Die Tage werden kürzer und so langsam wird es wieder Zeit für gemütliche Stunden zuhause. Gemeinsam eingekuschelt auf dem Sofa oder im Bett mit einem Hörspiel, einem guten Buch oder beim Filmschauen. Mit meinem Sohn mache ich das besonders gern in unseren Lieblings-Schlafanzügen, deshalb habe ich ihm auch gleich mehrere davon genäht.
In der heutigen Nähanleitung zeige ich euch, wie ihr einen kuschligen Schlafanzug für Herbst und Winter nähen könnt. Viel Spaß beim Nacharbeiten!
Das braucht ihr
- Webware wie z.B. Flanell, weiche Baumwollwebware, Musselin, Seersucker aber auch French Terry sind geeignet (kein Jersey!)
- Schnittmuster für einen Kinder-Schlafanzug – wie z.b. unsere Sleepover PJ’s von Creavision Lab (mit dem Gutscheincode “SLEEPOVER20” bekommt ihr 20% Rabatt auf das Schnittmuster bis zum 20.11.2024)
- Bügeleinlage (Vlieseline H180)
- Farblich passendes Nähgarn bzw. Overlockgarn
- 4-5 kleine Druckknöpfe
- Gummiband für den elastischen Hosenbund
- Schneiderkreide oder Trickmarker
- Stoffschere oder Rollschneider mit Schneidematte
- Stoffklammern und/oder Stecknadeln
- Nähmaschine, z.B. BERNINA 540 und BERNINA L 860
Nähanleitung
Der Schlafanzug kann in verschiedenen Varianten genäht werden – mit oder ohne aufgesetzten Taschen, mit Druckknöpfen oder Knopflöchern, kurzärmlig oder langärmlig. In dieser Anleitung zeige ich euch die einfache, klassische Variante des Schlafanzugs mit Druckknöpfen und ohne Taschen. Alle Variationen des Schlafanzugs – inklusive einer Version als langes Nachthemd – findet ihr im Schnittmuster Sleepover PJ’s. Übrigens: Mit dem Gutscheincode “SLEEPOVER20” bekommt ihr 20% Rabatt auf das Schnittmuster bis zum 20.11.2024.
Zuerst werden alle benötigten Schnitteile aus eurem Lieblingsstoff zugeschnitten. Dann die Kanten der beiden Vorderteile und des Rückenteils versäubern, Vorderteil und Rückenteil rechts auf rechts übereinanderlegen und die Schulternähte schließen. Danach die Nahtzugaben auseinanderbügeln.
Der Oberkragen und der Unterkragen werden anhand der seitlichen Knipse rechts auf rechts aufeinander gesteckt. Dabei ist zu beachten, dass der Oberkragen etwas größer ist als der Unterkragen.
Die Nahtlinie wird mittels der Schablone angezeichnet und anschließend werden Ober- und Unterkragen zusammengenäht, wobei die Kante mit den Schulterknipsen offen bleibt. Für ein sauberes Ergebnis wird in den Rundungen die Stichlänge auf 1,5 verringert und sehr langsam genäht.
Die Nahtzugabe wird bis kurz vor den seitlichen Knipsen gekürzt, der Kragen gewendet und die Rundungen sorgfältig ausgeformt.
Die Position der seitlichen Knipse wird auf die rechte Stoffseite übertragen. Der Kragen wird gebügelt und die geschlossenen Kanten werden knappkantig abgesteppt. Dabei wird auf dem Oberkragen genäht.
Der Kragen wird nun auf der rechten Stoffseite am Halsausschnitt festgesteckt. Der nicht verstärkte Oberkragen liegt oben. An der hinteren Mitte (HM) des Kragens beginnen, diesen an der hinteren Mitte des Rückenteils zu fixieren…
… und die Schulterknipse so zu positionieren, dass sie auf die Schulternähte treffen. Die seitlichen Knipse des Kragens sollten auf die Knipse am vorderen Halsausschnitt der Vorderteile (VT) treffen. Der Kragen wird nun mit lockeren Stichen am Halsausschnitt geheftet.
Die Schulter- und Außenkanten sowohl der vorderen als auch der hinteren Belegteile werden versäubert. Dann wird der hintere Beleg rechts auf rechts auf die beiden vorderen Belegteile gelegt und die Schulternähte geschlossen. Danach werden die Nahtzugaben auseinandergebügelt.
Der Beleg wird rechts auf rechts auf die beiden Vorderteile (VT) und den Kragen gelegt. An der hinteren Mitte (HM) wird wieder begonnen, den Beleg anhand der Knipse am Oberteil festzustecken. Dabei darauf achten, dass die Schulternähte von Beleg und Oberteil bündig aufeinander treffen.
Nun wird der Beleg von der Saumkante des einen Vorderteils (VT) bis zur Saumkante des anderen Vorderteils festgenäht und dabei der Kragen mit eingenäht. Die Nahtzugabe wird anschließend zurückgeschnitten und an den Rundungen einige Male bis kurz vor die Naht eingeschnitten.
Der Beleg wird nach innen gewendet, die Rundungen werden ausgeformt und die Nahtkante wird gebügelt.
Die Schulternähte des Belegs und des Oberteils werden aufeinander ausgerichtet, festgesteckt und von rechts (außen) entlang des Nahtverlaufs der Schulternähte des Oberteils festgenäht.
Der hintere Beleg wird entlang seiner unteren Kante von einer Schulter zur anderen festgenäht, wobei ggf. ein Größenlabel mit eingearbeitet wird.
