Beschreibung
Den Sonnenglanz mit der Nähmaschine festzuhalten, ist ein schwieriges Unterfangen. Am festesten habe ich mich mit dem Alpenglühen befasst (gleissend weisse, gelbe, rosarote, graue Partien), aber welcher Stoff könnte mit dem Naturschauspiel mithalten? Und was soll ich mit einem Alpenglühenabklatsch anfangen?
Ich habe mich also vom Sonnenglanz ab- und einer haushaltlichen Notwendigkeit zugewandt. Ich brauche neue Platzdeckeli (nennt man das im grossen Kanton nicht Klapperdeckchen?). Das Geschirr heisst Tambour, weil seine Verzierung den Schnüren aussen an den Trommeln gleicht. Ich habe an meinen letzten Mitmachbeitrag angeknüpft und wieder versucht, mit den vorhandenen Zierstichen das Muster nachzumachen. Da die Teller rund sind und ihr Muster golden und strahlenförmig, hielt ich beim Nachahmen mit dem ersten Patzdeckeli ganz unerwartet einen Sonnenglanz in Händen und bin nun in der glücklichen Lage, acht Sonnenglänze auf einen Streich ausweisen zu können!
Die Deckeli gefallen mir gut, aber ich bin nicht sicher, wie haltbar sie sind. Ich habe im Stoffgeschäft mit zwei Verkäuferinnen über die Machart diskutiert. Sie haben mir einen leichten Baumwollstoff etwa wie für ein Leintuch verkauft. Beide waren der Meinung, so etwas lasse man unverstärkt, d.h. ohne feine Vlieseline dahinter. Auch sei eine offenkantige Verarbeitung durchaus fachgerecht, falls ich den Rand mit einem entsprechenden Stich sichere. Ich habe es so gemacht, bin aber durchaus an Eurer Meinung dazu interessiert.
Der Faden ist schön golden glänzende Viskose von Gütermann; sehr dünn und rutschig, so rutschig, dass die Einfädelhilfe nicht griff. Ob da die paar Vernähstiche des Vernähprogramms reichen?
Das Muster habe ich aus Nr. 431 und dem Dreifachstich Nr. 6 zusammengesetzt. Dank der Programmierung werden so alle Strahlen wirklich gleich lang. Der Stich rund herum, Nr. 702, hat mich verblüfft: er bildete auf der Rückseite ganz lange Schlingen und wollte immer Fadenspannung 1. Ich nähte auf Seidenpapier; das half gegen das Schnurpfen, sprich Verziehen.
Ich hoffe, dass ich die Dinger nicht mit zu vielen Wäschen strapazieren muss. Aber das habe ich ja durch die Wahl von Menu und Gästen in der Hand!
Ich grüsse Euch freundlich
Renate.
Liebe Neugierige
Ich habe ein Stück zur Probe gewaschen (40°). Stoff und goldene Stiche blieben gut, die Stiche am Rand geben teilweise nach. Ich glaube, dass ich vorsichtshalber eine feine Vliesline auf die Rückseite bügle.
Ich grüsse Euch freundlich
Renate.
Liebe Neugierige
Ich habe ein Stück zur Probe gewaschen (40°). Stoff und goldene Stiche blieben gut, die Stiche am Rand geben teilweise nach. Ich glaube, dass ich vorsichtshalber eine feine Vliesline auf die Rückseiten bügle.
Ich grüsse Euch freundlich
Renate.
halli hallo renate,
und? wie haben sich denn deine gäste geäussert? ich jedenfalls finde deine idee, das dekor deines porzellans aufzugreifen, super! und bin auch neugierig, wie sich die untersetzer im gebrauch verhalten werden.
beste grüsse
gudrun
Liebe Gudrun
Kann man von Männern erwarten, dass sie so etwas sehen? Aber die Frauen haben es gemerkt.
Beim Kauf meiner – für eine Bernina simplen – Maschine habe ich schnöde auf die Möglichkeit einer späteren Stickerweiterung verzichtet. Als ich kurz darauf diesen Blog entdeckte, wollte es mich einen Augenblick fast reuen. Aber es ist schon richtig so; für die paar wenigen Dinge, die ich verzieren will, finde ich ja eine Lösung.
Aber… vielleicht… wenn sie 9mm breit stickte… – Du siehst, der Blog weckt Begehrlichkeiten und erfüllt so seinen Zweck!
Ich grüsse Dich freundlich
Renate.
Liebe Pia René, Annette, Susanne
Danke für Eure Meinungen und Hinweise. Der erste Besuch ist fleckenlos “überstanden” – ich kann Euch also erst später Bericht über das Wasch- und Ausfransverhalten erstatten.
Ich grüsse Euch freundlich
Renate.
Das ist eine feine Idee und ganz nach meinem Geschmack. Bei mir müssen die Arbeiten auch immer einen Zweck erfüllen, sonst ist es nicht wirklich meins.
Die Musterung der Deckchen passt perfekt zum Geschirr.
Herzliche Grüße
Pia René
Hallo Renate,
Deine Deckchen sehen sooo Klasse aus! Sie erinnern mich an meine Kindheit, wobei da die “Festtags-Tassenuntersetzer” aus dickem geprägten Papier waren.
Ich vermute, dass die Ränder der Deckchen nach dem Waschen mit der Schere etwas nachgearbeitet werden sollten. Das wird sich aber spätestens nach einigen Wäschen erledigen, weil dann der Zierstich die Kanten sichern wird. Scheint mir derzeit stellenweise noch etwas viel Stoff ausserhalb des Zierstichs.
Was die Fadenspannungsvorgabe der Nähma bei unterschiedlichen Stichen anbelangt: Manchmal verstehe ich das bei meiner auch überhaupt nicht. Dann muss man sie halt, wie Du das ja erfolgreich gemacht hast, überlisten 🙂
Liebes Grüßle Annette.
Hallo Renate,
ja, das ist Sonnenglanz in achtfacher Ausfertigung. Die gestickte Musterwiederholung der goldenen Verzierungen des Geschirrs auf den Deckchen finde ich sehr gut gelungen. Die Anordnung der Stickereien vermittelt auf den ersten Blick den Eindruck von Strahlen.
Ich bin gespannt, wie die Ränder der Deckchen nach mehreren Wäschen aussehen werden.
Vielen Dank für Deine Teilnahme am Projekt und die Fotos Deiner wunderschönen Deckchen. 🙂
Liebe Grüße
Susanne