Die Hose Tamara aus Rippjersey sorgt für rundum lässigen und komfortablen Look bei angenehmen Frühlingstemperaturen. Das eingenähten Gummi engt in der Taille überhaupt nicht ein. Durch die Länge der Hose wirken die Beine gleich ein Stück länger. Bei Tamara dürfen natürlich auch Taschenbeutel nicht fehlen. Diese sind mit ein paar kleinen Tricks im Nu an die Nahtzugaben angenäht. Wie lässt sich diese gemütliche Hose nähen? Das erfahrt Ihr in diesem Blog Beitrag. Den Schnitt für die Hose Tamara findet Ihr im Magazin inspiration, Ausgabe 01/2025.
Ich habe meine Hose mit der BERNINA 790 PRO und der BERNINA L 890 genäht und versäubert. Die B 790 PRO arbeitet leise, genau und ermöglicht so ein noch schöneres Ergebnis. Außerdem ist sie in ihrer Bedienung äußerst einfach. Die L 890 ist eine Spezialistin für Overlock-, Cover und Combostiche. Mit Hilfe des One-Step-Lufteinfädlers ist das Einfädeln ein Kinderspiel. Dank Führung übers Farbdisplay wird auch der Umbau im Handumdrehen gemeistert.
Auf meinem Instagram-Profil und meiner TikTok-Seite dreht sich alles um die Themen Nähen, Plotten, Upcycling und Sticken. Bei mir findet Ihr Reels mit Tipps und Tricks zu unterschiedlichen Projekten.
Ihr benötigt folgendes Material für die Hose
- 1,7-2,0 m Rippjersey, 145 cm breit wie zum Beispiel diesen hier: Rippenjersey
- 0,8-1,0 m Gummi, 3,5 cm breit
- Elastisches Nähgarn “Seraflex” SERAFLEX von Mettler
- BERNINA Dual Transport oder Obertransportfuß #50
- BERNINA Overlocker L 890
Vorbereitungen und Schnittmuster
Das Schnittmuster ist in der Ausgabe Nr. 01/2025 der inspiration in den Größen 36-48 enthalten.
Wer das Magazin noch nicht abonniert hat, kann dies hier tun. Oder Ihr bestellt Euch die Ausgabe als Einzelheft.
Außerdem steht das Schnittmuster inkl. einer Anleitung im Webshop der inspiration unter folgendem Link zur Verfügung: Hose Tamara im Webshop der inspiration.
Falls Ihr mit dem Schnitt aus dem Heft arbeitet, braucht ihr für die Hose Tamara die Schnittteile 69-71 auf dem Bogen B. Übertragt die Schnittteile auf das Transparentpapier oder Folie.
Tipp:
Versucht hier, alle Linien und Markierungen möglichst genau zu übertragen. Wichtig ist auch, dass Informationen wie Fadenlauf, Knipse, Stoffbruch, Name des Schnittes, Größe, um welches Schnittteil es sich handelt, usw. nicht fehlen. Nur so könnt Ihr sicher sein, dass alle Schnittteile korrekt zugeschnitten werden.
Übertragt die ausgeschnittenen Schnittteile (inkl. aller Markierungen) auf den Stoff und schneidet diese zu (Wichtig: Nahtzugabe nicht vergessen!). Bei mir beträgt die Nahtzugabe 1 cm und Saumzugabe 2 cm. Am Bund reicht die Nahtzugabe von 1 cm.
Schneidet den Stoff folgendermaßen zu
- 2 x Vorderteil (69) (gegengleich zuschneiden) (Naht- und Saumzugabe nicht vergessen!)
- 2 x Rückenteil (70) (gegengleich zuschneiden) (Naht- und Saumzugabe nicht vergessen!)
- 4 x (71) (jeweils 2 gegengleich zuschneiden) (Nahtzugabe nicht vergessen!)
Die Hose nähen – los geht’s!
Die Anleitung kann in wenigen kleinen Details von der aus dem Magazin inspiration abweichen.
Übertragt die Markierungen für die Taschenbeutel vom Schnittmuster auf die Seiten des Vorder- und Rückenteils. Steckt anschließend jeweils die Seiten des Vorderteils rechts auf rechts die Seiten des Rückenteils.
Für das erste Stück wird die Stichlänge auf ca. 2,5 eingestellt und mit einem Geradstich genäht.
Für elastische Geradstichnähte bei dem Rippjersey nutze ich ich das Seraflex-Garn, welches ich für dieses Projekt als Oberfaden verwende.
Tipp:
Bei Seraflex muss die Unterfadenspannung nach unten reguliert werden. Am besten Ihr testet vorher auf einem Probestück. Die Fadenspannung bei Seraflex sollte so viel wie nötig, aber zugleich auch so lose wie möglich sein, damit das Serflex seine vollen Eigenschaften entfalten kann. Dies bedeutet: Die Nähte sollen elastisch sein und Euch hinterher nicht reißen.
Schließt die Seitennaht bis zum oberen Schlitzzeichen. Verriegelt die Naht unbedingt und schneidet den Faden ab.