Das Vorder- und Rückenteil wird rechts auf rechts aufeinandergelegt und die Seitennähte werden geschlossen. Die Nahtzugaben werden anschließend versäubert und in Richtung des Rückenteils gebügelt.
Die Belege am Saum werden aufgeklappt und der Saum wird erst 1 cm und dann nochmals 2 cm auf die linke Stoffseite umgebügelt. Der Saum ist nun doppelt eingeschlagen.
Die Belege werden danach wieder nach innen gefaltet und der umgebügelte Saum wird zusammen mit dem Beleg sorgfältig festgesteckt. Der Saum wird dann von der rechten Stoffseite aus festgenäht.
Ringsherum entlang der Außenkante der Belege (vom Saum über den Kragen bis zum Saum) wird knappkantig (3-5 mm) abgesteppt.
Die Ärmel werden jeweils rechts auf rechts gefaltet, die Ärmelnähte werden festgesteckt und zusammengenäht. Die Nahtzugaben werden anschließend versäubert und in Richtung des Rückenteils gebügelt. Danach werden die Ärmel auf die rechte Seite gewendet.
Das Oberteil wird auf links und der Ärmel auf rechts gewendet. Dann den Ärmel rechts auf rechts in das Armloch stecken.
Dabei die korrekte Orientierung der Knipse am Ärmel für vorne und hinten beachten. Der Ärmel wird am Armloch mit Nadeln oder Stoffklammern festgesteckt. Der Schulterknips des Ärmels sollte genau auf die Schulternaht und die Ärmelnaht auf die Seitennaht treffen. Auch die Knipse am vorderen und hinteren Ärmel sollten genau auf die entsprechenden Knipse am Rückenteil bzw. Vorderteil treffen.
Die Ärmel werden nun angenäht und die Nahtzugaben anschließend versäubert. Der Ärmelsaum wird anschließend um 1 cm und dann erneut um 2 cm auf die linke Stoffseite umgebügelt, sodass der Saum doppelt eingeschlagen ist. Alles wird gut mit Stecknadeln fixiert, der Ärmel wird gewendet und der Saum von der rechten Stoffseite aus festgenäht.
Nun werden die Druckknöpfe angebracht. Die Position für die Knöpfe ist in eurem Schnittmuster eingezeichnet.
Ein Vorderteil der Hose und ein Hinterteil der Hose werden rechts auf rechts gelegt, sodass die Innenbeinkanten bündig aufeinander liegen. Darauf wird geachtet, dass die Markierungen (Knipse) und der Schritt aufeinandertreffen. Die Innenbeinnaht wird nun genäht, die Nahtzugaben werden anschließend versäubert und in Richtung der Hinterhose gebügelt.
Die Außenbeinnaht wird auf die gleiche Art und Weise genäht und versäubert. Das zweite Hosenbein wird ebenso zusammengenäht.
Eines der Hosenbeine wird auf die rechte Seite gewendet und in das noch auf links gewendete Hosenbein geschoben.
Die Kanten der Schrittnaht der Vorderhose sowie die Schrittnahtkanten der Hinterhose werden bündig zusammengesteckt, wobei die Innenbeinnähte im Schritt genau aufeinandertreffen. Die Schrittnaht wird jetzt in einem durchgehenden Zug genäht und die Nahtzugabe anschließend versäubert.
Die Enden des Taillengummis werden überlappend aufeinandergelegt und mit einem Zickzackstich zusammengenäht. Dabei wird mehrmals vorwärts und rückwärts genäht. Anschließend wird die Nahtzugabe des Gummis gekürzt. Die Hose wird auf die linke Seite gewendet und das Taillengummi wird bündig und mit gleichmäßiger Dehnung an der Bundkante fixiert. Dies wird erleichtert, indem die vordere Mitte des Gummibands markiert und zuerst die vorderen und hinteren Mitten festgesteckt werden.
Das Gummiband wird exakt an der Kante entlang festgenäht, während es gedehnt wird. Dafür wird ein elastischer Stich oder die Overlock verwendet. Beim Einsatz der Overlock ist darauf zu achten, dass das Messer das Gummiband nicht schneidet. Falls dies dennoch passiert, ist es nicht allzu problematisch. Das rundherum angenähte Gummiband sollte nun wie beschrieben aussehen. Die Kante mit dem Gummiband wird links auf links nach innen umgeklappt …
… und festgesteckt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Nähte an der vorderen Mitte, hinteren Mitte und an den Seiten genau aufeinandertreffen.
Die Hose wird auf die rechte Seite gewendet. Der Taillensaum, einschließlich des Gummibands, wird nun von der rechten Seite rundherum festgenäht. Dafür wird ein elastischer Stich verwendet, beispielsweise ein kleiner Zickzackstich oder ein elastischer Geradstich, falls verfügbar.
Der Hosensaum wird zuerst 1 cm und danach noch einmal 2 cm nach innen umgebügelt. Somit ist der Saum doppelt eingeschlagen. Anschließend wird der Saum knappkantig ringsherum festgesteppt.
Fertig ist der Schlafanzug! Und jetzt wünsche ich euch gaaaanz viel Spaß beim gemütlichen Kuscheln.
Eure Sonja
Die wunderschönen Designbeispiele stammen von _doppeltes_lottchen_
Das ist ja eine tolle Idee so ein Kuschelanzug. Ich finde den Stoff mega, wo kann man den erwerben?😍