Kreative Artikel zum Thema Nähen

Tischläufer mit Chenilleborte nähen

Der Frühling lässt sich draußen schon zart blicken, und das Osterfest ist nicht mehr weit entfernt. Auch wenn ich mit saisonaler Deko ja eher zurückhaltend bin, habe ich für unser Osterfrühstück einen Tischläufer genäht: Unbunt zurückhaltend und ohne die obligatorischen Hasen- oder Eiermotive, kann er mit seiner frech-fröhlichen Fransenkante die Basis für eine schöne Tischdeko bieten – auch über die Oster-Festtage hinaus.

Schön gedeckter Tisch

Habt Ihr Lust, Euch solch einen Tischläufer zu nähen? Dann schaut Euch einfach meine kleine Anleitung an und nehmt sie als Inspiration für Eure Version.

Fertig gedeckter Ostertisch mit Tischläufer

Tischläufer nähen – Zuschnitt

Für meinen kleinen Läufer habe ich zwei Reststücke kontrastfarbenes Leinen verarbeitet. Die rauchblaue Oberseite habe ich in der Größe 90 x 30 cm zugeschnitten – die hellgraue Unterseite 91 x 31 cm. Der extra Zentimeter sorgt dafür, dass später eine kleine dezente Paspelkante entsteht, die auf der Oberseite des Tischläufers sichtbar wird.

Material Tischläufer

Wie es Euch gefällt

Natürlich seid Ihr bei der Größe des Nähprojektes völlig frei. Schaut einfach, welches Format Euch für Euren Tisch gefällt bzw. was Euer Stoffvorrat so hergibt.

Erstmal bügeln

Zunächst werden die Schmalseiten der beiden Stoffstücke 1cm nach links umgebügelt. Ich verwende dafür gerne meine selbstgemachte Saumbügelhilfe.

Schmalseiten umbügeln

Nun steckt man die Längsseiten der beiden Stoffe rechts auf rechts aufeinander. Dabei lässt man den Unterstoff an den Schmalseiten je 0,5 cm überstehen. Beide Längsseiten werden zusammengenäht.

Naht stecken

Hier sieht man gut die Mehrweite vom grauen Stoff, die später zu Paspelierung gelegt wird.

Naht Mehrweite

Den entstandenen Schlauch auf rechts wenden und die Nahtzugaben Richtung Oberstoff bügeln.

Naht bügeln

Anschließend den Tischläufer flach bügeln und dabei darauf achten, dass ringsum eine gleichmäßige Kontrastkante entsteht.

Naht stecken

Die Ecken werden nun noch hübsch ausgeformt und bei Bedarf schneidet man die Nahtzugaben dafür etwas zurück. Die Schmalseiten werden zugesteckt.

Ausgeformte Ecken

So sieht nun die Kante des Tischläufers aus.

Gesteckte Paspelierung Tischläufer

Für eine dekorative Steppnaht habe ich mich für ganz kräftiges Nähgarn entschieden. Das hochwertige Seralon 30 von Mettler wird mit einer Topstitch-Nadel vernäht, um das Stichbild zu optimieren. Als Unterfaden ist ein normal starkes Garn (hier Seracycle, das Recyclingprodukt von Mettler) aufgespult. Ich habe die Fadenspannung und die Stichlänge angepasst, bis mir das Nahtbild gefiel.

Probenähte auf einem Rest Originalstoff sind hier unerlässlich, denn jedes Material hat eigene Bedürfnisse. Probiert es einfach aus und findet so die richtige Einstellungen für Eure eigene Maschine heraus.

Garne von Mettler

Ich habe die Ziernaht mit dem Cordonnetfuß #11 genäht. Dieser Fuss hat eine besonders geformte Unterseite und eine Rille sorgt dafür, dass auch markante und plastische Nähte problemlos gleiten.

Image of Cordonnetfuss # 11.

Cordonnetfuss # 11

Der Cordonnetfuss # 11 gestattet aufgrund seiner besonderen Konstruktion präzises Dekornähen und Absteppen mit Cordonnetgarn als Oberfaden.

Mehr erfahren

Den Cordonnetfuß gibt es bis Ende März im Rahmen der Aktion “Zubehör des Monats” in einem Sonderangebot, also nur noch wenige Tage! Mehr Infos dazu findet Ihr hier (Deutschland/Österreich) und hier (Schweiz).

Sohle Cordonnetfuss Bernina #11

Eine Stepplinie zieht sich nun rings um meinen Tischläufer.

Steppnaht Tischläufer

Zwar sind Paspelkante und Kontrastnaht schon eine nette Deko für mein Nähprojekt, aber ich wollte gerne noch etwas frech-fröhliches als Blickfang. So entschied ich mich für eine wuschelige Chenillekante aus Schrägstreifen.

Zuschnitt aus Vichykaro

Aus leichtem Baumwollkaro schnitt ich also verschieden breite Streifen in schrägem Fadenlauf. Dabei nutzte ich einen Rollschneider mit Zackenkante, um den späteren Chenilleffekt noch zu verstärken.

Meine Streifen sind 2 cm, 1,5 cm und 1 cm breit.

Schrägstreifen zuschneiden mit Rollschneider Zackenklinge

Von breit nach schmal übereinander, legt man die Schrägstreifen parallel zur Kante des Tischläufers.

Lagen Streifen

Zierkante für den Tischläufer

Ein paar Nadel fixieren die Zierbänder und die Enden der Streifen werden einfach überlappt gelegt- der Übergang verschwindet später.

Schrägstiefen feststecken

Mittig werden jetzt die Stoffstreifen auf dem Tischläufer festgesteppt. Ich habe dafür wieder das kräftige Seralon 30 verwendet.

Schrägbänder auf Tischläufer nähen

Nun ist der Tischläufer fast fertig und zum Abschluss kommt der Part, der mir bei der Chenilletechnik am meisten Freude macht: Die Kanten des Zierbandes werden fransig gebürstet. Ich verwende dafür eine harte Kartoffelbürste.

Chenilleeffekt

Mit den harten Borsten wird energisch über die Kanten gegangen, bis der gewünsche Effekt erreicht ist.

Kartoffelbürste zum Aufrauhen

Hier könnt Ihr den fertigen Tischläufer mit der fröhlichen fransigen Borte sehen.

Fertiger Tischläufer

Die Zierkante in Chenilltechnik lässt sich natürlich auch auf ganz viele andere Nähprojekte aufbringen. Ob nun bei Homedecor oder sogar bei Kleidung als Blickfang im Chanelstil.

Detail Tischläufer Ostern
Ich hoffe, mein kleines Nähprojekt hat Euch gefallen und ich kann Euch mit meiner Anleitung inspirieren. Näht Euch doch auch einen schönen Tischläufer oder verziert ein anderes Nähprojekt mit dieser tollen Chenilleborte.

Verratet mir unbedingt, welche Nähidee Ihr dazu habt – ich freue mich auf Euer Feedback.

Liebe Grüße aus dem Nähzimmer!

Euer Schneiderherz Ute

Schwierigkeitsgrad: Anfänger
Zeitaufwand: einen Abend
Verwendete Materialien: Baumwollkaro, Cordonnetgarn, Leinenstoff
Verwendete Produkte:
BERNINA 570 QE (NEW)
BERNINA 570 QE (NEW)
Cordonnetfuss # 11
Cordonnetfuss # 11

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