Heute stelle ich euch meine 3-in-1-Tasche vor. Es handelt sich dabei um eine kleine Allrounder-Tasche mit 3 Funktionen:

1. Ihr könnt sie als normale Umhängetasche tragen
2. Als Tasche-für-die-Tasche nutzen
3. Oder als Hüfttasche tragen

Dieses Nähprojekt ist ideal, um eure Stoffreste, Jeans oder sonstige Kleidung zu verwerten. Natürlich lässt sich diese 3-in-1-Tasche auch aus eurem Lieblingsstoff nähen, dafür müsst ihr keine Kleidung zerschnippeln;-)

Habt ihr eine Stickmaschine, könnt ihr die Außenseiten mit hübschen Stockmotiven verzieren. Habt ihr kein oder noch kein Stickmodul in eurem Nähzimmer, könnt ihr die Tasche auf den Aussenseiten trotzdem verschönern.

Hier eignet sich der Kreisstickapparat #83 optimal, das könnt ihr auf einer der zwei genähten 3-in-1-Taschen sehen, oder ihr stickt Freihand ein schönes Muster. Ein tolles Tutorial dazu findet ihr hier z.B. hier: Freihandsticken mit Kasia.

Nähanleitung für die 3-in-1-Tasche

Ich werde euch die einzelnen Nähschritte mit vielen Bilder zeigen. Bitte lest die gesamte Nähanleitung für diese Tasche einmal komplett durch und startet dann erst euer Projekt. Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr sie mir gerne in das Kommentarfeld schreiben.

Grösse der 3-in-1-Tasche

Die fertig genähte Umhängetasche misst circa 27 cm x 25 cm x 7 cm BxHxT.

Material für die 3-in-1-Tasche

Meine Stoffauswahl ist, wie fast gewohnt, bunt und bringt schon beim zuschneiden Freude, vielleicht kann ich euch das Freude-Gefühl ein wenig mit dieser kleinen Tasche rüberbringen. 

• Stoffe, Stoffreste, Upcyclingsstoffe
• Endlosreißverschluss und 1x Zipper
• Vlies,Thermolam von Freudenberg
• Vlies H630 von Freudenberg
• Leichte Bügeleinlage H250 von Freudenberg
• Stoffschere
• Auswahl von Garnen, z.B. POLY SHEEN von Mettler
• Universal-Nähnadel
• Sticknadel
• Stecknadeln
• Wonderclips
• Bügeleisen
• Maßband
• Optional Cutter und Schneidelineal
• Nähmaschine mit oder ohne Stickmodul
• Markierstift
• 2 x  Schnappverschlußringe
• 2 x Karabiner à 25 mm
• 1 x Schieber für das Gurtband á 25 mm

Woher ich den lustigen Innenstoff mit dem Motiv der Reptilien habe, keine Ahnung, vielleicht aus Afrika? Er hat mich aber zum Sticken des Elefanten angeregt und dieser ist sogar in meiner BERNINA 790 PLUS Crystal Edition integriert.

Zuschnitt

Ein Schnittmuster braucht es hierfür nicht.  Anhand der folgenden Maße, könnt ihr euch die Schnittteile entweder direkt ausschneiden oder ihr fertigt euch Papierschablonen zu. Idealerweise zeichnet ihr sie auf etwas stärkeren Papier, da kann ich euch leichtes Tonpapier empfehlen.

Außentasche

• 2 x Stoffe á 27 cm x 32 cm 
• 2 x Vliese á 27 cm x 32 cm

Innentasche/Futter

• 2 x Stoff  á 27 cm x 32 cm 

Reißverschluss

• 1 x Endlosreißverschluss 27 cm plus 1 x Zipper
• 4 x Stoff á 3,5 cm x 4cm 

Innen-Reißverschlusstasche

• 2 x Stoffe á 20 cm x 21 cm
• 1 x Bügeleinlage H250
• 1 x Endlosreißverschluss 18 cm plus 1 x Zipper
• 2 x Stoffe á 4 x 4 cm
• 1 x 4 cm x 20 cm
• 1 x 15 cm x 20 cm

Schlaufen

• 6,5 cm x 10 cm Streifen Stoff 
• Gegebenenfalls verstärken mit Bügeleinlage

Wenn ihr die Aussentaschen mit einer Stickerei verziert, schneidet euch immer ein paar Zentimeter mehr, als in den folgenden Angaben zu und trimmt die fertigen Teile anschließend in die finale Form.

In den Maßangaben sind jeweils immer eine Nahtzugabe von 0,75 bis 1 cm enthalten.