Für den Bereich des Taschenbeutels erhöht Ihr nun die Stichlänge auf maximale Länge. An meiner Nähmaschine beträgt dies 6,0.
Hier sollte die Naht nicht verriegelt werden, weder am Anfang noch am Ende. Wie eben beschrieben, wird mit erhöhter Stichlänge bis zum zweiten Schlitzzeichen genäht. Schneidet den Faden ab.
Ab der Markierung setzt Ihr nochmal an, verriegelt die Naht und näht mit der Stichlänge von 2,5 bis zum Schluss. Auch am Ende des Seitenteils wird die Naht wieder verriegelt.
Taschenbeutel an die Nahtzugaben der Hose steppen
Steckt im nächsten Schritt die Zugabe des Taschenbeutels rechts auf rechts auf Zugabe des Vorderteils. Wichtig ist, dass Ihr für den Zuschnitt vier Taschenbeutel zugeschnitten habt, zwei rechte und zwei linke Taschenbeutel.
Der Taschenbeutel wird dabei von oben knapp neben der Nahtlinie angenäht, d.h. auch noch innerhalb der Nahtzugabe. Die Naht sollte dabei 1 cm vor Ende des Taschenbeutels enden.
Mit dem zweiten Taschenbeutel geht Ihr gleichermaßen vor. Jetzt wird auch der zweite Taschenbeutel rechts auf rechts an die Nahtlinie des Rückenteils gesteckt. Näht wieder knapp neben der Naht und somit innerhalb der Nahtzugabe den Taschenbeutel an die Seitennaht.
Steckt im nächsten Schritt die Taschenbeutel einmal rundum mit Stecknadeln fest.
Mit dem 4-Faden-Overlockstich mit integrierter Sicherheitsnaht werden anschließend die beiden Taschenbeutel zusammengenäht.
Wiederholt alle bis hierher beschriebenen Schritte mit dem zweiten Hosenbein.
Trennt vorsichtig die Tascheneingriffe auf, zum Beispiel mit einem Nahtauftrenner oder einer spitzen Schere.
Anschließend steckt Ihr die inneren Beine rechts auf rechts aufeinander mit Stecknadeln fest. Mit dem 4-Faden-Overlockstich Eurer Maschine bleibt die Naht bei Maschenware elastisch.
Steckt nun die beiden Hosenbeine rechts auf rechts ineinander fixiert diese mit Stecknadeln. Dabei ist eines von beiden Beinen auf rechts gewendet und das andere auf links.
Schließt anschließend die Schritt- und Gesäßnaht mit einem Overlockstich:
Wendet die Hose auf die rechte Stoffseite.
Gummi in den Bund einarbeiten
Bügelt zunächst den Bundbesatz (je nach Breite Eures Gummis, bei mir sind es ca. 3,7 cm) nach links um.
Steckt den Bundbesatz von außen mit Stecknadeln fest.
Lasst für das 3,5 cm breite Gummiband eine Öffnung am hinteren Bundebesatz ungefähr in der Breite des Gummis.
Zum Nähen des Bundbesatzes steppe ich im nächsten Schritt mit einem Geradstich und dem Seraflex-Garn im Abstand von ca. 3,5 cm zur Bruchkante die beiden Stofflagen aufeinander.
Ist das Gummiband in die Hose eingezogen, könnt Ihr die Hose auf Bequemlichkeitsweite anpassen. Hierfür probiere ich lieber einige Male mehr die Hose an. Anschließend wird das Gummi mit einem Zickzackstich zu einem Ring geschlossen. Zuletzt vergesst nicht, noch die Öffnung zu schließen.
Auch die Beinsäume werden gebügelt und mit dem Geradstich zum Beispiel mit dem Seraflex-Garn oder mit einem Coverstich der BERNINA L 890 geschlossen.
Schon ist Eure gemütliche Rippjersey-Hose Tamara fertig! Ich wünsche Euch viel Freude beim Nacharbeiten und eine gemütliche Wohlfühlzeit in Eurer neuen Tamara-Hose.
Werdet Ihr auch bald so eine gemütliche Hose nähen? Ich freue mich von Euch in den Kommentaren zu lesen.
Eure Lisa
Danke für die Anleitung! Ist das Hosen- Schnittmuster auch für Webstoffe geeignet? Danke Elisabeth
Liebe Elisabeth, vielen lieben Dank für Deinen Kommentar. Leider kann ich dir das nicht zu 100 Prozent beantworten. Der Schnitt ist auf Maschenware ausgelegt und da eignet sich Rippjersey besonders gut. Es kann schon sein, dass der Hosen-Schnitt auch für Webstoffe funktioniert (leicht fallende, fließende Stoffe). Das habe ich allerdings nicht getestet. Um ganz sicher zu gehen, könntest Du dich mit deiner Frage an das Team des BERNINA Magazins wenden und ihre Einschätzung erfragen. Vielen lieben Dank.
Lieben Gruß
Lisa