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Freihändig lesen: Mini-Sitzsack als Lesekissen

Beschreibung

Irgendwann erzählte mir jemand etwas von einem “Leseknochen“, der beim Schmökern das Buch gut auf dem Schoß liegen lässt, so dass man es nicht mehr festhalten muss. Also machte ich mich im Netz auf die Suche und fand das sogenannte „Lesekissen“.
Die Form desselben und die damit verbundene vielseitige Nutzung erschien mir noch besser als die eines sog. Leseknochens. Also: gesehen – nachgenäht!
Die Fotos zeigen, dass man sich das Kissen als eine Art Mini-Sitzsack vorstellen muss. Die Fertigmaße sind 26 x 26 cm in Deck- und Grundfläche sowie 9 cm in der Dicke / Höhe.
Da ich gern patche, habe ich dies zumindest bei einer quadratischen Fläche in die Tat umgesetzt. Aufgrund der hier schräg verlaufenden Nähte kann man das Kissen wunderbar – dem darauf gestellen Objekt entsprechend – formen
Den umlaufenden Streifen habe nicht in Eins zugeschnitten, sondern vier Rechtecke aneinander genäht, weil diese zusätzlich Stabilität und Form bringen.
Das fertige Lesekissen ist federleicht, weil nur zu ca. zwei Drittel mit umweltfreundlichen, TÜV-geprüften und waschbaren Styroporkügelchen (Mini-Durchmesser nur … ) gefüllt.
Nutzung:
Man presst mit der Handkante an einer beliebigen Stelle eine Rille hinein: Das dicke oder dünne Buch, ein Tablet PC oder ein E-Book-Reader werden individuell – je nach Größe, Gewicht und persönlichem Schoßbereich – hineingestellt, in die gewünschte Position gedrückt und dort durch die Kügelchen fixiert. Dabei kann man das Kissen auch mal hochkant auf die schmalen Seitenstreifen stellen oder für dicke Schmöker die Rille diagonal zu den Ecken formen. In jedem Fall merkt man Kissen und Buch gar nicht, wenn beides auf dem Schoß liegt und man endlich die Hände frei hat, um genüsslich ein Eis zu verspeisen oder ein Glas Rotwein zu genießen…
Man kann das Lesekissen natürlich auch in die Küche mitnehmen (nicht erschrecken – alle Stoffe sind gewaschen!) und hat beim Kochen das Rezept endlich mal in lesbarer = nackengerechter Form vor sich stehen!
Ich habe das Lesekissen schon mehrfach verschenkt (dann mit einem aufgenähten Logo, versteht sich). In den Familien streiten sich die Leseratten und Familienmitglieder mit Rückenschmerzen darum -wer sollte einen denn daran hindern, sich das Lesekissen mal schnell in den Lendenwirbelbereich zu kuscheln 🙂
Als Stoff habe ich reine Baumwolle gewählt, es aber auch mal mit Veloursleder ausprobiert. Letzteres mochte ich dann aber gar nicht von der Optik her. Ich würde das nächste Lesekissen auch nicht wieder mit dünnem aufbügelbarem Volumenvlies hinterlegen, denn nur der Baumwollstoff allein lässt sich am besten jedes Mal neu formen!
Mein fertiges Kissen wiegt ca.130 g. Das ist so wenig, dass man es sicher auch in jeden Urlaub oder an den Strand mitnehmen kann (auch da oder im Zug als Kopfstütze, fällt mir gerade ein).
Befüllt ist das Lesekissen mit Styroporkügelchen. Hierfür habe ich sorgsam, und lange Zeit im Netz recherchiert und “Luxus Styroporkügelchen” gewählt (siehe Kissenwelt.de), die folgende Vorzüge aufwiesen:

– ein hohes Raumgewicht haben, also bei langer Belastung nicht im Volumen nachgeben
– sehr klein im Durchmesser sind (1-3mm) und sicheshalb besser anpassen können
– für Allergiker geeignet sowie
– raschelarm sind
– nicht schimmeln oder faulen, weil sie Wasser abweisen, also gar nicht erst aufsaugen
– bei 60 Grad waschbar sind und sehr schnell trocknen
– zudem nicht filzen und vor allem
– keinen krankmachenden Dauergeruch aufweisen oder Schadstoffe verstömen.
Nach dem Kauf habe ich die Kügelchentüte geöffnet (anschließend zugetackert – siehe unten) und sie laut Hersteller an einem windgeschützten Ort zwei Wochen auslüften lassen. Tatsächlich war der Geruch , unerlässlicherweise durch die Herstellung bedingt, absolut verschwunden. Zu der benötigten Menge mal die Hinweise beim Hersteller anschauen …
Zum Befüllen ein Trick, der sich als genial erwiesen hat:
Den gekauften Beutel mit den Kügelchen drinnen nicht wie gewohnt oben öffnen (dann ist gleich die ganze Umgebung „beflockt“, sondern komplett geschlossen lassen. Um aber die Kügelchen dennoch heraus zu bekommen, eine der Ecken in ca. 3 – 4 cm Länge schräg abschneiden und somit eine Öffnung herstellen. Da das Kissen während des Nähens ja eine Wendeöffnung hatte, habe ich zunächst versucht, diese Mini-Öffnung des Materialbeutels vorsichtig in die Wendeöffnung hineinzustecken und die Kügelchen herausrieseln zu lassen. Aber bei dieser Technik sind dann noch zu viele vorbeigekullert.
Nach mehreren Versuchen, die fast mehr Zeit gekostet haben als das eigentlich Nähen, kam ich auf die Idee, einen Trichter zu verwenden. Da ich keinen aus Metall hatte (an Plastik bleiben die Kügelchen aufgrund der Reibung hängen), bastelte ich einen aus Papier und klebte ihn oben an eine Toilettenrolle. Das untere Ende der Rolle wird in die Wendeöffnung gesteckt und man kann problemlos von oben die Kügelchen hinein rieseln lassen: Nichts bleibt an dem Karton/Papier mehr hängen und die Rolle ist im Umfang genau richtig, um gut dosieren zu können (beim zweiten Kissen habe ich das Befüllen sogar allein geschafft). Die Wendeöffnung während des Befüllvorganges immer mal wieder mit Stecknadeln schließen und mit einemdrauf gestellten Buch … ausprobieren, ob das Volumen ausreicht.
Ich selbst habe bei dieser Operation einen Handstaubsauger bereitgelegt und „fliegende“ Kügelchen immer gleich aufgesaugt …

Viel Spaß beim Nachnähen und der Suche nach geeigneten Stoffen, z. B. einer mit Büchermotiv?! Es lohnt sich, bei der geringen benötigten Menge qualitativ hochwertige Stoffe zu kaufen, da diese nach dem Waschen keine Knickspuren aufweisen und auch sonst trotz ständigen Benutzens nicht knittern.
Ich denke, ihr werdet mit dem Produzieren aufgrund großer Nachfrage vielleicht bald nicht mehr hinterher kommen – aber das nächste Weihnachtsfest kommt ja auch garantiert:-)

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