Weiter geht es mit unserem Software-Workshop! Alles klar für den fünften Teil unseres Stickmotives? Wir werden heute den Vogel erstellen und damit unseren Software-Workshop beenden. So soll unser Stickmotiv nach dem heutige  letzten Workshop-Teil aussehen:

Neu hier?

Ihr lest zum ersten Mal vom Frühlings-Workshop? Kein Problem, Ihr könnt jederzeit einsteigen und mitmachen. Hier findet Ihr alle Beiträge in der Übersicht: Software-Frühlings-Workshop. 

Ich bin Tatjana und befasse mich seit vielen Jahren beruflich mit dem Digitalisieren von Stickmotiven. Wenn Ihr mehr über mich erfahren wollt, schaut gerne mal bei “Der Stickbär” oder auf meinem Instagram-Account vorbei!

Im Workshop entsteht ein frühlingshaftes Motiv, das ein Vögelchen auf einem Zweig zeigt. Dieses werden wir gemeinsam in der BERNINA Sticksoftware 9 als Stickmuster umsetzen. Solltet Ihr diese Version der Sticksoftware noch nicht haben, könnt Ihr die Sticksoftware 30 Tage kostenlos testen.

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Wir digitalisieren den Vogel

Ruft zunächst einmal euer bislang erstelltes Stickmotiv auf.

Vergrößert Euch den Vogel mit der Lupe.

Der Zweig verdeckt die Grafik der Füße teilweise, deshalb werden wir ihn zunächst ausblenden.

Sucht rechts im Farbfilm den Zweig, Rechtsklick–> Ausblenden

An der Schraffur im Farbfilm seht Ihr, dass dieses Objekt (der Zweig) nun ausgeblendet ist. Der Zweig ist nicht gelöscht, sondern nur auf der Bildfläche unsichtbar, so dass wir freie Sicht auf die Beine  des Vogels haben. 

Nun haben wir also freie Sicht auf den Vogel und werden mit den Beinen beginnen. Vergrößert mit der Lupe den Blicke auf die Beine ein wenig mehr und wählt das Digitalisierungswerkzeug Geschlossenes Objekt, die Farbe Orangegelb und den Füllstich Steppstich.

Damit später beim Sticken keine Lücken bei angrenzenden Objekten entstehen, werden wir die einzelnen Objekte ganz leicht überlappen. Die Beine sollen also einen Millimeter unter dem Bauch liegen. Beginnt also oben am Bein ein wenig in das Blau des Bauches gerückt mit dem ersten Punkt und klcikt euch dann rund um das erste Bein.

Ihr erinnert Euch: Linker Mausklick: Eckpunkt, rechter Mausklick: Kurvenpunkt.

Bestätigt mit Enter.

Wie seht, liegen nun alle Stiche in einem Stickwinkel. Voreingestellt sind von der Software immer 45 Grad.

Um dem Bein ein wenig mehr Form zu verleihen, werden wir nun mehrere Stichwinkel auf einmal hinzufügen.

Wählt zuerst das Bein aus (blauer Pfeil) und dann Bearbeiten–> Stichwinkel hinzufügen.

Jetzt setzt Ihr mit der Maus immer 2 Punkte für einen Winkel. Ihr seht auf dem Bild recht gut, wo ich die Winkel gewählt habe. Es ist hierbei egal, auf welcher Seite Ihr beginnt und auch, ob Ihr mit Links oder Rechts klickt. Ich habe dem Bein 2 Winkellinien gegeben und dem Fuß jeweils eine. Zu viele ist auch nicht gut, dann könnte die Software meckern 😉 Probiert es einfach aus.

Zum Schluss ein Klick auf den blauen Pfeil (links oben) und Euer Bein hat eine gefälligere Stichrichting.

Das 2. Bein erstellt Ihr ganz genauso.

Wir machen gleich mit dem Schnabel weiter, verwenden hier aber den Blockdigitalisierer und als Füllstich Satinstich.

Beginnt außen an der einen Spitze und klickt 3 Paare bis zum Ende innerhalb des Kopfes.

Bestätigt mit Enter und beginnt gleich mit dem 2 Schnabelteil direkt am Kopf und arbeitet euch mit 3 weiteren Doppelklicks zum Schnabel vor.

Bestätigt auch her mit Enter und das war es auch schon. Mehr muss am Schnabel nicht erledigt werden.

Nun werden wir uns den linken Flügel des Vogels vornehmen. Ihr erinnert Euch, wir überlappen alles ganz leicht und daher bietet sich diese Reihenfolge an.

Wählt das Digitalisierungswerkzeug Geschlossenes Objekt, die Farbe Dunkelblau und den Füllstich Steppstich.

