jlkreativ

Land

Deutschland

Nähfavoriten

Kleidung, Taschen

Beruf

Bloggerin

Webseite/Blog

http://julialutter.de

Ich war noch keine 6 Jahre alt, da durfte ich das erste Mal eine Naht auf der Nähmaschine meiner Großmutter nähen. Das war für mich das Größte. Ich stamme aus einem eher nähfreiem Haushalt, was auch daran liegt, dass meine Großmutter alles machte. Mein Vater klebte abgefallene Knöpfe mit Uhu an sein Jackett, nachdem meine Mutter beim Annähen des Knopfes das Knopfloch mit zunähte.

Mit 8 konnte ich stricken, häkeln und nähen. So wurden meine Barbiepuppen damals nicht nur von meiner Großmutter sondern auch von mir eingekleidet.
Meine erste Nähmachine erbte ich mit Anfang 20 von besagter Großmutter. Ich nähte alles mögliche und im Gegensatz zu vielen anderen Müttern hörte ich mit dem Nähen auf, als meine Kinder geboren wurden. Dafür begann ich mit dem Malen. Die Kinder sind mittlerweile erwachsen und ausgezogen, dafür eine langanhaltende Malblockade eingezogen.
Um die zu überbrücken kramte ich nach fast 20 Jahren meine Nähmaschine hervor. Die ersten Versuche gingen ziemlich konsequent schief, doch viele Stunden des Nähens und Auftrennens haben einige positive Spuren hinterlassen, sodass ich mittlerweile den größten Teil meiner Garderobe selbstgenäht habe.
Geboren wurde ich in Hamburg - mitten in den 1960er Jahren. Mit 17 zog ich für ein Jahr nach Basel, um dort meine Ballettausbildung erst fortzuführen und dann abzubrechen, weil mein Rücken nicht mehr mitmachte. Schon damals fehlte mir Hamburg sehr und ich kehrte zurück. Mit 22 bekam ich mein erstes Kind und war verheiratet. Mit 24 war ich immer noch verheiratet und hatte mein 2. Kind. Mit ca. 30 hatte ich dann noch immer 2 Kinder, war aber nicht mehr verheiratet. Ich zog aus meinem geliebten Eppendorf zuerst an den Rand von Hamburg, der eigentlich Schleswig-Holstein zugeordnet ist, arbeitete als Übersetzerin für Fernsehfilme und Serien und war 1999 der festen Überzeugung, ich müsste mal wieder ganz woanders wohnen. So kam ich nach Hessen und tauschte Elbe gegen Nidda, Nähe zum Meer gegen Mittelgebirge, Großstadt gegen ländliche Gemeinde, Alsterwasser gegen Radler (Apfelwein wird nicht erwähnt, denn das ist für mich die verkorkste Version eines guten Cidres - tut mir leid!) und Franzbrötchen anfangs ersatzlos, was sich langsam ändert, denn es gibt vereinzelt Bäckerein, die sie mittlerweile führen.

Wäre mir nicht der Mann meines Lebens hier begegnet, wäre ich schon längst wieder in Hamburg, der schönsten Stadt in Deutschland. Ihm rang ich aber das Versprechen ab, mich mindestens einmal im Jahr ans Meer zu bringen.