In meiner Familie gibt es, wie in vielen anderen Familien einer Quilterin ganz viele Quilts. Einer davon, der zweite Quilt meines Sohnes, bestand/besteht ausschliesslich aus Batiks, die leider mittlerweile sehr verschlissen sind, da dieser Quilt längst nicht mehr als Zudecke, sondern als “Draufsitzdecke” für die Couch genutzt wird. Einen dritten Quilt gab es, als Sohnemann zum Studium das Familiennest verliess. Und seitdem mangelt es nun schon an der Qualität des Batik-Draufsitz-Quilts. Da die Rückseite des Quilts vollkommen intakt ist, schob ich die Reparaturarbeiten Jahr für Jahr vor mir her. Hier nun einmal ein erster Eindruck des auf zwei Linien ziemlich kaputten Tops: Vlies und Rückseite sind intakt und daher wäre das Teil fast zu schade zum Wegwerfen.
Und dann kam die Q 20 ins Haus. Wenige Wochen ist das erst her. Als ich praktisch paralell dazu den “Draufsitzquilt”, diesesmal bereits umgedreht auf der Couch im Studentenzimmer liegen sah, hatte ich auch gleich die Idee, wie ich das Ding nun reparieren wollte. Eigentlich ganz einfach, wenns an Platz unter der Nähmaschine nicht mehr mangelt.
Man könnte nun behaupten, dass die BERNINA Longarm Q 20 nur eine Quiltmaschine ist – ist sie ja auch – doch mit etwas Trickserei kann man wunderbar mit ihr auch Applizieren – und genau das hatte ich vor. Raw-Edge-Appliqué um es auf den Punkt zu bringen.
Ich suchte aus meinen Unis drei farblich passende heraus
schnitt Vliesofix zu
bügelte es auf die Rückseite der Unis auf
und schnitt eine Vielzahl an Vierecken, die zur Blockgrösse des Batikquilts passten zu.
Ich breitete den zerschlissenen Quilt auf meinen Arbeitstischen aus und begann die zerschlissenen Stoffe herauszuschneiden. Dann entfernte ich die Papierrückseite des Vliesofix auf der Stoffrückseite und legte die zugeschnittenen Quadrate über die offenen Vliesstellen.
Da Vlies und Rückseite ausreichend Schutz vor Hitze der Tischplatte boten, konnte ich auch direkt auf dem Tisch aufbügeln.
Das Ganze packte ich dann auf den Arbeitstisch meiner Q 20. Zum Quilten, bzw Applizieren wählte ich ein hübsches Grün aus der Cotona-Serie No. 30 von MADEIRA.
Um schöne gerade Linien zu erhalten, nahm ich das BERNINA Lineal aus den Rulerwork-Tools zu Hilfe. Viereck um Viereck quiltete ich so mal mehr, mal weniger nah an der Stoffkante entlang.
Nach insgesamt gut 8 Stunden ist der Quilt repariert.
Sicherlich werden sich an den Kanten der aufgebügelten Stoffvierecke Fäden bilden, die man leicht abzupfen kann. Die Decke hält nun jedenfalls eine Weile, jedoch nicht für die Ewigkeit – das soll sie auch gar nicht – schliesslich möchte man auch gerne wieder einmal einen neuen Quilt nähen. Das wäre dann No. 4 für Sohnemann.
Und da gerade neue Möbel ins Studentenzimmer Einzug gehalten haben, wünschte sich mein Sohn noch ein paar neue Kissen, am liebsten aus Kork. Und am besten noch in der Lieblingsfarbe Grün – wer hätte das gedacht? ;-). Also nähte ich heute Nachmittag noch drei neue Kissenbezüge aus dem wassergrünen Kork und zwei neuen Naturkorkfarben, einer in einem tollen Schachbrettmuster, ein anderer mit feinen schwarzen Linien.
Und wenn ich in den Kalender schaue, könnte ich behaupten, dass auch der April alles neu macht. Nun ja, manchmal eben.
Liebe Grüße!
Jutta Hellbach
Das ist ja eine geniale Idee! Danke für den Tipp!
Liebe Jutta,
die Idee einen Quilt so zu reparieren ist ja genial. Und mit Deiner Traummaschine ein Kinderspiel!
Kork habe ich noch nie verarbeitet. Wie macht sich das so unter der Maschine? Braucht man einen Teflonfuß?
Die Kissen sehen toll aus!
Liebe Grüße
Dorthe
Hallo Jutta,
die Reparatur des “Draufsitzquilts ” ist dir großartig gelungen,- sieht wunderschön aus. Und die Kissen aus Kork begeistern mich sehr.
Weiter so -und liebe Grüße
Erika