Keine halben Sachen nähen! Unter diesem Motto stellt die Autorin Karin Moslener in ihrem neuen Buch eine Reihe von Projekten vor, die rasch genäht sind, aber maximale Wirkung entfalten. Es geht um Fake-Blusen, Einsteckkragen, Manschetten & Co., also um Accessoires zum Unterziehen, die im Lagenlook wie ein vollständiges Kleidungsteil wirken. Habt Ihr Lust, das auszuprobieren? Dann seid Ihr hier richtig. Wir stellen Euch heute das Modell “Hamburg” aus Karins Buch vor und zeigen Euch, wie Ihr diese Fake-Bluse nähen könnt. Das Schnittmuster erhaltet Ihr als Gratis-Download. Herzlichen Dank dafür ans Team des EMF-Verlags!
Keine halben Sachen nähen
Zuerst ein Blick ins Buch. Das kompakte Werk “Keine halben Sachen nähen” bietet auf 64 Seiten und zwei Schnittmusterbogen vielfältige Nähideen, um Kleidung zeitsparend zu individualisieren und aufzuwerten. Es enthält acht Projekte in den Größen S-XL, vom Fake-Rollkragen bis zu wärmenden Ärmelverlängerungen. Diese Projekte ermöglichen es, schlichte Kleidungsstücke mit wenig Aufwand in einzigartige Fashion-Pieces zu verwandeln.
Die ausführlich bebilderten Anleitungen sind auch für Anfängerinnen und Anfänger leicht verständlich.
Klingt das für Euch interessant? Unter folgendem Link könnt Ihr das Buch auf der Verlagswebsite für EUR 15,00 (DE) bzw. 15,50 (AT) erwerben:
www.emf-verlag.de/keine-halben-sachen-naehen/
Die Autorin
Karin Moslener lebt in Düsseldorf und bloggt seit über 10 Jahren unter dem Namen Herzenssachen. Ihr findet sie hier auf Instagram. Schaut auch mal bei ihrem Blog vorbei! Ausserdem haben wir Karin im Rahmen eines Interviews im BERNINA Blog ausführlich vorgestellt. Wollt Ihr erfahren, wie diese Perfektionistin mit Herz und Humor zum Nähen gekommen ist, welche Erfahrungen sie als Näh-Expertin beim WDR gemacht hat und welches ihr Lieblingsfüsschen von BERNINA ist? Dann lest hier weiter:
Im Vorwort zum Buch schreibt Karin: “Um dem Impuls zu widerstehen, etwas Neues zu kaufen oder zu nähen, habe ich mir ein paar Kleinigkeiten ausgedacht, mit denen ich vorhandene Kleidungsstücke aufhübschen kann.” Ihre Garderoben-Add-ons lassen sich leicht und schnell umsetzen, bei geringem Materialbedarf. Die Projekte bieten damit eine gute Gelegenheit, Stoffreste zu verwerten oder bestehenden, ungeliebten Kleidern ein neues Leben zu verleihen.
Fake-Bluse nähen – Anleitung mit Gratis-Schnittmuster
So eine witzige „Blusenattrappe“ ist ideal, um etwas zu kurze Oberteile zu verlängern. Sie passt perfekt zu all Euren Lieblingspullis!
Das Schnittmuster könnt Ihr unter folgendem Link als PDF herunterladen:
Download Schnittmuster Fake-Bluse (A4)
Ladet das Schnittmuster auf Euren Rechner herunter, druckt es im Format A4 quer aus und klebt die Seiten an den gestrichelten Linien zusammen. A gehört dabei zu A, B zu B, 1 zu 1, 2 zu 2 etc.
Druckt unbedingt ohne Grössenanpassung, also in tatsächlicher Grösse (100%). Ob Euer Druck korrekt erfolgt ist, könnt Ihr anhand des Kontrollquadrates auf Seite 2 des Schnittmusters überprüfen. Eine noch genauere Prüfung nehmt Ihr vor, wenn Ihr den Abstand zwischen den vertikalen roten gestrichelten Linien auf Seite 2 messt. Dieser muss exakt 277 mm betragen.
Der Schnitt steht in vier Grössen zur Verfügung (alle Angaben in cm):
Grösse | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Taillenumfang | 64 | 70 | 76 | 82 |
Taillenumfang gedehnt | 115 | 121 | 127 | 133 |
Ganze Länge | 37 | 37 | 37 | 37 |
Stoffwahl
Es eignet sich jede Art von Baumwoll- oder Viskosewebware. Besonders edel wirkt das Blusenunterteil aus Popelinestoffen!
TIPP: Um es Euch noch einfacher zu machen, könnt Ihr eine vorhandene alte Bluse (oder eine aus dem Secondhand-Shop) abschneiden. Dann müsst Ihr nur noch die Schritte 5–11 der folgenden Nähanleitung nacharbeiten.
Material
- Webware
Stoffverbrauch für Grösse XL: 80 cm - passende Knöpfe mit 10–15 mm Ø
- passendes Nähgarn
- Gummiband ca. 2 cm breit,
Länge für Grösse XL: 80 cm - Stecknadeln
Zuschnitt
Aus Webware:
- 1 x Blusenunterteil Rückteil im Bruch
- 2 x Blusenunterteil Vorderteil gegengleich
Eine Nahtzugabe von 1 cm ist im Schnitt bereits enthalten!
