Guten Morgen, ihr Lieben, im 17. Teil unserer Artikel-Reihe mit Projekten für Kinder zeige ich euch, wie sich mit Panelstoff nähen lässt. Panelstoffe sind sehr beliebt. Man findet immer mehr davon in den Stoffläden und das in den unterschiedlichsten Ausführungen. Heute möchte ich euch drei verschiedene Herangehens- und Verarbeitungsweisen zeigen, wie Panele auf Kinderkleidung zum Einsatz kommen können.
Unten seht ihr einen Bio-Jacquard, einen Baumwolljersey und einen Sweatstoff im zugeschnittenen Format. Den Hai schicke ich erstmals in die Waschmaschine, da Jacquards gerne einlaufen. Die beiden anderen Stoffe können wir direkt verarbeiten. Damit ihr einen direkten Vergleich bekommt, habe ich drei Schnittmuster für Oberteile ausgewählt. Zwei davon sind als Freebooks erhältlich, eines ist kostenpflichtig. Die genaue Maßangabe hängt natürlich von dem Schnittmuster und der Größe eures Kindes ab.
Panelstoff nähen, Variante 1: ein Schnittteil
Der Hasenkopf ist ein vom Hersteller zugeschnittenes Panel. Das bedeutet, dass es lediglich für ein Schnittteil eingesetzt werden kann und wir noch einen Kombistoff, sowie Bündchen benötigen. Hier habe ich mich für eine Collegejacke entschieden.
Ihr benötigt außer des Panels:
- Schnittmuster Blouson Bennie von Zierstoff
- Kombistoff in derselben Stoffqualität, also Sweat
- Bündchenstoff
- einen Reißverschluss
Zunächst müsst ihr schauen, ob das Panel groß genug für das gewünschte Schnittteil und die gewählte Größe ist. Bei mir passt es ideal für das Rückteil des Blousons. Wer das Motiv gerne symmetrisch auf dem späteren Kleidungsstück haben möchte, faltet es so, dass die Bruchkante des Panels genau die Mitte des Motivs darstellt.
Schneidet dann das entsprechende Schnittteil zu.
Die restliche Jacke wird anhand des Schnittmusters ebenfalls zugeschnitten.
Auf den Nähvorgang gehe ich hier nicht ein, den könnt ihr Schritt für Schritt dem Ebook entnehmen. Aber die fertige Jacke mit dem Hasenpanel auf dem Rücken möchte ich euch natürlich zeigen.
Ihr seht den Hasenkopf zum einen symmetrisch auf dem Rückteil und zum anderen seht ihr, dass ich bei der Kombination zu farblich passenden Stoffe gegriffen habe, damit das Panel im Mittelpunkt des Kleidungsstückes bleibt und dem Betrachter direkt ins Auge sticht.
Panelstoff nähen, Variante 2: das Motiv als Applikation
Was machen wir jetzt aber, wenn die Stoffqualität des Panels (hier Baumwolljersey) zu dünn für einen Hoodie ist und nicht passt? Die Antwort liegt eigentlich auf der Hand: wir schneiden die Motive in der gewünschten Form aus und applizieren sie auf den Hauptstoff des Schnittmusters. Dafür empfehle unbedingt die Verwendung von Vliesofix. Das stabilsiert nicht nur das Motiv, sondern befestigt es auch so gut am Untergrund, dass man es ohne Wellen sauber annähen kann.
Einen kleinen Tipp möchte ich euch an dieser Stelle noch zusätzlich geben: schneidet zunächst das Vliesofix großzügig zu, bügelt es nach Herstellerangaben auf die linke Stoffseite des Motivs auf und schneidet letzteres erst danach endgültig zu. So bekommt ihr ganz saubere Stoffkanten.
Das hier verwendete Freebook kennt ihr schon aus meinem Beitrag zu den Tierpullovern (hier).
Ihr benötigt:
- Freebook Raglanhoodie von Brindille & Twig
- Vliesofix von Vlieseline
- Kombistoff: Sweatstoff, als Bündchenstoff nehme ich die Reste des Panelstoffes, ein wenig einfarbiger Baumwolljersey
Alle drei Teile habe ich wie oben beschrieben an der Rückseite bereits mit Vliesofix versehen. Ihr seht: Man kann das Motiv sowohl rechteckig als auch in jeder gewünschten Form zuschneiden. Außerdem erhaltet ihr einen besonderen Effekt, wenn ihr die Applikation etwas versetzt mit einem weiteren Stoff hinterlegt. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Bügelt die Motive nach Herstellerangaben auf die Vorder- und/ oder Rückseite des Hoodies auf.
Danach versenkt ihr den Transporteur eurer Nähmaschine, setzt den Quiltfuss #29 ein und steppt die Motive knappkantig auf. So kann später selbst beim Waschen nichts mehr verrutschen.
Auch diesen Hoodie näht ihr anhand des Freebooks fertig. Mir gefällt es sehr gut, dass der Panelstoff nicht komplett den Hoodie ausfüllt.
Panelstoff nähen, Variante 3: alles aus einem Panelstoff
Nun fragt ihr euch vielleicht: kann man nicht auch ein ganzes Oberteil aus einem Panel nähen. Ja, das kann man. Der Haistoff ist mittlerweile aus der Waschmaschine gekommen und am Wäscheständer getrocknet. Vor dem Zuschnitt bügle ich ihn noch.
In meiner gewünschten Größe reicht der Panelstoff nur für ein einfaches Langarmshirt. Das finde ich aber nicht schlimm, da so der Augenmerk auch wirklich auf dem Panel liegt.
Der Hai bekommt seinen Auftritt auf dem Vorderteil. Damit das komplette Shirt aus demselben Stoff besteht, werde ich die Säume einfach säumen und das Halsbündchen ebenfalls aus Jacquard zuschneiden.
Ihr benötigt hier also nur das Freebook Immergrün von Firlefanz.
Wie schon bei den beiden Oberteilen näht ihr auch hier das Shirt anhand des Freebooks.
Panelstoff nähen – Zusammenfassung
Ihr seht, so unterschiedliche Panele es gibt, so vielfältig ist die Verarbeitungsweise. Ich hoffe, ich konnte euch mit diesen drei Beispielen einen Vorgeschmack für Panele nähen liefern und wünsche euch ganz viel Freude bei der Erstellung eures Unikats.
Herzlichst,
Sara
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