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Der Kappen-Krimi. Erster Akt.

Beschreibung

Zwischen meinem Mann und seiner Kappe besteht eine Liebe, die ihresgleichen sucht. Nach fast 10 Jahren intensiver Nutzung, in denen sie Sonne, Wind, Salzwasser, versehentlichen 60-Grad-Wäschen und so viel mehr trotze wurde sie mehr als alles andere zu seinem persönlichen Markenzeichen.
Langsam war es absehbar und von Tag zu Tag weniger zu bestreiten: Die heißgeliebte Kappe droht auseinanderzufallen.
(Was in Anbetracht der Nutzung einem Wunder nahekommt, dass sie so lange durchgehalten hat…und trotzdem zu tiefer Trauer bei meinem Mann führte).

Ersatz gibt es nicht. Kappen wurden geschenkt und getestet um dann ungeliebt in einer Schublade zu verschwinden.
Nachschub gibt es auch nicht, da die Kappe auf einem Handwerkermarkt in Berlin erworben wurde und es natürlich Bitteschön genau das gleiche (bestenfalls das selbe) Exemplar zu sein hat.

Also, was macht man als nähende Ehefrau und nahendem Weihnachtsfest?
YouTube hat Antworten auf ja wirklich alle Fragen und Nöte, die man als Nähende so haben kann. Ein Video, wie man eine Kappe näht war schnell gefunden. Die einzelnen Bestandteile, die eine Kappe erst so richtig zu einer Kappe machen, sind in Deutschland nicht zu bekommen.

Mutig schloss ich die Augen und bestellte Übersee die Bestandteile. Sogar den selben Stoff fand ich bei etsy und entrichtete Zollgebühren in bar an den verwundeten Postboten.
Eine Klimaspende on top gegen das schlechte Gewissen und fertig ist das Weihnachtsgeschenk in Einzelteilen, das Potential hat das beste seines Lebens zu werden.

Die Abnahme eines Schnittmusters gestaltete sich aufgrund der Konsistenz der alten Kappe, die eher mit gekochten Nudeln zu vergleichen ist, als höchst schwierig. Das war nicht der richtige Weg.
Ich kaufte online ein Schnittmuster und versuchte es an die alte Kappe anzupassen – denn der Schnitt und die Passform sind ja das Gerüst, mit dem diese Liebe so unvergleichlich werden konnte.
Ein Prototyp nach dem nächsten wurde aus Resten hergestellt und schrittweise das Schnittmuster verändert.
Heute habe ich mich getraut und den ersten Übersee-Stoff und die ersten echten Kappen-Komponenten vernäht.

Das Produkt macht mich stolz, obwohl es bei weitem noch nicht perfekt geworden ist.

Ein Gruß geht raus an meine liebe Bernina, die mit der Durchschlagskraft eines Presslufthammers die Nähte durch alle Lagen Plastik und Stoff und Stabilisator gezaubert hat.

Also: warum nicht einfach mal was Verrücktes wagen?

Der zweite Akt folgt demnächst, in dem die letzten Fehler behoben werden sollen und der „originale“ Stoff verwendet werden soll!

In dem Sinne. Ich sag schon mal Frohe Weihnachten!
Auf die Menschen, die wir lieben und die unersetzbaren hoffentlich niemals kaputtgehenden Kleinigkeiten in unseren Leben.

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