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Baldachin aus Baumwollstoff

Beschreibung

Ich sah einen Blog-Beitrag, in dem jemand mit Musselin einen Baldachin genäht hatte. Das hatte mich sofort dazu inspiriert, für meine Tochter einen zu nähen. Ich konnte mir die Anleitung gratis herunterladen, wobei ich für mein Projekt nur den Zuschnitt des Daches benötigte. Von Anfang an stand für mich fest, dass ich dafür alte Bettanzüge recyclen möchte. Ich habe mir im Brockenhaus 2 farblich zusammenpassende Bettanzüge gekauft. So bekam ich meterweise günstigen Baumwollstoff. Ausserdem wollte ich den Baldachin länger machen, und da kamen mir die Masse der Bettanzüge auch gerade recht. So bekamen die Seiten eine Länge von ca. 2 Metern. Auch wollte ich mehr Umfang, um möglichst viel vom Bett “einzupacken”.
Ich trennte die Nähte der Anzüge, um sie in neuer Kombination zusammen zu nähen. Ich nutzte dabei die Technik der französischen Naht. Für solch lange, gerade Strecken eine ganz gute Technik. Und von Innen einen schöneren Anblick, als eine herkömmliche Naht.
Das Dach schnitt ich 6x zu, von jeder Farbe 2 Stück. Ich achtete darauf, dass sich die Farben abwechseln, mir gefallen solche Regelmässigkeiten. Auch diese Nähte nähte ich gleich wie die Seiten.
Während des Entstehungsprozesses merkte ich, dass ein Baldachin mit rundum Baumwollstoff nicht geht. Meine Tochter hat einen Wecker mit einer Lichtanzeige, über die sie sich in der Nacht orientiert, ob es noch Schlafenszeit ist. Diese musste sichtbar bleiben, damit sie am Morgen rechtzeitig aufsteht, um zur Schule zu gehen..
Da half mir mein Mann auf die Sprünge, er regte einen transparenteren Vorhangstoff an. Mir fiel ein, dass ich von einem Vorhangstoff noch sooo viel habe. Deshalb schnitt ich eine Bahn aus diesem Stoff zu. Die Bahn hatte genau die Breite, wie die Bettanzüge. Ich achtete beim Zusammenfügen darauf, dass die aufgetrennten Enden der Bettanzüge alle oben waren. Da die Bettanzüge ja bei den Öffnungen schon gesäumt sind, ersparte ich mir diesen Saum 😉 ( Ja, natürlich hat nun eine Bahn des Baldachins unten im Saum Knopflöcher, aber auch solche Sachen stören mich nicht. Besonders bei solch einem Projekt darf man meiner Meinung nach das erste Leben des Stoffes sehen) Ich machte also dem Vorhangstoff auch noch einen Saum unten. Dann überlegte ich, wo der Baldachin die Öffnung, und wo der Vorhang sein sollte und platzierte ihn entsprechend. Bei beiden Seiten, die dann dann den Eingang bilden, machte ich einen Saum und nähte diesen mit Zierstichen und Farbe ab. Oben nähte ich die Schnittkante des Vorhangs -mit ZickZack ab, das deshalb, da er stark franst.
Als alles zusammengenäht war, kamen die Raffungen. Das liiiebe ich an dieser Maschine so sehr! Fadenspannung ganz runter, Geradestich auf voll Länge und die ganze obere Breite 2x nähen. Die erste Naht setzte ich ca. 2cm vom Rand entfernt, die 2. mit einer Füsschenbreite Abstand, die Nadel ganz aussen, um so viel Abstand, wie mit einer Füsschenbreite möglich ist, zu erhalten. Ich setzte deshalb 2 Nähte, um genügend Stabilität in der Raffung zu bekommen, da ich dachte, dass mir das das Annähen leichter fallen wird.
Danach raffte ich den Stoff an beiden Nähten aufs Maximum und begann dann, es so auf das Dach aufzustecken. Da ich nur ein Ende der Naht verknöpft hatte, konnte ich auf der anderen noch die Raffung lockern. Die beiden Enden liess ich ca. 15 cm überlappen. Erst danach machte ich auf der anderen Seite der Nähte einen Knopf, löste alles nochmal vom Dach und verteilte die Raffung gleichmässig. Danach steckte ich nochmals alles gründlich fest und nähte es. Hier schnitt ich die Nahtzugaben etwas zurück, um sicher zu gehen, danach alles eingenäht zu haben.
Um den Baldachin am Metallring zu befestigen, musste ich noch 6 Bänder nähen, auch brauchte ich eins, um oben am Dach eine Schleife zum Aufhängen zu bekommen. Laut Anleitung müsste man diese nähen und dann jede einzelne stürzen. Das mache ich so ungern und ich wollte mir diesen Aufwand und Zeit sparen. Ich nähte 2 Quadrate à 30×30 cm. an zwei gegenüber liegenden Seiten zu, bügelte sie um und steppte die Kanten knapp ab. Dann nähte ich die offene Kante mit ZickZack ab, nähte dann neben dem Zickzack eine Linie Zierstich, und danach wieder Zickzack. Diese Linien machte ich alle neben einander, ohne zu schneiden. dabei liess ich immer zwischen den ZickZacks einen Abstand. Ich schnitt dann knapp neben dem ZickZack ab und hatte so meine Bänder. Und nebenbei konnte ich ein paar interessante Stiche ausprobieren, was ich sonst nicht so machen kann, wenn ich Jersy o.ä. verarbeite.
Die Bänder faltete ich dann in der Mitte und steckte sie bei der Naht von Dach und Seite an, immer dort, wo wieder ein neuer Teil des 6teiligen Daches begann.
Da ich die Seiten des Dachs gegen oben nicht ganz zunähte, um beim Zusammenfügen noch ein wenig Spielraum zu haben, hatte ich oben ein ca. 1cm grosses Loch. Dies reichte mir, um das letzte Band dort hindurch zu ziehen, um daraus die Schleife zu machen. Ich nähte sie auf der Innenseite des Daches mit der Spitze des Daches zusammen.

Die Augen der Tochter leuchteten und sie hatte sehr Freude, als sie den Baldachin über ihrem Bett hängen sah, und ich selber finde es auch mega gemütlich. Auch mein Sohn findet den super und hat gleich auch einen für sich “bestellt”.

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