Wie gestalte ich die Umrandung eines Quilts? Wenn das Innendrin schon fertig ist, aber der Quilt noch nicht ganz stimmig ist, fehlt es manchmal an einer passenden Idee. Vielleicht habe ich genau die richtige für Euch … Ich erzähle Euch jetzt mal meine Wochenendbeschäftigung:
Kannst du mir für meine Gartenbank eine Decke nähen, Jutta? So trat eine Bekannte Anfang Februar an mich heran. Selbstverständlich konnte ich das. Ich erklärte ihr, dass sich ein Quilt aus einer Patchworkfläche, dem Top, einem Vlies und einem Rückseitenstoff zusammensetzt. Da meine Bekannte sehr naturverbunden ist, sollte der Quilt dementsprechend aus matten Farben bestehen.
Daraufhin machte ich mir Gedanken um die Stoffauswahl und die Gestaltung. Ich wählte aus meinem Fundus einen Stoff mit aufgedruckten Ahornsamen und packte einige Grüntöne dazu. Ausserdem ein Sonnengelb. Wir schauten uns gemeinsam die Stoffauswahl an. Zwei Grüntöne blieben übrig, ein ganz klein wenig Gelb durfte auch mit hinein und passendes Petrol, das auch in einem Druck der Ahornsamen enthalten war.
Die Decke sollte schlicht bleiben, auch in der Gestaltung. Also blieb ich bei Vierecken. Die zwei Grüntöne nähte ich als “Hourglas”-Block zusammen und ordnete alle Blöcke in einem grafischen Verlauf an. Es fehlte das Gelb und auch noch das Petrol. Zuerst bekam das Top dann eine 8 cm breite Umrandung aus Petrol. Doch insgesamt wirkte der Quilt sehr matt.
Da wir anfangs auch ein gelbes Binding in Erwägung gezogen hatten, es aber wegen schneller Verschmutzung wieder verwarfen, hatte ich die Idee, einen ganz schmalen gelben Streifen zwischen dem Petrol und dem Binding einzufügen. Damit es dem Quilt aber nicht zu bunt würde, entschied ich mich für ein Binding aus dem restlichen Ahornsamen-Stoff. Den gelben Streifen schnitt ich mit 3 cm Breite zu und nähte ihn mit 1cm Nahtzugabe an. Mir gefiel das Gelb richtig gut, denn plötzlich war der Quilt nicht mehr so matt. Das Gelb liess auch die anderen Farben leuchten.
Und das passende Binding würde einen tollen Abschluss geben.
Ich quiltete den gesamten Innenteil der Patchworkdecke und liess die unifarbigen Randstreifen aussen vor.
Auch zum Binding-Annähen verwendete ich meine Quilthandschuhe, so konnte ich die grosse Menge an Stoff besser ordnen und führen. Das Binding steckte ich nach und nach sorgfältig mit Clips am gelben Streifen an und nähte es in Etappen an.
Bevor ich das Binding von Hand an der Quiltrückseite annähte, musste ich unbedingt schauen, wie der Rand in seiner Gesamtheit wirkte. Ich bin vom Ergebnis echt begeistert!
Die nachfolgenden Bilder sind beim gestrigen Regentag entstanden, leider stimmt die Besichtigung nicht so ganz. Trotzdem zeige ich Euch noch ein paar Eindrücke des fertigen Quilts. Fotografiert hab ich ihn auf meiner Gartenliege, auch da macht er sich ganz gut…
Vielleicht konnte ich mit diesem kleinen Erfahrungsbericht einen Tipp geben.
Herzlichst,
Jutta
Sehr schön Idee, den Quilt so zu einem noch professionellen Finish zu bringen. Werde ich mir merken, danke.VG Stef
Eine andere Variante der selben Idee – also einen schmalen Kontraststreifen zwischen zwei breitere Streifen der Randbordüre einzufügen – habe ich schon mehrmals angewendet: Anstatt einen schmalen Streifen tatsächlich mit zwei Nähten einzufügen, lege ich einen ca. 2,5 cm breiten Streifen doppelt und lege ihn beim Aneinandernähen der zwei breiteren Streifen nur dazwischen, sodass auf der rechten Seite nur eine schmale, lose “Biese” des Kontraststreifens zu sehen ist. Schwer zu beschreiben, aber eigentlich leicht zu machen. Ich spare mir so eine Naht. So ein Kontraststreifen, egal in welcher Technik, ist eben einfach manchmal das Tüpfelchen auf dem i.
Sehr schöne Idee, den Rand interessant zu gestalten, danke für die Anregung
gute ideedanke