Kreative Artikel zum Thema Nähen

Durchdrücken von Nahtzugaben verhindern mit drei einfachen Tricks

Viele kennen es bestimmt: Man bügelt die versäuberten Zugaben einer Naht brav auseinander, um ein perfektes Nähergebnis zu bekommen, doch beim Blick auf die rechte Stoffseite kommt das böse Erwachen: Die Nahtzugaben haben sich hässlich durchgedrückt.

Vor allem beim Bügeln von dunklen oder empfindlichen Stoffen passiert es schnell, dass die Kanten der Zugaben sich unschön auf dem Kleidungsstück abzeichnen. Natürlich kann man dann versuchen, nochmal unter den Zugaben zu bügeln, doch manchmal bleiben leider sichtbare Prägungen im Stoff.

Vorbeugen

Am besten ist es also, man verhindert das Durchdrücken der Nähte direkt. Mit kleinen Hilfsmitteln ist da leicht Abhilfe geschafft. Ich stelle Euch in diesem Beitrag drei einfache Möglichkeiten vor, wie Ihr Eure Nähte schnell und perfekt auseinanderbügeln könnt.

Tipp 1: Pappstreifen unterlegen

Die simpelste Möglichkeit, dass Durchdrücken der Zugabenkanten zu verhindern, sind untergelegte dünne Pappstreifen.

Nachteil: Das Handling mit den zwei losen Streifen ist manchmal etwas mühselig und bei ganz empfindlichen Stoffen könnte die Kante der Pappe durchdrücken.

Besonders für sehr anspruchsvolle Stoffe kann das nächste Hilfsmittel die Rettung sein.

Tipp 2: Halbrundstab aus Hartholz

Solche Buchenstäbe bekommt man im Baumarkt. Ich habe mir einen Stab von 1 m Länge mit einem Durchmesser von 3 cm gekauft. Diesen habe ich in ein kleines Handholz von 30 cm und in ein 70 cm Stück für längere, gerade Nähte geteilt.

Das Holz wird auf das Bügelbrett gelegt und die Naht mit der rechten Seite aufgelegt. Dann kann die Naht einfach auseinandergebügelt werden. Die Rundung des Holzes sorgt dafür, dass das Bügeleisen nur Kontakt zur Naht hat – die Zugaben werden nicht durchgedrückt.

Durch die Rundung setzt das Eisen nur auf der Naht direkt auf – die Nahtzugaben haben keinen Kontakt und drücken nicht durch.

Tipp 3: Bügelschablone aus Pappe

Ganz frisch in meinem Nähzimmer, ist die dritte Möglichkeit, das Bügeln zu erleichtern:
Eine simple Pappschablone, die das perfekte Auseinanderbügeln zum Kinderspiel macht.

Ich habe diesen Tipp auf Instagram entdeckt. Elena Katolichenko hat dort dieses geniale DIY-Gadget vorgestellt: Instagram-Kanal.

Einfach selbstgemacht

Wenn Ihr das Ganze nacharbeiten wollt, könnt Ihr Euch als Hilfe eine Vorlage ausdrucken:

DRuckvorlage

Papierschablone kostenlos herunterladen als PDF

Hier geht es zu Druckvorlage:

Bügelunterlage Nahtzugaben-Schablone zum Ausdrucken

Die Pappe sollte nicht zu dick sei, aber auch nicht so dünn, dass sie sich wellt, wenn man mit Dampf bügelt.

Graupappe von Schreibblockrückseiten erwies sich bei meinen Versuchen als sehr dankbar. Das Original von Elena ist ganz simpel aus der Pappe einer Feinstrumpfhosenpackung geschnitten – ein richtig tolles No-Budget-Gadget also.

Zum Bügeln werden die Nahtzugaben einfach in den Schlitz der Schablone gesteckt und auseinandergelegt. Beim Bügeln kann man die Pappe dann vorsichtig weiterziehen und so die ganze Naht bequem bügeln, ohne dass die Nahtzugaben auf die rechte Stoffseite durchzeichnen.

Praktisch & handlich

Ihr seht, mit ganz einfachen Hilfsmitteln, ist eine schön gebügelte Naht kein Hexenwerk. Von nun an könnt Ihr einfach vorbeugen, und häßlich durchgedrückte Nahtzugaben auf der rechten Stoffseite sind Geschichte.

Kanntet Ihr die Tipps vielleicht schon und nutzt sie? Und wenn Ihr Euch bisher über abzeichnende Zugaben geärgert habt – welches Gadget werdet Ihr als erstes testen?

Liebe Grüße aus dem Nähzimmer!
Euer Schneiderherz Ute

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