Der Aussstellungstitel klingt verlockend vieldeutig. Was steckt dahinter? Im Idealfall sollte ein gelungenes Verpackungsdesign der Ware ihr erstes Gesicht verleihen, es verlangt also ein minutiöses Zusammenspiel von Körper und Fläche, es verlangt nach einer dem Produkt adäquaten ‘Behausung’, die dem darin ‘Verborgenen’ eine erste Ansicht gibt.
Materialwahl, Proportion, Formen- und Farbsprache, nicht zuletzt die Typographie, sind massgebliche Momente der Gestaltung. Auch bei der Gestaltung von Buch und Schrift kommt es auf all das an und so verbinden sich diese Fragestellungen mit den drei- und zweidimensionalen Aspekten, wie sie die Verpackung aufgibt, mit den Themen des Klingspor-Museums.
China hat sich zu einem der innovativsten Orte des graphischen Designs entwickelt. Chinesisches Verpackungsdesign weckt das Interesse, die Kultur des immer noch fernen Landes auf einem weiteren Feld zu entdecken. Vor allem die Metropole Shanghai erweist sich längst als Hotspot der Innovation im Arbeits- wie im Kulturleben Chinas, als Membran zwischen Protagonisten in Ost und West.
Am Shanghai Institute of Visual Arts (SIVA) schaffen junge Gestalter zeitgemässes Grafikdesign, das heimische, aber auch fremde Einflüsse aufweist. Dank der Kontakte von Prof. Klaus Hesse, Hochschule für Gestaltung in Offenbach, ist die Ausstellung raffinierter Verpackungen, die Studenten von Prof. Gu Chuanxi gestaltet haben, zustande gekommen. Die Ausstellung erlaubt Einblicke in die neuesten Kreationen eines der weltweit angesehensten Labors seiner Art. Den Besucher erwartet eine prononcierte Inszenierung der Ausstellung durch die Verantwortlichen des Instituts in Shanghai.
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Info:
30. Oktober – 22. November 2015
Gesicht Waren. Chinesisches Verpackungsdesign heute
Klingspor-Museum
Herrnstrasse 80
63065 Offenbach
www.offenbach.de
www.klingspor-museum.de
Öffnungszeiten:
Di, Do, Fr: 10 – 17 Uhr
Mi: 14 – 19 Uhr
Sa, So: 11 – 16 Uhr
Infos und Fotos freundlicherweise vom Klingspor-Museum zur Verfügung gestellt – vielen Dank!
Liebe Gudrun,
das ist wirklich sehr aussergewöhnlich und spannend.
Die schwarz-weissen Kombinationen mit Tusche? haben es mir besonders angetan.
Die Asiaten sind da ganz stark. Und wie war das noch mit dem Pojagi aus Korea? Auch diese Tücher wurden damals eigentlich in erster Linie zum Verpacken von Geschenken angefertigt und erst später dann entwickelten sich daraus eigenständige weitere Anwendungen.
Ebenfalls gefällt mir, jedenfalls auf den Fotos gezeigt, dass die Verpackungen wiederverwertbar sind und fernab von jeglichem Plastik. Sehr gut.
Danke für diesen spannenden Hinweis.
Liebe Grüße,
Jutta
halli hallo jutta,
vielen dank für deine gedanken. in china wurde einst das papier erfunden, man legt dort traditionell grossen wert auf eine gestaltete schrift und auf die künstlerische handhabung von pinsel und tusche bei der kalligraphie – es passt alles wunderbar zusammen, was man dort aus den eigenen traditionen heraus für die bedürfnisse unserer zeit entwickelt. globalisierung muss nicht immer nur negativ gesehen werden … nehmen wir die denkanstösse doch auf!
beste grüsse
gudrun
halli hallo wolfgang,
vielen dank! vielversprechender gedanke, kleidung als verpackung plus design, klasse. ich dachte zuerst an die textilen verpackungen, die gerade in asien traditionell gepflegt werden – gab es nicht in china so tolle seidene täschchen? und in japan die textilen aktentaschen, furoshiki genannt? und dann kommt das thema verpackungen ja genau auf uns zu, so auf weihnachten hin … 🙂
beste grüsse
gudrun
Hallo liebe Gudrun,
Verpackungsdesign auf dem Bernina-Blog? Mir fiel sofort auf, dass individuell genähte Kleidung auch eine Art “Verpackungsdesign” darstellt. Es scheint eine interessante Ausstellung zu sein.
Viele Grüße
Dein Wolfgang