Kreative Artikel zum Thema Nähen

Mädchensachen

Als kleines Mädchen war es mir besonders wichtig, jederzeit optimal bequem angezogen zu sein und fand Jeans entscheidend passender für meinen Lebensstil als Röcke (aber nur, wenn sie am Bund elastisch waren!). Während andere Mädchen sich in Pastellfarben  kleideten mochte ich kräftige Farben wie rot, blau und gelb und trug statt Lackschuhen am Liebsten Turnschuhe mit Klettverschlüssen. Ich hatte kurze Haare, machte Judo und fuhr ein Mountainbike.

Es fing damit an, dass ich mit dem Reiten begann, setzte sich fort mit längeren Haaren und engeren Jeans bis hin zu meiner heutigen Begeisterung für alles, was Rüschen und ein Happy End hat. Einen vorläufigen Höhepunkt hat diese Entwicklung sicherlich in meinem neuen Top gefunden:

Simplicity 2599, Ansicht D

Gibt es etwas mädchenhafteres als ein rosa geblümtes Rüschentop? Fotografiert vor einem Rosenstrauch?


Dieses Schnittmuster ist genau das richtige Modell für das Late-Night-Nähen, das ich in der momentanen heißen Klausurenphase zum Ende des Semesters praktiziere; selbst mit meiner ab 22 Uhr stark abfallenden Konzentrationskurve kann bei der Verarbeitung von einem Vorder- und einem Rückenteil, ein paar Rüschen sowie etwas Schrägband nicht viel schiefgehen!

Sicherlich ist so ein schnelles, einfaches Projekt das näherische Äquivalent zur romantischen Komödie, aber seien wir doch mal ehrlich: Das Leben besteht eben nicht nur aus pädagogisch wertvollen Lernerfahrungen – und manchmal braucht man einfach ein schnelles Erfolgserlebnis (bzw. möchte am Anfang des Films schon sicher sein, dass sie sich kriegen).

Sollte noch jemand an meiner Berechtigung zu näherischem Schonprogramm und seichter Unterhaltung zweifeln: Ich beschäftige mich seit vier Wochen mit so faszinierenden Dingen wie der Reliabilität psychodiagnostischer Verfahren. Und deshalb wird mich mein Nachhauseweg morgen an einer Videothek vorbeiführen – ich hab mir einen Abend mit Hugh Grant verdient…

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