Mit nur 18 Jahren revolutioniert Valeria die Kosmetikbranche. Als Gründerin von Betula Natura hat sie sich der Naturkosmetik verschrieben und entwickelt Zero-Waste-Produkte, die sowohl umweltfreundlich als auch hochwirksam sind. Inspiriert von der einzigartigen Schönheit und den heilenden Eigenschaften der Birke, entstand ihre Vision 2018 bei einem Innovationswettbewerb. Seitdem hat sie nicht nur eine erfolgreiche Marke aufgebaut, sondern auch die Jury von „Höhle der Löwen“ mit ihrer Idee begeistert.
Begeistert waren auch wir als Fernsehzuschauer – wegen der coolen Idee und weil im Studio eine BERNINA zu sehen war. Im Interview erzählt Valeria, wie sie ihren Alltag zwischen Schule und Unternehmertum meistert, welche Rolle die Birke für ihre Produkte spielt und was das mit BERNINA zu tun hat.
Interview mit Valeria von Betula Natura
Liebe Valeria, erzähl mal, wer bist du und was machst du?
Ich heisse Valeria, bin 18 Jahre alt und die Junior-Gründerin von Betula Natura. Inspiriert von der faszinierenden Schönheit und den heilenden Eigenschaften der Birke entwickle ich Zero-Waste-Kosmetikprodukte, die nicht nur nachhaltig, sondern auch wirksam und umweltfreundlich sind.
Welche Geschichte steckt hinter dem Namen Betula Natura?
Betula ist das lateinische Wort für Birke und steht für unsere Leitpflanze, während Natura unsere Philosophie verkörpert, die die natürliche Schönheit und die heilenden Eigenschaften der Natur in den Fokus rückt, und dass, was uns am Herzen liegt, die Natur.
Wie würdest du dein Angebot zusammenfassen?
Die Naturkosmetikprodukte von Betula Natura bieten ganzheitliche und natürliche Pflege für Mund und Haut, indem sie die heilende Kraft der Birke mit ihren wirksamen Inhaltsstoffen auf stilvolle Weise und moderner Funktionalität vereinen. Unsere Mission ist es, Naturkosmetik in ihrer reinsten Form zu bieten. Die Birke steht für Frische, Reinheit, Klarheit, Entschleunigung und Schönheit – Werte, die auch in der Pflanzenkosmetik von Betula Natura lebendig werden.
Ihr seid ein junges Startup-Unternehmen. Wie kam es zur Gründung und wie hat sich das Geschäft seit der Gründung entwickelt?
Die Idee entstand 2018 im Rahmen eines Innovations-Wettbewerbs. Da ich keinen natürlichen Ersatz für die Plastikverpackungen von Zahnbürsten finden konnte, beschloss ich, eine nachhaltige Lösung zu entwickeln. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich mir nicht vorstellen können, dass sich aus einer Produktidee ein Unternehmen entwickeln würde. Seitdem sind viele weitere Produkte und Produktserien entstanden, die das Konzept der Nachhaltigkeit und die Heilkräfte der Birke in den Mittelpunkt stellen.
Wie wir hören, bist du für den Green Product Award nominiert. Herzlichen Glückwunsch! Was hat es damit auf sich?
Ja, ich habe es mit meiner Zahnbürstenhülle bis ins Finale geschafft. Es handelt sich beim Green Product Award um einen internationalen Wettbewerb, bei dem die nachhaltigsten Produkte und Dienstleistungen gekürt werden. Neben der Bewertung durch eine Expertenjury spielt die Publikumsbewertung eine wichtige Rolle. Vielleicht mögen mich die Leserinnen des BERNINA Blogs ja unterstützen? Ich würde mich darüber riesig freuen! Der Weg zum Sieg führt über das Voting, und jede Unterstützung bringt mein Projekt einen Schritt näher zum Erfolg. Den Link zum Voting gibt es hier: Jetzt abstimmen!
Wie bist du auf den Rohstoff gekommen?
