Guten Morgen, ihr Lieben, heute ist es endlich so weit, wir werden die Quiltjacke nähen. Wir sind damit bei Teil 4 unserer  Beitragsreihe zum Nähen einer Quiltjacke angelangt. Ganz schön viel Vorbereitung liegt hinter uns, gell!? Auf diesen Teil habe ich mich am meisten gefreut, aber auch am meisten Respekt davor gehabt. Es ist mir ja wichtig, dass die Jacke nicht nur gut aussieht, sondern auch gut passt.

Ich habe das Schnittmuster am Vorder- und Rückteil etwas gekürzt, da mir die Originaljacke zu lang war. Und wie auch schon im ersten Beitrag geschrieben, habe ich auf die Kapuze verzichtet. Ich habe für euch die Materialliste nochmals verlinkt, für alle, die erst jetzt einsteigen.

Quiltjacke nähen – Anleitung

Materialübersicht

Ihr benötigt:

• Schnittmuster (genaue Erklärung im ersten Teil), ich habe Editha von Zierstoff verwendet
• fertige, gequiltete Teile aus der Stoffserie Mainau-Capri von Westfalenstoffe und Volumenvlies Vlieseline 266 Wool Mix
• etwa 7m Schrägband (selbst hergestellt im 3. Blogpost)
• verwendetes Garn: Seralon von Amann Mettler
• Nähfüßchen: Patchworkfuß #97 und Obertransportfuß #50

Schnittteile:

• Rückteil im Bruch
• Ärmel und Vorderteil je 2x (gegengleich)

Zuschnitt

Schneidet die genannten Schnittteile zu. Hier seht ihr das Rückteil, welches an den Stoffbruch gelegt wurde.

Im folgenden Bild sind die beiden Ärmel und Vorderteile zu sehen.

Beim Zuschneiden fiel mir schon auf, dass ich kaum Stoffabschnitt hatte, darüber freue ich mich sehr. So ist auch der Nachhaltigkeit Genüge getan.

Da ich meine Quiltjacke offen – ohne Reißverschluss oder Knöpfe tragen möchte, habe ich die obere Kante der Vorderteile wie folgt abgerundet.

Quiltjacke nähen

Nehmt die Vorderteile, sowie das Rückteil zur Hand.

Legt sie rechts auf rechts aufeinander und schließt die beiden Schulternähte.

Um die Kante leichter mit Schrägband versehen zu können, empfehle ich, sie im Vorfeld zu versäubern. Dazu könnt ihr entweder eure Overlock oder den Overlockstich eurer Nähmaschine verwenden.

Schrägband annähen

Schneidet von eurem Schrägband ein Stück etwas länger als die Schulternaht ab, klappt es auf und näht es auf der rechten Bügelkante fest. Da das Schrägband mit 1 cm etwas breiter als die geschlossene Naht ist, verschwindet diese nachher unsichtbar im Schrägband.

Danach klappt ihr das Schrägband über die Naht darüber und steppt es knappkantig fest.

Nun klappt ihr das Schrägband Richtung Rückteil und steppt es dort nochmals fest. So liegt die Naht schön flach und trägt nicht auf.

Und auch von der rechten Seite der Jacke sieht diese letzte Naht hübsch aus. Wiederholt diese Schritte an der anderen Schulternaht.

Dieses Vorgehen zum Annähen des Schrägbandes machen wir an allen Innennähten der Jacke, so sieht sie auch innen rundherum sauber aus und die Nähte liegen flach.

Im nächsten Schritt wird der passende Ärmel rechts auf rechts an das Armloch genäht.

Wie oben beschrieben, wird auch hier das Schrägband angenäht.

Nähtipp: Näht hier schön langsam und gleichmäßig und dehnt das Schrägband ganz leicht in den Innenkurven, so liegt es später automatisch schöner an.

Im folgenden Bild könnt ihr gut sehen, wie schon die Armlochnaht mit dem angenähten Schrägband aussieht. Eigentlich ist sie fast unsichtbar.

Im nächsten Schritt wird die Arminnen- und die Seitennaht rechts auf rechts geschlossen.

Bevor ihr das Schrägband annäht, empfehle ich euch, die Jacke zur Probe anzuziehen, da es jetzt noch leicht ist, die Nähte zu korrigieren und enger zu nähen.

Das Flachsteppen der Naht mit dem Schrägband funktioniert von der Achsel bis zum Saum sehr gut, im Arminneren leider nicht, da die Stoffe nicht elastisch sind.

Daher steppe ich hier lediglich vom Armsaum so weit nach oben, wie es mit der Nähmaschine geht. Sauber ist es trotzdem, nur nicht flach gesteppt.

Im Anschluss werden die Armsäume ebenfalls mit Schrägband versehen. Hier fällt das Flachsteppen im wahrsten Sinne des Wortes flach, weil es eine Außennaht ist. 

Ihr näht es also ganz gewohnt von innen an, klappt es über die Naht und steppt es von rechts knappkantig ab.

Ich gehe hier nicht darauf ein, wie ihr das Schrägband zum Ring schließen könnt, dazu gibt es hier im Blog (bspw. hier) und im Internet viele Beiträge dazu und das würde den Rahmen sprengen.

Ob ihr zum knappkantigen Absteppen den Schmalkantfuß #10 verwendet oder wie ich den Patchworkfuß #97, bleibt euch überlassen.

Patchworkfuss # 97

Der Patchworkfuss # 97 eignet sich ideal für Patchwork- und andere präzise Näharbeiten.

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Schmalkantfuss # 10

Der Schmalkantfuss #10 ist optimal zum Absteppen, Säumen und Verzieren. Durch sein spezielles Führungsblech gelingen mit ihm exakt gerade Nähte.

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Quiltjacke nähen – die Außenkante

Wenn der andere Ärmel auf dieselbe Weise fertig ist, findet erneut eine Anprobe statt. Diese hat bei mir dazu geführt, dass ich die vorderen Kanten nochmals verschmälert habe, da mir die Quiltjacke sonst zu weit und voluminös geworden wäre. Mithilfe der Stoffklammern habe ich sie abgesteckt …

… und mit der Overlock einmal komplett die Außennaht versäubert. So kann ich dann im letzten Schritt einmal rundherum das Schrägband annähen. Auch hier entfällt das Flachsteppen, da die Außenkante lediglich mit dem Schrägband eingefasst wird.

Und nach diesem Mammutprojekt kann ich nun wirklich sagen: Herzlichen Glückwunsch, fertig ist eure selbstgenähte Quiltjacke!

Quiltjacke nähen – es interessiert mich sehr, wie es euch mit der Anleitung ging und ob ihr mit ihr eine Jacke nähen konntet. Oder sind noch Schritte unklar, auf die ich näher eingehen kann?

Ich freue mich von euch zu lesen und … auf das nächste gequiltete Kleidungsstück, eine Weste mit Kapuze. Ein letzter Beitrag zur Blogreihe wird noch erscheinen und darin zeige ich euch, was ihr aus den restlichen Quadraten des Stoffpakets nähen könnt. Somit werden auch die letzten Fitzelchen vernäht.

Herzlichste Grüße,
Sara