Diese kleine Markttasche zu nähen, macht richtig Spaß. Wenn ihr sie mit verschiedenen Stickmotiven verziert, haltet ihr ein absolutes Unikat in den Händen.

Vor einiger Zeit hatte ich einen ähnlichen Artikel zu einer großen Markttasche geschrieben. Den Link findet ihr weiter unten im Beitrag. Jetzt gibt es die „kleine Schwester“ dazu. Ich finde diese sehr praktisch, super handlich und ideal für den kleineren Einkauf.

Da die kleine Marktasche nur mit geraden Kanten genäht wird, ist sie ein ideales Nähprojekt für Nähanfänger.

Ihr könnt sie wunderbar im “Crazy-Patchwork-Stil“ nähen,  aus einem Stoff oder aus Stoffquadraten. Die Möglichkeiten der Verarbeitung sind sehr vielfältig und genau das gefällt mir.

Nähanleitung für eine kleine Markttasche

Fertige Größe

Die kleine Markttasche misst circa 

• 40 cm in der Breite
• 25 cm in der Höhe und 
• 12 cm in der Tiefe

Die Taschenriemen können individuell angepasst werden, hier habe ich Lederriemen in der Länge von jeweils 59 cm genommen. Mit dieser Länge kann ich sie mit der Hand als auch über die Schulter tragen.

Schnittmuster

Für das Schnittmuster zu dieser Tasche habe ich eine schematische Zeichnung hier eingestellt.

Entweder ihr zeichnet euch die Angaben direkt auf den Stoff oder ihr verwendet eine Schablone, die ihr aus einem DIN-A2-Zeichen- oder Tonpapierbogen herstellen könnt. Falls ihr beide Formate nicht vorrätig haben sollte, dann klebt einfach vier Blatt DIN-4-Kopierpapiere zusammen und übertragt die angegebenen Maße.

• Tipp: Wenn ich ohne papiernes Schnittmuster arbeite, schneide ich mir meist ein Stück Vlies, mit den Maßen, die ich brauche, zurecht. An diesem Vlies orientiere ich mich dann immer. Was sind eure Geheimtipps?
• Für die Außenseiten braucht ihr 2 x Stoffrechtecke à 43 cm x 33 cm / Breite x Höhe.
• Zweimal Vlies à 43 cm x 33 cm
• Achtung! Schneidet euch die Futterteile um 1 cm mehr in der Höhe zu : Zweimal 43 cm x 34 cm!

Eine Einkaufstasche benötigt kein Reißverschlussfach, das sagt zumindest meine Erfahrung, deshalb bekommt sie nur ein kleines Fach: 2 x je 20 cm x 15 cm.

Die Tasche aus Quadraten

Falls ihr die Tasche aus Quadraten nähen möchtet, dann benötigt ihr für die angegebene Größe die unten angegebenen Zuschnitte.

• 2  x (12 cm x 12 cm) für jeweils eine Außenseite

Bei dieser Nähvariante näht ihr zuerst alle Quadrate der oberen Reihe aneinander, dann die 2. Reihe und anschließend die 3. Reihe. Danach näht ihr die Reihen nacheinander zusammen, sodass ihr ein Stoffquadrat mit dem Maß von 43 cm x 33 cm erhaltet. Je nach Verwendung des Nähfusses kann die Größe ein wenig variieren und es kommt hier nicht auf den Millimeter an. Meist trimme ich die finale Form sowieso nach dem Zusammennähen der Quadrate mit einem Cutter.

Ausführlich habe ich diese Nähvariante in der Nähanleitung der großen Marktasche erklärt: Große Marktasche

Nahtzugabe

Die Nahtzugaben von 0,7 bis 1 cm sind im Zuschnitt aller Kanten schon berücksichtigt.

Verschiedene Verzierungen für die kleine Markttasche 

Bei diesem Nähprojekt kam sowohl das Stickmodul als auch das Freihandsticken nicht zu kurz. Selbstverständlich kann die Tasche auch ohne Stickereien genäht werden. 

Bei diesem Projekt habe ich den Kleinen Klemmen-Stickrahmen und den Medium Klemmen-Stickrahmen ausgiebig getestet. Ich bin begeistert von diesen neuen Stickrahmen. 

