Mit meinem Beitrag, dem 13. Türchen des Blog-Adventskalenders, möchte ich mit euch einen Tassenwärmer nähen und diesen mit Stickgarn im Freihandstyle verzieren. Wenn ihr möchtet, könnt ihr sogar auf der Vorderseite ein kleines Fach nähen und eine Botschaft hineinlegen.

BERNINA hatte 2023 zum Jahr des Stickens erklärt. Viele meiner Projekte in diesem Jahr folgten diesem Motto, wobei sich Freihandsticken und Maschinensticken bei mir abgewechselt haben. In meiner heutigen Anleitung werde ich euch zeigen, wie ich mit verschiedenen Stickgarnen diese Tassenmanschette verziert und genäht habe. In der Adventszeit darf es ruhig ein bisschen glitzern, deshalb kam hier ein Metallic-Stickgarn zum Einsatz. Wie ihr mit dem Garn die besten Erfolge erzielt, erzähle ich euch weiter unten. Mit Metallic zu sticken ist nicht schwer, wenn man einiges beachtet.

Tassenwärmer – Tassenmanschette – Tassenmantel

Dieses Projekt hat viele Namen und das Tolle ist, dass das Nähen dieser Tassenwärmer wunderbar für Nähanfänger geeignet ist.

Das Verzieren im Freestyle, also mit der Freihandtechnik, ist eine tolle Gelegenheit, freie Muster auf einem Nähprojekt zu üben und aus dem Vorrat gesammelter Knöpfe zu schöpfen.

Dieses Nähprojekt eignet sich prima zum Upcycling von Jeans und schönen Stoffresten. Ihr könnt den Vorderstoff in einem ganzen Zuschnitt oder sogar als Patchwork gestalten.

Bei drei meiner Tassenmanschetten habe ich Reste gedruckter Stoffen verwendet. Die Motive hatte ich mit Acryl auf Leinwand gemalte und anschließend bei Spoonflower auf Stoff drucken lassen. Als Rückenstoffe für die Tassenwärmer könnt ihr Jeans oder  sonstige Stoff aus eurem Vorrat nehmen. Verzierungen mit Metallicgarn lassen die Manschetten schön glitzern. Immerhin ist bald Weihnachten, da passt Glitzer einfach sehr gut.

 Tassenwärmer nähen – Material

• Stoffreste oder Stoffe eurer Wahl
• Stickvlies: Soluvlies oder Stickvlies  oder Solufix, 
• Volumenvlies: Thermolam Firma Freudenberg
• Nähgarn 
• Glitzer-Stickgarn, ich habe das Metallic von Mettler verwendet
• Nähfadengleiteinheit
• Normales Stickgarn, hier das POLY SHEEN von Mettler
• Universal Nähnadeln 70 -90
• Sticknadel
• Metallic-Sticknadel
• Markierstift
• Gegebenenfalls Papier für eine Schablone
• Bleistift
• Papierschere
• Stoffschere
• Rollschneider, Lineal und Schneidematte
• Knopf
• 2 mm schmales Gummiband, 17 cm lang

Schnittmuster für die Tassenwärmer

• 25 cm lang x 9 cm hoch

Meine Tasse hat ein Füllvermögen von 330 ml, ist 95 mm hoch und hat einen Durchmesser von 80 mm. Es ist eine gängige Tasse, die ich gerne zum Sublimieren eigener Motive verwende. 

Abgestimmt auf diese Maße habe ich das Schnittmuster so erstellt, dass ich am oberen Rand noch einen schmalen freien Rand habe. So lässt sich das Getränk besser trinken, habe ich festgestellt. Ist eure Tasse größer oder kleiner, solltet ihr das Schnittmuster entsprechend anpassen.

Eine Schablone als  Schnittmuster für diesen Tassenwärmer könnt ihr euch ganz einfach selbst herstellen, indem ihr euch eine Papierrechteck im Mass von 25 cm x 9 cm zuschneidet – oder ihr druckt meine Schablone aus, die ich euch hier zum Download zur Verfügung stelle:

Schablone Tassenwaermer

Bitte achtet beim Ausdruck darauf, dass ihr bei eurem Drucker keine Skalierung, sondern 100 % eingestellt habt!

Wie der Tassenwärmer genäht wird

Entweder ihr bereitet euch eine Schablone in den Maßen 25 cm x 9 cm vor oder ihr nehmt zum Abmessen immer ein Lineal. 

Hier habe ich ein größeres Stück Thermolam zugeschnitten und mein Stoffstück daraufgelegt.

Anschließend mit einem 3.0-Geradstich rundherum den Stoff auf das Vlies genäht.

Verzieren mit Metallicgarn

Dann kam die Vorbereitung für das Verzieren mit dem Metallicgarn für die Vorderseite des Tassenwärmers. Nachdem ich auf einem Teststück ständig Fadenrisse des Garns hatte, fiel mir ein, dass ich ja das tolle Zubehör besitze, das extra für solche Garne bestimmt ist. Es ist die Nähfadengleiteinheit. Mit dieser Vorrichtung gab es keine Fadenrisse mehr! 

Nähfadengleiteinheit

Die Nähfadengleiteinheit hilft beim Verarbeiten von lose gezwirnten Fäden und Metallicgarnen. Vor dem Nähen läuft der Faden durch ein spezielles Silikonfluid. Das ermöglicht eine sichere Fadenführung und verhindert wirkungsvoll ein Anreissen oder Brechen der empfindlichen Garne im Nadelöhr. Damit gelingen auch anspruchsvolle Nähprojekte mit schwierigen Garnen. 