Die einzelnen Nähschritte

Als erstes werden wir

1. Die Außenseiten der Tasche vorbereiten 
2. Verzierungen mit dem Stickmodul
3. Den Taschen-Reißverschluss nähen
4. Schlaufen für die Taschenhalterung vorbereiten 
5. Die zweite Außenseite wird vorbereitet 
6. Innentasche: Reißverschlussfach nähen
7. Taschen-Vermählung
8. Tragegurt 

Los geht’s – wir nähen die 3-in-1-Tasche

1. Die Aussenseiten 

Auf dem ersten Foto sehr ihr meine erste Zusammenstellung für die Außentasche. 

Während der Planung des Projektes entschied ich mich spontan, die Rückseite aus einem Jeanshosenbein zu nähen. Da ich dieses Teil später auch noch bestickte, musste ich meinen Ablauf ein wenig ändern, aber das seht ihr nachher näher noch genauer.

Wenn ihr euer Außenteil auch mit der QAYG-Methode (Quilt-As-You-Go) möchtet, ist das Vlies Thermolam eine gute Wahl. Auf dieses Vlies könnt ihr eure Stoffreste platzieren und annähen.

Hier seht ihr das Vorderteil-Außenteil, das erst zum Schluß auf das vorgegebene Maß getrimmt wird und knappkantig ringsherum mit einem Geradstich festgenäht wurde.

Für das zweite Außenteil legte ich einfach das fertige erste Teil auf das Hosenbein und schnitt mir das Stoffteil aus.

Auf  die Rückseite dieses Stoffteils bügelte ich anschließend das Volumenvlies H630 auf. Ihr könnt auch ein anderes Vlies nehmen. Ich experimentiere gerne mit unterschiedlichen Vliesen und suche nach optimalen Verbindungen. 

2. Verzierungen mit dem Stickmodul

Für die erste Stoffseite habe ich den Medium Klemmen-Stickrahmen verwendet und bin richtig happy damit. Diese schöne Stickdatei des Elefanten habe ich, wie oben schon erwähnt, aus der integrierten Stickdateiauswahl meiner „Marie“, so heißt meine Nähmaschine, gewählt.

Als Stickvlies wählte ich das Fixier-Stickvlies von Freudenberg, aber das hat sich später vom Thermolam etwas faserig abziehen lassen. Deshalb empfehle ich euch, eher das ausreißbare Stickvlies zu nutzen.

Mittlerweile nutze ich nur noch die HTTBC-Spulenkapsel und bin über das schöne Stickbild begeistert.

Solltet ihr schon am Anfang eine bestickte Rückseite der Außentasche planen, dann wäre nun der nächste Schritt, dies zu tun. Aber mir kam dieser Einfall erst später, deshalb ist der nächste Schritt die Vorbereitung des Reißverschlusses zum Verschließen der Tasche.

3. Den Taschen-Reißverschluss nähen

Falls ihr den Reißverschluss für die 3-in-1-Tasche ohne Beleg nähen möchtet, geht das auch, aber mittlerweile nähe ich den Reißverschluss gerne mit diesen Belegen, da sich der Korpus damit besser zusammennähen lässt. Zudem sieht es, sind ich, schöner aus. Was mögt ihr lieber? Mit oder ohne Belege?

Ich zeige euch hier die Variante mit Belegen. Ihr seht unten die dafür erforderlichen Teile:

• 1 x Endlosreißverschluss 27 cm plus 1 x Zipper
• 4 x Stoff à 3,5 cm x 4cm 

Fädelt den Endlosreißverschluss ein und legt alles bereit.

Legt nun jeweils rechts und links die beiden Stoffstücke mit der linken Seite auf den Reißverschluss mit den Zähnchen.

Entweder ihr legt dann das Gegenstück des kleinen Stoffstückes auf die Rückseite des Reißverschlusses oder ihr näht erst das vordere Stoffteil an und danach das zweite Stoffstück.

Anschließend mit der Nähmaschine und einem Geradstich das „Sandwich“ festnähen.

Danach legt ihr beide Stoffteile nach außen und klammert es mit einem Clip oder Stecknadel fest, damit es beim Absteppen nicht vertuschen kann.

Und auch hier wieder mit der Nähmaschine absteppen. Das Gleiche macht ihr auf der anderen Seite des Reißverschlusses.

So sieht der vorbereitete Reißverschluss nun aus. Ihr werdet feststellen, dass die gesamte Breite größer als das Vorderteil der Außentasche, ist.

Diese Überbreite ist bewußt so eingerechnet und wird gleich zurückgeschnitten.