Ich wusste bereits, dass Birkenzucker – Xylit – die Mundhygiene positiv beeinflusst und begann, mich noch intensiver mit den Eigenschaften der Birke zu beschäftigen. Dabei war ich überrascht, was die Birke, insbesondere ihre Rinde, alles bewirken kann. Sie ist wasserabweisend und atmungsaktiv und antibakteriell, dank des hohen Anteils an Betulin. Das ist die weisse Schicht, die die Birke unverwechselbar macht. Die Rinde bietet natürlichen Schutz gegen Schimmelpilze, ist langlebig und pflegeleicht. Seit Jahrhunderten nutzen Heilkundige Extrakte aus Birkenrinde in der Naturmedizin, auch zur Behandlung von Hautkrankheiten. Diese beeindruckenden Eigenschaften haben mich inspiriert und bereichern nun meine Produkte.
Wird es zukünftig neue Produkte geben?
Wir freuen uns, unsere Produktserie in diesem Jahr zu erweitern. Schon bald wird unsere Mundpflegelinie um ein wohltuendes Mundziehöl ergänzt, das für frischen Atem und ein angenehmes Mundgefühl sorgt. Zudem bringen wir eine neue Gesichtspflegeserie heraus, die hochwertige Bio-Peelings und ein erfrischendes Gesichtswasser aus Birke enthält. Und es sind noch weitere Produkte in Planung, bei denen die besondere Kraft und Schönheit der Birke zur Entfaltung kommen.
Wir nehmen an, dass du Betula Natura nicht im Alleingang führst. Wer steht alles hinter dem Unternehmen, wie sind die Aufgaben verteilt?
Ich bekomme viel Unterstützung von meiner Mutter. Sie übernimmt alles, bei dem ich mir nicht zu 100 % sicher bin, dass ich es alleine bewältigen kann. Ausserdem habe ich ein Team von Spezialisten aus verschiedenen Bereichen hinter mir, die mir bei Bedarf bei wichtigen Schritten zur Seite stehen, sei es Produktentwicklung oder Fragen zur Vermarktung. Auch erhalte ich wertvolle Hilfe von Mentoren und anderen Familienmitgliedern.
Du hast den Schritt gewagt und dein Produkt in der Sendung „Höhle der Löwen“ präsentiert. Was hat dich dazu gebracht, diesen Schritt zu gehen?
Ich kenne die Sendung seit meiner Kindheit und fand die Ideen, die in DHDL vorgestellt werden, sowie die Rückmeldungen der Löwen und Löwinnen immer sehr interessant. Es war für mich kaum vorstellbar, dass ich eines Tages selbst dort stehen würde. Besonders wichtig war es, die Rückmeldungen und das Feedback der Löwen zu meinem Produkt zu hören – idealerweise mit dem Ergebnis eines Deals, den ich mit nach Hause nehmen könnte.
Dir ist es gelungen einen Löwen von deiner Geschäftsidee zu überzeugen. Herzlichen Glückwunsch zum Deal! Wie hat dich diese Unterstützung weitergebracht?
Ich freue mich riesig über die Erfahrungen, die ich mit Ralf Dümmel und seinem Team machen durfte. Obwohl der Deal im Nachhinein nicht zustande gekommen ist und wir uns entschieden haben, vorerst unseren eigenen Manufakturbetrieb weiterzuführen und keine Vertriebswege von Ralf Dümmel einzuschlagen, habe ich unglaublich viel von Ralf und seinem Team gelernt und grossartige Unterstützung erhalten. Es ist eine wertvolle Erfahrung für mich, und ich bin froh, dass ich weiterhin einen guten Kontakt zu Ralf und seinem Team pflegen kann.
In der Sendung sind wir auf eine BERNINA aufmerksam geworden. Das hat uns sehr gefreut! Magst du deine Maschine? 🙂
Oh ja! BERNINA kenne ich bereits seit der Primarschule und habe sogar ein Nähführerschein in der Schule abgelegt. Schon damals habe ich mich für die benutzerfreundliche und einfache Bedienung der Nähmaschine fasziniert. Da meine Mutter viele Jahre in der Textilherstellung selbstständig war, durfte ich an die ein oder andere Maschine selber ran. Die Perfektion der BERNINA Nähmaschine ist schon sehr beeindruckend.
