Bei der Sichtung meiner Stoffvorräte habe ich einen Stoff gefunden, den ich vor bald acht Jahren für mein Baby kaufte. Als ich ihn damals vernähen wollte, war das Motiv für Bodys in Größe 52 zu groß und ich wollte den Stoff maximal ausnutzen. 50 cm waren gemessen an Mini-Kleidungsstücken wie Shirts und Bodys auch wirklich viel Material. Also erstmal ein bisschen warten…
Und dann kam Sommer 2023 und das Baby von 2015 trägt plötzlich Größe 140. 50 cm Stoff reichen höchstens noch für ein Kindershirt statt drei und in dieses muss dann auch zwingend eine Teilung rein.
Eine auffällige Teilung ist mir bei Motivstoff zu viel, also hab ich lediglich eine Art Schulterpassen in den Schnitt gebastelt. Fake-Raglan beschreibt es am besten.
Änderung am Schnitt
Die abgepausten Schnittteile von Vorder- und Rückteil des Kindershirts habe ich an der Schulternaht zusammengesetzt. Diese Schulternaht soll es später nicht mehr geben, dafür ein weiteres Schnittteil (Schulterpasse), welches über die Schulterpartie geht.
Damit ich die neuen Schnittteile später auf jeden Fall richtig herum auf den Stoff lege markiere ich sie vor dem Zerschneiden ausreichend.
Gerade dieses kleine Schulter-Teil birgt die Gefahr, später falsch angenäht zu werden und dann wäre der Halsausschnitt des Shirts ein bisschen weit und die Ärmel würden auch nicht mehr passen. Wollen wir nicht, also lieber einmal mehr aufpassen. Übertragt auch den Fadenlauf auf das neue Schnittteil.
Ganz wichtig ist es, dass die Schulternaht des Originalschnittes auf das neue Schnittteil übertragen wird. In meinem ursprünglichen Schnitt wird der Ärmel nämlich über die Markierung “Schulternaht” eingenäht und wenn diese fehlt, tut man sich natürlich entsprechend schwer.
Wegen der drohenden Verwechslungsgefahr stecke ich das Schulterteil auch direkt an beide Seiten des Vorderteils um es festzunähen. Ich nähe mit der Overlock und werde die Nähte eventuell später noch mit Seraflex knappkantig absteppen.
Erst nachdem Vorder- und Rückteil über die Schulterpartie miteinander verbunden sind schneide ich die Ärmel des Shirts zu. Kurz habe ich mit dem Gedanken gespielt sie für mehr Raglanoptik ebenfalls in Schwarz zuzuschneiden, diesen Plan aber wieder verworfen. Die Idee von 2015 war ja schließlich möglichst viel des Monster-Panels zu verarbeiten!
Die weitere Vorgehensweise ist ein alter Hut: Bündchen dran, Säumen und auf das gnädige Urteil des Kindes warten – Ich habe Glück: Monster in grau sind (noch) angesagt beim Siebenjährigen.
Kleine “Schnittstatistik” zum Shirt
Information zum Schnitt: Ich habe das Freebook Quatschkopf von Mamamotz verwendet:
Da mich dieses Freebook schon fast so lange begleitet wie der nun endlich vernähte Monster-Stoff, habe ich mal ein bisschen im Blog recherchiert:
Zum ersten mal habe ich es verwendet, als ich 2018 eine einfache Applikation auf einem Kindershirt aus Jersey vorgestellt habe.
In meinem Blogartikel über Freebooks für Kinder von 2019 durfte der Schnitt natürlich auch nicht fehlen und seither hält er regelmäßig für Schnitt-Hacks her. Zuletzt bei diesem langärmeligen Shirt mit Bogen-Teilung.
Es dürfen gerne Wetten abgeschlossen werden, wie lange der Schnitt noch mitwachsen wird. 😉
Liebe Änni, vielen Dank für das Tutorial, werde ich umgehend umsetzen. Habe noch eine Empfehlung zu Teilungen am Shirt bzw. Stoff zu knapp, und zwar das Freebook “Kleine Hummel” von Rosalieb und Wildblau. Ich bin sehr begeistert von den Möglichkeiten die vorgegebenen sind und was ich noch so machen kann. Mit freundlichen Nähgrüssen von Beate
Vielen Dank für die gute Fotodokumentation.
Gerade bei den Paneelen hab ich auch oft ein Motiv das zu kurz ist für die Kleidergröße.
Hier sieht man gut wie es trotzdem genutzt werden kann und sind im Design gut einfügt.
Toll.
Den Link schicke ich gerne in meine Nähgruppe.
Sehr gute Idee – sieht auch super aus.Das Stickmotiv ist auch süß – wo gibt es das denn?
Sieht absolut professionell und so gewollt aus. Ich bin inspiriertfür mein T Shirt Projekt heute mittag für meinen Enkel. Danke Christine
T Shirt Schnitt erfolgreich geändert !!!
Vielen Dank Christine