Beginnt etwas versetzt im Inneren des Bauches und klickt um den Flügel herum. Wie immer verwenden wir rechte Mausklicks für Kurven und linke für Eckpunkt. Kurz vor dem zuerst gesetzten Punkt beenden, die Anfangs- und Endpunkt verbinden sich bei geschlossenen Objekten von ganz alleine.

Mit Enter bestätigen.

Ein paar Worte zu Unterlegstichen

Wer gerne stickt weiß, wie wichtig diese sind. Je größer eine gestickte Fläche ist, umso sorgfältiger sollten wir die Art der Unterlage wählen. Die Sticksoftware hat vor eingestellt allerdings bereits gut gewählte Unterlegstiche, die in der Regel auch ausreichen.

Möchtet Ihr überprüfen, welche Art Unterlage für das jeweilige Objekt gewählt sind, markiert das jeweilige Objekt (anklicken) und klickt rechts ganz unten auf das Icon Unterlage/Einstellungen

Es öffnet sich nun das Fenster mit den Unterlagen, in dem Ihr nach Bedarf dann auch andere Unterlagen wählen könntet. 

Klickt dafür auf den kleinen Pfeil hinter Steppstich, um zu sehen, was noch zur Verfügung steht.

Aber wie gesagt, in der Regel sind die Unterlagen von der Software gut gewählt und müssen nicht verändert werden. 

Wechselt nun die Farbe in ein helleres Blau, das Digitalisierungswerkzeug Geschlossenes Objekt und die Stichart Steppstich bleiben. Wir erstellen nun mit einigen Klicks den Bauch, dabei klicke ich mitten hinein unter den mittelblauen Rand links am Bauch des Vogels. Unter dem Flügel achte ich wieder auf eine leichte Überlappung.

Bestätigen mit Enter.

Den 2. Flügel erstellen wir nun genau wie vorhin den ersten Flügel. Wählt als Farbe wieder das dunklere Blau.

Um dem Vogel mehr Leben zu geben, passt gerne den Stichwinkel des rechten Flügels über Objekt-Umformen etwas an, so wie wir es bereits in den vorherigen Lektionen getan haben.

Für bessere Sicht auf die Stiche könnt Ihr statt dem Ausblenden, wie wir es vorhin mit dem Zweig getan haben, auch die Sticheansicht deaktivieren.

Klickt einfach auf das Icon, so dass es nicht mehr Blau hinterlegt ist.

Ihr erkennt jetzt die Details besser und könnt mit der “Borte” am Bauch weitermachen.

Dafür wählt einen weiteren Blauton und den Blockdigitalisierer sowie Satinstich.

Wenn Ihr die Sticheansicht wieder einblendet, also aktiviert, sieht es dann so aus. Selbstverständlich könnt Ihr die Farbe jederzeit ändern, einfach anklicken und eine andere Farbe aussuchen. Auch die Stichart könnt Ihr anpassen, ebenfalls anklicken und dann unten in der Füllstichartleiste eine andere Stichart, z.B. Steppstich auswählen.

Ich fahre nun mit dem Auge fort und deaktiviere wieder die Sticheansicht für eine bessere Sicht.

Mit dem Digitalisierungswerkzeug Block und Satinstich erstelle ich das Auge.

Anschließend wähle ich einen dunkleren Ton (Dunkelgrau oder Schwarz) und erstelle mit dem selben Werkzeug noch das Augenlid.

So sieht das Ganze nun aus. Rechts im Farbfilm lösche ich erstmal die Hintergrundgrafik, da ich sie nun nicht mehr benötige. Einfach anklicken, direkt im Farbfilm und mit der Entf-Taste löschen.

Den Zweig kann ich nun auch wieder sichtbar machen. Dazu Rechtsklick in das entsprechende Bild im Farbfilm und Einblenden wählen.

So sieht mein Vogel nun also aus und kann natürlich später auch noch weiter bearbeitet werden. Ich habe die Borte am Bauch von Satinstich in Steppstich umgeändert, das gefällt mir doch besser.

Spielt mit den Sticharten und Farben, spielt da ruhig ein wenig mit der Software. Immer wieder abspeichern nicht vergessen.

Um euer selbst erstelltes Stickmotiv auf der Stickmaschine zu sticken, exportiert Ihr euch die Datei in das von euch benötigte Stickformat.

Dazu einfach Datei–>Maschinenformat exportieren wählen und das passende Maschinenformat (zum Beispiel exp für BERNINA) auswählen.

Und das war es nun auch, wir sind fertig mit unserem gemeinsam erstellten Stickmotiv.

Ich hoffe, es hat Euch Spaß gemacht und Ihr habt einiges Neues mitnehmen können.

Viele liebe Grüße

Tatjana