Welche Rolle spielt die Nähmaschine bei Betula Natura?
Die Nähmaschine spielt eine wichtige Rolle in unserem Unternehmen. Man könnte sagen, sie ist unser loyalster Mitarbeiter. Ohne sie wäre die Idee des Vernähens nie entstanden, auch das Ausprobieren und Experimentieren wäre nicht möglich gewesen. Das stichgenaue Nähen ist der wichtigste Punkt beim Verarbeiten von Birkenrinde und die BERNINA hat uns nie im Stich gelassen.
Wann bist du das erste Mal an der Nähmaschine gesessen und was nähst du am liebsten?
Ich habe das erste Mal an einer Nähmaschine gesessen, als ich in der Primarschule war und dort einen Nähführerschein gemacht habe! Diese ersten Erfahrungen haben meine Begeisterung für das Nähen geweckt. Durch die Selbstständigkeit meiner Mutter in der Textilherstellung hatte ich die Gelegenheit, verschiedene Maschinen auszuprobieren und meine Fähigkeiten zu entwickeln. Am liebsten nähe ich Projekte, die sowohl kreativ als auch nützlich sind, denn ich finde es spannend, etwas mit meinen eigenen Händen zu gestalten. Als Kind habe ich auch gerne Puppensachen selber genäht.
Wie bist du zum Nähen gekommen? Von wem hast du das Näh-Handwerk gelernt?
Da meine Mutter durch ihre Selbstständigkeit ein eigenes Atelier hatte, verbrachte ich viel Zeit dort als Kind. Ich durfte mit den übrig gebliebenen Stoffresten machen, was ich wollte. So konnte ich das Nähen ausprobieren und eigene kleine Projekte umsetzen, was mir viel Freude bereitet hat.
Was ist das Aufwändigste oder Verrückteste, was du je aus Textilien gemacht hast?
Eine Zahnbürstenhülle aus Birkenrinde 😊
Was ist das Schönste am Selbermachen?
Das Schönste am Selbermachen ist, dass die Ergebnisse einzigartig sind und man etwas in den Händen hält, das man selbst geschaffen hat. Es gibt einem ein tolles Gefühl, seine eigenen Ideen umzusetzen und etwas zu kreieren, worüber man sich wirklich freuen kann.
Wie sieht dein persönliches Nähreich aus?
Meistens chaotisch, da ich ziemlich kreativ bin …
An welchem Nähprojekt arbeitest du momentan? Dürfen wir was davon sehen?
Wir arbeiten an Mustern für Goodie Bags.
Deine drei wichtigsten Tipps für alle, die ins Nähen einsteigen wollen?
Einfach anfangen und ausprobieren und mit jedem kleinen Projekt Schritt für Schritt besser werden.
Gibt es ein Material, mit dem du am liebsten nähst? Wenn ja, welches?
Am liebsten experimentiere ich mit Naturstoffen.
Du bist erst 18 Jahre alt. Wow! Wie bringst du das Unternehmertum mit der schulischen Ausbildung zusammen?
Ich habe das grosse Glück, dass meine Schule mich so gut unterstützt. Dadurch kann ich mich in Ruhe um alles kümmern. Ich konzentriere mich auf mein Unternehmen, sobald ich meine schulischen Verpflichtungen erledigt habe. In intensiven Phasen jedoch nehme ich mir sehr gerne Zeit fürs Unternehmen und hole das Schulische später nach. So bin ich effektiver, da ich mich auf eine Sache fokussiere. So finde ich eine gute Balance zwischen beiden Bereichen.
Wie sieht ein typischer Wochentag bei dir aus?
Tagsüber beschäftige ich mich meistens mit der Schule, die zurzeit zu meiner obersten Priorität gehört. Wenn nichts Wichtiges ansteht, mache ich gerne Sport, um den Kopf freizubekommen und um Zeit mit meinen Freunden verbringen zu können. Gegen Abend arbeite ich im Unternehmen und erledige das Tagesgeschäft und am Wochenende vertiefe ich mich gerne in die Produktentwicklung. Durch die verschiedenen Aufgaben habe ich einen guten Ausgleich zwischen Schule, Sport und meiner Arbeit.
