Habt Ihr Euren Osterstrauch schon vorbereitet? Heute zeige ich Euch ein schnelles und hübsches Nähprojekt, mit dem Ihr gleichzeitig Eure Restekiste ein bisschen verwerten und leeren könnt: Wir nähen Hühnchen für den Osterstrauch.
Die Idee dieses Hühnchens ist weder neu, noch stammt sie von mir. Aber in meiner Version könnt Ihr allerhand Baumwoll- und Jerseystoffreste sowie viele verschiedene Garne verarbeiten. Die Maschinensticker unter Euch können sogar vom Sticken übrig gebliebene, wasserlösliche Vliesreste aufarbeiten. Es entstehen dabei diese zuckersüßen Hühnchen für den Osterstrauch oder als Geschenkanhänger.
Hühnchen nähen – Materialbedarf
Für ein Hühnchen benötigt Ihr
- Stoffrest 11,5 x 6.5 cm – die Nahtzugabe von 0,75 cm ist bereits enthalten; das Format könnt Ihr natürlich beliebig anpassen
- Füllwatte nach Bedarf – alternativ könnt Ihr Reste Volumenvlies klein schneiden
- auswaschbares Stickvlies, z. B. Soluvlies von Freudenberg
- kleine, schwarze Perlen für die Augen oder schwarzer Faden
- verschieden dicke Garnreste – siehe Beispiele in der Anleitung
Tipp: Ihr könnt das Huhn auch aus Jerseyresten fertigen. Bitte bügelt in diesem Fall vor dem Zuschnitt eine Baumwoll-Gewebeeinlage, z. B. G 700 oder G 710 von Freudenberg unter den Jersey.
Hühnchen nähen – so wird’s gemacht
Legt zwei Lagen Soluvlies übereinander und spannt diese für mehr Stabilität und eine einfachere Verarbeitung in einen Stickrahmen. Ihr könnt hierfür natürlich auch den Stickrahmen Eurer Stickmaschine verwenden. Zeichnet Schnabel und Kamm mit Bleistift oder Trickmarker in der gewünschten Größe und Form auf das Soluvlies.
Wichtig: Verwendet keinen zu weichen Bleistift, damit Rückstände später nicht die Stickerei verschmieren.
Fädelt nicht zu dünnes Baumwollgarn, z. B. Silk-Finish Cotton 50 von Mettler, als Ober- und Unterfaden in die Maschine. Setzt einen beliebigen Freihandstickfuß in die Maschine und versenkt den Transporteuer. Es eignen sich dafür beispielsweise der Freihandstickfuss # 24, Quiltfuss # 29 oder der Verstellbarer Stipplingfuss #73.
Arbeitet die Teile nun wie folgt: Zunächst werden die Konturen in 3-4 Runden mit einem Geradstich gestickt. Anschließend stickt Ihr diagonale (alternativ senkrechte) Linien. Damit die Stickerei später nicht auseinander fällt, sollte Anfang und Ende der Linien immer die zuerst gefertigte Kontur treffen.
Stickt nun entgegengesetzte diagonale (alternativ waagrechte) Linien. Auch hier müssten Anfang und Ende in die Kontur treffen.
Hier seht Ihr eine Abbildung dieses Arbeitsschrittes:
Nach Fertigstellung alle Teile grob ausschneiden und anschließend kurz unter fließendem Wasser auswaschen. Spült das Vlies nicht allzu stark aus, denn die Rückstände geben der Stickerei eine gute Stabilität. Vor der weiteren Verarbeitung vollständig trocknen lassen – am besten auf einem farblich neutralem und nicht flusendem Handtuch.
Verhäkelt 2-3 Fäden sehr dickes Nähgarn, z. B. Extra Stark von Mettler, oder ein dünnes Baumwollgarn mit einer sehr dünnen Häkelnadel (Größe 2) zu ca. 25-30 Luftmaschen. Die Länge ist abhängig davon, wie fest oder locker Ihr häkelt bzw. wie lange die Beine gewünscht sind. Für ein bisschen mehr Glamour könnt Ihr optional einen Glitzerfaden, z. B. Metallic von Mettler, mitlaufen lassen.
Den Anfang der Luftmaschenkette ein kleines Stück über dem Start mit einem Knoten versehen und das Garn auf 2-3 mm Zugabe zurückschneiden. So entstehen kleine Krallen. Am Ende der Kette Garn wie abgebildet kürzen – es verschwindet später im Bauch vom Huhn.
Legt danach ca. 40 Fäden dickes Garn laut Abbildung in die Mitte des Stoffzuschnitts. Auch hier habe ich Extra Stark von Mettler verwendet. Dünnes Baumwollhäkelgarn wäre sicher ebenfalls geeignet, dann solltet Ihr allerdings weniger Fäden verwenden, damit das Schwänzchen nicht zu dick wird. Damit die Fäden später nicht rausrutschen, habe ich sie wie eine Quaste abgebunden.
Legt den Kamm wie abgebildet auf. Er muss mindestens 1 cm Abstand zur kurzen Stoffkante haben, da er ansonsten versehentlich mit dem Schnabel zusammengenäht werden würde.
Stoff zusammenklappen, Naht rechts auf rechts schließen. Legt danach den Schnabel wie abgebildet in den Stoff und schließt auch diese Naht.
Vor dem Wenden Nahtzugaben gut zurückschneiden.
Teil wenden, an der Unterkante ca. 0,7 cm Nahtzugabe nach innen bügeln, Teil mit Füllwatte füllen.
Die Öffnung mit Stecknadeln fixieren. Der Bruch, in den zuvor das Schwänzchen gelegt wurde, trifft nun exakt auf die Naht. Rechts und links die Beinchen in das Huhn schieben. Öffnung mit kleinen Stichen von Hand fixieren, dabei die Füße gut festnähen. Alternativ kann die Öffnung auch knappkantig mit der Maschine zu gesteppt werden. Das geht hervorragend mit dem Schmalkantfuss # 10.
Die Perlen für die Augen von Hand festnähen. Wer keine Perlen hat, kann die Augen auch mit schwarzem Garn aufsticken. Schwänzchen zurückschneiden und ein Stück Faden als Aufhängung mit einer Nadel am Rücken vom Huhn einziehen.
So leicht lassen sich diese Hühnchen nähen!
Vielleicht habt Ihr auch Lust bekommen, solches Federvieh für Euren Osterstrauch zu fertigen? Dabei wünsche ich Euch ganz viel Spaß und Freude!
Frühlingshafte Grüße
Eure Claudia von Il Coccolino
Hallo, sind Vorlagen für Schnabel und Kamm verfügbar?Viele Grüße, Melanie
Hallo Melanie,
nein, diese gibt es leider nicht. Schnabel und Kamm darf jeder nach Geschmack aufzeichnen, sodass jedes Hühnchen ein Einzelstück wird.
Liebe Grüße und viel Spaß dabei
Claudia
So fröhliche Osterdeko ,ein Geschenk für das Auge und für das Herz,einfach Allerliebst!
Das freut mich sehr! Ich wünsche viel Spaß und Freude beim Nacharbeiten!
Liebe Grüße
Claudia