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Ganz wichtig ist auch das Garnnetz, das über die Spule gestülpt wird, damit der Faden ohne Reibung abgleiten kann:

Bei meiner Maschine könnt ihr sehen, dass der Metallicfaden durch ein Filz-Pad, das mit Silikonfluid betröpfelt wird, durchgeführt wird. Durch das Silikonfluid wird die Gleitfähigkeit des Fadens wirklich stark verbessert. Hier ist nur darauf zu achten, dass der Filz nicht austrocknet, deshalb immer wieder ein paar Tropfen draufgeben.

Vorbereitung für das Besticken

Für den ersten Tassenwärmer habe ich als Stickunterlage das Solufix von der Firma Freudenberg, das ich vorher nicht kannte, ausprobiert. Bitte lest die Herstellerinformationen zu diesem tollen Vlies durch.

Dazu bügelte ich den klebenden Teil des Solufixes auf die linke Seite meines Vorderstoffes, ritzte dann mit einer Stecknadel zweimal auf die papierne Schicht ein und entnahm das Papier vom Vlies.

So vorbereitet ging es an die Nähmaschine und der Spaß des Freihandstickens konnte beginnen.

Mit dem Freihandstickfuss #24 verzierte ich intuitiv ein Muster mit dem Metallicgarn auf den Vorderstoff. Wichtig ist hier, dass ihr den Nähdruck erheblich reduziert! Deshalb empfehle ich immer, vorher ein kleines Teststück zu nähen. Damit könnt ihr die entsprechenden Einstellungen ausprobieren und erst dann mit eurem Nähwerk beginnen.

Freihandstickfuss # 24

Der Freihandstickfuss #24 verfügt über einen Federmechanismus, der ein Flattern oder Hochziehen des Stoffes beim Sticken verhindert. 

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Verzierung mit dem Freihandstickfuss 24

Rückseite des Tassenwärmers

Für die Rückseite habe ich ein Stück einer ausrangierten Jeans grob zurechtgeschnitten und darauf die Vorderseite, rechts auf rechts, gelegt und mit ein paar Stecknadeln fixiert.

Auf eine der schmalen Seiten muss die Wendeöffnung eingezeichnet werden, dabei ist es wichtig, sich vorher darüber Gedanken zu machen, auf welcher Seite der Gummi und auf welcher Seite der Knopf angebracht werden soll.

Auf dem Foto seht ihr, was ich meine. Aber keine Sorge, wenn ihr den Knopf und Gummi vertauscht habt, ist es nicht schlimm, sondern einfach nur anders. 😉

Jetzt aber wieder zurück zur Rückseite. Diese wird nach dem Zusammennähen an den Ecken schräg abgeschnitten und die Überschüsse ebenso zurückschneiden.

Knopf und Gummi

Legt alles bereit, was ihr für den Verschluss benötigt. Hier ist es das Gummiband und der Knopf. Falls ihr den Knopfannähfuss #18 habt, ist dieser eine große Hilfe.

Knopfannähfuss # 18

Der Knopfannähfuss #18 ist das perfekte Hilfsmittel zum einfachen Annähen von Knöpfen, Druckknöpfen, Ösen und Dekorationen.

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Zuerst wird der Knopf angenäht und zwar an der geschlossenen schmalen Kante der Vorderseite, mittig mit einem Abstand von circa 1 cm.

Zum genauen Anpassen des Gummibandes lege ich die Manschette nochmals um die Tasse, lege den Gummi als Schlaufe in die Wendeöffnung und fixiere sie mit zwei Stoffklammern.

Wenn alles passt, löse ich die Manschette wieder von der Tasse und nähe die Gummikordel fest. Im gleichen Schritt nähe ich einmal um die ganze Vorderseite.

Achtet beim Festnähen der Gummischlaufe, dass ihr eine dickere Nadel verwendet und gegebenenfalls den Höhenausgleich an dickeren Ecken verwendet.

Über die Stelle des Gummis nähe ich zum Schluß immer zwei- bis dreimal mit einem Zickzackstich drüber, damit alles gut hält.

Fertig!

Der der erste Tassenwärmer ist fertig genäht und gefällt mir mit seiner dezenten Stickverzierung. 

Für den nächsten Tassenwärmer habe ich normales Stickvlies zum Ausreißen verwendet und ein schönes schwarzes Stickgarn. Beim dritten Tassenwärmer testete ich das normale Soluvlies als Stickunterlage aus.

Alle drei Stickvliese haben ihren Job prima gemacht. Mit dem Solufix werde ich bestimmt öfters arbeiten, weil mir die Fixierung für das Freihandsticken sehr gut gefällt.

Habt ihr ein Stickvlies, das ihr bevorzugt?

Natürlich könnt ihr die Rückseite des Tassenmantels auch mit einer gestickten, geschriebenen Botschaft oder einem Patch verzieren. Lasst eure Phantasie spielen, denn wichtig bei diesem Nähprojekt ist es, Freude zu haben!

Ich hoffe, euch gefällt meine Nähidee mit der Verzierung der Tassenwärmer und ihr habt damit vielleicht eine schöne Geschenkidee für Weihnachten erhalten.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine friedvolle Adventszeit. Bleibt gesund und habt viel Freude beim Nähen und Kreativsein!

Eure Katharina

von RaabArt