Zuerst wird jedoch das Reißverschlussteil auf das Außenteil der Vorderseite aufgelegt und festgeklammert, dann passend zum Vorderteil zurückgeschnitten. So mache ich es. Wenn ihr eine andere Herangehensweise habt, ist das auch okay.

Nachdem der Reißverschluss so angenäht wurde, legt ihr das Innenfutter gegengleich auf den Reißverschluss und näht es auf den rückseitigen Nahtschatten der ersten Naht fest.

4. Schlaufen für die Taschenhalterung 

Ihr näht aus einem 6,5 cm x 10 cm Streifen Stoff ein schmales Band, das in der fertigen Breite ungefähr 2 cm misst. 

Für die Stabilisierung der Schlaufen könnt ihr entweder einen Streifen Bügeleinlage nehmen oder Saumfix dazu nutzen. Beim Saumfix müsst ihr allerdings vorsichtig sein, da es zwei Klebeflächen hat. 

Faltet den langen Stoffstreifen jeweils an der langen Kante um 1 cm nach innen und faltet dann alles nochmal der Hälfte nach zusammen und steppt es an beiden langen Kanten ab. Teilt diesen Streifen in zwei Teile à 5 cm und fertig sind eure zwei Schlaufen.

An diese Schlaufen wird später jeweils ein Schnappschloss-Ring angebracht.

Hier kommt es nicht auf den Millimeter an. Nur solltet ihr den Streifen nicht zu breit nähen, sonst passt der Ring nachher nicht mehr gut.

Nachdem ihr beide Streifen vorbereitet habt, werden sie einmal der Hälfte nach zusammengelegt und auf die obere Kante der rückwärtige Außenteil der Tasche befestigt:

• Abstand zur linken und zur rechten seitlichen Kante jeweils circa 3 cm

Steppt diese beiden Schlaufen jeweils knappkantig ab.

5. Die zweite Außenseite wird genäht

Legt nun das Vorderteil der Tasche mit dem Reißverschluss auf die rechte Seite des rückwärtigen Außenteils und näht es fest.

Wäre da nicht die Idee mit dem besticken der Rückseite, würdet ihr nun das zweite Futterteil gegengleich auf die Rückseite annähen! 

Mit dem Klemmen-Rahmen war es überhaupt kein Problem, die Stickdatei erst jetzt einzufügen.

Die schöne Stickdatei Blossom Heart von Embroidery Online hatte es mir angetan, und die Garnfarben habe ich der Vordertasche angeglichen.

6. Das „besondere” Innen-Reißverschlussfach für die 3-in-1-Tasche

In dieser Anleitung möchte ich euch zeigen, wie ihr zu diesen schönen Innenkanten des Reißverschlußfaches kommt.

Im Prinzip wird das Reißverschlussfach gefüttert. Wie das funktioniert, werde ich euch in übersichtlichen Schritten mit zahlreichen Fotos in dieser Nähanleitung zeigen.

Legt alle benötigten Teile auf euren Nähtisch.

Diese Teile braucht ihr für das besondere Reißverschluss-Fach:

• 1 x Taschen Innenfutterteil 27 cm x 32 cm 
• 2 x Stoffe á 20 cm x 21 cm für das Reißverschlussfach
• 1 x Bügeleinlage H250, optional
• 1 x Endlosreißverschluss 17 cm plus 1 x Zipper (Achtung: Wenn ihr den Reißverschluss ohne Belege nähen möchtet, muss der Reißverschluss um etwa 1 bis 2 cm länger sein!)
• 2 x Stoffstücke à 4 x 4 cm
• 1 x  Stoffstreifen à 4 cm x 20 cm
• 1 x 1Stroffstreifen à 5 cm x 20 cm

Erster Schritt für das Innenfach

Bügelt auf die Rückseite eines 20 cm x 21 cm Stoffteils die Bügeleinlage und legt sie dann auf das zweite, noch nicht angenähte Innenfutterteil der Tasche. Ihr könnt auch die Bügeleinlage weglassen, wenngleich diese Stabilisierung eine schönere Form beim  späteren Wenden nach innen hat. 

Damit ihr das kleine Stoffteil auf die Innentasche mittig ansetzen könnt, markiert vorher jeweils die Mitte beider Teile mit einem Stift oder mit einer Stecknadel.

Die exakte Mitte bekommt ihr, indem die Stoffteile einmal der Hälfte nach umlegt und kurz mit den Fingern glatt streicht. Mit dem Bügeleisen wäre die Kante zu stark und ließe sich später nur mühsam wieder glatt bügeln. Aber jeder hat seine eigenen Methoden. 😉

Zeichnet nun die Markierung für den Reißverschluss auf das erste Stoffteil mit den Maßen 20 cm x 21 cm ein: Mit einem Abstand zur oberen Kante gemessen, circa 3 cm und dann ein 18 cm x 1,5 cm schmales  Rechteck. Fixiert beide Lagen mit ein paar Stecknadeln.

