Ihr Lieben,
heute habe ich euch tatsächlich ein kleines Mammut-Projekt mitgebracht, das nicht so schnell genäht ist. Wenigstens nicht mit zwei kleinen Kindern zuhause. Dafür wird man aber mit einem wunderbaren Ergebnis belohnt, versprochen!
Aus dem wunderschönen Stoffpaket Kitzbühel von Westfalenstoffe habe ich für den Babymann eine große Krabbeldecke genäht und nehme euch in die einzelnen Nähschritte gerne mit hinein. Eines kann ich versprechen: am Ende bleiben nur noch Fitzelchen übrig (s. weiter unten). Wie schön, wenn man für solch ein Projekt so gut wie keinen Stoffabfall produziert.
Die Stoffpakete von Westfalenstoffe sind harmonisch aufeinander abgestimmt, daher eignen sie sich hervorragend für größere Projekte. Ein Paket enthält 12 Stoffe mit den Maßen 48cm x 48cm, dabei wird bunt gemischt zwischen liebevoll gestalteten Motiven und einfachen grafischen Mustern. Die Qualität der Stoffe spricht für sich.
Ihr benötigt:
- 1 Stoffpaket à 12 Stoffen mit den Maßen 48cm x 48cm
- 1 passender Stoff für die Rückseite und das Binding mit den Maßen 1,5m x VB
- Volumenvlies (hier 200g schwer), etwa 1,2m x 1,5m
- euren Rollschneider
- eine Schablone (im Idealfall das Half Hexagon Template für den Charm Pack, ihr könnt aber auch genauso gut ein Quiltlineal in Dreiecksform mit 60° wählen oder euch die Schablone selbst erstellen)
Wenn ihr die Schablone selbst erstellt, zeichnet ihr euch auf einen Karton zwei parallele Linien im Abstand von 2,5″. Von der unteren Linie ausgehend zeichnet ihr im 60°-Winkel eine Linie nach oben und im Abstand von 5″ eine zweite Linie, dieses Mal im 120°-Winkel. So erhaltet ihr eure Schablone. Natürlich ist das Half Hexagon Template von Vorteil, da man dabei gleich die Nahtzugabe von 0,25″ an den Ecken mit abschneiden kann. Aber auch die Schablone funktioniert, genauso wie ein Dreickslinieal mit 60°-Winkeln.
Da nun ein Zuschneide-Marathon beginnt, lege ich mir jeden Stoff doppelt hin. Schneidet nun 2,5″-breite Streifen zu. Aus einem Stoff bekommt ihr 7 solcher Streifen. Ein schmalerer Streifen bleibt übrig, diesen könnt ihr zur Seite legen, den benötigen wir für ein kleines Zusatzprojekt.
Schneidet nun mithilfe des Lineals bzw. eurer Schablone die halben Hexagons zu.
Das Ideale ist, dass ihr einfach das Lineal um 180° drehen könnt und direkt an die eben geschnittene Kante anlegen könnt. So geht kein Stoff verloren.
Auch die übrigen Enden benötigen wir. Diese werden mit der langen Kantenlänge von 2,5″ zugeschnitten. Leider reicht es nicht ganz für 2 dieser Enden. Aber so viele braucht der Quilt auch gar nicht.
Aus einem Stoff bekommt man 28 halbe Hexagons, sowie 7 Endstücke.
Wie oben versprochen, zeige ich euch hier ein “ehrliches” Foto: ihr seht den Stapel mit den Endstücken, den mit den halben Hexagons, den schmalen Streifen, sowie den tatsächlichen Stoffabfall. Dieser ist wirklich verschwindend gering.
Nach einigen Stunden Zuschnitt erhaltet ihr also folgendes Ergebnis: 336 halbe Hexagons, sowie 84 Endstücke und 12 schmalere Streifen. Letztere legen wir beiseite. Insgesamt benötigen wir nur 56 Endstücke. Der Rest kann für ein kleineres Projekt verwendet werden.
Nun beginnt der spannende Teil, nämlich das Auslegen des Quilts. Sinn der halben Hexagons ist es, immer zwei passende übereinander zu legen, so dass es für das Auge nach einem ganzen Hexagon aussieht. Ich habe 28 Reihen à 12 halbe Hexagons und 2 Endstücke gelegt und außerdem darauf geachtet, dass die Farbtöne schön über die Fläche verteilt sind.
