Zeigt uns Eure kreativsten Arbeiten!

Alte Hose + altes Hemd = “neue” Weste

Beschreibung

Der Beitrag von Wiebke https://blog.bernina.com/de/2015/05/jeansrecycling-teil3-wir-weste/ brachte mich auf die Idee, aus einer seit bald 10 Jahren ausrangierten, ziemlich verlebten Hose eine Weste zu nähen. Die Hose hatte ich nicht entsorgt, da mir die Farbe sehr gut gefiel. Als Futter musste ein kurzärmliges Hemd herhalten, dessen Farbe auf der Sichtseite sehr gelitten hatte.
Ursprünglich dachte ich, dass 1 Hose und ein kurzärmliges Herrenhemd, Größe S, locker für eine Weste reichen sollten. War doch schwieriger als gedacht, da ich durch die etwas ungewöhnlichen Taschen ziemlich eingeschränkt war. Irgendwie mussten die in ihren Dimensionen auf die Schnittteile passen. Zudem waren die Eingriffstaschen der Hose für meinen Geschmack falsch herum gearbeitet: Wenn ich die Hände in den Hosentaschen hatte, sah man den Reissverschluss, die Patte befand sich unter der Handfläche. Normalerweise müsste nach meinem Verständnis die Patte über dem Handrücken liegen. So konnten die Taschen nicht so eingebaut werden, wie ich das ursprünglich geplant hatte.
Als Schnitt wählte ich aus einer seit einem Umzug vor über 10 Jahren unberührten Kiste denjenigen aus, von dem ich vermute, dass es der war, nach dem ich 1999 eine Jacke mit Fleecefutter genäht hatte (eine meiner letzten nähtechnischen Großtaten, anschliessend hatte ich keine Zeit mehr zum Nähen). Dieser Schnitt war zwar suboptimal wegen der vorgesehenen Abnäher, die ich sicherlich nicht einarbeiten können würde, aber ich wusste, welche Passform mich in etwa erwartet. Ausserdem hatte ich so einen Schnitt mit Kragen, den meine Weste unbedingt bekommen sollte.
Im Rücken ist die Weste 5 cm länger als vorne. Abgesehen davon, dass das zur vorhandenen Menge Stoff passte, gefällt mir das so. Der Rücken wurde im oberen Bereich bestickt und bekam einen kleinen (natürlich auch bestickten) Zierriegel, um die fehlenden Abnäher im Bereich meines Hohlkreuzes etwas auszugleichen. Die Naht in der rückwärtigen Mitte schmaler zu nähen hätte für meinen Geschmack die Taschen zu nahe aneinandergerückt; durch Abnähen der Seitennaht hätte sich eine ähnliche Problematik ergeben. Es sollte ja auch noch Weste vorhanden sein, nicht nur Taschen 🙂
Einen passenden Reißverschluss hatte ich nicht. Da mein Vorhaben war, das Teil möglichst kostengünstig herzustellen, entschied ich mich für einen Verschluss à la Dufflecoat. Knöpfe kamen nicht in Frage, da der “Stoff” (natürlich) nur bis zur vorderen Mitte +NZ reichte. Für einen schmalen Untertritt musste der Hosenstoff reichen, weil ich keine Knöpfe o.ä. im “luftleeren Raum” mag. Auch Ober- und Unterkragen mussten aus Hosenstoff sein. Die Verschlüsse bastelte ich aus Gummizug und 2 Kordelstoppern, die sich ursprünglich in den Säumen der Hosenbeine befunden hatten. Für die Größe und das Design der Befestigungen aus Stoff orientierte ich mich an den Aufsteppungen an den Taschenklappen.
Auf eine Innentasche habe ich verzichtet. Die ursprüngliche Hemdbrusttasche hatte ich mit einem sehr dicht digitalisierten Muster mit dem damals noch sehr verbreiteten Baumwoll-Stick- und Stopfgarn bestickt. Das war nach dem Waschen schon immer sehr schwer zu bügeln gewesen; als Innentasche hätte ich vermutlich an dieser Stelle ein ewiges Gekrumpfel gehabt.
Über meine Reihenfolge des Zusammennähens lasse ich mich lieber nicht aus. Es hätte sicherlich wesentlich einfachere Möglichkeiten gegeben 🙂

Kommentare zu diesem Artikel

8 Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Erforderliche Felder sind mit * markiert

Liebe Leserin, lieber Leser des BERNINA Blogs,

um Bilder über die Kommentarfunktion zu veröffentlichen, melde Dich im Blog bitte an.Hier geht es zur Anmeldung.

Du hast dich noch nicht für den BERNINA Blog registriert?Hier geht es zur Registrierung.

Herzlichen Dank, Dein BERNINA Blog-Team