Kreative Artikel zum Thema Quilten

Boxy-Kosmetiktasche nähen – Anleitung, Teil 1

Habt Ihr Lust, eine praktische Kosmetiktasche mit mir zu patchen und zu nähen? Die Boxy-Kosmetiktasche bietet nicht nur viel Platz für Toilettenartikel beim Reisen. Sie kann prima als Projekttasche, als Strick- und Häkeltasche oder auch als Lunchbag verwendet werden.

Dieses Modell wird aus Vierecken genäht und ist somit ideal als  Patchworkprojekt für Anfänger. Die Stoffauswahl bestimmt bei der Boxy-Kosmetiktasche den Wow-Effekt. Die Aussenstoffe und der Futterstoff dürfen hier stark kontrastieren, da der Rand der Tasche zur Benutzung nach aussen gestülpt wird.

Dies ist der erste Teile einer zweiteiligen Artikelreihe. Heute geht es ums Patchen. Ich zeige Euch zwei verschiedene Varianten im Umgang mit der Nahtzugabe und das dadurch unterschiedliche Ergebnis in der Stoffoberfläche. Am Montag geht’s weiter. Dann werden wir aus unserem Patchwork die Kosmetiktasche nähen.

Kosmetiktasche nähen – Anleitung

Materialien für die Boxy-Kosmetiktasche

  • 20 Vierecke 10 cm x 10 cm Patchworkstoff A
  • 20 Vierecke 10 cm x 10 cm Patchworkstoff B
  • 1 Endlosreissverschluss 40cm mit Zipper
  • 2 Zuschnitte 30 cm x 40 cm Innenfutter (Patchworkstoff)
  • 2 Zuschnitte etwas dickeres Vlies (Quiltvlies/Soft&Stable/Taschenvlies)

Ordnet die Vierecke nach Belieben in 4 Reihen à 5 Stück an. Tipp: macht ein schnelles Foto mit dem Handy.

Damit Ihr nicht die Übersicht beim Zusammennähen verliert, schiebt die Stoffe zu kleinen Päckchen zusammen und legt sie neben die Nähmaschine.

Die Reihe, die Ihr zusammennäht, fächert Ihr vorher auf.

Montiert den Patchworkfuss #97.  Ihr näht damit mit einer Nahtzugabe von 1/4″ (6mm) . Solltet Ihr keinen solchen Nähfuss haben, näht bitte alle Vierecke mit 0,75 cm und einem 2mm Geradstich zusammen.

Image of Patchworkfuss # 97.

Patchworkfuss # 97

Der Patchworkfuss # 97 eignet sich ideal für Patchwork- und andere präzise Näharbeiten.

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Achtet auf Genauigkeit. Alle Kanten der Stoffquadrate liegen bündig. Näht einmal entlang der rechten Stoffkante von oben nach unten. Nahtenden nicht sichern. Stichlänge 2 mm.

Öffnet das zusammengenähte Stoffviereck. Legt den nächsten Stoff rechts auf rechts auf.

Achtet auch hier auf absolute Genauigkeit. Wer gerne Stecknadeln oder Clips verwendet, nimmt sie zusätzlich.

Die erste Reihe ist geschafft.

Wichtig: Ordnet die zusammengenähten Reihen wieder korrekt an. Schaut hierzu auch auf Euer Foto von der ersten Übersicht.

Nahtzugabe seitlich bügeln

Alle 4 Reihen liegen auf dem Bügelbrett. Die Nahtzugaben bügelt Ihr bei dieser Variante zur Seite. 

Wendet zuerst die Streifen. Die Nahtzugaben sollen später, wenn sie zusammengenäht werden, aneinanderstossen. Dazu bügelt Ihr nun die Nahtzugaben in der obersten Stoffreihe nach links. Die der zweiten Reihe nach rechts. Die der dritten Reihe wieder nach links und die unterste Reihe nach rechts. Steckt dazu ans linke Ende jeder Reihe eine Stecknadel, die Euch die korrekte Bügelrichtung zeigt.