Damit es im Anschluss nicht zu einer Durchmischung der vielen Bestandteile kommt, habe ich jede Reihe einzeln von rechts nach links aufeinander sortiert und mit einer Zahl beschriftet.
Danach wird fein säuberlich jede Reihe “abgearbeitet”, indem das zweite Stück rechts auf rechts auf das erste, das vierte rechts auf rechts auf das dritte, und so weiter angenäht wird.
Im Anschluss werden alle Nahtzugaben der ungeraden Reihen in eine Richtung und die der geraden Reihen in die entgegengesetzte Richtung gebügelt.
Durch das Bügeln der Nahtzugaben in die jeweils entgegengesetzte Richtung, ist es ganz einfach, genau den Nahtübergang zu treffen.
Danach werden die einzelnen Reihen fein säuberlich rechts auf rechts aneinandergenäht, bis letztendlich ein wunderschönes, großes Quilttop entsteht.
Danach wird das Top wie bei jedem anderen Quilt auch auf einem Volumenvlies und der Rückseite darunter festgesteckt.
Da ich keine Möglichkeit fürs Longarm-Quilten habe, habe ich mich für einen wellenförmigen Zierstich zum Quilten entschieden. Damit nähe ich nun die einzelnen Nahtübergange zwischen den Reihen ab.
Zum Schluss wird noch das Binding angenäht. Dazu findet ihr viele Beiträge hier im BERNINA-Blog, darauf gehe ich nicht nochmals gesondert ein. Am liebsten hätte ich das Binding von Hand angenäht, aber wie schon oben erwähnt, habe ich zwei kleine Schätze, die die meiste meiner Zeit in Anspruch nehmen.
Jaaaaa, und nach vielen, vielen Stunden Arbeit ist er nun fertig, der wunderschöne Hexagonquilt aus der Stoffserie Kitzbühel.
Herzlichen Glückwunsch zu einem wirklichen Augenschmauß, wie ich finde 🙂 Der fertige Quilt misst in etwa 1,2m x 1,5m.
Und da bei uns ja der Quilt als Krabbeldecke fungiert, wird diese gleich ordentlich in Beschlag genommen und bespielt.
Weiter hinten im Bild könnt ihr schon das Resteprojekt aus den schmalen Stoffstreifen erahnen. Dazu aber in einem anderen Blogpost mehr, das würde diesen hier sprengen.
Ich wünsche euch ganz viel Freude beim Nachnähen,
herzlichst,
Sara

Exagonal so zu erstellen ist eine tolle Idee. Vielen vielen Dank
Danke dir, liebe Laura, und viel Freude beim Nähen!
Liebe Grüße, Sara
Hallo Sara,
das ist wirklich ein wunderschöner Babyquilt! Er ist genau das, was ich für das nächste Enkelchen nähen möchte. Jetzt muss ich nur noch dieses tolle Stoffpaket finden.
Liebe Karo, vielen lieben Dank! Das Stoffpaket habe ich oben verlinkt. Konntest du es finden? Liebe Grüße und viel Freude beim Nähen, Sara
Hallo, ich bin begeistert. Habe noch nie so etwas genäht l, aber deine Anleitung lässt es.mir irgendwie simpel erscheinen, zwar aufwendig, aber von der Umsetzung her doch nicht allzu schwer (man muss nur sehr organisiert vorgehen oder?)
Ich überlege wo ich bei drei Kindern alles auslegen könnte ?. Vielleicht wandere ich damit in den elterlichen Haushalt aus….
Jetzt werde ich erst einmal nach diesen tllenn Stoffen suchen.
Vielen Dank für den tollen Bericht.
Liebe Patricia, ganz lieben Dank! Ja, er ist nicht schwer zu nähen, nur etwas aufwendiger. Das Platzproblem kenne ich, da hilft es nur, wenn bspw der Papa mit den Kids einkaufen geht und du ihn innerhalb einer Stunde auslegst, aber davor alle Ziffern und Marker vorbereitest 🙂 Ganz viel Freude beim Nähen, liebe Grüße, Sara
hallo Sara!
Gelungen!
Ein kuscheliger Krabbelquilt aus den schönen Westfalenstoffen mit der schönen, einfachen Anleitung für die Sechsecke
Liebe Grüße
Wiebke
Vielen lieben Dank, Wiebke!
Sieht gut aus!
Grüße Sylvia Kaptein
Von Herzen danke, liebe Sylvia!