Hallo ihr Lieben
Bereits das 20. Türchen des Blog-Adventskalenders, Weihnachten steht vor der Tür! Wer noch fix ein elegantes Outfit für die Festtage kreieren möchte, für den habe ich heute eine tolle Idee für ein schickes Oberteil. Der edle dunkelblaue Satin wird durch die Stickerei mit CutWork und Metallic-Garn zu einem absoluten Hingucker: Für magische Momente über die Festtage.
Die Anleitung hierfür beschreibt, wie ihr eine Stickerei bearbeitet um mit CutWork einen noch magischeren Look zu designen. Die Ausschnitte im Stoff verleihen eine gewisse Eleganz, die gerade für festliche Garderobe eine schöne Ergänzung sind.
Diese Technik könnt ihr natürlich auch auf andere Nähprojekte anwenden. Ich habe mich für ein schlichtes Top entschieden. Dies kann entweder über einen engen Rollkragenpullover getragen werden oder solo. Oft ist das Haus ja im Winter schön beheizt – hach, die Tage vor dem knisternden Ofenfeuer bei gutem Essen im Rahmen der Familie sind einfach wunderbar.
Aber zurück zur Stickerei. Bearbeitet wird die Stickdatei mit der BERNINA Sticksoftware 9, diese bietet euch alle notwendigen Funktionen.
Gestickt habe ich dann mit der BERNINA 700, einer reinen Stickmaschine.
Satintop mit elder Stickerei
Materialien
Zunächst benötigt ihr eine passende Stickdatei zum Abwandeln. Für das CutWork bieten sich spitzenähnliche Designs an, die hier und da den Stoff zeigen. Diese “Lücken” werden dann später ausgeschnitten. Ihr könnt aber auch direkt eine fertige CutWork-Datei verwenden. In diesem Beitrag geht es allerdings darum, eine Stickdatei entsprechend anzupassen.
Für diesen Beitrag habe ich eine Datei von OESD ausgewählt: Lace Stickerei OESD
Außerdem benötigt ihr:
- BERNINA CutWork-Tool
- Echoquilt- und CutWorkfuss # 44C
- Stoff & Schnitt für euer Nähprojekt
- Fixier-Stickvlies von Vliesline
- Solufix von Vliesline
- Optional: Metallic-Stickgarn, z.B. von Mettler
- Optional: Nähfadengleiteinheit
- Optional: Metallic-Nadeln, z.B. von Schmetz
Stickdatei zu CutWork abwandeln
Schritt 1: CutWork-Bereiche auswählen
Sucht euch zunächst in eurer Stickdatei Bereiche aus, die für eure CutWork-Stickerei ausgeschnitten werden sollen. Achtet dabei darauf, dass ihr nicht zu viel schneidet und eure Stickerei dann unter Umständen an Stabilität verliert und die Form nicht mehr halten kann. Schließlich handelt es sich nicht um Freestanding-Lace-Stickereien. Außerdem sollten die Konturen um den ausgeschnittenen Bereich breit genug sein, um die Kante später ordentlich einzufassen. So kann der Stoff hier nicht ausfransen. Gerade bei sehr feinen Stoffen wie diesem Viskose-Satin ist das wichtig.
Hinweis: Ist euer Design fertig, stickt es unbedingt einmal Probe! Erst dann seht ihr, ob die ausgeschnittenen Stellen später ausreichend umstickt werden und wie euer Design wirkt.
Schritt 2: CutWork-Umrandung erstellen
Es gibt verschiedene Methoden, wie ihr eine Form zu einer CutWork-Umrandung umwandeln könnt. Hierfür gibt es tolle Tutorials auf dem YouTube-Kanal von BERNINA. Eine Methode möchte ich euch heute aber hier vorstellen. Für diese Stickerei war das meine präferierte Methode, da man die Stickdatei nicht vorher in alle Einzelteile zerlegen muss.
Hierzu wählt ihr unter dem Reiter “CutWork” die Funktion “Geschlossenen Schnitt digitalisieren” aus. Setzt dann wie bei der Digitalisierung von normal gestickten Formen mit dem Cursor Punkte etwa mittig auf der Kontur, die dort dann ausgeschnitten wird. Mit der rechten Maustaste erhaltet ihr gerundete Verbindungen.
Ist eure Form fertig nachgezeichnet, klickt ihr auf “Enter” um die Eingabe zu bestätigen. Am rechten Bildschirmrand öffnet sich eine Spalte mit dem Titel “CutWork-Umrandung”. Hier könnt ihr die Einstellungen anpassen. Wählt im oberen Feld “Ausschneiden” an und falls gewollt, eine Innere- und/oder äußere Stabilisierung. Ich habe wegen des feinen Stoffes beides angewählt.
