Kreative Artikel zum Thema Nähen

Nähwissen: Warum Größen in Maßtabellen oft unterschiedlich sind

Habt ihr schon mal den Begriff “Kaufgröße” gehört? Und wie kann es sein, dass ein Kleidungsstück nicht perfekt sitzt, obwohl eure Maße identisch mit denen aus der Maßtabelle sind? Holt euch sechs Minuten geballtes Hintergrundwissen zum Thema Größen und Maßtabellen:

Wir benötigen Deine Zustimmung, um diesen Service zu laden

We use the YouTube service to display videos. This service can collect data on your activities.
You can find more information in our privacy policy. In order to display this video, please adjust
your cookie settings and accept “Cookies for marketing purposes”.

Cookie-Einstellungen ändern

In meinem Online-Nähkurs zum Jeans-Nähen lernen meine Kursteilnehmerinnen von Grund auf, sich eine perfekt passende Jeans zu nähen. Denn das ist ja unter anderem das Tolle am Selbernähen! Wir können uns Kleidung nähen, die perfekt für unseren individuellen Körper ist. Wir müssen nicht ewig nach Kleidung suchen, in die wir nur so einigermaßen reinpassen. Was da natürlich ausschlaggebend ist, ist zuallererst die Auswahl der richtigen Größe. Deshalb möchte ich euch heute einmal ein wenig Hintergrundwissen zu Maßtabellen und Größenbezeichnungen geben.

Maßtabellen und Größenbezeichnungen allgemein

Wie ihr sicherlich wisst, ist in den meisten Schnittmustern eine Maßtabelle enthalten, nach der ihr eure Größe auswählen könnt. In der Regel beinhaltet diese Maßtabelle die Körpermaße, was bedeutet, dass die Maße, die ihr in der Tabelle findet, die Maße sind, die euer Körper haben sollte, um genau in die jeweilige Größe hineinzupassen. Diese Körpermaße inkl. Zugaben oder Abzüge für Weite, Bequemlichkeit, Stoffart und Design ergeben dann das spätere Schnittmuster.

Allerdings handelt es sich bei diesen Maßen um sogenannte Standardmaße. Das heißt, dass diese Maßtabellen immer nur den Durchschnitt darstellen und dementsprechend niemals zu 100% auf eine Person zutreffend sind. Das heißt natürlich auch, dass eine Gr. 38 in den Proportionen total unterschiedlich sein kann, auch wenn die Maße gleich sind.

Das Problem mit den Proportionen

Schaut euch mal diese Figurinen an. Bei diesen beiden Figuren sind quasi alle Proportionen gleich bis auf die Beinlänge. Allein das macht schon wahnsinnig viel aus. Wenn ihr jetzt überlegt, dass ein Gesäß natürlich auch unterschiedlich geformt sein kann, dass es unterschiedliche Beckenformen gibt usw., bekommt ihr vielleicht eine ungefähre Vorstellung davon, was ich meine, wenn ich sage, dass eine Größe 38 nicht unbedingt eine Größe 38 ist, selbst wenn alle Maße übereinstimmen.

Lasst euch davon aber nicht verunsichern. Das heißt zwar, dass ihr ein Schnittmuster mit ziemlicher Sicherheit auf euren individuellen Körper anpassen müsst, das ist aber überhaupt gar kein Problem, denn ich zeige euch, wie ihr das macht.

Masstabelle und Schnittmustergrössen


Das Problem mit der Norm

Nicht nur die Proportionen stellen eine Schwierigkeit dar. Es ist auch so, dass die Tabellen nicht genormt sind und jeder Designer unterschiedliche Tabellen nutzen kann. Das heißt, jede Schnittdirektrice und jeder Designer kann das Zusammenspiel zwischen Brust-, Taillen- und Hüftumfang nennen, wie er möchte. Für euch als Kunden ist das natürlich total verwirrend. Vielleicht kennt ihr das auch von Kaufkleidung. Von Marke X passt euch ein Kleidungsstück in Gr. 38 besser, von Marke Y braucht ihr aber vielleicht eine Gr. 40 oder sogar 42.

Schmeichelgrößen

Richtig kompliziert wird es dann noch, weil es zusätzlich noch sogenannte “Schmeichelgrößen” gibt, was bedeutet, dass die Größenbezeichnung von Kleidungsstücken kleiner ausfällt als in den Standardmaßen empfohlen. Sprich, der Hersteller möchte seinen Kunden schmeicheln, indem er diesen vorgaukelt, eine kleinere Größe kaufen zu können als diejenige, welche ihren Umfängen laut Standardmaßtabelle entsprechen würde. Bei Schnittmustern ist es genau das gleiche. Jeder Designer und jede Schnittdirektrice ist frei in der Wahl der Größenbezeichnung. Deswegen müsst ihr bei unterschiedlichen Schnittmusterlabels auch manchmal unterschiedliche Größen nähen. Wichtig ist also, dass ihr eure Maße kennt und sie mit der Maßtabelle eures Schnittmusters abgleicht. Merkt euch bitte, dass es völlig egal ist, wie die Größe bezeichnet wird, also ob z.B. Gr. 38 oder 42 nähen musst. Wichtig ist, dass die Maße in der Maßtabelle zu euren Maßen passen.

Jeans Online Nähkurs

Wenn ihr euch auch eine Jeans selbst nähen wollt, meldet euch gern zu meinem Jeans Online Nähkurs an. Dort zeige ich euch Schritt für Schritt, wie ihr euch eure perfekt passende Jeans nähen könnt, ohne an komplizierter Schnittanpassung zu verzweifeln.

Ähnliche Inhalte, die dich interessieren könnten

Kommentare zu diesem Artikel

4 Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Erforderliche Felder sind mit * markiert

Liebe Leserin, lieber Leser des BERNINA Blogs,

um Bilder über die Kommentarfunktion zu veröffentlichen, melde Dich im Blog bitte an.Hier geht es zur Anmeldung.

Du hast dich noch nicht für den BERNINA Blog registriert?Hier geht es zur Registrierung.

Herzlichen Dank, Dein BERNINA Blog-Team