Rope Bowls sind ein beliebtes Nähprojekt, welches hervorragend auch für Nähanfänger geeignet ist! Meine weihnachtlichen Körbe haben besonders süße Details. Ich zeige Euch in diesem Beitrag, wie Sie gefertigt werden. Insgesamt habe ich drei verschiedene Modelle genäht.
Materialbedarf
Ein Rundum-Sorglos-Nähpaket mit allen Zutaten finde Ihr übrigens HIER in meinem Online-Shop.
Für eine Rope Bowl benötigt Ihr:
- Kordeln in gewünschter Dicke und Länge – ein Durchmesser von 5-8 mm liefert sehr gute Ergebnisse | Für einen Korb mit ca. 20 cm Durchmesser und 5 cm Höhe sind ca. 10 Meter Kordel/Durchmesser 6 mm ausreichend.
- Mit Baumwollkordeln werden die schönsten Ergebnisse erzielt, synthetische Kordeln können aber ebenfalls verwendet werden.
- Nähfaden – Ton in Ton oder in Kontrastfarbe. Es können sowohl Baumwollgarn als auch Universalgarn aus Polyester verwendet werden.
- Lederreste
- Schaumstoffvlies und Baumwollstoffe nach Bedarf
- Textilkleber
- Rest Baumwollstoff, ggf. mit Motiv
Das richtige Werkzeug
Ihr benötigt außerdem:
- Offener Stickfuss # 20
- um kleinere Öffnungen mit guter Sicht abzusteppen eignet sich gut der wendige Applikationsfuss # 23
- für die aufgesteppten Labels bzw. Kanten großer Rundungen ist der Schmalkantfuss # 10 bestens geeignet
- Eine stabile Nadel passend zum Seil, z. B. Universal 90
- Feine Stickschere
- Trickmarker
Maschinen-/Sticheinstellungen
Labels & Aufnäher
Diese werden knappkantig mit einem Geradstich aufgenäht. Die Stichlänge kann nach Bedarf verlängert werden (ca. 3 mm)
Seile
Die Seile werden mit einem Zick-Zack-Stich zusammengenäht. Die Stichbreite und Länge kann nach Geschmack und verwendetem Seil angepasst werden. Ich empfehle für den Start für ein Seil mit 6 mm Durchmesser eine Stichbreite von 6 mm (bzw. 5,5 für Maschinen bei denen dies die maximale Stichbreite ist) und einer Länge von 2,5 mm.
Wichtig zu wissen
In der Anleitung werden Teile immer wieder mit Textilkleber fixiert. Dies vereinfacht die Verarbeitung. Bitte lasst den Kleber stets ausreichend vor der weiteren Verarbeitung mit der Maschine durchtrocknen, um Beschädigungen der Maschine zu vermeiden!
Vorbereitung Lederintarsie
Mit einem Zirkel, Tasse, Glas, o. ä. fertige ich eine Schablone für den Kreis in gewünschter Größe an. Übertragt diese Vorlage mit Trickmarker auf die Rückseite vom Leder. Schneidet das Teil mit einer scharfen Stickschere ordentlich aus. Eventuelle Fransen bzw. Flusen an den Kanten vom Leder mit einer scharfen Schere entfernen.
Die inneren Kanten auf der linken Lederseite mit ganz wenig Textilkleber einstreichen und damit den Stoff im Ausschnitt fixieren. So kann bei der weiteren Verarbeitung nichts verrutschen. Der Stoff muss kleiner geschnitten sein als der Lederzuschnitt.
Den inneren Ausschnitt aus Style-Vil (ggf. etwas kleiner aus den Ausschnitt vom Leder) schneiden.
Mit ganz wenig Textilkleber auf dem Stoff (linke Seite) fixeren, sodass dieser sich auf keinen Fall durch den Stoff drückt.
Rope Bowl nähen
Legt die Kordel zu einer Schnecke mit einem Durchmesser von ca. 3,5 bis 4 cm. Fixiert diese mit Stecknadeln.
Stellt zunächst einen engeren Zick-Zack-Stich ein, z. B. ca. 5 mm breit und 1 mm lang. Fixiert die genähte Schnecke, indem Ihr diese sternförmig abnäht. Faden Abschneiden.
Dann den Zick-Zack-Stich etwas länger und breiter einstellen, z. B. 6 mm breit und 2,5 mm lang. Diese Einstellung kann je nach Kordel und Geschmack angepasst werden. Bei Maschinen mit einer maximalen Stichbreite von 5,5 mm ist diese auch ausreichend.
Näht nun in Kreisen, bis der Boden mindestens. 1 bis 2 cm größer ist als der Lederaufnäher. Fadenende vernähen und abschneiden.
Lederintarsie aufnähen
Lederintarsie mit Textilkleber mittig auf dem Korbboden fixeren und nach dem Trocknen des Klebers mit einem etwas längeren Geradstich knappkantig aufsteppen, erst innen, dann außen. Außen klappt dies ganz hervorragend mit dem Schmalkantfuß #10.Bei sehr kleinen Öffnungen in der inneren Rundung kann auch der Applikationsfuß #23 gute Dienste leisten.
