Luftballonhülle nähen – so wird aus dem Ballon ein robuster Ball! Gratis-Nähanleitung mit Schnittmuster

Hallo zusammen, passend zum heutigen Weltkindertag habe ich eine tolle Näh-Idee für Euch! Ich zeige Euch Schritt für Schritt, wie Ihr eine Luftballonhülle nähen könnt. Es entsteht eine bunte Stoffhülle, die einen Ballon in einen strapazierfähigen Ball verwandelt. Dieser lässt sich winzig klein zusammengelegt überallhin mitnehmen und macht in aufgeblasenem Zustand fast alles mit – auch die wilden Fußballspiele größerer Kinder und Erwachsener. Aber auch für Kleinkinder ist der Ball sehr gut geeignet, da er leicht und gut greifbar ist und nicht platzt.

Die Hülle besteht aus sechs schnittgleichen Seitenteilen mit einer geschlossenen Kappe auf der einen Seite…

…und einem Kappenteil mit Schlitz auf der anderen Seite, wie Ihr hier sehen könnt:

Mit diesem Projekt könnt Ihr prima Eure Stoffreste verwerten oder auch eine Jeans upcyclen. Ich zum Beispiel hatte noch eine alte, hellgraue Jeans da – nun ist sie ein Ball!

Damit die Nahtzugaben auch nach dem Waschen der Luftballon-Hülle glatt liegen, könnt Ihr sie mit einem breiten Zierstich feststeppen. Der dreigeteilte Zickzackstich, den nahezu alle Nähmaschinen besitzen, eignet sich dafür sehr gut.

So, dann lasst uns mal loslegen!

Bunte Luftballonhülle nähen aus Stoffresten 

Für die Stoffhülle benötigt Ihr nur ein paar bunte Stoffreste und ganz normales Nähgarn. Für das Annähen der Kappen braucht Ihr unter Umständen etwas Geduld und Fingerfertigkeit. Hier ist wasserlöslicher Nahtkleber oder beidseitig klebendes Stoffklebeband sehr hilfreich! Und pssst…: Wenn Ihr meine Fotos ganz genau anschaut, seht Ihr, dass auch bei mir zum Teil kleine Falten an den Nähten entstanden sind. Das macht gar nichts aus, der Ball hüpft trotzdem einwandfrei!

Größe

Die Luftballon-Stoffhülle hat einen Durchmesser von ca. 35 cm.

Material

• Stoffreste, 6 Stücke 16 cm x 35 cm und 1 Stück 12 cm x 25 cm (es eignen sich nahezu alle leichten bis mittelschweren Stoffarten)
• farblich passendes Nähgarn
• Luftballon (rund, ca. 40 cm Durchmesser)
• sehr hilfreich: wasserlöslicher Nahtkleber oder beidseitig klebendes Stoffklebeband (6 mm breit) aus dem Fachhandel

Gratis-Schnittmuster für die Luftballon-Stoffhülle

Das Schnittmuster für die Stoffhülle könnt Ihr Euch unter dem folgenden Link herunterladen:

Luftballonhülle Schnittmuster

Achtet beim Ausdruck der Schnittmuster darauf, dass keine Größenanpassungen vorgenommen werden.

Tipp

Bevor Ihr die Schnittteile ausdruckt und ausschneidet, habe ich Euch einen Tipp: Ich drucke mir das Schnittmuster auf etwas dickeres Papier aus. Dann zeichne ich die Nahtzugabe an die Schnittteile und schneide diese inklusive Nahtzugabe aus. So geht das Aufzeichnen der vielen gleichen Teile auf den Stoff und das Ausschneiden nicht nur exakter, sondern auch viel schneller.

Zuschnitt

Die Markierungen vom Schnittmuster auf die Schnittteile übertragen.

• 6x Seitenteil 
• 1x Kappenteil A 
• 2x Kappenteil B, gegengleich

Ihr könnt die Teile aus einem einzigen oder auch ganz unterschiedlichen Stoffen zuschneiden. Ich habe mich hier für vier unterschiedliche entschieden.

Nahtzugabe

Alle Schnittteile mit 1 cm Nahtzugabe zuschneiden.

Auch hier habe ich Euch einen Tipp: Ich wähle meine Nahtzugabe etwas “individueller”. So, dass ich mit meinem Nähfüßchen direkt an der Schnittkante entlangnähen kann. Gerade bei einem Projekt wie diesem, das etwas Genauigkeit verlangt (je runder die Hülle wird, desto besser 😊), ist das sehr hilfreich. Mein Maß von Nähmaschinennnadel zur rechten Füßchenkante beträgt 8 mm, daher habe ich hier eine Nahtzugabe von 8mm angezeichnet. Kleiner als 7 mm sollte die Nahtzugabe aber nicht werden.

Luftballonhülle nähen – die Anleitung 

Vorbereitung

Die Schnittteile zuschneiden. Bei stark fransenden Stoffen die Schnittkanten mit Zickzackstich oder Overlockstich versäubern.

