Beschreibung
Das ist die umgesetzte Idee , auf die Gudrun mich mit dem Stichwort “falsches Chenille” gebracht hatte. Danke 🙂 Hat zugegeben mit Stumpwork eher wenig zu tun…
Natürlich ist das kein richtiges falsches Chenille, dazu sind die Fransen viel zu lang und zu lose. Aber ich finde, es sieht cool aus. Erinnert mich an Astern im Sturm.
Bei der gelben Variante hatte ich einen breiten Stoffstreifen so weit eingereiht, dass die Länge nach Zusammenziehen dem Aussendurchmesser der fertigen Blüte entsprach. Aufgenäht habe ich den gereihten Streifen im Rund auf ein Stück Filz. Anschliessend wurde der Streifen innerhalb der Aufnähnaht nach außen umgeschlagen und nochmals festgenäht. Die inneren blauen Stoffstreifchen sind einzeln aufgelegt und im Rund festgenäht, weil ich mit dem gelben innen gedoppelte Streifen einen extrem dicken Wulst produzierte, der sich auch mit Satinstich nicht plätten liess (hätte ich mit etwas vorherigem Nachdenken eigentlich voraussehen können 🙂 ).
Weil mir dieses Vorgehen Richtung Blütenmitte viel zu bollig war, habe ich bei der blauen Variante den Stoffstreifen jeweils im Abstand von ca. 0,5 cm nach Einreihen und vor dem Aufnähen eingeschnitten. Zum Ausgleich für die fehlende Stoffmenge, verglichen mit der gelben Blüte, habe ich 2 Lagen im Rund festgenäht. Der innere Blütenblätterkranz ist gleich gearbeitet, nur etwas kleiner.
Das Blüteninnere ist jeweils im Stickrahmen produziert, wobei ich jedes Mal erst ordentlich mit Volumenvliesresten”polstern” musste. Das präzise Einrichten im Stickrahmen erwies sich als schwierig, weil meine Kreise nicht rund, sondern eher unregelmäßig eiförmig oder was auch immer geworden waren (hatte keine Lust, die eingereihten Streifen vor dem Aufnähen zu fixieren. Ich nenne das “freies Nähen” 🙂 ). Ich nahm jedesmal unterschiedliche Garnqualitäten für die innersten Fransen und stellte fest, dass das Rayon, das ich bei meinen ersten Blüten verwendet hatte, am schönsten verwuschelt und plustert. Bei der blauen Blüte verwendete ich in der Mitte Polyester, bei der gelben 50er Baumwoll-Maschinenstick- und Stopfgarn. Vor allem das Polyesterstickgarn “lebt” überhaupt nicht . Eigentlich nicht überraschend, wenn man an die Herstellung denkt…
Nebenbei: Es ist manchmal nicht einfach, meine B710 davon zu überzeugen, dass ich tatsächlich mit lockerer Oberfadenspannung nähen möchte. Sie reagiert oft erst auf starke Veränderung der Fadenspannung meinem Wunsch entsprechend, als ob sie dächte, dass das nicht mein Ernst sein kann 🙂
Ergänzung 16.06.: Da mir kleinfitzeliges Nähen nicht deeen Spaß macht, hab ich mir ein passendes Stickmuster digitalisiert. Die Blüte mit dem türkisen Innenleben (Rayon, deshalb schön wuschelig!) ist komplett im Stickrahmen gearbeitet. Nicht die schnellste Variante, aber die beste 🙂
liebe annette,
herzlichen glückwunsch zu diesen klasse ergebnissen! es macht richtig spass, deine experimente zu verfolgen. das schönste ist, dass du so frank und frei hier darüber berichtest. weiter so! (ich liefere, sofern ich kann, auch gerne weitere stichworte …)
beste grüsse
gudrun
Hallo Gudrun,
Danke 🙂
Wenn es Dich nicht stört, dass bei meiner Umsetzung Deiner Stichworte eventuell etwas wird, womit Du eher nicht gerechnet hast: Nur zu! Immer gerne!
Liebe Grüße Annette.
hallo annette,
das würde mich absolut nicht stören, ganz im gegenteil, denn das haben experimente nun mal so an sich 🙂
es ist nur so, dass ich grad kein neues stichwort parat habe ..
weiterhin frohes schaffen und
beste grüsse
gudrun
Hallo Annette, ich schließe mich Jacqueline an. Mir gefallen auch alle 3 Blüten. Sie wirken so duftig und zart. Toll gemacht.
Liebe Grüße
Susanne
Hallo Susanne,
Dankeschön 🙂
Wenn ich daran denke, dass der ursprüngliche Auslöser für meine Experimente Deine Samtblüten waren 🙂
Liebe Grüße Annette.
Hallo Annette finde beide Blumen schön.Die Mitte ist sehr schön genäht.LG Jacqueline
Hallo Jacqueline,
Danke! Die Blütenmitte hat meine Stickmaschine (nach meiner Anweisung natürlich) gemacht 🙂
Hab noch ein weiteres Bild eingefügt: Eine Blüte, die komplett dem Stickrahmen entsprungen ist 🙂
LG Annette.