Den Oberfaden bitte farblich zum Leder anpassen. Der Unterfaden bleibt in Seilfarbe.
Alternativ könnt Ihr das Lederteil auch mit dem offenen Stickfuß #20 festnähen.
Auf diesem Foto kann man gut erkennen, wie schön dreidimensional das Motiv später zur Geltung kommt.
Rope Bowl Fortsetzung
Ist das Lederteil festgenäht, wird das Seil wie eingangs beschrieben weiterhin zusammengenäht. Wichtig: Fadenfarbe vorher wieder Wechseln.
Näht bis der gewünschte Durchmesser des Bodens erreicht ist, bei meinem Modell sind dies ca. 20 cm. Klappt jetzt den Boden nach oben und näht weiter bis die gewünschte Höhe des Korbes erreicht wird.
Je mehr das rechte Seil beim Nähen gespannt wird, desto steiler wird die Kante des Korbes. Spannt mit Gefühl, nicht zu viel, sodass sich der Korb nicht ungewollt nach innen wölbt.
Um einen gleichmäßigen Stich gewährleisten zu können, muss ggf. das Bodenteil ein bisschen in die Maschine „geschoben“ werden, während das rechte Seil gespannt wird.
Abschluss Variante 1: Doppelte Henkel nähen
Mit dem rechten Henkel beginnen, um einen schönen Abschluss hinter dem linken Henkel zu erhalten. Stoppt vor dem rechten Henkel an entsprechender Position. Jetzt den Henkel formen und die Maße notieren. Bei mir sind es 10 cm Henkel über 8 cm Rand gesteckt.
Nun die restliche Strecke ohne Henkel ausmessen, d. h. den Korbumfang ohne den bereits gesteckten Henkel. Von diesem Maß die Strecke vom Henkel (hier 8cm) abziehen. Den Rest durch zwei teilen. Diese Strecke wird nun genäht, bis der nächste Henkel beginnt.
Dann wie beschreiben fortfahren und nach dem zweiten Henkel mit dem Korb Enden, überschüssige Kordel abschneiden.
Hier seht Ihr ein Detailbild von einem Korb mit zwei Henkeln.
Abschluss Variante 2: Schlaufe nähen
Ein entsprechend langes Kordelstück an gewünschter Stelle überstehen lassen. Hier sind es 13 cm. Dieses wie abgebildet so eng wie möglich in die entstandene „Mulde“ legen.
Zunächst die offene Kante vom Seil an den Korb nähen. Dabei über das lose Ende mehrfach drüber nähen. So werden auch eventuelle Fransen fixiert.
Danach die Schlaufe ein bisschen „zuklappen“ und ebenso die beiden Kanten mit einigen Stichen fixieren. Wie viel darf hier die gewünschte Optik entscheiden.
Labels festnähen
Selbst wenn die Labels gut fixiert und gesteckt werden, ist es nicht einfach, an beiden Seiten exakt die Kante mit einer perfekten Naht zu treffen.
Daher ist es ratsam, eine Seite länger als die andere zu fixieren – ob innen oder außen kann individuell entschieden werden. Falls die Garnfarben sehr kontrastreich sind, sollte außen begonnen werden um zu verhindern, dass später im Inneren der Oberfaden durchschimmert.
Geht wie folgt vor: Label an einer Seite (bevorzugt außen beginnen) mit Textilkleber fixieren. An dieser Seite ist das Label kürzer als an der anderen. Nach dem Trocknen festnähen. Das Ende vom Seil befindet sich etwa in der Mitte des Labels. Dann mit Stecknadeln die Position auf der anderen Seite bestimmen und das Band gespannt festkleben. Ebenfalls festnähen.
Hier könnt Ihr noch einige Varianten sehen:
Die fertigen Körbe könnt Ihr auch prima mit Acrylfarbe anmalen.
Ich wünsche Euch wie immer ganz viel Spaß und Freude beim Nacharbeiten!
Liebe Grüße
Eure Claudia von Il Coccolino
Es gibt auf dem Block mehrere Beiträge zu diesen Schalen und ich wollte es schon immer mal ausprobieren. Jetzt nach Claudias Beitrag habe ich es endlich gemacht, auch mit der Applikation auf den Boden. Ich fand den offenen Stickfuß am besten geeignet und wenn man den Dreh raus hat, geht es super. Vielen Dank für die Inspiration.
Es freut mich sehr, dass Dir die Anleitung gefallen hat und Du Spaß beim Nähen hattest!
Liebe Grüße
Claudia
Eine schöne Idee mit den Motiven im Boden 🙂 wobei es dann fast zu schade ist, die Schalen zu befüllen und das Motiv damit zu bedecken 😉
wie schade, dass es keine deutschen Wörter mehr gibt