Seitenteile aneinandernähen

Die ersten beiden Seitenteile rechts auf rechts legen und an einer langen Kante mit Stecknadeln oder Stoffklammern fixieren.

Die Teile zusammensteppen. Dabei nicht über die Nahtzugabe nähen, sondern die Naht erst an der Nahtzugabe beginnen und beenden (am Besten vorher anzeichnen, siehe Foto oben). Nahtbeginn und -ende sorgfältig mit Rückstichen sichern.

Nahtzugaben mit Zierstich feststeppen

Damit die Nahtzugaben auch nach dem Waschen glattliegen, werden sie mit einem breiten Zierstich festgesteppt. Prima eignet sich dafür der dreigeteilte Zickzackstich, der auf nahezu allen Nähmaschinen zu finden ist. 

Dafür die Nahtzugaben mit den Fingern auseinanderfalzen und die Naht glatt unter das Nähmaschinenfüßchen legen. Die rechte Stoffseite zeigt dabei nach oben. Mittig mit dem Zierstich absteppen. Nahtbeginn und -ende mit Rückstichen sichern.

So sieht die fertig gesteppte Ziernaht aus:

Restliche Seitenteile aneinandersteppen

Nacheinander die weiteren Seitenteile rechts auf rechts an den langen Kanten annähen. Die Nahtzugaben stets mittig mit dem Zierstich feststeppen. Mit der letzten Naht das erste an das letzte Seitenteil nähen. 

Für die letzte Ziernaht die Nahtzugaben der letzten Naht auseinanderfalzen und die Hülle auf rechts wenden.

Die Naht mit den auseinandergefalzten Nahtzugaben glatt unter das Nähmaschinenfüßchen legen. Stück für Stück nähen und immer wieder kontrollieren, ob alles glatt liegt und kein weiterer Stoff mit in die Naht geraten kann.

Den zusätzlichen Stoff immer wieder zur Seite schieben, so kommt man problemlos am Ende der Naht an.

Die Hülle anschließend wieder auf links wenden.

Kappenteil B vorbereiten

An den Kappenteilen B den Saum an der Bruchkante nach links bügeln, die Nahtzugabe einschlagen und heften. Den Saum knappkantig feststeppen.

Die beiden Teile an den Saumkanten 3 cm überlappend aufeinanderheften. Alle Seiten der Kappe sollten nun gleich lang sein, gegebenenfalls die Überlappung daran anpassen.

An den Seiten jeweils ein kleines Rechteck steppen, sodass ein 6 cm langer Schlitz offen bleibt. Die Überlappungen an beiden Seiten innerhalb der Nahtzugabe aufeinandersteppen.

Kappenteile an die Hülle nähen

Kappenteil A auf einer Hüllenseite rechts auf rechts an die sechs kurzen Kanten heften. Beim Heften und Annähen der Kappen ist Nahtkleber oder beidseitig klebendes Stoffklebeband aus dem Fachhandel sehr hilfreich. Beide halten „komplizierte“ Kanten sauber zusammen. Wasserlösliche Kleber lösen sich bei der ersten Wäsche auf, bei der Luftballonhülle kann aber auch eine wasserfeste Variante gewählt werden.

Achtung: Den Nahtkleber oder das Klebeband nur innerhalb der Nahtzugabe verwenden und nicht darübernähen, da sonst die Nadel verklebt.

Dafür die Nahtzugaben der Kappe mit Nahtkleber einstreichen oder mit Stoffklebeband präparieren.

Die kurzen Enden der Seitenteile Stück für Stück und passgenau und an die Seiten der Kappe heften.

Die Nahtzugaben der Seitenteile bleiben dabei auseinandergeklappt.

So sieht die fertig angeheftete (angeklebte) Kappe aus:

Die Kappe feststeppen. Dabei an einer Ecke beginnen.

Dann in der nächsten Ecke stoppen und die Nadel im Stoff lassen.

Den Nähfuß heben, den Stoff durch Drehen neu ausrichten, den Nähfuß wieder senken und bis zur nächsten Ecke weiternähen, wo sich dieser Vorgang wiederholt.

So sieht die fertig angenähte Kappe aus.

Das Kappenteil mit Schlitz wie eben beschrieben an die noch offene Seite der Hülle steppen. Die überstehenden Ecken an den Nahtzugaben beider Kappen schräg zurückschneiden.

Luftballon-Hülle fertigstellen

Die Ballhülle durch den Schlitz auf rechts wenden und einen Luftballon bereitlegen.

Den Luftballon durch den Schlitz in die Hülle stecken, aufblasen und verknoten. Den Knoten in die Hülle schieben und schon kann es losgehen.

So leicht lässt sich eine Luftballonhülle nähen – das perfekte Projekt zum Weltkindertag! Ich wünsche Euch viel Spaß beim Nähen vieler bunter Luftballon-Hüllen.

Sicherlich schafft Ihr es, denjenigen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, die solch einen Ball von Euch geschenkt bekommen! 😊

Herzliche Grüße von Laura