Was für Sport treibst du?
Eiskunstlauf ist mein Lieblingshobby. Der Verein, in dem ich seit Jahren bin, ist für mich wie eine zweite Familie geworden. Es ist nicht nur der Sport selbst, der mir Freude bereitet, sondern auch die Gemeinschaft und die Freundschaften, die ich dort geschlossen habe.
Wohin soll deine persönliche kreative Reise noch gehen?
Meistens entstehen Ideen bei mir spontan. Aber da ich gerne Neues ausprobiere, werden sicher noch weitere interessante Kreationen entstehen. Ich denke, ich werde Naturmaterialien weiterhin mit moderner Funktionalität vereinen wollen.
Fun facts
Dein Lieblingsort?
Ich schätze die schönen Plätze rund um den Bodensee
Wofür gibst du unnötig Geld aus?
Für Bücher, die es auch als Onlineversion gäbe
Lieblingsstoff jetzt gerade? All-time favorite?
Birkenrinde! Weil man daraus viele nützliche Sachen machen kann.
Soundtrack zum Nähen?
Mit „white girl music“ kommt man immer gut und motiviert voran
Was liest du gerade?
„You will be the Death of me“ von Karen M. McManus
Lieblings-Podcast?
Je nach Thema, Lust und Laune
Ordnung oder organisiertes Chaos?
Definitiv organisiertes Chaos
Wenn Du unendlich viel Zeit hättest, was würdest du anpacken?
Hätte ich unendlich viel Zeit, würde ich ein neues Hobby ausprobieren wollen.
Näh-Motto?
Alles ausprobieren, was mir in den Sinn kommt
Was darf in deinem Kühlschrank niemals fehlen?
Dinge, die man für einen leckeren Salat braucht
Wenn mir einmal nichts mehr einfällt, dann …
… nehm ich mir ein Bad 😉
Gibt es etwas, wovon du schon lange träumst, dich aber noch nicht getraut hast, es zu tun?
Steht zur Zeit nicht auf meiner Bucketlist
Mit welchen drei Personen würdest du gerne einen Tag verbringen?
Spencer Reid (wäre er keine fiktive Person), Dr. Judith Orloff und Kaya Yanar
Wem hast du zuletzt ein Kompliment gemacht?
Einem sehr netten Mädchen, mit der ich zusammen unserem gemeinsamen Hobby, dem Eiskunstlauf, nachgehe.
Welches war das schönste Kompliment, das du erhalten hast?
Dass mein Mut bewundert wurde, hat mich weiter inspiriert.
Schönstes Näherlebnis bisher?
Als wir die finale, elegante Form für unsere Birken-Zahnbürstenhülle gefunden und genäht haben
Was kannst du besonders gut?
Ideen in die Tat umsetzen und weiterverfolgen
Was ist dir völlig egal?
Trends in sozialen Medien. Diese interessieren mich nicht besonders. Ich finde es eher wichtiger, authentisch zu bleiben und sich auf Dinge zu konzentrieren, die wirklich Freude bereiten.
Wo willst du unbedingt noch hin?
Hauptsache schön warm und naturnah 🙂
Dein Shopping-Geheimtipp für Nähfans (offline)
Stoffreste. So entstehen die meisten kreativen Ideen.
Grösste Nähsünde, die man begehen kann?
Das nicht auszuprobieren, was einem vorschwebt
Häufigstes Schimpfwort beim Nähen?
Kein Schimpfwort, aber Luft scharf und schnell einziehen
Mehr erfahren über Valeria
Weitere Informationen über Valeria von Betula Natura findet ihr auf ihren Social-Media-Kanälen.
