Guten Morgen, ihr Lieben,
zuerst einmal möchte ich mich bei euch für die großartige Resonanz auf meinen letzten Beitrag – Bilderbuch nähen und applizieren (hier) – bedanken. Ich habe damit tatsächlich im Restedesignwettbewerb2017 gewonnen!
Heute zeige ich euch, wie ihr winterliche, kuschelige Patchworkkissen nähen könnt – das eine für Anfänger, das andere für Fortgeschrittene und beide mit einem verdeckten Reißverschluss auf der Rückseite. Dazu braucht es nicht viel, man kann wunderbar Reste verwerten, verschiedene Stoffe kombinieren und erhält ein wunderschönes Unikat, das einem die kalte Jahreszeit auf dem Sofa verschönert.
Ich habe Kissenhüllen für quadratische Kissen mit der Seitenlänge 40cm genäht. Die Zentimeterangaben könnt ihr mit dem Faktor 2,54 dividieren (teilen), um die Inch-Maße zu erhalten. Ich rechne hier mit einer Nahtzugabe von 0,75cm.
Patchworkkissen Streifen
Fangen wir zunächst mit dem etwas leichteren Kissenbezug an. Ihr benötigt hierfür:
- 4 Streifen à 41,5cm x 11,5cm
- 1 dünnes Volumenvlies, gerne etwas größer als 41,5cm x 41,5cm
- 1 Stoffstück für die obere Rückseite à 30cm x 41,5cm
- 1 Stoffstück für die untere Rückseite à 17,5cm x 41,5cm
- 1 Stück Endlos-Reißverschluss etwas länger als das Kissen, hier 45cm und 1 Schieber dazu
Nähen wir zunächst die Rückseite mit dem verdeckten Reißverschluss: Ihr teilt euren RV und legt jeweils eine Hälfte rechts auf rechts auf das obere und die andere auf das untere Rückteil. Dabei zeigen die Zähnchen jeweils nach unten und innen. Näht diese nun mit eurem Reißverschlussfuß #4 fest.
Danach steppt ihr den Reißverschluss von der rechten Seite knappkantig ab, so dass sich später kein Stoff im Reißverschluss verfangen kann.
Beim oberen Rückteil geht ihr statt des Absteppens etwas anders vor: ihr legt den Stoff 2,5cm über die Reißverschlusszähnchen von der Naht aus gesehen und klappt dann den Stoff dort wieder zurück. Danach dreht ihr den Stoff auf die linke Seite und steppt diese Verdeckung auf derselben Naht fest.
Das sieht dann von rechts so aus.
Nun legt ihr die Rückseite erstmals beiseite und beginnt damit, jeweils 2 der 4 Streifen rechts auf rechts an der langen Kante (rote Klammern) zusammenzunähen. Die Baumwollstoffe bügelt ihr anschließend, beim Teddy-Stoff geht das nicht.
Dann legt ihr die Stoffstreifen wieder rechts auf rechts und schließt die lange Kante (rote Klammern).
Jetzt ist eure Vorderseite so gut wie fertig. Um ein schöneres Ergebnis zu erzielen – da gerade der Teddystoff sehr uneben wirkt, legt ihr die Vorderseite mit der linken Stoffseite auf ein dünnes Volumenvlies. Dies könnt ihr nun ganz nach euren Wünschen quilten. Ich habe es eher einfach gehalten und habe über die drei Nähte einen wellenförmigen Zierstich gequiltet. Dafür habe ich den Obertransportfuß #50 verwendet.
Schneidet die Vorderseite auf 41,4cm x 41,5cm zurecht und legt die beiden Rückteile rechts auf rechts darauf. Davor ziehst du den Schieber auf den Reißverschluss und kürzt seine überstehenden Enden.
Näht nun einmal komplett rundherum, achtet darauf, dass der Reißverschluss ein Stück offen ist, so dass ihr anschließend euer Kissen wenden könnt. Es empfiehlt sich, dort, wo ihr über den RV näht, ein Mal vor und zurück zu nähen, weil sich später dort der meiste Zug befindet.
Wendet das Kissen, formt die Ecken schön aus und befüllt es mit eurem Kissen.
Herzlichen Glückwunsch, fertig ist euer erstes Patchworkkissen mit Streifen!