Wichtig: zieht nicht am Stoff. Schiebt mit dem Bügeleisen die Nahtzugabe leicht zur Seite und setzt es dann auf. Bügelt so Stück für Stück die 4 Nahtzugaben pro Streifen in die korrekte Richtung.

Die gebügelten Streifen von rechts:

und einmal von links. Hier seht Ihr nun, die die Nahtzugaben gegeneinanderstossen.

Die Streifen zusammennähen

Durch die seitlich gebügelten Nahtzugaben ist eine Stoffseite höher als die andere. Legt die ersten 2 Streifen rechts auf rechts zusammen. Nun schiebt Ihr die Nahtkanten passgenau gegeneinander.

Sichert die zusammenliegenden Nahtkanten mit Nadeln und näht mit derselben Nahtzugabe die ersten beiden Streifen zusammen.

Faltet die Fläche auf. Nun seht Ihr, wie die zu Seite gebügelten Nahtzugaben einer gepatchten Fläche Struktur geben.

Alle 4 Reihen sind zusammengenäht.

Gebügelt wird nun wieder von links. Ihr seht, dass sich in meinem Modell in der dritten Reihe eine Nahtzugabe verdreht hat. In diesem Fall drücke ich mir selbst ein Auge zu und bügle sie gleich flach.

Ich empfehle Euch, die Nahtzugabe nun in eine Richtung zu bügeln, nämlich nach “unten”. Das Bügeleisen setze ich mittig auf den Stoff auf und versetze es dann nach und nach. Die äusseren Reihen bügle ich zuletzt. 

Wendet den Stoff und bügelt ihn nochmals von der Vorderseite. 

In der Nahaufnahme sind die Unebenheiten dieser Nähvariante gut zu sehen.

Auseinandergebügelte Nahtzugaben

Ich bügle die Nahtzugaben gerne auseinander, da das Nähergebnis flach und ebenmässig wird. Ein weiterer Vorteil dieser Methode: Die gepatchte Fläche lässt sich einfacher quilten. 

Hier sind bereits alle 4 Reihen zusammengenäht. Die Nahtzugabe habe ich auseinandergebügelt. Zuerst öffnet Ihr die Nahtzugabe mit den Fingern und streicht sie mit wenig Druck auseinander. Setzt dann das Bügeleisen auf und bügelt sie flach. Auch hier ist es wichtig, nicht am Stoff zu ziehen, da er sich sonst verzieht.

Vielleicht fällt Euch jetzt schon die Ebenmässigkeit der Fläche auf.

Zusammengenäht wird ähnlich wie zuvor: beide Streifen legt Ihr rechts auf rechts zusammen. Die Nahtzugaben liegen bündig aufeinander. Sichert sie auch hier mit einer Stecknadel.

 

Dann näht Ihr die Reihen nach und nach zusammen.

Sobald die Fläche zusammengenäht ist, legt Ihr sie aufs Bügelbrett/Bügelmatte. Mit den Fingern streiche ich die Nahtzugabe auseinander, bevor ich sie mit dem Bügeleisen bügle.

Hier liegt nun alles flach und eben.

Bügelt erneut die Vorderseite. 

Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, wie Ihr seht. Manches Patchworkmuster muss diese erhabenen Kanten haben, andere wirken in der Ebenmässigkeit. Schlussendlich ist es auch Geschmacksache und dem einen liegt eine Variante besonders gut.

Habt Ihr Euch für eine der Varianten entschieden? Prima! Der nächste Blog-Beitrag folgt bereits am Montag. Dann werden wir aus unserem Patchworkmuster die Kosmetiktasche nähen. Ich hoffe, Ihr seid dann wieder dabei. 

Herzlichst,
Jutta

PS: Inzwischen ist der zweite Beitrag erschienen: Nähanleitung, Teil 2

Gratis-Schnittmuster und Nähanleitung für eine Kosmetiktasche

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