Medium Klemmen-Stickrahmen

Perfekt zum Quilten ✓ Maximale Stickfläche von 21,5 × 21,5 cm ✓ Gemacht für Quilt-in-the-Hoop-Projekte ✓ Quadratische Designs leicht ausrichten ✓ Einfaches Einspannen und Positionieren ✓ Sie sparen Vlies und Stoff ✓

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Kleiner Klemmen-Stickrahmen

Perfekt zum Quilten ✓ Maximale Stichfläche von 21,5 x 21,5 cm ✓ Gemacht für Quilt-in-the-Hoop-Projekte ✓ Quadratische Designs leicht ausrichten ✓ Einfaches Einspannen und Positionieren ✓ Sie sparen Vlies und Stoff ✓

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Stickdateien/Applikationen für die Markttasche

Als Tierliebhaberin und Katzenfan habe ich die wunderbaren Stickdateien von Laurel Burch entdeckt. Ein paar sind auf die Außenseiten der Taschen gestickt.

Eine eigene Katzen-Applikationsschablone habe ich für euch zum persönlichem Gebrauch gezeichnet und stelle sie euch weiter  unten zum Download zur Verfügung. Sie ist ideal zum Freihandsticken.

Das Material

Dieses Taschenprojekt lässt sich wunderbar aus Reststoffen nähen. Auch hier habe ich wieder mit Jeansresten, bunten Stoffen und auch mit verschiedenen Vliesen, gearbeitet. 

• Stoffreste
• Vlies, z.B. Thermolam Freudenberg
• Stoffschere
• Papierschere
• Zum Übertragen der Applikationen nehme ich Vliesofix
• Hier habe ich die Stickgarne von Amann-Mettler genommen
• Als Nähgarne Seralon von Freudenberg
• Markierstift
• Nähnadeln von Schmetz 
• Sticknadeln von BERNINA
• Stickvlies Freudenberg
• Stickschere
• Bügeleisen
• 2 x 59 cm Lederriemen 1,5 cm breit und 2 mm dick

Genäht und gestickt habe ich mit meiner BERNINA 790 PLUS Crystal Edition aber falls ihr keine Stickmaschine habt, könnt ihr eure Tasche ja mit Applikationen und Freihandstickereien verzieren.

BERNINA 790 PLUS Crystal Edition

It’s time to shine – lasst Euch vom Schimmer der Swarovski-Kristalle auf der B 790 PLUS Crystal Edition inspirieren! Mit dem neuen High-End-Stickmodul mit Smart-Drive-Technologie, einem Trolley-Set und dem mitgelieferten Inspirations-Kit bietet diese Maschine alles, was Ihr braucht, um Eure Kreativität erstrahlen zu lassen!

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Taschengriffe

Bei diesen Taschen habe ich schmale Lederriemen verwendet, die ich erst zum Schluss aufgenäht habe. Sie sind 1, 5 cm breit, nur 2 mm dick und deshalb zum Aufnähen mit der Nähmaschine geeignet.

Möchtet ihr lieber selbstgenähte Taschengriffe verwenden, dann könnt ihr sie nach einem Nähtutorial von Wiebke Maschitzki nähen: Taschengriffe in verschiedenen Varianten

Meine Stickgarne für das Projekt

Für die Stickereien habe ich aus dem wunderschönen Koffer der Firma Aman-Mettler mit 96 Garnfarben bedient. Mit dieser reichen Farbauswahl kann jede Farbnuance gestickt werden.

Für das Stickprojekt wähle ich die Garne aus und sortiere sie auf meinem Mehrfach-Garnrollenhalter, so habe ich eine gute Übersicht.

Mehrfach-Garnrollenhalter

Für schnellen Zugriff und Fadenwechsel  ✓ Grosser Nutzen bei mehrfarbigen Stickmotiven ✓ Besseres Entwirren von schwierigen Garnen ✓ Praktische Erweiterung für zusätzliche Spulen ✓ 

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Nähanleitung

Ein Schritt kann sein, zuerst beide Außenseiten und Futterteile sowie die Innentasche vorzubereiten und anschließend die Außenseiten mit Stickverzierungen zu versehen.

