Manchmal ist erst der Stoff da, danach die Projektidee. SIcher kennt Ihr das. Ich zeige Euch heute, wie bei mir aus einem Stoffschatz ein Patchworkdesign entstanden ist, das mir riesige Freude macht. Wollt Ihr selber so einen Square-in-a-Square-Quilt nähen? In meinem Artikel von vorgestern findet Ihr alle Infos zum Zuschnitt und Nähen der Blöcke!
Am Anfang meines Quilts stand die Stoffserie “Charley Harper Discovery Place” von Birch Fabrics. Also ich konnte nicht widerstehen und bestellte die Stoffe aus den USA, da ich sie in keinem Shop in Deutschland fand. Schaut selbst, sind die Vögelchen und Blumenmuster nicht grossartig?
Vielleicht kommt das Design einigen von Euch bekannt vor. Charley Harper war ein Illustrator aus den USA (1922-2007). Seine einzigartigen Designs sind weltweit bekannt, ebenso wie ihr Wiedererkennungswert. Wer mehr über Charley Harper wissen möchte, kann hier über das Art-Studio lesen, das von seiner Familie geführt wird.
Die Stoffe lagen bei mir lange im Vorrat. Dann zog Anfang diesen Jahres die BERNINA 770 QE PLUS bei mir ein. Und ich zog die Stoffe aus dem Schrank, machte mir Gedanken, schaute ein paar Ausgaben der Simply Modern durch und wurde fündig.
In Ausgabe 15 fand ich einen einfachen, grafischen Quilt, bei dem ich die grossgemusterten Drucke gut in Szene setzen konnte.
Dieser Quilt besteht ausschliesslich aus Square-in-a-Square-Blöcken. Bitte habt dafür Verständnis, dass ich für den Quilt keine Maßangaben aus dem Magazin veröffentlichen kann. Ich will kein Copyright verletzen. Das Design stammt von Eunsoo Kang für Sewing Party. Der Quilt misst 160 x 180 cm.
Zu der Kollektion suchte ich passende Unis heraus. Es sind Kona-Baumwollstoffe. Meine beziehe ich immer bei Andreas Quiltmanufaktur.
Zusammengewürfelt schauen meine Stoffe erstmal so aus: ganz schön bunt…
Einen ersten grossen Block musste ich auf der nagelneuen BERNINA nähen, einfach aus Neugierde, wie die Stoffe sich in der Kombi so machen. Ich fand es auf Anhieb grossartig.
Nun habe ich zwar ein grosses Arbeitszimmer, jedoch bin ich nicht mit allen Features einer typischen Quilterin ausgestattet. Es fehlt beispielsweise eine fest montierte Designwand. Also helfe ich mir mit 2 Bahnen Taschenvlies aus, die ich an einem grossen Schrank anbringe. Experimentell, aber durchaus funktional. Der erste grosse Block hängt da schon mal gut dran und ich kann mich kaum dann den Vögelchen sattsehen.
Danach ging ich in die Planung, legte Farben und Muster, sowie Grössen für die einzelnen Blöcke fest und orientierte mich nach den Grössenangaben in der Simply Modern.
Beim Zuschnitt des grossen Vogeldrucks hatte ich einiges an Verschnitt, denn ich wollte die übereinandersitzenden Vögel gut auf jedem Dreieck ins Szene gesetzt haben.
Einige Tage später, es waren nicht mal viele, hatte ich alle Blöcke genäht und machte mich ans Layout. Hier orientierte ich mich nicht mehr am Originalmuster, sondern ging nach Mustern und Farben. Ich unterteilte in Reihen und zusammenhängenden grossen Vierecken, um die einzelnen Blöcke ideal zusammenzunähen.
Und dann war das Top fertig, ich hängte es auf und freute mich so richtig dran. Dass bei mir nicht jede Spitze vom Square-in-a-Square absolut spitz ist, regt mich überhaupt nicht auf. Bei unserem schönen Hobby soll die Freude am Tun im Vordergrund stehen, nicht die Perfektion. Mein Motto: Mutig drauflos und lieber einmal etwas mehr riskieren, als aus Furcht vor der Quiltpolizei auf ein Projekt und eine lehrreiche Erfahrung verzichten!
Dann packte ich das Top und einen Rückseitenstoff ein und schickte ihn an meine Blogkollegin und Freundin Andrea Kollath, die daraus auf ihrer BERNINA Q 24 einen traumhaft schönen Quilt zauberte. Ich ahnte ja nicht im mindesten was mich erwartete… dazu mehr in ein paar Tagen.
Happy Sewing,
Jutta
Toller Quilt. Ich hätte nicht gedacht, dass aus diesen vielen bunten Stoffstücken so ein stimmiges Gesamtbild entsteht. Bald schöner als das Original aus der Zeitschrift. Und das mit den unperfekten Ecken sieht man nicht. Ich jedenfalls nicht .