Hinter dem vierten Kalendertürchen des Blog-Adventskalenders habe ich für Euch Kissen mit eingesetzten Streifen in blau-lila Tönen versteckt. Die Zeit bis Weihnachten reicht auf jeden Fall noch aus, eines oder auch zwei Kissen für Euch selbst oder zum Verschenken zu nähen.
Ich möchte Euch zeigen, wie Ihr – auch als Nichtpatchworker/-quilter – solche Kissen nähen könnt. Wir nähen mit Zentimeter und quilten nicht. Selbstverständlich kann auch gequiltet werden oder in Inch zugeschnitten werden; für den Adventskalender wollte ich die Anleitung aber für alle nachvollziehbar zeigen.
Einmal habe ich ein Kissen mit unifarbenen Streifen und einmal ein Kissen, bei dem die Streifen zusammengesetzt sind, genäht. Beide werden nach demselben Prinzip genäht.
Kissen nähen mit eingesetzten Streifen
Material für blaue-lila Streifenkissen
- Kissenstoff
Ihr benötigt pro Kissen 2 x die Größe des Kissens plus ca. 4 cm mehr an jeder Seite. Also für ein Kissen in der Größe 40 x 40 cm benötigt Ihr zweimal 48 x 48 cm Stoff
Ich habe für meine Kissen einen strukturierten Hosenflanell-Stoff gewählt, der etwas kuscheliger als normale gewebte Baumwolle ist. - Gewebter Baumwollstoff in verschiedenen Farben – hier in helllila, dunkellila und blau – Patchworkbaumwolle, Fahnentuch, o.ä.
- einen farblich passenden Reißverschluss- ich verwende gerne nahtverdeckte Reißverschlüsse – in der Länge passend zu Eurer Kissengröße wenn Ihr ein Kissen mit Reißverschluss möchtet. Ebenso ist aber auch ein Hotelverschluss oder sonstiger Verschluss Eurer Wahl möglich.
- Rollschneider & Schneidematte, Schneidelineal (hier in Zentimeter – selbstverständlich geht auch ein Inch-Lineal)
Zuschnitt für die Streifenkissen
Zuschnitt des Kissenstoffes
Zuerst schneidet Ihr die Vorderseite für Euer Kissen zu. Gebt dazu sowohl in der Länge wie in der Breite 8 cm zu. Mein Kisseninlet hat die Maße 40 x 30 cm. Ich schneide aus dem Kissenstoff ein Stück in der Größe 48 x 38 cm zu.
Es bietet sich an, auch gleich die Rückseite zuzuschneiden. Diese sollte in der Länge und Breite je 2 cm Nahtzugabe bekommen. In meinem Fall schneide ich also ein Stück in der Größe 42 x 32 cm zu.
Zuschnitt der zusammengesetzten Streifen
Zuerst zeige ich Euch, wie man das Kissen mit den zusammengesetzten Streifen näht.
Dafür schneidet Ihr aus Euren Baumwollstoffen Streifen mit einer Breite von 5 cm. Mit einer Länge von ca. 20-25 cm bekommt Ihr schon eine ganze Menge Streifen – vielleicht wollt Ihr ja mehr als ein Kissen nähen?
Für mein Kissen mit einer Höhe von 30 cm habe ich 13 Streifen à 5 x 20 cm zugeschnitten.
Wer rechnen mag: abzüglich einer Nahtzugabe von 1 cm: 13 x 3 cm = 39 cm Länge des einzusetzenden Streifens; da die Streifen schräg eingesetzt werden, ist eine Mehrlänge von ca. 6-8 cm gut.
Sortiert die zugeschnittenen unifarbenen Streifen in einem Muster Eurer Wahl, regelmäßig oder unregelmäßig.
Nähen der zusammengesetzten Einsetzstreifen
Anschließend näht Ihr die Streifen mit einer Nahtzugabe von 1 cm zusammen.
Immer schön im Wechsel der Farben! Und achtet darauf, dass Ihr die Streifen immer oben gleich ansetzt.
Dann bügelt Ihr das entstandene Streifenpanel.
Dazu bügelt Ihr die Nahtzugaben auseinander. Ein Versäubern der Nahtzugaben ist bei normalem gewebten Baumwollstoff nicht unbedingt nötig.
Zuschneiden der einzelnen zusammengesetzten Streifen
Nun schneidet Ihr aus dem genähten Streifenpanel einzelne Streifen. Zuerst begradigt Ihr das Panel auf einer Seite.
Danach schneidet Ihr Streifen in einer Breite von 2,5 cm.
Es entstehen so die zusammengesetzten Einsetzstreifen.
Ich habe die Streifen schon mal zur Probe auf dem Kissenstoff ausgelegt. Mir gefiel es, die Streifenrichtung immer wieder zu drehen. Das ist aber ganz Euch überlassen.
Einnähen der Streifen in den Kissenstoff
Nun heißt es mutig sein: Wir zerschneiden den Kissenstoff mit einem schrägen geraden Schnitt.