Instagram: instagram.com/betula_natura
Facebook: facebook.com/mybetula
Liebe Valeria, schon bei Deinem Auftritt in “die Höhle der Löwen” war ich begeistert von Dir und Deinen Visionen. Und vor allem, wie Du sie umsetzt und aus einer Vision und Idee eine Wirklichkeit wachsen lässt. Ein Produkt so zu entwickeln, dass es nicht nur markttauglich, sondern auch so hochwertig ist, mit all seinen Facetten, dass es für einen Award nominiert wird. Das ist nicht selbstverständlich. Und neben all der Begeisterung ist da auch das Gefühl der Hoffnung in mir, wenn ich junge Menschen wie Dich sehe. Eine Hoffnung die mir zeigt, dass wieder jemand da ist, der sich Gedanken macht, wie mit einem kleinen Schritt Klima und Umwelt geschont werden können. Mach weiter so, ich drück Dir fest die Daumen.Liebe Grüße, Jutta
Liebe Valeria, ich bin wirklich beeindruckt von dem was und wie Du es machst – Respekt! Und es freut mich sehr, dass du zu den Menschen gehörst,die ihre Ideen und Ziele so leidenschaftlich und voller Herzblut verfolgen, umsetzen und leben! Menschen wie Du geben (nicht nur) mir Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft. Bitte behalte diesen Teil deiner Persönlichkeit,egal was das Leben für dich bereit hält. Alle guten Wünsche für Dich und mögen viele deiner Träume in Erfüllung gehen!
Wer ,bitte schön ,braucht denn so eine Zahnbürstenhülle ? Eine reine Keimschleuder .Grüsse von Karin
Liebe Karin, vielen Dank für Deinen Kommentar. Aus unserer Sicht gibt es durchaus Fälle, in denen so eine Hülle Sinn macht, etwa auf Reisen, wenn sie die Bürste im Necessaire vor Verunreinigung schützt. Wie im Interview erläutert, ist Birkenrinde ein natürlicher, nachwachsender Rohstoff der langlebig ist und antibakteriell wirkt. Das heisst nun wiederum nicht, dass Du so eine Hülle “brauchst”. Dieses Blog-Interview stellt eine Frau vor, die eine nachhaltige Produkte-Idee mit Leidenschaft und mit Hilfe einer BERNINA umsetzt, nicht mehr und nicht weniger. Wer keine Zahnbürstenhülle aus Birkenrinde will, kann sich trotzdem darüber freuen, dass es junge Menschen mit Visionen, Mut und Ausdauer gibt. Bei BERNINA haben wir uns jedenfalls riesig über die Story von Valeria gefreut und finden, dass sie perfekt zum Jahresanfang passt: Auf ein neues Jahr, das von positiven Geschichten geprägt wird!
Lieber Gruss
Matthias
Dinge, die die Welt nicht braucht aus nachhaltigen Rohstoffen sind dennoch nicht sinnvoll, da sie die Umwelt nicht schonen. Auch Bäume müssen lange wachsen und haben sehr viel sinnvollere Bestimmungen.
Jeder Kulturbeutel hat wohl mehr als ein Fach. Ich stecke meine Zahnbürste einfach in ein kleines Fach im Kulturbeutel, Sache erledigt.
Wenn man schon nichts mehr anderes als nachhaltig hört, sollte man vielleicht mal drüber nachdenken das weniger Konsum angebracht ist.
Mit Dinge die Welt nicht brauchen meinen Sie was? Sich selber oder Ihren dummdreisten Kommentar? Vielleicht sollten Sie Ihren Kommentar dahin stecken wo ich normalerweise meine Klobürste hinstecke. Was haben Sie denn vorzuweisen als Sie 18 Jahre alt waren? Ein eigenes Unternehmen? Eine Nominierung um “Green Product Award” (muß ich das für Sie übersetzen?) Weniger Konsum da geb ich Ihnen Recht. Leider kann man hier keine dummen Kommentare blockieren.
Liebe Valeria machen Sie weiter so. Manchmal vergisst man, wie weit man schon gekommen ist und wie viel man bereits erreicht hat. Ihr Einsatz und Ihre Einstellung machen einen Unterschied – für Sie selbst und für andere. Es ist nicht immer leicht – vor allem wenn man so dumme Kommentare liest – dran zu bleiben, aber Ihr Weg ist authentisch und wertvoll.