Ihr seht, wie schön sich der Reißverschluss hinter der Verdeckung befindet.
Dieser “einfache” Zierstich gefiel mir so gut, dass ich ihn auch beim zweiten Kissen verwendet habe.
Patchworkkissen Quadrate
Wem die erste Variante zu simpel war oder wer sich gerne einer weiteren Herausforderung stellen möchte, kann dieses Kissen nachnähen.
Ihr benötigt hierfür:
- 1 mittleres Quadrat à 21,5cm x 21,5cm
- 12 kleine Quadrate à 11,5cm x 11,5cm
- 1 dünnes Volumenvlies, gerne etwas größer als 41,5cm x 41,5cm
- 1 Stoffstück für die obere Rückseite à 30cm x 41,5cm
- 1 Stoffstück für die untere Rückseite à 17,5cm x 41,5cm
- 1 Stück Endlos-Reißverschluss etwas länger als das Kissen, hier 45cm und 1 Schieber dazu
Da die Rückseite genau gleich genäht wird, zeige ich euch diese nicht nochmals.
Ordnet euer Vorderteil so an, wie es euch gefällt.
Nun beginnt ihr, die einzelnen Quadrate aneinander zu nähen. Ich starte mit den beiden mittleren und lege das obere jeweils rechts auf rechts auf das untere und schließe diese Nähte (blaue Klammern). Bügelt die NZ zu einer Seite.
Dann sind ist die obere Reihe dran. Klappt das 2. auf das 1. und das 4. auf das 3. Quadrat (von links aus gesehen) und schließt auch diese beiden Nähte (blaue Klammern). Anschließend bügelt ihr wieder.
Um die Reihe zu beenden, müsst ihr die mittlere Naht zwischen 2. und 3. Quadrat schließen.
Dies ist wiederum durch die blauen Klammern gekennzeichnet.
Nach genau diesen Schritten näht ihr die unteren Quadrate aneinander.
Anschließend verbindet ihr die mittleren Seiten mit dem Mittelquadrat (blaue Klammern) auf der linken …
… und auch auf der rechten Seite.
Jetzt müsst ihr nur noch die obere und untere Reihe damit verbinden. Da sich hier an den Ecken des Mittelquadrates zum ersten Mal zwei Nähte treffen, achtet darauf, dass die Nahtzugaben in unterschiedliche Richtungen zeigen, so dass ihr ein sauberes Ergebnis erhaltet (damit meine ich die Stellen der linken und rechten blauen Klammer).
Sehr gut, das Schwierigste ist geschafft, eure Vorderseite ist fertig!
Diese wird nun auch wie beim Streifen-Kissen gequiltet, und an die Rückseite genäht und zuletzt mit der Kissenfüllung versehen.
Herzlichen Glückwunsch, fertig ist euer zweites, kuscheliges Patchworkkissen!
Auch dieses macht auf der Rückseite eine schöne Figur.
Die Teddystoffe geben den Kissen eine schöne, winterliche und alpine Note.
Da ja noch kein Schnee liegt, habe ich sie im goldenen Herbst fotografiert. Viel Freude wünsche ich euch beim Nachnähen,
herzliche Grüße,
Sara
Liebe Sara! Meine Meinung ist, jeder der unbedingt in inch arbeiten will, kann die Umrechnung selbst vornehmen. Es ist doch nur wichtig, welchen Linien man folg beim Zuschnitt, egal ob inch oder cm, oder nicht? Beide Maßeinheiten haben ihre Berechtigung, in der Grundschule lernten wir die Grundrechenregeln.
Lieben Gruß! Sabine
Liebe Sabine, da stimme ich dir voll und ganz zu. Manche arbeiten lieber mit Inch, die anderen lieber mit Zentimeter. Ich handhabe das auch von Projekt zu Projekt unterschiedlich, je nachdem, was vom Gefühl her besser passt oder wo ich vielleicht in besseres Lineal dafür habe.
Liebe Grüße und ein frohes Nähen,
Sara
Schöne Anleitung.
Ich würde die cm Maße durch 2,54 dividieren (teilen) um auf inch Maße zu kommen.;-)
Gruß Mariel
Da hast du vollkommen recht, liebe Mariel, wird sofort geändert. Lieben Dank für den Hinweis, viele Grüße, Sara