Auf die eingezeichneten Linien näht ihr nun einmal rundherum und sichert die Anfangs- und Endnaht.

Danach zeichnet ihr mit dem Markierstift eine Linie in die Mitte ein, rechts und links jeweils zwei kleine Dreiecke. 

Anschließend schneidet ihr auf dieser mittigen Linie, bis auf die Dreiecke, mit dem Cutter oder Schere die Öffnung für den Reißverschluss. Schräg in die Dreiecke schneidet ihr mit der Schere bis kurz vor die Naht kleine Entlastungsschnitte. Diese benötigt ihr, damit sich dieses angenähte Stoffteil gut nach innen wenden und ausformen lässt. 

Jetzt wird das Stoffteil nach innen gewendet.

Hier ist nun ein wenig Handarbeit mit dem Bügeleisen gefragt, damit ihr die Kanten gut ausformt.

Früher habe ich den Reißverschluss stets ohne Belege genäht, aber es störte mich zusehend, dass die innere Kante des Reißverschlussfachs nicht schön aussah. Wenn es euch nicht stört könnt ihr ihn auch ohne Belege nähen und diese weiteren Schritte überspringen. Dann solltet ihr allerdings darauf achten, dass der Reißverschluss um etwa 1 bis 2 cm länger sein muss. 

Zweiter Schritt für das Innenfach

• Mein Tipp ist, den Reißverschluss immer erst dann zuzuschneiden, wenn die Öffnung fertig ist, nochmal nachmessen und dann noch immer etwas mehr an Länge zu lassen. Abschneiden geht immer, nur andersherum ist es nicht mehr möglich.

Bitte spätestens jetzt den Zipper in den Reißverschluss einfädeln und dreht ihn auf die linke Seite. 

Nehmt die beiden Stoffstücke à 4 x 4 cm und legt sie jeweils rechts und links am kurzen Ende des Reißverschlusses mit der rechten Stoffseite auf.

Am besten ihr befestigt alles mit Stoffklammern und näht es mit der Nähmaschine fest.

Danach legt ihr die angenähten Stoffteile nach außen und bügelt und streicht die Kanten glatt, entweder mit dem Daumennagel oder mit dem Bügeleisen.

So sollte es nun aussehen.

Dritter Schritt für das Innenfach

Nach den äußeren Belegen folgt nun der obere und der untere Beleg für den Reißverschluss.

1. 1 x  Stoffstreifen á 4 cm x 20 cm
2. 1 x Stroffstreifen á 15 cm x 20 cm

Dreht den Reißverschluss wieder auf die rechte Seite, die Zähnchen liegen auf dem Tisch, dann legt ihr den ersten Streifen bündig auf.

Auch hier wieder alles mit Stoffklammern feststecken. 

Damit sich der Stoffstreifen besser annähen lässt, dreht ihr alles am besten noch einmal.

Nach dem Annähen des Streifens legt ihr den Stoff nach oben um und streicht ihn auch wieder glatt. 

Hier habe ich leider vergessen, ein Foto zu knipsen.

Das zweite Stoffteil, 15 cm x 20 cm, wird nun auf die andere Seite des Reißverschlusses genauso angenäht.

Das besondere Innen-Reißverschlussfach für die 3-in-1-Tasche habt ihr somit vorbereitet. Damit folgt der nächste Schritt.

Alles was noch übersteht, wird später zurückgeschnitten. Das braucht ihr jetzt noch nicht tun.

Vierter Schritt für das Innenfach

Nachdem ihr den Reißverschluss an allen Kanten mit Stoffstreifen versehen habt, kann es weitergehen.

Ihr legt dieses Teil auf das vorbereitete Stoffteil mit der mittigen Aussparung und wendet es anschließend auf die andere Seite.

Steckt die Stofflagen mit Stecknadeln fest und näht an der äußeren Kante den Reißverschluss fest. 

Im nächsten Schritt wird das zweite Stoffteil für das Innenfach, 20 cm x 21 cm, auf das angenähte Reißverschluss-Teil aufgelegt, mit Stecknadeln fixiert und rundherum festgenäht.

Dazu dreht ihr alles wieder um und passt auf, dass ihr nicht aus Versehen das Futter der Innentasche mitnäht.

Habt ihr alles fertig, könnt ihr alle überschüssigen Kanten etwas zurückschneiden.