Liebe Emma, lieber Karl
Vielen Dank für Eure Kommentare.
Tatsächlich ist es nicht an uns zu bestimmen, was “die Welt” braucht oder eben nicht braucht, wenn es um Kosmetikartikel geht, da bin ich ganz bei Karl. Es soll jeder und jede für sich selber entscheiden, welche Produkte er oder sie in seinen Kulturbeutel packt.
Was die Welt braucht, sind junge Menschen, die mit Mut, Leidenschaft und Engagement ihre Ziele verfolgen. Valeria ist so ein Mensch. Wie aus dem Interview hervorgeht, hat sie eine Naturkosmetiklinie entwickelt. Diese enthält mehr als die Zahnbürstenhülle, an der sich die Diskussion hier entzündet. Valeria wird die Kosmetiklinie sogar bald erweitern.
Liebe Emma, bitte stelle Dir den Blog als öffentliche und kostenlose Veranstaltung vor, als eine Aula. Du bist willkommener Gast. Auf der Bühne steht eine 18-Jährige, erzählt ihre Geschichte und stellt ihre Vision vor. Stehst Du danach auf und rufst: Das braucht die Welt nicht, mein Kulturbeutel hat mehr als ein Fach?
Selbstverständlich ist Kritik im Blog willkommen und dürfen hier Diskussionen stattfinden. Als Moderator des Blogs muss ich aber auf unsere Nutzungsbedingungen hinweisen: Kommentarwechsel im Blog sollen geprägt sein durch Respekt und Höflichkeit. Dies ist auch ein Hinweis an Dich, lieber Karl: So sehr ich Deinen Unmut verstehe, bitte verzichte im Blog auf persönliche Anfeindungen.
Es gibt etwas Weiteres, das die Welt ganz bestimmt braucht: mehr Freundlichkeit. Lasst uns dies im Blog bitte beherzigen. Ein Interview mit einer sympathischen jungen Frau soll kein Anlass sein, das Jahr mit Streit zu beginnen.
Lieber Gruss
Matthias
Lieber Emma,
danke für deinen Beitrag – deine Argumentation bringt viele spannende Gedanken mit sich. Lass uns diese der Reihe nach betrachten.
Es stimmt, dass auch Bäume wachsen müssen, und ich schätze deine Sorge um die Umwelt. Allerdings möchte ich dich beruhigen: Die Zahnbürstenhülle aus Birkenrinde wird nicht aus frisch gefällten Bäumen hergestellt. Die verwendete Rinde ist ein Nebenprodukt der nachhaltigen Forstwirtschaft und stammt von Bäumen, die ohnehin geerntet werden – etwa für die Holzindustrie. Die Rinde wird dabei nicht verschwendet, sondern sinnvoll weiterverwendet. Eine echte Win-win-Situation für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Im Übrigen wächst Birkenrinde stetig nach, und die Birke ist bekannt dafür, eine der am schnellsten wachsenden Baumarten Europas zu sein. Keine Sorge, die Wälder werden nicht aussterben, weil Valeria ein paar Zahnbürstenhüllen herstellt.
Deine geniale Idee, die Zahnbürste einfach in ein Fach des Kulturbeutels zu stecken, ist natürlich absolut legitim – wenn man nichts gegen Keime hat. Denn im feuchtwarmen Klima eines Kulturbeutels fühlen sich Bakterien besonders wohl. Gerade dann, wenn sich darin andere Hygieneartikel oder Reste von Duschgel und Zahnpasta sammeln. Die Birkenrindenhülle hingegen ist nicht nur hygienischer, sondern trägt durch ihre atmungsaktive und antibakterielle Wirkung aktiv zur Keimreduktion bei. Aber hey, wer braucht schon Hygiene, wenn man auch einfach auf Risiko spielen kann?
Was den Aspekt „weniger Konsum“ angeht, da stimme ich dir aus tiefstem Herzen zu. Es ist absolut sinnvoll, den Konsum von überflüssigen Plastikprodukten und Wegwerfartikeln zu reduzieren – genau deshalb wurde diese Zahnbürstenhülle entwickelt. Sie ist langlebig, wiederverwendbar und eine klare Alternative zu kurzlebigen Plastikverpackungen. Nachhaltigkeit bedeutet übrigens nicht „gar nichts mehr konsumieren“, sondern bewusster und ressourcenschonender zu konsumieren. Es geht also nicht um Verzicht, sondern um intelligente Lösungen.