Die Nähanleitung
1. Bügelt zunächst die vorderen Kanten der Vorderteile zweimal auf links um. Zuerst 1 cm breit (Nahtzugabe), dann noch einmal an der Umbruchlinie. Achtet dabei auf die Markierungen im Schnitt!
2. Steckt und steppt die so gebügelten Knopfleisten knappkantig ab.
3. Rücken- und Vorderteile an den Seitennähten mit dem Zickzackstich der Nähmaschine oder der Overlock versäubern. Danach die beiden Vorderteile rechts auf rechts auf das Rückteil stecken und die Seitennähte steppen. Die Nahtzugabe auseinanderbügeln.
4. Obere und untere Kanten des Blusenunterteils mit dem Zickzackstich der Nähmaschine oder mit der Overlock versäubern. Den Saum (untere gerundete Kante) 1 cm breit umbügeln, stecken und von der rechten Seite aus steppen.
TIPP: Bei einem abgerundeten Saum ist es hilfreich, wirklich viele Stecknadeln zu benutzen. So vermeidet Ihr unschöne Falten beim Steppen.
5. Nun den oberen Rand erst 1 cm und dann nochmal 2,5 cm breit auf links umbügeln und dann wieder aufklappen.
6. Die vorderen schon genähten Knopfleisten übereinanderlegen und stecken.
Tipp: Die rechte Blusenseite liegt über der linken!
7. Mit einer kurzen Naht die Bluse innerhalb des Tunnels fixieren.
8. Anschliessend das Blusenunterteil wenden und die vorher umgebügelte obere Kante wieder zurückklappen, stecken und knappkantig steppen. Eine kleine Öffnung für das Gummiband lassen!
9. Jetzt die gute Nachricht! 😊 Es müssen keine Knopflöcher genäht werden! Einfach die Knopfleisten übereinanderlegen, stecken und die Knöpfe gemäss den Markierungen von Hand annähen. Hierbei durch alle Stofflagen nähen!
10. Nur noch das Gummiband mithilfe einer Sicherheitsnadel einziehen.
11. Die Enden des Gummibandes mit einem Zickzackstich zusammennähen. Danach noch die kleine Öffnung für das Gummiband zunähen und fertig ist dein geschummeltes Blusenunterteil in bequemer A-Linie!
Tipp
Das Schnittmuster kann natürlich beliebig verlängert oder gekürzt werden! Schau einfach, wie es dir am besten gefällt!
Das ging schnell, nicht wahr? So leicht lässt sich eine Fake-Bluse nähen. Wir freuen uns, wenn Ihr uns Fotos Eurer Ergebnisse zeigt. Ladet diese gerne in den Kommentaren hoch oder im Communitybereich des Blogs!
Viele Grüsse
Maria
Copyright Fotos
Aufmacherfoto: © EMF/ Atelier Brix München, Corinna Teresa Brix
Stepfotos: © EMF/ Karin Moslener
Autorinnenporträt: © Karin Moslener
Informationen zum Buch
Keine halben Sachen nähen
Fake-Blusen und mehr Pieces nähen, um Kleidung aufzuwerten | Mit 2 Schnittmusterbogen für alle Größen
Autorin: Karin Moslener
Edition Michael Fischer
15,00 EUR (DE) / 15,50 EUR (AT)
978-3-7459-2054-3
Softcover, Seitenzahl: 64
Zum Buch auf der Verlags-Website: www.emf-verlag.de/buecher/keine-halben-sachen-naehen/
Liebe Nähbegeisterte,Leider führt der obige Link für das Buch ins Leere. Ich würde es mir gerne bestellen.Herzlichen GrußSusanne
Hallo liebe Susanne
Vielen Dank für den Hinweis, ich habe den Link eben angepasst 🙂
Liebe Grüsse Maria
Liebe Maria,vielen Dank für diese nützliche Anleitung. Ich habe eine Bluse aussortiert, die sich für den „Umbau“ eignet. Ich überlege, sogar noch weitere Teile der Bluse zu nutzen und möchte aus dem Kragenteil plus Rippjersey einen Body (vielleicht mit RingerRücken) nähen. Und die langen Ärmel möchte ich kurz unter dem Ellenbogen abschneiden, dann dünnen Jersey annähen, so dass der Ärmel über den Ellenbogen reicht, Framilastik an die obere Kante und schon habe ich aus einer Bluse gleich drei „Schummelteile“ genäht. Die können unabhängig voneinander oder auch zusammen getragen werden.Was meinst Du dazu?
Liebe Holli
Dein Ansatz klingt auf jeden Fall durchdacht und kreativ. Die Idee, den Kragen mit Rippjersey für den Body zu kombinieren, könnte gut funktionieren, und der Ringer-Rücken gibt dem Ganzen bestimmt eine interessante Note. Die Anpassung der Ärmel mit dem Framilastik ist auch eine clevere Lösung, um den Look zu variieren. Es scheint, als ob du aus der Bluse wirklich einiges herausholen könntest. Es klingt nach einer interessanten Möglichkeit, das Kleidungsstück neu zu gestalten. 🙂
Liebe Grüsse
Maria