Die Stabilisierungsnähte könnt ihr in einer Kontrastfarbe in der Software darstellen für einen besseren Überblick. Sticken könnt ihr es später auf dem Stoff in der Farbe der eigentlichen Stickerei. Hinweis: Die äußeren Stabilisierungsnähte sollten innerhalb der später gestickten Umrandung liegen, damit sie auf dem finalen Motiv nicht sichtbar sind.
Schritt 3: Zu dünne Konturen? Kein Problem!
Hat eure Stickerei zu dünne Konturen an der Stelle, die ihr eigentlich schneiden wolltet? Stellt zunächst sicher, dass die Stickerei nicht gruppiert ist und ihr auf einzelne Segmente zugreifen könnt. Wählt dann das zu dünne Segment an und öffnet über die rechte Maustaste das Fenster mit den Objekteigenschaften. Die hier ausgewählte Kurve ist mit einem Satinstich gestickt. Hier könnt ihr ganz einfach die Breite anpassen. Ich habe mich für 1,2 mm entschieden.
Auch die feinen Linien, die beide Konturen miteinander verbinden erschienen mir zu dünn, da diese später nach Auswaschen des Stickvlieses von selbst die Form halten sollten.
Hier wird wieder die jeweilige Linie angewählt und über die Objekteigenschaften angepasst. Da der ursprünglich gewählte “Dreifach-Geradstich” mir zu dünn war, habe ich bei “Art der Kontur” den Satinstich ausgewählt und eine Breite von 0,5 mm gewählt.
Im Anschluss habe ich alle weiteren Formen, die ich gerne ausgeschnitten haben möchte mit der Vorgehensweise aus Schritt 2 zu CutWork-Umrandungen umgewandelt. Diese sind hier durch die Stabilisierungsnähte in pink zu sehen.
Seid ihr zufrieden mit eurem Design? Dann könnt ihr noch die Stabilisierungen gruppieren und die CutWork-Schnitte gruppieren. Nun kann die Datei gespeichert und an die Stickmaschine gesendet werden.
Stickerei mit CutWork sticken
Schritt 1: Vorbereitung des Stickrahmens
Wie ihr euren Stickrahmen bestückt, ist ja immer ein wenig Geschmacksache. Da der Viskose-Satin sehr dünn ist, habe ich diesen mit Fixier-Stickvlies bebügelt um ihm mehr Stabilität zu verleihen. Anschließend habe ich den vorbereiteten Satin mit Hilfe von Sprühkleber auf dem Stickvlies fixiert und im Stickrahmen eingespannt.
Schritt 2: Stabilisierungsnähte sticken
Stickt zunächst die Stabilisierungsnähte. Diese könnt ihr wie vorher bereits erwähnt in der Farbe eurer eigentlichen Stickerei machen. So sind sie später nicht zu sehen.
Schritt 3: CutWork sticken
Montiert den Echoquilt- und CutWorkfuss #44C sowie das BERNINA CutWork Tool in eure Maschine. Lasst dann das Stickprogramm für alle vier Messerpositionen laufen.
Tipp: Wenn ihr die jeweilen Messerpositionen gruppiert (alle Schnittlinien mit Messer 1, alle mit Messer 2, usw.) müsst ihr das Messer nicht so oft verdrehen und ihr kommt schneller durch.
Sind alle Schnitte gemacht, könnt ihr ganz vorsichtig den geschnittenen Stoff entfernen. Achtet darauf, dass ihr keine Fäden zieht. Habt am besten eine Stickschere parat, falls ein Fädchen noch nicht ganz durchgeschnitten ist, so könnt ihr dies noch korrigieren.
Schritt 4: Konturen und restliches Motiv sticken
Bevor es nun weitergeht, klebt ihr auf die Rückseite der Stickerei Solufix auf. Dies ist ein wasserlösliches, selbstklebendes Vlies welches hilft, die ausgeschnittenen Bereiche nun während des Weiteren Vorgangs zu stabilisieren.
Wer mag, kann zusätzlich noch eine zweite Schicht, ich habe wasserlösliche Stickfolie verwendet, auf der Oberseite dagegenkleben, um noch mehr Stabilität zu verleihen. Dies ist aber nicht zwingend notwendig.
Nun kann das restliche Motiv gestickt werden. Für einen besonders magischen Look habe ich hierfür für einige Teile des Motivs Metallic-Garn verwendet. Mit ein paar Kniffen klappt dies ganz wunderbar.
- spezielle Metallic-Nadel zum Sticken verwenden
- Fadenspannung reduzieren
- Nähfadengleiteinheit nutzen
Mit diesen drei Tipps sollte das Metallic-Garn wenig bis keine Probleme mehr verursachen.
Die Stickerei ist nun fertig und ihr könnt euer Projekt zu Ende nähen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Sticken und eine magische Adventszeit.
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