An eine Kante legt Ihr nun den ersten zugeschnittenen Einsetz-Streifen rechts auf rechts bündig an. Verwendet ein paar Stecknadeln, um den Streifen zu fixieren.
Da ich eine schräge Kante und einen fransenden Kissenstoff habe, nähe ich den Streifen mit einem Overlockstich an den Kissenstoff, um ein Ausfransen der Nahtzugaben zu verhindern, denn der Overlockstich näht und versäubert die Kante gleichzeitig:
- Nähfuss #2A
- Stich Nr. 13 (Stretch-Overlock)
Die Führung des Overlockfusses läuft an der Außenkante entlang.
Hier ist gut zu sehen, dass die Kanten umschlungen sind, so dass der Kissenstoff nicht ausfranst.
Nun bügelt Ihr den Streifen von der Rückseite, so dass die eben genähte Naht Richtung Kissenstoff zeigt.
Anschließend wird an den Streifen der verbleibende Kissenstoff angenäht.
Legt die Kante des Streifens an die schräge Kante des Kissenstoffes und steckt die ihn dort fest. Testet durch Umschlagen, ob die Ober- und Unterkante des Kissens nicht verschoben ist, sondern nach wie vor eine Linie bildet. Bei Bedarf den Streifen entsprechen verschieben und erneut testen. Erst nach diesem Test näht Ihr diese Naht ebenfalls wieder mit dem Overlockstich.
Auf dem folgenden Bild seht Ihr, dass die Ober- und Unterkante “durchlaufen”. Ihr solltet darauf achten, dass diese Linie nicht zu sehr hüpft. Da es sich aber meist nicht ganz vermeiden lässt, haben wir ja das Kissen etwas größer zugeschnitten.
Die Naht wird ebenfalls in Richtung Kissenstoff gebügelt.
Es folgt der nächste schräge Schnitt.
Und auf die eben beschrieben Weise fahrt Ihr fort, bis Euch das Kissen gefällt.
Bei den zusammengesetzten Streifen wirkt es besser, wenn sich die Streifen nicht kreuzen.
Nun schneidet die Kissenvorderseite auf Eure Kissengröße zu – und vergesst die Nahtzugaben von 1 cm ringsum nicht!
Hier habe ich Euch noch ein Bild der gebügelten linken Seite. Durch das”Auf die Seite bügeln” der Nahtzugaben wird es schön flach.
Anschießend könnt Ihr daraus Euer Kissen nähen.
Kissen nähen mit unifarbenen eingesetzten Streifen
Für das Kissen mit den unifarbenen eingesetzten Streifen schneidet Ihr Streifen in einer Breite von 2,5 cm und einer Länge ca. 10 cm mehr als Eure Kissenhöhe zu.
Die Streifen werden in der oben beschriebenen Weise ebenfalls mit dem Overlockfuss eingenäht.
Die Nahtzugaben habe ich hier zusammen in Richtung der Streifen gebügelt.
Bei den einfarbigen Streifen wirken Kreuzungen gut – achtet besonders darauf, dass die Streifen trotz “Unterbrechung” durchlaufen.
Nun wieder auf Kissengröße plus Nahtzugabe zurechtscheiden und zusammen mit der Rückseite zu einem Kissen nähen, je nach Vorliebe mit Reißverschluss oder Hotelverschluss.
Anmerkungen für geübte Patchworker
Wer dieses Streifenmuster in Inch und ohne Overlockstich nähen möchte:
- Zuschnitt der Streifen zum Einsetzen: 1″ bei eine Nahtzugabe von 1/4″.
- Verwendet als Kissenstoff Patchworkbaumwolle
- Erstellt ein Quiltsandwich – dann ist es nicht nötig, die Nähte zu versäubern.
Euch eine gemütliche und frohe Adventszeit mit ein bisschen Nähzeit!
Liebe Grüße
Ines
Gefällt mit sehr gut. Das wird mein nächstes Projekt, nach Weihnachten.
Klasse! Dankeschön für die Inspiration! Lieben Gruß Ulrike
Adventskalender eine super Idee toll beschrieben👍
halli hallo ines,
sehr dekorativ! und sehr gut erklärt – was will ich mehr 🙂
eine schöne adventszeit und
beste grüsse
gudrun
Lieben Dank, dass auch an Anfänger und Nichtstickmaschinenbesitzer gedacht wird. Alle 4 Inspirationen kann man, denke ich dank der ausführlichen Anleitungen, auch mit einer einfachen -wie meiner Bernina B 330- Maschine ausführen. Ergänzt mit ein klein wenig Nähmalen und sticken von Hand müsste dies gelingen. Es macht mir jedes Jahr Freude mit euch die Adventszeit zu verbringen, da muss das Plätzchenbacken manchmal warten.;-)
Danke! Superschöne Optik und ausführlich erklärt!Gruß Mariel
Danke! Das freut mich – und vielleicht macht es ja Lust zum Nachnähen!
Liebe Grüße
Ines
Mega schön 😍
Danke!!
Liebe Grüße
Ines