Jetzt ist es amtlich, der Sommer ist vorbei. Der Herbst ist da! Ich als Sommerfan bin jetzt natürlich etwas traurig, freue mich aber gleichzeitig über die großartig Fülle an Obst und Gemüse, die uns jetzt auf dem Wochenmarkt angeboten wird. Bedingt durch viel Regen in diesem Sommer, haben mich die Nachbarn in letzter Zeit mit reichlich Äpfel und Birnen versorgt. Natürlich konnte ich unmöglich so viel sofort essen, weshalb ich eine Menge eingemacht habe. Das geht jetzt natürlich teilweise als Dankeschön zurück zum Erzeuger, oder wird an Familie und Freunde verschenkt.
Klar, dass ich nicht nur mit einem schnöden Glas um die Ecke kommen will, hier muss noch eine schöne Verpackung her, die gleichzeitig noch weiter genutzt werden kann.
Ich hab also zu dem Zweck die Nähmaschine angeworfen und ein Utensilo für einen Kräutertopf und ein paar praktische Deckel für Einmachgläser genäht.
Gerne lasse ich euch an meinen kleinen Geschenk-Ideen teilhaben.
Rundes Utensilo für Küchenkräuter nähen:
Eigentlich nähe ich die Dinger nicht so gerne – das gleich mal vorneweg. Die eckigen gehen viel schneller und einfacher. Leider aber finde ich die runden viiiieeel schöner. Also, es hilft nix, ran an die Kurven.
Ich habe zwei Testläufe gemacht, bei denen ich zwei unterschiedliche Versionen probiert habe. Also ich meine Methoden einen Kreis ohne Falten zu nähen. Am Ende hab ich dann vor allem rausgefunden, dass auch die genauen Maße schon SEHR entscheidend sind. O.k. das ist ja eigentlich immer der Fall, aber ich finde bei geraden Strecken kann man schon mal Ab und An etwas schummeln.
Bevor ich euch also meine Versuche erkläre, hier noch kurz was ihr braucht:
- Außenstoff, gerne etwas fester (Canvas, Leinen, oÄ.), oder mit Einlage bebügelt, damit er etwas Stand hat. Den Tomaten-Stoff findet ihr in zwei Farben hier.
- Beschichtete Baumwolle oder Wachstuch für das Futter, damit beim Gießen nichts durchsüppelt. Die beschichtete Baumwolle im Leinen-Look gibt es hier.
- Passendes Nähgarn, sowie Stoffschere natürlich, Stecknadeln oder Stoffklammern.
Jetzt müsst ihr natürlich wissen, wie groß euer Utensilo oder Übertopf werden soll. Dazu messt ihr den Topf aus und gebt im Durchmesser noch 3-4 cm hinzu, in der Höhe noch 4-5 cm, es sei denn, ihr wollt den Rand später nicht umschlagen.
In Mathe hab ich leider nie aufgepasst, deshalb nehme ich zum Ausrechnen des Umfanges diese Seite zur Hilfe.
Beim Zuschnitt für den Rand gebt bitte noch je 1 cm Nahtzugabe an die kurzen Seiten dazu, das Schnittteil näht ihr dann mit 1 cm Nahtzugabe zusammen.
Im Kreis braucht ihr keine Nahtzugabe hinzufügen!
1. Methode
Ich mache es wie beim Einsetzen eines Ärmel in ein Kleidungsstück: Also die komplette Strecke mit einem langen Geradstich steppen, Anfangs- und Endfäden schön lang lassen.
Dann an den Unterfäden ziehen, sodass sich der Stoff einkräuselt.
Die Kräuselung jetzt gleichmäßig verteilen und dann an den Kreis stecken und festnähen.
2. Methode
Den Kreis und den Rand in Viertel aufteilen und dort Markierungen machen.
An den Markierungen feststecken und dann am Stoff dazwischen lauter kleinen Einschnitte machen, nicht länger als 7 mm. Dann nochmal stecken. Dabei stecke ich immer erst die Mitte eine Strecke, dann wieder die Mitte, …
Jetzt wieder nähen.
Was soll ich sagen? Die 2. Methode gefällt mir besser, aber ich gebe zu, ganz ohne Falten habe ich es nicht hinbekommen, dazu fehlt mir die Übung. Da muss ich wohl noch ein paar nähen.
Wie geht´s weiter?
Das Gleiche macht ihr dann mit dem Futterteil, lasst aber vorher in der Randnaht eine Wendeöffnung. Anschließend steckt ihr die beiden “Stoff-Töpfe” rechts auf rechts zusammen und näht die obere Kante zusammen. Wenden, Wendeöffnung schließen – fertig. Wer mag, kann den Rand noch absteppen.
Wenn das Ding erstmal steht, sieht man die kleinen Fältchen auch nicht mehr. Ihr kennt ja mein Motto: “When too perfect, lieber Gott böse”.
Ich hatte noch ein paar Reststoffe, die ich nicht ungenutzt lassen wollte, also hab ich noch ein paar Deckel für Einmachgläser genäht.
Der Klassik ist ja eigentlich “nur” ein Stoffstück mit der Zackenschere auszuschneiden und das dann auf dem Glas zu befestigen, ich wollte aber etwas wiederverwendbares.
Also habe ich wieder doppelseitig mit der beschichteten Baumwolle gearbeitet, sodass man die Dinger später noch als Abdeckung weiter verwenden kann.
Abdeckung für Einmachgläser nähen, in 2 Varianten
So, jetzt geht es ans Eingemachte, im wahrsten Sinne des Wortes. Die kleinen Glas-Abdeckungen sind wirklich schnell genäht.
Gebt an die Größe eures Deckels noch 4-5 cm hinzu, je nachdem, wie breit ihr den Rand haben möchtet.
Die schnelle Version: Beide Kreise rechts auf recht nähen, Wendeöffnung lassen und nach dem Wenden den Rand absteppen und somit gleichzeitig die Wendeöffnung schließen.
Mit der Methode hier auf dem Foto, legt sich die Wendeöffnung besonders schön hin nach dem Wenden.
Eine Gummikordel mit hübschem Kordelstopper aus Holz dran – fertig!
Auch hübsch: Ihr lasst die Wendeöffnung offen und steppt erst einen inneren Kreis (entsprechend der Glas- bzw. Deckelgröße) ab, zieht ein Gummi ein und schließt erst dann die Wendeöffnung.
(Kleiner Nachteil: sie passt dann nur für den jeweiligen Umfang)
Schon wieder blieben Reste übrig, ihr ahnt, was passiert ist!
Kleine Geschenk-Anhänger aus Stoffresten nähen
Nähen kann man aus den Mini-Resten nicht wirklich etwas. Aber eine Tomate ausschneiden und auf einen Geschenk-Anhänger nähen? I like!
Na, wie sieht es aus? Ist euer Vorratsschrank auch voller zu verschenkender Gläser?
Beim Naschen und Nähen wünsche ich auf jeden Fall ganz viel Spaß!
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