstärkt.

Die Taschen und Klappen habe ich mit einer Doppelnaht versehen und später noch coole Nieten hinzugefügt. Wie die Druckknöpfe verleihen sie der Jacke ein paar Extras. Einige Etiketten von den Taschen wurden wiederverwendet, und natürlich durfte auch mein eigenes LIESL-Label nicht fehlen.

Mit ein paar Schlaufen und einem Gürtel kann man der Jacke mehr Taille verleihen. Ein Holz-Anhänger von einer der Taschen wird natürlich auch wiederverwendet.

Das Jackenfutter – eine zweite Jacke

Ich mag eine sauber verarbeitete Jacke, also musste sie gefüttert werden. In meinen Stoffresten fand ich roten Satin, der dafür ideal geeignet war. Leider reichte er nicht für die ganze Jacke. So habe ich mit einem übrig gebliebenen Pulloverstoff etwas mehr Farbe hinzugefügt. Im Grunde habe ich eine zweite Jacke genäht:

Wenn man den Original-Reissverschluss durch einen Wende-Reissverschluss ersetzt, kann man die Jacke von beiden Seiten tragen. Die zweite Jacke habe ich ein wenig anders verarbeitet. Anstelle eines Gürtels hat sie einen Tunnel für einen Kordelzug bekommen. Mit dem allerletzten Rest von Rot habe ich in letzter Minute noch Taschen hinzugefügt.

Der Wende-Reissverschluss:

Das Rot der zweiten Jacke passte so gut zum Oxfam-Aufdruck, dass ich beschloss, den letzten Rest dieses Aufdrucks als Aufnäher anzubringen. Mit ein wenig Textilkleber fixierte ich die schmale Naht, bevor ich sie auf die Taschenseite am unteren Ende des Ärmels setzte. Mit dem Offenen Stickfuss #20 hatte ich gute Sicht auf die Nadel und somit volle Kontrolle beim Festnähens des Aufnähers.

Image of Offener Stickfuss # 20.

Offener Stickfuss # 20

Der Offener Stickfuss # 20 ist ideal für Stickarbeiten mit der Nähmaschine. Die Fadenfreistellung lässt ihn problemlos über dichte Stiche gleiten.

Mehr erfahren

Zuschneiden des Aufdrucks:

Platzierung als Aufnäher:

Präzise festgenäht mit dem Offenen Stickfuss:

Was für eine Freude es war, diese Jacke zu nähen! Obwohl sie nicht für mich ist, konnte ich nicht widerstehen, sie selbst anzuprobieren und sie hier zu zeigen.

Doppelt gelungen, von innen und von aussen …

Ihr seht, es gab viel Inspirierendes und Wiederverwendetes im REFEBULOUS-Monat. Genau darum ging es ja. Seid Ihr das nächste Jahr auch wieder dabei?

Alles Liebe,
Marlies
@madebyLIESL
www.marlieswitjes.nl

Gratis Nähanleitung: Yoga-Rolle

Schwierigkeitsgrad: Anfänger
Zeitaufwand: einen Abend
Verwendete Materialien: Stoffreste
Verwendete Produkte:
bernette 64 AIRLOCK
bernette 64 AIRLOCK
Offener Stickfuss # 20
Offener Stickfuss # 20

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