Meine Nähschritte waren je nach Tasche unterschiedlich. So seht ihr mit dem vorherigen Foto, dass ich zuerst ein Reststoff Jeans mit einem Motiv bestickt habe und es erst anschließend mit anderen Stoffen zu einem Rechteck zusammengenäht habe. Auf den weiteren Fotos seht ihr, dass ich zuerst die Außenseiten vorbereitet und dann erst mit den Stickmotiven gearbeitet habe.

Sticken mit dem Klemmenrahmen

Zuerst nähte ich im Crazy-Patchworkstil die beiden Außenseiten.

Anschließend verzierte ich  sie einmal mit einer Applikation-Stickdatei, dabei spannte ich den Stoff und das Vlies in den Kleinen Klemmenrahmen.

Um ein schöneres Stickbild zu bekommen verwendete ich hierfür die HTTBC-Spulenkapsel.

Spulenkapsel mit hoher Fadenspannung

Bei dieser BERNINA Spulenkapsel ist die Fadenspannung erhöht, um beim Sticken oder auch bei Zierstichen für eine optimale Stichbildung zu sorgen.

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Nach der Applikation-Stickdatei nutzte ich den Klemmenrahmen sogar zum Freihandsticken, indem ich den Stoff nochmal einspannte und die linke Seite ohne Stickmodul „freestyle“ bestickte.

Für die zweite Außenseite spannte ich den Stoff mit dem unterlegten Vlies wieder in den Klemmenrahmen. Für die weiteren beiden Stickdateien habe ich den Klemmenrahmen wieder mit dem Stickmodul verbunden, und weiter ging das Verzieren.

Der Wechsel, also das Einspannen und Ausspannen der Klemmenrahmen geht recht zügig. Es macht Spaß, mit den Klemmenstickrahmen zu sticken.

Innenfach nähen

Für eine Einkaufstasche braucht es nicht zwingend eine Innentasche, aber für den Einkaufszettel ist so ein kleines Fach gut.

Laut der schematischen Übersicht schneidet ihr euch folgende Teile zu:

• 2 x Stoffe à 20 cm x 15 cm

Bevor ihr die beiden Stoffe rechts auf rechts legt und sie bis auf eine Wendeöffnung zusammennäht, könnt ihr eine Seite noch mit einem Label versehen.

Meine kleinen Patches habe ich selbst gemalt und anschließend auf Gewebe sublimiert. Falls sie euch gefallen, schaut gerne in meinem Shop vorbei Patches „Nähliebe”.

Wenn beide Teile zusammengenäht, gewendet und ausgeformt sind, platziert sie am besten an der oberen Kante des Futterstoffes, mittig und mit circa 6 cm Abstand.

Mit Stecknadeln fixieren und mit der Nähmaschine festnähen. Dazu verwende ich gerne den Dreifach-Geradstich, denn ein Einschubfach muss mitunter viel aushalten.

Außen- und Innenfutter

Habt ihr alles fertig vorbereitet, könnt ihr die Außenseiten an den geraden Kanten zusammennähen, hier bleiben die Bodenkanten noch offen. Bitte alle Nähte am Anfang und Ende sichern.

Hier seht ihr die zweite vorbereitete Markttasche

Danach werden beide Bodenkanten aufeinander gelegt und ebenfalls zusammengenäht. Dabei darauf achten, dass sich die Seitennähte treffen und die Nahtzugaben ins „Nestchen“ gelegt werden. So bekommt ihr keine dicken Knebel!

Das gleiche macht ihr mit dem Futterstoff.

Zusammennähen beider Teile

Habt ihr alles fertig, dann wendet euch die Außentasche auf rechts. Die Innentasche bleibt links.

Stülpt nun die Innentasche über die Außentasche und näht sie zusammen. Lasst eine circa 15 cm breite Wendeöffnung offen. 

Am besten gelingt das Zusammennähen, wenn ihr den Freiarm eurer Nähmaschine benutzt.

Einmal bitte wenden und die Tasche an den Ecken gut ausformen. Das Innenfutter in die Außentasche stülpen.