Fertig ist das Reißverschluss-Fach

War doch gar nicht so schwer, oder? Ich gebe zu, bei dieser Methode des Reißverschluss-Nähen ist ein bisschen „Umdenken“ erforderlich, aber ihr habt das sicher gut hinbekommen. Für Nähgeübte habe ich bestimmt nichts Neues gezeigt, aber selbst für mich, die ich schon jahrelang nähe, war es ein bisschen neu.

7. Taschen-Vermählung der 3-in-1-Tasche

Nachdem ihr den aufwendigen Teil der Innentasche erfolgreich genäht habt, wird nun auch diese dem zweiten Außenteil der Tasche angenäht. Dazu geht es kurz zurück zu Schritt 5. Ihr näht Außen- und Innenfutter genauso an den Reißverschluss wie die erste Vorderseite und Innenfutter.

Seid ihr fertig? Dann legt nun jeweils die Außenseiten und die Innenseiten/Futterstoff, wie ihr auf dem Foto seht, rechts auf rechts aufeinander, mit dem Reißverschluss in der Mitte.

• Der Reißverschluss sollte jetzt geöffnet sein, denn dadurch wird die Tasche nach dem Zusammennähen gewendet.

Den gefütterten Teil der Tasche fixiere ich meist mit Stoffklammern und das Innenfutter mit Stecknadeln.

Bodenkanten

Damit die Tasche Volumen bekommt, schneidet an den Bodenkante jeweils ein Quadrat von 4 cm x 4 cm aus.

Jetzt näht ihr die Tasche jeweils an den Kanten, bis zu den jeweiligen Bodenkanten, zusammen und sichert immer die Anfangs- und die Endnaht. Vergesst bitte die Wendeöffnung nicht, die könnt ihr entweder am Boden oder in der Seitennaht des Futters einplanen. 

Anschließend legt ihr die Bodenteile so aufeinander, dass die Nahtkanten von Boden und Seitennaht immer aufeinander liegen.

Legt die Nähte so, dass es ein „Nestchen“ gibt, dabei liegt die Nahtzugabe der einen Seite einmal rechts und die andere links.

Jetzt wird der Boden mit normaler Nahtzugabe genäht.

Bitte die Tasche nach rechts wenden und die Ecken ausformen. Das gelingt am besten mit einem Kantenformer oder mit der Wendenadel, die bei mir sonst beim Wenden von Schlaufen im Einsatz ist.

8. Die Aufhängung der 3-in-1-Tasche

Fehlt nur noch der Gurt und die Tasche ist perfekt. Wie ihr den Taschengurt nähen könnt, habe ich in einem früheren Artikel schon geschrieben und euch hier verlinkt: Verstellbarer Taschengurt

Bestimmt kommt die Frage nach der Länge des Gurtes. Diese kann jedoch sehr unterschiedlich sein und ist abhängig von Körperumfang und individuellen Vorlieben. Bei einem Erwachsenen nimmt man in der Regel 120 cm bis 130 cm. 

Fertig ist das Taschenprojekt

Tasche für die Tasche 

Die 3-in-1-Tasche könnt ihr, wie hier gezeigt, als Tasche für die Tasche nutzen, indem ihr die 2 x  Schnappverschlußringe an den Taschenriemen befestigt. Falls der Träger eurer Tasche, hier eine kleine selbstgenähte Markttasche mit Lederriemen, zu breit für den Ring ist, könntet ihr sie mit langen Schlaufen befestigen.

Ohne Gurt könnt ihr die Tasche auch als Utensilo-Tasche für eine andere Tasche nutzen.

Mit dem Tragegurt könnt ihr diese Tasche natürlich als Umhängetasche tragen.

Die Rückseite war einmal ein Hosenbein. So schön kann Upcycling sein.

Wenn ihr den Taschengurt ganz zusammenschiebt, könnt ihr die Tasche wunderbar als Hüfttasche tragen.

Hier habe ich den Gurt einfach so zusammengezogen, dass sie mir um die Hüfte passt. Bevor ihr den Gurt näht, passt ihn auf jeden Fall an euren Körperumfang an.

Herzlichen Dank, dass ihr euch die Nähanleitung bis hier durchgelesen habt. Nun wünsche ich euch viel Freude beim Nähen eurer 3-in-1-Tasche! Welche Trageform ihr auch immer bevorzugt, die Tasche ist ein kleiner Allrounder und lädt zum Ausprobieren, Besticken, Freihandquilten und Stoffresteabbau ein. Was fällt euch noch dazu ein? 

Liebe Grüße 

Katharina / RaabArt