Ich verstehe, dass Nachhaltigkeit ein Reizthema sein kann, gerade wenn es – wie du sagst – „nichts anderes mehr zu hören gibt“. Aber vielleicht ist das ein Hinweis darauf, dass wir uns mit den drängenden Problemen unserer Zeit beschäftigen sollten. Die Plastikkrise, die Zerstörung von Ökosystemen und der Klimawandel machen schließlich nicht Halt, nur weil wir genug davon haben, darüber zu hören.
Kurz gesagt: Wenn du keine Zahnbürstenhülle brauchst, zwingt dich niemand, eine zu kaufen. Aber die Welt ist groß, und es gibt Menschen, die sich über sinnvolle, durchdachte Produkte freuen, die Umweltbewusstsein mit Funktionalität vereinen. Vielleicht könnten wir also akzeptieren, dass Fortschritt nicht immer für jede*n unmittelbar sichtbar ist – und dennoch wichtig.
Mit nachhaltigen Grüßen und einem Augenzwinkern,
Micha
Liebe Karin,
Deine Bedenken, dass es sich dabei um eine „Keimschleuder“ handeln könnte, möchte ich gerne differenziert betrachten und mit wissenschaftlichen Fakten entkräften.
Die Zahnbürstenhülle von Betula Natura wird aus Birkenrinde gefertigt, einem Material, das seit Jahrhunderten in der Naturmedizin bekannt und geschätzt wird. Die Birkenrinde enthält den Wirkstoff Betulin, der nachweislich antibakterielle, antifungale und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Diese einzigartigen Eigenschaften machen Birkenrinde zu einem Material, das Keimwachstum nicht nur hemmt, sondern aktiv bekämpfen kann. Im Gegensatz zu herkömmlichen Plastikverpackungen, die durch ihre dichte Bauweise häufig Feuchtigkeit einschließen und somit das Wachstum von Keimen fördern, ist Birkenrinde atmungsaktiv und feuchtigkeitsabweisend. Sie schützt also auf natürliche Weise vor der Bildung eines mikrobiellen Nährbodens.
Der Vorwurf, dass niemand ein solches Produkt benötigt, ist ebenso schnell widerlegt, wenn man die ökologischen und funktionalen Vorteile betrachtet. Die Plastikverschmutzung ist eines der drängendsten Umweltprobleme unserer Zeit: Bis heute landen jährlich etwa 11 Millionen Tonnen Plastik in den Weltmeeren, und herkömmliche Kunststoffverpackungen sind eine erhebliche Ursache dafür. Valerias Innovation bietet eine Alternative, die sowohl umweltfreundlich als auch funktional ist – und damit genau die Art von Produkt, die wir dringend benötigen, wenn wir die Nachhaltigkeitsziele unserer Gesellschaft ernst nehmen.
Besonders interessant ist, dass Valerias Zahnbürstenhülle auch eine Antwort auf die wachsende Nachfrage nach Zero-Waste-Produkten ist. Sie richtet sich an Menschen, die Wert auf nachhaltige Lösungen legen, ihre Umweltbelastung reduzieren und dennoch ästhetisch ansprechende und funktionale Produkte nutzen möchten. Darüber hinaus ist die Birkenrinde durch ihre natürliche Haltbarkeit und Pflegeleichtigkeit ideal für den Alltag – und somit alles andere als eine „Keimschleuder“.
Abschließend sei gesagt, dass nicht jede Innovation sofort die Zustimmung aller findet. Fortschritt erfordert Offenheit, und vielleicht ist es ein Gedanke wert, dass Produkte wie diese weniger ein Gimmick sind als vielmehr ein kleiner, aber wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft. Ich hoffe, diese Informationen helfen dir, den Wert dieser Idee aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
Mit besten Grüßen,
Micha