Die Kante des Innenfutters nutze ich gerne als oberen Kontrastabschluss, deshalb habe ich das Innenfutter 1 cm höher als die Außenseiten zugeschnitten.

Die Wendeöffnung wird im nächsten Schritt geschlossen, indem ihr sie nach innen legt, mit ein paar Stoffklammern fixiert und die obere Kante einmal rundum näht.

Wenn die Ecken der oberen Kante etwas dick sind, kommt mein bestes Helferlein, der Höhenausgleich, zum Einsatz.

Sieht schon mal gut aus und erinnert an ein großes Utensilo, nicht wahr?

Taschengriffe

Damit das „Utensilo“ zur Tasche wird, benötigt es noch Taschengriffe. Diese habe ich mit zwei Lederriemen versehen, deren Enden ich mit der Schere etwas abgerundet habe.

• 2 x Lederriemen á 59 cm lang, 1,5 cm breit und 2 mm dick

Testnähen

Bevor ich die Lederriemen an meine Tasche genäht habe, testete ich erst einmal an einem kleinen Stoffrest, wie sich das Leder nähen lässt.

Für das Annähen der Lederriemen habe ich den Knopfannähfuss #18 verwendet und weiß diesen Nähfuss jetzt noch mehr zu schätzen!

Knopfannähfuss # 18

Der Knopfannähfuss #18 ist das perfekte Hilfsmittel zum einfachen Annähen von Knöpfen, Druckknöpfen, Ösen und Dekorationen.

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Da mir der Test gezeigt hat, dass sich die Lederriemen mit dieser Methode wunderbar annähen lassen, positionierte ich die Riemen und nähte sie fest.

Ihr könnt diese Naht sogar dreimal statt zweimal hintereinander nähen, jeweils mit kleinen Abständen. Diese Henkel halten sicher viel aus.

Applikation „Katze-RaabArt”

Für die Verzierung einer anderen Tasche wollte ich ein eigenes Motiv gestalten, um es in der Methode des Freihand-Stickens in der Verbindung mit dem Klemmenrahmen zu verwenden.

Da ich Katzen sehr mag, habe ich kurzerhand eine Schablone gezeichnet, die ihr gerne zu privaten Zwecken verwenden könnt. Hier der PDF-Download:

Katzen-Silhouetten-raabart

Material für die Schablone

• Stoff
• Vliesofix
• Bleistift
• Schere
• Stecknadel
• Bügeleisen

Schneidet Stoff eurer Wahl in der Größe des Motivs aus und bügelt ein passendes Stück auf dessen Rückseite.

Anschließend legt ihr die Schablone spiegelverkehrt auf die Rückseite des Vliesofix und zeichnet die Umrisse mit einem Bleistift nach.

Mit einer scharfen Schere schneidet ihr nun die Kontur aus und ritzt mit einer Stecknadel das Trägerpapier ein, so lässt sich das Papier gut abziehen.

Positioniert euch die „Katze“ auf euren Außenstoff, bügelt es fest und wählt das gewünschte Stickgarn aus.

Jetzt darf der Spaß des Freihandstickens beginnen. Dazu verwende ich gerne den Freihandstickfuss # 24 und versenke natürlich den Transporteur.

Freihandstickfuss # 24

Der Freihandstickfuss #24 verfügt über einen Federmechanismus, der ein Flattern oder Hochziehen des Stoffes beim Sticken verhindert. 

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Wenn ihr nicht sicher über Farben und Formen seid, könnt ihr das Motiv vorher auf Papier mit Buntstiften ausmalen. 

Nach dem Verzieren könnt ihr die Tasche nach der vorherigen Anleitung fertig nähen.

Da mir diese Taschen zu nähen soviel Freude bereitet haben und sie wirklich für den Alltag sinnvoll sind, habe ich gleich mehrere genäht.

Wie immer hoffe ich, dass euch meine Anleitung gefallen hat und ich euch zum Nähen solcher Taschen inspirieren kann. Zeigt uns gerne in der BERNINA Community eure kleinen Markttaschen, ich würde mich sehr darüber freuen.

Und wenn ihr mehr darüber lesen möchtet, was ich Kreatives tue, dann findet ihr mich hier: raab.art

Liebe Grüße
Katharina von RaabArt